Es ist schwierig in der heutigen Zeit das Thema Wunder, aufgrund des aktuellen Standes von Wissenschaft und Technik, zu definieren. Unter einem Wunder versteht man heutzutage Ereignisse, die sich wissenschaftlich und rational nicht erklären lassen, die außerhalb der Vorstellungskraft liegen und den Naturgesetzen widersprechen. Dem heutigen Durchschnittsmenschen fällt es schwer, aufgrund der Wissenschaft und Technik, noch an Wunder zu glauben. Alles was nicht sinnlich wahrnehmbar ist wird abgelehnt oder nur belächelt, so wie auch die Wundergeschichten der Bibel. Rudolf Bultmann erklärt dieses Phänomen mit folgenden Worten:
„[Man kann nicht] elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben […].“
Wundergeschichten müssen als Glaubenszeugnisse des frühen Christentums verstanden werden, es sind keine Tatsachenberichte. Trotzdem wirken diese Geschichten auf viele Menschen befremdlich und nicht mehr zeitgemäß.
Die biblischen Wundergeschichten von Jesus treten in der heutigen Gesellschaft immer mehr in den Hintergrund. Es stellt sich die Frage ob es überhaupt noch möglich ist sich auf Wundergeschichten vor dem Hintergrund der Wissenschaft einzulassen? Wie sollte man im Religionsunterricht mit Wundergeschichten umgehen? Können Wundergeschichten überhaupt noch zum Gegenstand im Unterricht gemacht werden? Welche Probleme ergeben sich dadurch für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Pädagogen? Was verstehen die Menschen heutzutage unter einem Wunder und wie stellen sie es sich vor? Aufgrund dieser und noch vieler anderer Fragen besteht auf Seiten der Religionspädagogik Handlungsbedarf. Dies ist einer der Gründe, warum es so zahlreiche Veröffentlichungen zur Didaktik von biblischen Wundergeschichten im Unterricht gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff des Wunders
- Wundergeschichten als Problem im Religionsunterricht
- Konzept von Stefan Alkier und Bernhard Dressler
- Bewertung Konzept Alkier und Dressler
- Umgang mit dem Konzept von Alkier/ Dressler im Religionsunterricht
- Fazit / Ausblick
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Problematik von Wundergeschichten im Religionsunterricht und bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Begriff des Wunders, den Herausforderungen, die sich aus der Vermittlung biblischer Wundergeschichten im Kontext der heutigen Gesellschaft ergeben, sowie einem möglichen didaktischen Ansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen.
- Definition des Wunderbegriffs im Kontext des heutigen Weltbildes
- Herausforderungen bei der Vermittlung von Wundergeschichten im Religionsunterricht
- Die didaktischen Überlegungen von Stefan Alkier und Bernhard Dressler zur Vermittlung von Wundergeschichten
- Bewertung und möglicher Umgang mit dem Konzept von Alkier und Dressler im Religionsunterricht
- Fazit und Ausblick auf weitere Forschungsbedarfe
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Schwierigkeit, den Begriff des Wunders in der heutigen Zeit zu definieren, da er mit dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik in Konflikt steht. Sie stellt die Frage nach der Relevanz von Wundergeschichten in einer wissenschaftlich geprägten Gesellschaft und benennt die Herausforderungen, die sich im Religionsunterricht aus der Vermittlung dieser Geschichten ergeben.
Der Begriff des Wunders
Dieses Kapitel erläutert den Begriff des Wunders, wobei verschiedene Definitionen und Perspektiven, insbesondere im Kontext des modernen Weltbildes, betrachtet werden. Es werden sowohl traditionelle Definitionen des Wunders als auch aktuelle Interpretationen, die eher auf Überraschungsmomente und Erstaunliches fokussieren, aufgezeigt.
Wundergeschichten als Problem im Religionsunterricht
Dieser Abschnitt thematisiert die Schwierigkeiten, die sich bei der Vermittlung von Wundergeschichten im Religionsunterricht ergeben. Es wird die Frage aufgeworfen, ob und wie diese Geschichten in der heutigen Zeit für Schülerinnen und Schüler relevant sind, sowie die Herausforderungen, die sich aus den unterschiedlichen Perspektiven und Interpretationen der Wundergeschichten ergeben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Wundergeschichten, Religionsunterricht, Didaktik, Konzept von Alkier und Dressler, Wissenschaft, moderne Gesellschaft, Glaube, Bibel, Interpretation, Vermittlung.
- Citar trabajo
- Ramona Imberge (Autor), 2012, Wundergeschichten in der Schule als fremde Welten lesen lernen?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197157