Einleitung
Von 1936 bis 1939 war Jorge Luis Borges Literaturkritiker der Zeitung „El hogar“. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Buchkritiken und literaturkritische Aufsätze aus denen man heute viel über Borges, seine literarischen Ideen und Vorstellungen erfahren kann. Eine große Zahl seiner Rezensionen beschäftigt sich mit Detektivgeschichten und –romanen, einem Genre, dem er offensichtlich ein besonderes Interesse entgegenbrachte(1). 1942 schrieb er eine eigene Detektivgeschichte, „La muerte y la brújula“(2). Wie verarbeitet Borges seine Vorstellungen über die Detektivgeschichte in einem eigenen Werk? Parodiert er das Genre, entwickelt er es weiter, oder verwendet er die Form der Detektivgeschichte nur als Rahmen?
Edgar Alan Poe gilt als „Erfinder“ der Detektivgeschichte. „The Murders in the Rue Morgue“ wird gemeinhin als die erste Detektivgeschichte überhaupt bezeichnet . Poe war eines der wichtigsten Vorbilder von Borges. Dieser soll einmal gesagt haben, dass alles was er geschrieben habe „from Poe or Kafka, from Chesterton, Stevenson, or Wells“ geliehen sei. Direkt zu Beginn von La muerte weist Borges auf Poe hin, indem er seinen Detektiv Eric Lönnrot mit dem Poes, Auguste Dupin vergleicht: „Lönnrot se creía un puro razonador, un Auguste Dupin“ (LM 153f.). Geht Borges in seiner Detektivgeschichte auf Poe nur als den „Vater“ eines Genres ein oder spielen Poes Geschichten eine besondere Rolle?
[...]
_____
1 Vgl. hierzu: Schulz-Buschhaus, Ulrich, „Das System und der Zufall. Zur Parodie des Detektivromans bei Jorge Luis Borges, in: Pfeiffer, Erna und Kubarth, Hugo, Canticum Ibericum. Neue spanische, portugiesische und lateinamerikanische Literatur im Spiegel von Interpretation und Übersetzung, Frankfurt a. M. 1991, S.382 –396, hier vor allem S. 383-387.
2 Jorge Luis Boges, „La muerte y la brújuala“, in: ders., Ficciones, Madrid 52000, S. 153-171. Erste Auflage 1944, der verwendete Text beruht auf einer vom Autor durchgesehen Auflage 1974. Die weiteren Nachweise erfolgen im Text und beziehen sich auf diese Ausgabe, abgekürzt mit LM.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- LA MUERTE Y LA BRCJULA ALS DETEKTIVGESCHICHTE
- LA -,WJERTE UND DIE DETEKTIVGESCHICHTE: GENIEINSÆMKEITENUND UNTERSCHIEDE
- Gemeinsamkeiten
- Unterschiede
- WIE STEHT LA MÜERTE yu BRÜJtL4 ZUM GENRE DER DETEKTIVGESCHICHTE?
- LA -,WJERTE UND DIE DETEKTIVGESCHICHTE: GENIEINSÆMKEITENUND UNTERSCHIEDE
- POE UND BORGES
- DAS SETTLVG
- DIE BEZIEHUNG TÄTER-DETEKTIV
- DER REGRESStS AD INFINITUM
- NUMERISCHE STRUKTUREN
- SCHLUSSBEMERKUNG: EINE GESCHICHTE VIELE LESARTEN
- BIBLIOGRAPHIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Jorge Luis Borges' Detektivgeschichte „La muerte y la brüjula" im Hinblick auf ihre Beziehung zum Genre der Detektivgeschichte und ihre Verbindung zu Edgar Allan Poes Werk, insbesondere zu dessen Geschichte „The Purloined Letter".
- Verarbeitung der Form „Detektivgeschichte" in Borges' Werk
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen „La muerte y la brüjula" und der klassischen Detektivgeschichte
- Bezug auf Poe und dessen Einfluss auf Borges' Geschichte
- Analyse der narrativen und strukturellen Elemente, die Borges von Poe übernimmt und weiterentwickelt
- Die Bedeutung von Zahlen und geometrischen Strukturen in beiden Geschichten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt Borges' Interesse an der Detektivgeschichte sowie den Einfluss von Edgar Allan Poe auf sein Werk dar. Sie erläutert die Forschungsfrage, die im Zentrum der Arbeit steht: Wie verarbeitet Borges seine Vorstellungen über die Detektivgeschichte in einem eigenen Werk?
- La muerte y Ia brüjula als Detektivgeschichte
Dieses Kapitel untersucht die Struktur und den Inhalt von „La muerte y la brüjula" im Vergleich zur klassischen Detektivgeschichte. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf Figurenkonstellation, Räumlichkeiten und Erzählstruktur herausgearbeitet.
- Poe und Borges
Dieses Kapitel beleuchtet die Beziehung zwischen „La muerte y la brüjula" und Poes „The Purloined Letter". Es werden Gemeinsamkeiten in Bezug auf das Setting, die Beziehung zwischen Täter und Detektiv sowie die Verwendung des regressus ad infinitum und numerischer Strukturen analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Förderschwerpunkt Lernen, den inklusiven und exklusiven Unterricht sowie die schulische Inklusion, insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Empirische Forschungsergebnisse werden präsentiert, um die Rahmenbedingungen und Herausforderungen der inklusiven Beschulung von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu beleuchten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bielefelder Längsschnittstudie (BiLieF-Projekt), die die Leistungsentwicklung und das Wohlbefinden von Schülern in inklusiven und exklusiven Förderarrangements vergleicht. Weitere Themen sind Förderempfehlungen, die Herausforderungen der Inklusion sowie Implikationen für die Schulentwicklung und Inklusionspraxis.
- Quote paper
- Sebastian Karcher (Author), 2001, Vielschichtige Mordserie. Borges' La Muerte y la Brújula, das Genre der Detektivgeschichte und E.A. Poe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1974
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.