Während der Hugenottenkriege in Frankreich konnten die Streitparteien, bestehend aus der römisch-katholischen Krone und den calvinistischen Hugenotten, die Last der notwendigen Truppen nicht selbst stemmen. Die königlichen Infanteriekontingente waren klein und eher als Garnisonen mit lokalem Einsatzgebiet gedacht. Die frühneuzeitlichen stehenden Heere etablierten sich auf dem europäischen Kontinent erst ab dem 17. Jahrhundert, zuvor trugen Söldner das Hauptgewicht der Kriege. Von 1562 bis 1598 stritten Katholiken und reformierte Protestanten, die so genannten Hugenotten, in acht Kriegen gleichermaßen um die Macht, als auch für die freie Ausübung ihres Glaubens oder die Vernichtung der jeweils anderen Religion.
Diese Arbeit konzentriert sich auf die ersten drei zwischen 1562 und 1570 ausgefochtenen Bürger- und Religionskriege vor der Bartholomäusnacht zum 24. August 1572. Es wird gezeigt, welche Bedeutung Söldner aus dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nationen in den drei ersten Hugenottenkriegen hatten. Der Schwerpunkt liegt auf die drei Söldnergruppen der schweizerischen Reisläufer, der Landsknechte und der schwarzen Reiter.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Die Söldnertruppen aus dem Reich
- 2.1. Schweizer Reisläufer
- 2.2. Landsknechte
- 2.3. Schwarze Reiter
- 3. Die französische Armee zwischen den 1450ern und den 1560ern
- 4. Finanzierung der hugenottischen Truppen
- 4.1. Unterstützung von protestantischen Fürsten des Reiches
- 4.2. Unterstützung durch Elisabeth von England
- 5. Die Finanzierung des königlichen Heeres
- 5.1. Unterstützung aus dem Reich
- 5.2. Hilfe aus anderen kontinentaleuropäischen Territorien
- 6. Ausgangslage und die Entwicklung zum ersten Hugenottenkrieg
- 6.1. Der erste Hugenottenkrieg – Die Schlacht von Dreux
- 6.2. Der zweite Hugenottenkrieg – Die Schlacht von Saint-Denis
- 6.3. Der dritte Hugenottenkrieg bis zum Juni 1569
- 7. Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken – Ein Fallbeispiel
- 7.1. Erster Versuch eines Kriegszuges 1562/1563
- 7.2. Herzog Wolfgangs Feldzug von 1568/1569
- 7.3. Wolfgangs Truppen nach seinem Tod
- 8. Gewalt, der Ruf der Söldner und religiöse Konflikte
- 9. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle von Söldnern aus dem Heiligen Römischen Reich in den ersten drei Hugenottenkriegen in Frankreich (1562-1570). Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung der verschiedenen Söldnertypen, insbesondere Schweizer Reisläufer, Landsknechte und Schwarze Reiter, sowie auf der Finanzierung der kämpfenden Parteien.
- Die Rekrutierung und Zusammensetzung der Söldnertruppen aus dem Reich
- Die Rolle und Bedeutung von Söldnern in der französischen Militärgeschichte
- Die Finanzierung der Hugenotten und der französischen Krone im Kontext der Kriege
- Die Bedeutung des Feldzugs von Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken als Fallbeispiel
- Der Einfluss religiöser Konflikte und Gewalt auf die Söldner im Kontext der Hugenottenkriege
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Hugenottenkriege in Frankreich dar und erklärt die Notwendigkeit von Söldnern für beide Kriegsparteien. Das Kapitel skizziert die Forschungslücken und den Fokus der Arbeit.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel stellt die drei wichtigsten Söldnertypen aus dem Reich vor: Schweizer Reisläufer, Landsknechte und Schwarze Reiter. Es werden ihre spezifischen Eigenschaften, Taktiken und Bewaffnung beschrieben.
- Kapitel 3: Das Kapitel beleuchtet den Aufbau der französischen Armee im 16. Jahrhundert und die Herausforderungen bei der Finanzierung großer Söldnerheere.
- Kapitel 4: Es werden die unterschiedlichen Finanzierungsquellen der Hugenotten und der französischen Krone beschrieben. Dazu gehören Spenden protestantischer Fürsten des Reiches, Unterstützung durch Elisabeth von England und andere finanzielle Quellen.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel untersucht die Finanzierung des königlichen Heeres und beleuchtet die Rolle der Unterstützung aus dem Reich und anderen kontinentaleuropäischen Territorien.
- Kapitel 6: Der Verlauf der ersten drei Hugenottenkriege bis Juni 1569 wird dargestellt. Es werden die wichtigsten Schlachten wie die Schlacht von Dreux und die Schlacht von Saint-Denis erläutert.
- Kapitel 7: Im Fokus dieses Kapitels steht der Feldzug von Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken. Es wird gezeigt, wie Truppen rekrutiert und nach Frankreich gebracht wurden. Der Tod von Wolfgang und das Schicksal seiner Söldner werden beleuchtet.
- Kapitel 8: Dieses Kapitel diskutiert die Auswirkungen von Gewalt und dem Ruf der Söldner auf die religiösen Konflikte der Zeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt Themen wie Söldnerwesen, Hugenottenkriege, Schweizer Reisläufer, Landsknechte, Schwarze Reiter, Finanzierung von Kriegen, Religionspolitik, Frankreich, das Heilige Römische Reich, Militärgeschichte und europäische Geschichte.
- Quote paper
- Sebastian Großhans (Author), 2011, Söldner aus dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches und deren Einsatz in den Hugenottenkriegen bis 1570, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197703