Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Übertragungswege
3. Verschiedene Arten der Pest
3.1. Beulenpest
3.2. Lungenpest
4. Verbreitung
5. Mittelalterliche Erklärungsversuche
6. Die Ärzte und die Pest
7. Quellen über Ärzte
8. Quellen von Ärzten über die Pest
9. Die Pest und die Medizin heute
10. Anhang
11. Literaturverzeichnis
Einleitung
In dieser wissenschaftlichen Arbeit wird die mittelalterliche Pest und die Reaktionen der Ärzte behandelt. Sie stellt insbesondere die Unfähigkeit und die Hilflosigkeit der Ärzte dar und wie sie versuchten, die Pest zu heilen oder zumindest aufzuhalten.
Als der „Schwarze Tod“ ist diese Krankheit in die Geschichte eingegangen und erfüllt die heutige Menschheit noch immer in Angst und Schrecken.
In der Zeit von 1347 bis 1353 starben mehr als 25 Millionen Menschen in Europa. Ganze Dörfer und kleinere Städte waren innerhalb kürzester Zeit entvölkert beziehungsweise in ihrer Bevölkerungszahl dezimiert. Jeder hatte eine unsagbare Angst vor dieser schmerzhaften, unheilbaren und ansteckenden Krankheit. Aufgrund dessen Eltern ließen ihre Kinder in Stich, Menschen ihre Ehepartner und, wie später beschrieben, Ärzte ihre Patienten.
Zunächst wird der Weg der Übertragung präsentiert sowie die verschiedenen Arten der Pest (Beulen- und Lungenpest). Auch die Ausbreitung der Krankheit wird näher beleuchtet. Darauf folgt das Hauptaugenmerk der Arbeit, die Arbeitsweise und Hilfsmittel der Ärzte. Bei diesem Teil der Arbeit werden zunächst Quellen, die die Arbeit der Ärzte vorstellen, und dann die, die von Ärzten selbst stammen, untersucht. Zum Schluss werden die heutigen Mittel und Schutzmaßnahmen der Ärzte sowie das Auftreten der Pest im modernen Zeitalter unterbreitet.
Einleitung
In dieser wissenschaftlichen Arbeit wird die mittelalterliche Pest und die Reaktionen der Ärzte behandelt. Sie stellt insbesondere die Unfähigkeit und die Hilflosigkeit der Ärzte dar und wie sie versuchten, die Pest zu heilen oder zumindest aufzuhalten. Als der „Schwarze Tod“ ist diese Krankheit in die Geschichte eingegangen und erfüllt die heutige Menschheit noch immer in Angst und Schrecken.
In der Zeit von 1347 bis 1353 starben mehr als 25 Millionen Menschen in Europa. Ganze Dörfer und kleinere Städte waren innerhalb kürzester Zeit entvölkert beziehungsweise in ihrer Bevölkerungszahl dezimiert. Jeder hatte eine unsagbare Angst vor dieser schmerzhaften, unheilbaren und ansteckenden Krankheit. Aufgrund dessen Eltern ließen ihre Kinder in Stich, Menschen ihre Ehepartner und, wie später beschrieben, Ärzte ihre Patienten.
Zunächst wird der Weg der Übertragung präsentiert sowie die verschiedenen Arten der Pest (Beulen- und Lungenpest). Auch die Ausbreitung der Krankheit wird näher beleuchtet. Darauf folgt das Hauptaugenmerk der Arbeit, die Arbeitsweise und Hilfsmittel der Ärzte. Bei diesem Teil der Arbeit werden zunächst Quellen, die die Arbeit der Ärzte vorstellen, und dann die, die von Ärzten selbst stammen, untersucht. Zum Schluss werden die heutigen Mittel und Schutzmaßnahmen der Ärzte sowie das Auftreten der Pest im modernen Zeitalter unterbreitet.
Als Hilfsmittel wurden vor allem die Werke von Klaus Bergdolt genutzt. Auch die Bücher von Wolfgang Reddig und Albert Camus sind für die Darstellung der mittelalterlichen Pest und der damaligen Heilmethoden geeignet. Auch in den Ausführungen von Sabine Vesper und die von David Herlihy sind Schilderungen von der Krankheit und der Rolle der Ärzte zu finden.
Quellen von Zeitzeugen gibt es zu genüge, da viele Chronisten und Schriftsteller mit der Krankheit konfrontiert wurden. Doch Werke, die von Ärzten verfasst wurden und von der Pest mit all ihren Symptomen und den Gegenmittel, sind eher wenige vorhanden. Das wichtigste ist bei weitem das Werk „Decamerone“ von Giovanni Boccaccio. Ein weiteres Werk ist das des Rechtsgelehrten Gabriel de Mussis.
Die im 14. Jahrhundert auftretende Pest wurde von sehr vielen Forschern und Wissenschaftlern näher beleuchtet. Diese Hausarbeit beruht nur auf einer kleinen Auswahl.
Übertragungswege
Der Erreger der Pest ist die Bakterie Yersina pestis1 befindet sich natürlicherweise in den Nagetieren der zentralasiatischen Steppe und ist demnach eine Zoonose2. Ein Rattenfloh beißt die Ratte und die Bakterie gelangt in den Blutkreislauf des Tieres und es erfolgt eine Infektion. Die Ratte stirbt daraufhin und der Rattenfloh sucht sich einen neuen Wirt.
Diese Prozedur wiederholt sich mehrmals, bis der Floh auf den Menschen als Wirt ausweichen muss.
Die verschiedenen Arten der Pest
Beulenpest
Die Beulenpest (oder auch Bubonenpest3 ) ist die am häufigsten auftretende Pest.
Die Inkubationszeit beträgt zwei bis sechs Tagen, maximal zehn. Daraufhin erfolgt ein schlagartiger Fieberanstieg auf bis zu 40°C und eine Schwellung der Lymphknoten, die der/den Einstichstelle/n am nächsten sind.4 5 Sie schwellen an, da die Bakterie durch die Blutlaufbahn des Menschen zu den Lymphknoten gelangt. Daraufhin schwellen diese Basel und Frankfurt am Main 1992, Seite 16. bis zu der Größe eines Eies oder eines Apfels an und verfärben sich dunkel, schwarz oder blau. Das sind die Beulen, die der Beulenpest ihren Namen geben. Auch der Puls und die Atmung verändern sich durch die Krankheit, sie beschleunigen sich. Eine unbehandelte Beulenpest kann auch zur Lungenpest führen.
Lungenpest
Man unterscheidet innerhalb dieser Art der Pest zwischen der primären und der sekundären Lungenpest.6 Die sekundäre Lungenpest tritt, wie bereits erwähnt, als eine Komplikation der Beulenpest auf. Die primäre Lungenpest breitet sich durch die Tröpfcheninfektion7 aus. Anzumerken ist das die primäre stärker verläuft als die sekundäre Lungenpest, da die Bakterien durch das Einatmen die natürlichen Abwehrbarrieren des Körpers umgehen.
Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt nur wenige Stunden, höchstens vier Tage. Die Symptome der Lungenpest sind, wie bei der Beulenpest, Fieber sowie Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Am zweiten Tag leidet der Mensch unter Schmerzen in Brustkorb und besonders unter einen blutig-schwarzen Auswurf beim Husten.
Verbreitung
Die Pest beschränkte sich hauptsächlich auf die Steppe am Fuße des Himalayas. Man geht davon aus, dass durch das Entstehen der Handelsstraße, die „Seidenstraße“8, die infizierten Ratten und die Rattenflöhe nach Europa gelangen konnten.
1348 wurde Feodossija9 (ehemals Kaffa) durch die Tataren10 belagert. In dessen Lager brach kurz nach Beginn der Belagerung die Pest aus. Die Toten warfen sie über die Stadtmauer Feodossijas und lösten innerhalb der Mauern die Pest aus. Von dort über das Handelsnetz der Genueser gelangte die Pest an die Mittelmeerküste. Es wurden hauptsächlich Pelze exportiert, in denen sich besonders gut die Rattenflöhe festsetzen konnten.
Von der Mittelmeerküste gelangte die Pest nach Marseille über den Seeweg. Nach Marseille gelangte die Krankheit zu den Städten Montpellier bis hin zu Toulouse und Paris.
Anzumerken ist, dass die Ausbreitung der Krankheit abhängig von dem Klima der Umgebung und von der Hygiene der Menschen war. Die Hygiene zu der damaligen Zeit wurde stark von der Enge der Stadt beeinflusst. Die Stadtbewohner hatten keinen geeigneten Ort für die Unratentsorgung, daher wurde der Unrat auf der Straße entsorgt und so sammelte sich der Urin, der Kot und jeglicher Abfall am Straßenrand. Auch die Tierhaltung in den Häusern der Menschen förderte dies, denn so kam es zu Tiermisthaufen. Hinzu kommt die mangelhafte Körperpflege der Menschen. All das sorgte für ideale Lebensbedingungen für Ratten. Der Misthaufen diente als Unterschlupf und die Tiere als Überträger zwischen Ratten und Menschen. Das Klima beeinflusste die Verbreitung der Pest noch stärker, da die Hauptvermehrungsmonate der Ratten März und September sind und die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit dieser Monate die Rattenflöhe erst die Möglichkeit geben, wirksame Überträger zu sein. Die Flöhe benötigen eine Mindesttemperatur von 15°C bis 28°C, unter 10°C kann der Floh keine Pestbakterien aufnehmen. Aufgrund dessen war die Beulenpest in den kalten Wintermonaten und in den extrem heißen und trockenen Sommermonaten eingedämmt. Mildes und feuchtes Klima förderte die Ausbreitung der Pest.
[...]
1 Yersinia pestis ist ein Stäbchenbakterium und gehört der Gattung der Yersinia zu. Das Bakterium wurde 1894 von Alexandre Émile Jean Yersin, einem schweizerisch-französischen Bakteriologen und Arzt (1863 - 1943) entdeckt.
2 Als Zoonose bezeichnet man Infektionskrankheiten, die von Tier zu den Menschen beziehungsweise von Mensch zu Tieren übertragbar sind. Das Wort stammt aus der griechischen Sprache und setzt sich zusammen aus den Wörtern „zoon“, das Lebewesen bedeutet, und „nosos“, welches Krankheit bedeutet.
3 Diese Bezeichnung liegt der lateinischen Sprache zugrunde, denn „bubo“ bedeutet übersetzt Beule und gab dieser Art der Pest auch ihren Namen.
4 Am häufigsten liegt diese am Bein, da der Krankheitsüberträger sich die nächstgelegene Blutbahn des Wirts vom Boden aus sucht.
5 Vergleich Hatje, Frank: Leben und Sterben im Zeitalter der Pest. Base im 15. bis 17. Jahrhundert.
6 Vergleich Hatje, F., Pest, Seite 16
7 Vergleich Ibs, Jürgen Hartwig: Die Pest in Schleswig-Holstein von 1350 bis 1547/48. Kiel, 1993. Seite 77.
8 Die Seidenstraße ist ein Netzwerk aus verschiedenen Handelsstraßen, das Ostasien mit dem Mittelmeerraum verknüpft.
9 Feodossija liegt auf der Insel Krim, die zu Ukraine gehört. Die Hafenstadt wird etwa von 90.000 Einwohnern bewohnt.
10 Diese Begriff (griechisch. „Tartaros“, die aus der Hölle kommen) bezeichnet eine große Gruppe von Völkern.
- Arbeit zitieren
- Lily Cat (Autor:in), 2012, Die Pest im Mittelalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197280
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