Lange Zeit war das Phänomen der römischen Kavallerie nur eine Fußnote in der römischen Militärgeschichte. Kein Wunder, denn die Erklärung für die relativ kurze Periode der rein römischen Kavallerieverbände scheint auf einen flüchtigen Blick einleuchtend: Die Römer waren keine besonders guten Kavalleristen und wurden im Zuge der marianischen Reformen zum Wohle des gesamtrömischen Militärapparates durch bessere Kavalleristen ersetzt. Diese gängige These hatte bis 2002 Bestand und wurde, vielleicht mangels Interesse oder gerade ob ihrer bequemen Einfachheit, kaum hinterfragt, obwohl doch deutliche Anzeichen für einen Fehler zu sehen waren. Um nur ein Beispiel zu geben: Die Legionen waren der Römer liebstes Aushängeschild. Sie demonstrierten Macht und Stärke und standen damit für das römische Reich – darin stimmen die meisten, wenn nicht gar alle Autoren einschlägiger Werke zu römischem Heer und römischer Gesellschaft überein. In den meisten dieser Werke lassen sich, wie zum Beispiel bei Bohec oder aber Alföldy, Bemerkungen über eine hohe Wertschätzung der Kavallerie finden. Dominiert von der Idee der „schlechten“ römischen Kavallerie lassen sich jedoch bis 2002 allenfalls zaghafte Versuche feststellen dieses Thema tatsächlich zu beleuchten – obwohl es an Ansätzen kaum mangelte!
Das aus meiner Sicht bedeutendste Problem der diesbezüglichen Forschung ist aber nicht die dogmatische und damit festgefahrene These einer schlechten römischen Kavallerie, sondern das größtenteils mangelhafte Verständnis der Zusammenhänge zwischen römischem Heer und römischer Gesellschaft. Trotz der guten Ansätze von Gelzer , Alföldy (Andreas und Géza) und Stoll sind die wesentlichen Schlüsse eigentlich nicht gezogen worden, so dass es erst McCall war, der durch sein Werk im Jahr 2002 das veraltete und schlichtweg falsche Dogma der mangelhaften römisch-republikanischen Kavallerie entmachten konnte. McCall hat es verstanden die Ansätze seiner Vorgänger und vor allem die Schlussfolgerungen aus der von Gelzer verfassten Abhandlung über die römische Adels- und Elitenschicht richtig auf die Kavallerie zu beziehen und so den Mythos nicht nur zu widerlegen, sondern in das Gegenteil zu verkehren.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Kavallerie und Elite
3. Grundlagen zur Bewertung der römischen Kavallerie
3.1 Voraussetzungen für eine Bewertung
3.2 Maßstab der Bewertung
4. Bewertungskriterien
5. Betrachtung der Beurteilungskriterien zur Bewertung der römischen Kavallerie
5.1 Bewertung der Effektivität der Kavallerietaktiken
5.2 Römische Kavallerie im Kampf gegen Infanterieformationen
5.3 Der Kampf gegen feindliche Reiterei
5.4 Kavallerie im Einsatz gegen und als Plänkler
6. Motivationen der Reiter-Elite
6.1 Offiziere und Führung
6.2 Korpsgeist und Zusammenhalt
6.3 Virtus
7. Fazit
8. Quellen- und Literaturverzeichnis
1.Einleitung
Lange Zeit war das Phänomen der römischen Kavallerie nur eine Fußnote in der römischen Militärgeschichte. Kein Wunder, denn die Erklärung für die relativ kurze Periode der rein römischen Kavallerieverbände scheint auf einen flüchtigen Blick einleuchtend: Die Römer waren keine besonders guten Kavalleristen und wurden im Zuge der marianischen Reformen zum Wohle des gesamtrömischen Militärapparates durch bessere Kavalleristen ersetzt. Diese gängige These hatte bis 2002 Bestand und wurde, vielleicht mangels Interesse oder gerade ob ihrer bequemen Einfachheit, kaum hinterfragt, obwohl doch deutliche Anzeichen für einen Fehler zu sehen waren. Um nur ein Beispiel zu geben: Die Legionen waren der Römer liebstes Aushängeschild. Sie demonstrierten Macht und Stärke und standen damit für das römische Reich - darin stimmen die meisten, wenn nicht gar alle Autoren einschlägiger Werke zu römischem Heer und römischer Gesellschaft überein. In den meisten dieser Werke lassen sich, wie zum Beispiel bei Bohec oder aber Alföldy, Bemerkungen über eine hohe Wertschätzung der Kavallerie finden. Dominiert von der Idee der „schlechten“ römischen Kavallerie lassen sich jedoch bis 2002 allenfalls zaghafte Versuche feststellen dieses Thema tatsächlich zu beleuchten - obwohl es an Ansätzen kaum mangelte!
Das aus meiner Sicht bedeutendste Problem der diesbezüglichen Forschung ist aber nicht die dogmatische und damit festgefahrene These einer schlechten römischen Kavallerie, sondern das größtenteils mangelhafte Verständnis der Zusammenhänge zwischen römischem Heer und römischer Gesellschaft. Trotz der guten Ansätze von Gelzer , Alföldy (Andreas und Géza) und Stoll sind die wesentlichen Schlüsse eigentlich nicht gezogen worden, so dass es erst McCall war, der durch sein Werk im Jahr 2002 das veraltete und schlichtweg falsche Dogma der mangelhaften römisch-republikanischen Kavallerie entmachten konnte. McCall hat es verstanden die Ansätze seiner Vorgänger und vor allem die Schlussfolgerungen aus der von Gelzer verfassten Abhandlung über die römische Adels- und Elitenschicht richtig auf die Kavallerie zu beziehen und so den Mythos nicht nur zu widerlegen, sondern in das Gegenteil zu verkehren.
Was muss man nun tun, um der immer noch weitverbreiteten These von der unzulänglichen römischen Kavallerie entgegen zu wirken? Zunächst einmal ist es unabdingbar die Hintergründe der Kavallerie zu untersuchen. Man muss wissen, wer warum in ihr seinen Dienst versah. In einem weiteren Schritt ist man dann gezwungen, sich mit Kriterien auseinanderzusetzen, die eine effektive Kavalleriestreitmacht kennzeichnen würden. Es muss also ein Maßstab festgelegt werden, der auf einer aus der zu betrachtenden Zeit stammenden Kavalleriestreitmacht fußt. Erst auf Basis einer vorhandenen Liste von Merkmalen und Eigenschaften, die man einer Reiterei zusprechen können muss, um sie als effektiv bezeichnen zu können, kann man dann in einem nächsten Schritt diese einzelnen Kriterien definieren und im Bezug auf die römische Kavallerie anwenden, um die Effektivität der römischen Armee zu untersuchen. Nur so kann man eine Antwort auf die Fragestellung nach der tatsächlichen Effektivität der römischen Kavallerie zwischen 300 und 100 vor Christus finden.
2.Kavallerie und Elite
Im Zuge der mittleren Republik war es die Aufgabe der reichsten römischen Bürger, das Personal für die Kavalleriestreitmacht der römischen Armee zu stellen.1 Diese Tradition der Aufgabenübernahme findet sich nicht erst im römischen Reich wieder, sondern scheint in der Geschichte der Menschheit ein immer wieder anzutreffendes Phänomen zu sein. Bereits im Griechenland der Antike war es Aufgabe der Aristokratie die Kavallerieverbände aufzustellen und zu unterhalten, wie man an den Beispielen Boiotien, Athen und Thessalien erkennen kann.2 Der Dienst in der Kavallerie war damit mehr als nur eine Form des Dienstes für den Staat, sondern vielmehr auch eine prestigeträchtige Art seine elitäre Stellung innerhalb der Gesellschaft zu untermauern.3 Trotzdem verschwand die Kavallerie Anfang des ersten Jahrhunderts als taktische Einheit aus der römischen Gesellschaft und wurde durch Auxiliareinheiten ersetzt. Hier eine Korrelation zwischen den Merkmalen „nicht mehr vorhanden“ und „schlecht“ herzustellen, scheint mir, wenn auch durchaus auf den ersten Blick möglich, zu kurzsichtig, da die Existenz einer bewährten Institution beendet wurde, die seit mehreren Jahrhunderten bestand und fest im Gesellschaftssystem Roms Bestand hatte - auch wenn die effektive Größe der Streitmacht selbst eher klein war. Kavallerietruppen wurden (von den Römern selbst) nur in geringem Maße eingesetzt, da sie nur aus den wohlhabendsten Familien rekrutiert werden konnten.4 Mann muss sich eines immer vergegenwärtigen: Der finanzielle Aufwand5, den man betreiben musste, um sich Pferde und Ausrüstung für einen Einsatz in der Schlacht leisten zu können, war zu hoch, als dass man eine schlagkräftige Kavalleriekomponente im Feldheer hätte integrieren können.6 Zudem war der gezahlte Sold dieser Zeit wenig mehr als eine Aufwandentschädigung.7 Dieser Zustand änderte sich erst mit den marianischen Reformen durch den Konsul Gaius Marius.8 Bis in die letzten Jahrzehnte des fünften Jahrhunderts vor Christus hatte Rom allenfalls einige Reiter, aber vermutlich keine eigene Kavalleriestreitmacht.9 Diese „Tradition“, also das nicht Vorhandensein einer starken Kavalleriekomponente, die durch Römer gestellt wurde, sollte sich in der gesamten (Forschungs-) Geschichte des Imperium Romanum fortgesetzten.
Wie nun aber stellte sich die römische Kavallerie vor ihrem Ende als rein römische Institution, sprich vor dem Austausch der römischen Bürger gegen Auxiliare dar? Um diese Frage zu beantworten muss man in die Zeit der Schaffung der römischen Kavallerie zurückgehen. In ihrer ursprünglichen Form gab es zunächst die sogenannten equites equo publico, gesellschaftlich hochgestellte Römer, die staatlich bezuschusste Pferde nutzten. Diese wurden später durch die equites equis suis verstärkt; Römer, die, wie der Name schon sagt, ihre eigenen Pferde nutzten.10 Der Unterschied zwischen diesen beiden „Arten“ von Kavalleristen lag laut Rawson in ihrem Dienst selber: Die equites equo publico dienten regulär zusammen mit den normalerweise eingesetzten vier Legionen, während die equites equis suis nur dann in den Krieg zogen, wenn mehr als vier Legionen ins Feld geführt wurden.11
Dem gegenüber steht die von McCall über Cato begründete These, dass eben diese equites equis suis bereits im dritten Jahrhundert ihren Dienst auch innerhalb der ersten vier Legionen versahen.12 Man kann also demzufolge davon ausgehen, dass, zumindest im dritten vorchristlichen Jahrhundert, sowohl equites equis suis als auch equites equo publico ständig ihren Dienst in der römischen Armee versahen. In Anbetracht dessen ist McCalls Feststellung, dass sowohl die Ritter mit Wahlrecht, als auch diejenigen, die den Ritterzensus inne hatten, eine untereinander gleichberechtigte Gruppe von Rekruten für die römische Kavallerie bildeten, bestätigt.13 Militärisch scheint es damit keine Unterschiede zwischen den equites equis suis und den equites equo suo gegeben zu haben.14 Diese These wird durch Livius gestützt, bei dem es heißt, dass die Kavallerie bzw. die Soldaten der Kavallerie schlicht unter dem Sammelbegriff „equites“ zusammengefasst wurden.15 Eine ähnliche Textstelle findet sich auch bei Polybios.16 Der Unterschied zwischen den equites equo publico und den equites equis suis scheint dabei, wenn überhaupt existent, in der Gesellschaftsordnung zu liegen. Zumindest die Stellung als Mitglied der Gruppe der equites equo publico konnte dem jeweils Betreffenden Ehre, soziales Prestige und damit gleichzeitig eine wichtige Stellung in der Stammes- Versammlung einbringen.17
Das ausschlaggebende Kriterium, soviel kann man bis hierher erkennen, um Dienst in den römischen Kavallerieverbänden leisten zu dürfen, war Wohlstand - die wohl wichtigste und augenscheinlichste Verbindung zwischen der Kavallerie und dem elitären Status der Männer, die in der Kavallerie ihren Dienst versahen. Wie sehr der Elitenstatus mit dem Dienst in den Kavallerieverbänden verknüpft war, kann man wohl am deutlichsten an der Bestrafung von Männern, die Dienst hätten leisten müssen, es aber nicht taten, erkennen: Den equo merere deberent.18 Diese Männer wurden, auf Grund ihres „Nichterscheinens“ zum Dienst, im wahrsten Sinne des Wortes degradiert, indem man sie zu aerarii machte - dem niedrigsten Rang innerhalb der Gemeinschaft römischer Bürger.19
Ein weiterer Beweis für die enge Verknüpfung von Kavallerie und Elite findet sich in der Schaffung einer „Kavallerie-Volkszählung“, in der es vornehmlich darum gegangen zu sein scheint, diejenigen festzustellen, die in der Lage waren ein Pferd zu führen bzw. zu versorgen. Im Prinzip war damit diese Liste nichts anderes als ein Register mit den reichsten/ vornehmsten Familien, die das römische Bürgerrecht besaßen. Aus Polybios Beschreibung der Rekrutierung der vier republikanischen Legionen geht hervor, dass es keine Unterscheidung der Männer nach Reichtum und Besitz gab, mit Ausnahme der velites20, und trotzdem am Ende der Rekrutierung der Infanterie jede Legion 300 Kavalleristen erhielt.21 Um überhaupt eine solche Auswahl treffen zu können, muss es dementsprechend eine Liste gegeben haben, die es ermöglichte, aus der Masse der rekrutierungsfähigen Männer diejenigen herauszuziehen, die für den Dienst in der Kavallerie eingesetzt werden konnten. Damit wurden auch diejenigen „aufgewertet“, die tatsächlich den Dienst durch ihren Wohlstand in der Kavallerie leisten konnten, und tatsächlich von denjenigen getrennt, die nur durch Erbschaft das Recht besaßen in der Kavallerie zu sein.22
Den hohe Stellenwert der römischen Kavallerie innerhalb des römischen Heeres kann man weiterhin aus ihren Aufgaben, Privilegien und Auszeichnungen ableiten. Die Kavallerie überprüfte die Wachen der Infanterie bei Nacht23, erhielt höhere Belohnungen für Tapferkeit24 und am Ende der Feldzüge größere Beteiligungen an der Kriegsbeute.25 Außerdem waren sie bei Einsatzbesprechungen und Befehlsausgaben zusammen mit den Offizieren der Legionen anwesend.26 Es ist daher kaum eine Überraschung, dass es eine Strafe war, wenn die Kavalleristen dazu gezwungen wurden Arbeiten der einfachen Legionäre zu verrichten.27 In Anbetracht dieser Privilegien ist es nicht verwunderlich, dass 252 v. Chr. eine Gruppe von 400 Kavalleristen den Dienst als Pionier verweigerte.28 Gerade dieses Beispiel zeigt deutlich, dass sich die Mitglieder der römischen Reiterei sehr wohl ihres Standes bewusst waren und sich selbst als Elite betrachteten. Man kann also davon ausgehen, dass die Kavalleristen unter sich eine eigene Stellung formten, die so etwas wie ein Bewusstsein einer sozialen Gruppe hervorbrachte. Ausgehend von diesem Bewusstsein, müsste man davon ausgehen, dass sich besondere Privilegien der Kavalleristen nicht nur auf das Militär bezogen, sondern sich auch in anderen Bereichen des römischen Lebens niederschlagen - und tatsächlich: Die Kavallerie hatte ihre eigenen Schutzgottkulte, die Dioscurii, die in eigenen Tempeln - wie zum Beispiel dem Tempel der Fortuna Equestris - mit eigenen Festen verehrt wurden.29 Gleichzeitig waren die Reiter auf eine maximale Dienstzeit im Militär von zehn Jahren beschränkt, während die Infanterie bis zu 16 Jahre Dienst leisten musste.30 Dieses scheinbar zunächst militärische Privileg gegenüber den Infanteristen war tatsächlich aber ein sozialer Vorteil, da so die Zeit der theoretischen Verdienstausfälle deutlich geringer ausfiel als bei den Infanteristen - etwas, dass den Kavalleristen gesellschaftlich erheblich besser stellte als den Infanteristen. Dabei ist anzumerken, dass nur diejenigen die vollen zehn Dienstjahre ableisten mussten, die sich nach ihrer Zeit in der Armee auf ein politisches Amt bewerben wollten - die kavalleriefähigen Bürger, die ein solches Amt nicht anstrebten, konnten von sogar weniger Dienstzeit ausgehen.31 Somit dürfte zunächst hinreichend bewiesen sein, dass Elitestatus innerhalb der römischen Gesellschaft unmittelbar und direkt mit dem Dienst in der römischen Kavallerie verbunden war. Ein Verschwinden der Römer aus den Kavallerieverbänden bzw. das Ersetzen der rein römischen/ italischen Verbände durch Auxiliare muss damit einen starken Einfluss nicht nur auf das römische Heer und die Kriegsführung, sondern vielmehr auch auf die Gesellschaft gehabt haben - oder umgekehrt: Massive Änderungen im Verständnis oder im Gefüge der römischen Sozialstruktur müssen damit auch direkte Auswirkungen auf den Militärapparat gehabt haben, da die Verbindungen zwischen beiden Sphären offensichtlich zu stark waren, als dass eine von beiden von Änderungen der jeweils anderen unbeeinflusst hätte bleiben können. Die Frage nach dem tatsächlichen Grund des Verschwindens der römischen Armee kann somit aus zwei verschiedenen Richtungen beantwortet werden. Sollte sich die römische Kavallerie tatsächlich als ineffektiv erweisen, so kann man davon ausgehen, dass die Reformen im Heerwesen, die zu ihrem Verschwinden führten, durch ihre militärische Unzulänglichkeit hervorgerufen wurden. Ist aber das Gegenteil der Fall, so muss man den Grund des Verschwindens der rein römischen Kavallerie in den sozialen Gegebenheiten der damaligen Zeit suchen. Im Folgenden soll nun untersucht werden, ob die römische Kavallerie konkurrenzfähig war.
3. Grundlagen zur Bewertung der römischen Kavallerie
3.1 Voraussetzungen für eine Bewertung
Die Effektivität der römischen Reiterstreitkräfte ist in hohem Maße angezweifelt und (bis 2002) in der Regel dem Werk Denisons (A History of Cavalry, 1877) folgend bewertet worden. Denison unterstellt dabei, dass den Römern der wahre Wert der Kavallerie nicht bekannt war und dass Entscheidungen durch Kavallerietruppen eher durch den hohen Ansatz an Kräften, nicht aber durch tatsächliche Beherrschung des Handwerks herbeigeführt wurden.32 Unter Berücksichtigung der in dieser Arbeit bereits herausgestellten Zusammenstellung der römischen Kavallerie in der römischen Republik scheint diese These von vornherein mehr als haltlos: Denison postuliert, dass die Kavallerie eine Entscheidung im Gefecht durch bloßes Anrennen unter Vernachlässigung von taktischer Finesse erreichen würde - eine Betrachtung, die sich vermutlich auf den ersten Weltkrieg anwenden lassen würde, nicht aber in dieser Zeit. Wie bereits dargestellt bestand die römische Kavallerie nicht aus Plebejern, sondern war ein Abbild der elitären Schichten der römischen Republik, so dass ein solches Vorgehen der römischen Elite mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit herbe Verluste beigebracht hätte - Verluste, die sich der römische Staat nicht erlauben konnte, und Verluste, die mit Sicherheit die Bereitschaft der Adelsschichten ihren Dienst in der Kavallerie zu versehen gesenkt hätte. Denisons prägende Ansicht und Bewertung der Effektivität der römischen Kavallerie resultiert aus einem entscheidenden Fehler bei der Bearbeitung der Quellen. Denison, selber Kavallerieoffizier, untersuchte seine Quellen nicht kritisch, sondern betrachtete alle Quellen als unverrückbare Beweise. Gleichzeitig war sein Studium der Quellen nicht ausreichend - entscheidende Momente und Entwicklungen innerhalb der Kavallerie ließ er außer Acht. So finden sich in seinem Werk weder Betrachtungen der Kavallerie vom fünften Jahrhundert bis zum Zweiten Punischen Krieg, noch werden die Jahre zwischen diesem Krieg und den östlichen Feldzügen Sullas betrachtet. Dadurch fehlen in der versuchten Beweisführung Denisons wichtige Elemente. Sein gröbster Fehler war jedoch die völlige Ignoranz gegenüber dem militärtaktischen System der römischen Republik, so dass seine Arbeit keine systematische Analyse des Kampfes und der Effektivität der römischen Kavallerie im zu betrachtenden Zeitraum liefern kann. Allerdings blieb er mit diesen Fehlern nicht alleine; die folgenden Generationen von Geschichtswissenschaftlern versäumten es allesamt eine methodisch durchdachte Betrachtung der taktischen Komponente der Reiterstreitkräfte der römischen Republik durchzuführen: Addock schaffte das zweifelhafte Kunststück auf nur einer Seite zu beweisen, dass die römische Kavallerie ineffizient war,33 Kildahl schafft es die Kürze in Adcocks Abhandlung noch zu übertreffen, in dem er den Römern unterstellt, dass sie keinerlei Verknüpfung zwischen Infanterie und Kavallerie hergestellt hatten,34 Hill sah das Ersetzen der römischen Kavallerie durch die Auxiliartruppen als Beweis für die Schwäche der römischen Kavallerie und lässt diesen Prozess bereits bei Scipio Africanus beginnen35 und 1992 wurde diese These von Dixon und Southern in ihrer Betrachtung der römischen Kavallerie des Kaiserreiches noch einmal gestützt. Über einen Zeitraum von nahezu 130 Jahren wurden demnach (so man Denisons Werk als Ausgangspunkt dieser Entwicklung zu Grunde legt) die Generationen vorher gemachten Fehler als Wahrheiten unkritisch übernommen und schufen den Mythos einer absoluten Unterlegenheit einer Truppengattung innerhalb des römischen Militärapparates der Republik, der an sich bei sorgfältigerer Analyse nicht haltbar gewesen wäre. McCall folgert daher absolut richtig, dass einer Bewertung der römischen Kavallerie zunächst eine Schaffung von Kriterien vorhergehen muss, um so einen Maßstab anlegen zu können.36
Eben dieser Schritt findet sich in allen bis dahin vorliegenden Arbeiten nicht.
McCall schafft diesen Maßstab, indem er die Kavallerie Roms mit der von Griechenland bzw. Makedonien vergleicht. Dabei kommt er (auf die Ausführungen Tarns gestützt37 ) zu dem Schluss, dass die Bekämpfung feindlicher Infanterietruppen die Hauptrolle der Kavallerieverbände darstellte, und stimmt damit mit vielen Geschichtswissenschaftlern überein.38
3.2 Maßstab der Bewertung
Wie McCall richtig feststellte, war der primäre Auftrag der Kavalleriekräfte in einer Schlacht39 die Bekämpfung der feindlichen Infanterie. Dabei stellte sich nun folgendes Problem dar: Die Pferde verweigerten meist bei direkten Angriffen auf schwere Infanterie und versuchten sich seitlich am „Hindernis“ vorbei zu schieben. Da Steigbügel noch nicht erfunden waren (stattdessen benutzte man Sattel mit kleinen „Hörnchen“, die dem Reiter ein Mindestmaß an Halt gaben), hatte man nicht ausreichend Wucht - ganz zu schweigen von einer Lanze, die zum Angriff eingelegt werden konnte. Falls also die schwere Infanterie nicht durch den moralischen Eindruck der Anreitenden die Formation aufbrach, blieb den Kavalleristen nur der Einsatz ihrer Wurfspeere und das Umkreisen der Einheit. Damit erzeugten sie allerdings eine Rundumbedrohung, die die Einheit am weiteren Vorrücken hinderte. Der Feind verlor also seine Stoßkraft und war gezwungen, andere Einheiten heran zu führen, um die Kavallerie zu bekämpfen. Fand die aber Kavallerie eine Möglichkeit zum Einbruch oder war die Formation einmal aufgebrochen, konnte auch schwere Infanterie dem Angriff nicht standhalten.40 Vergleicht man auf diesen Grundsätzen aufbauend den Einsatz von Kavallerie und Infanterie zur Zeit der Republik mit dem Einsatz der späteren Auxiliareinheiten, so stellt man fest, dass die Grundvoraussetzungen in beiden Fällen unterschiedlich waren. Bei einem gemeinsamen Einsatz von Infanterie und Kavallerie zur Zeit der Republik (mit den socii - Verbänden) war das Kräfteverhältnis ausgeglichen (1:1), während die Auxiliareinheiten der Kaiserzeit auf ein Verhältnis von 4:1 zu Gunsten der Infanterie kamen.41 Offensichtlich scheint es so zu sein, dass der Kavallerie in der Republik eine bedeutende Rolle auf dem Schlachtfeld zukam - bedeutender in jedem Fall, als es möglich gewesen wäre, hätte sie ihrem schlechten Ruf alle Ehre gemacht. Um diese Rolle ermessen und bewerten zu können, ist es daher unabdingbar, dass man sich zunächst mit dem Ab- bzw.
Verlauf und den Faktoren einer antiken Schlacht auseinandersetzt.42
Der in diesen Schlachten ausschlaggebende Faktor war die Moral. Ardant du Picq, Vorreiter bezüglich dieser These, sieht das menschliche Verhalten und die Moral als primäre Faktoren der Schlacht - und nicht Taktik oder Ausrüstung.43 Du Picq beschäftigt sich in seinem Werk „Battle Studies“ vor allem mit den Schlachten von Pharsalos und Cannae (unter Einbeziehung von anderen Schlachten), um dabei zwei auftretende Besonderheiten der antiken Schlachtengeschichte zu beleuchten: die im Vergleich zum Verlierer immer niedrigen Verlustzahlen der Sieger und die Möglichkeit mit vergleichsweise geringem Kräfteaufwand große Heere zu schlagen.
McCall sieht dementsprechend antike Schlachten nicht als Aufeinandertreffen zweier Gewalthaufen, sondern vielmehr als Schlachten zwischen zwei wohlgeordneten Armeen, in deren Zentrum die in Reihen aufgestellte Infanterie kämpfte. Das hatte zur Folge, dass in der Regel nur die erste Reihe der Infanteristen aktiv in das Kampfgeschehen eingreifen konnte, während die hinteren Reihen zwar dem Stress ausgesetzt waren im Gefecht gebunden zu sein, diesen Stress jedoch nicht durch aktive Handlungen ausgleichen konnten. Diesen Stress zu kompensieren war, der auf Picqs Ausführungen fußenden Argumentation von McCall folgend, das entscheidende Moment einer Schlacht, da Flucht unausweichlich hohe Verluste und die damit einhergehende Niederlage bedeutete.44 Über Sieg und Niederlage entschied damit nicht die Taktik, sondern in der Masse der Schlachten die Fähigkeit der einzelnen Soldaten den Angriffen auf die Moral standzuhalten.45
Das Werk von Picq inspirierte Keegan in seinem Werk von 1976 dazu, diese Thesen wieder aufzugreifen - Keegan wiederum schrieb mit The Face of Battle das Werk, dass vor allem von Goldworthy aufgegriffen wurde. Dieser setzte sich mit der Funktion und dem Verhalten einzelner Einheiten während der späten Republik auseinander und kam zu dem Schluss, dass Picqs Thesen nicht nur richtig, sondern auch den Römern bekannt waren. Bemerkenswert hier seine These, dass die Reihen hinter den kämpfenden Soldaten des ersten Gliedes nicht nur zusätzliche Stoßkraft verliehen, sondern auch oder sogar vor allem die Soldaten in der ersten Reihe daran hinderten auszubrechen und zu fliehen.46 In dieselbe Kerbe schlägt auch Culham, die es verstand, die bis dahin zusammengetragenen Informationen zu sammeln und zu dem Schluss zu kommen, dass, sollte einmal die Flucht durch eine Einheit ergriffen worden sein, die Kommandostruktur von Römern und Griechen keine Möglichkeit mehr hatte einzugreifen, um die Vernichtung der fliehenden Einheit zu verhindern. Dadurch, so Culham, war es nötig, Soldaten von vornherein so zu erziehen, dass sie den Stress auf dem Schlachtfeld aushalten konnten.47 Da sich die Kampfhandlungen (und die damit verbundenen Verwundungen bzw. Tötungen) der Infanterie im Nahkampf auf die ersten beiden Glieder der Schlachtordnung einer Armee beschränkten, was an der sehr beschränkten Reichweite der Waffen lag, mussten die hinteren Glieder der Formation tatenlos zusehen, wie ihre Kameraden in den vorderen Reihen getötet wurden - und sie in dieser „Todeszone“ gegebenenfalls ersetzen. Die Furcht vor dem Tod stieg dementsprechend exponentiell, je länger die Schlacht dauerte. Ergo beeinflussten Verluste den Verlauf der Schlacht - aber die Angst vor Tod und Verwundung und die damit zusammenhängende Moral der Truppen war es, die über Sieg und Niederlage entschied.48 Die aus Angst resultierende Flucht war es, die die eigentlichen Verluste in der Schlacht dramatisch ansteigen ließ, da fliehende Soldaten - durch die Fluchtbewegung ihrer Ordnung beraubt - sich nicht mehr gegenseitig schützen konnten. Im Zuge der ungeplanten Rückwärtsbewegung wandten sie ihren Gegnern den Rücken zu und waren so nicht mehr in der Lage, das Gefecht fortzuführen.49 Im Umkehrschluss war damit die wesentliche Leistung der Infanterie, unter allen Umständen ihre Formation zu wahren, um eben diese Rückzugsbewegung und die damit einhergehenden Verluste (vom Zusammenbrechen der Schlachtaufstellung der Armee im Zuge des Einbruchs oder Durchbruchs ganz zu schweigen) zu vermeiden. Gleichzeitig war es das Ziel eben dieses bei den Gegnerischen Einheiten zu erreichen.50 In Anbetracht dessen ist ausschlaggebend für eine Bewertung der Effizienz eines Verbandes bzw. einer Truppengattung innerhalb des römischen Militärapparates in einer Schlacht die Fähigkeit der betreffenden Truppengattung, das Ziel, also das Brechen der Moral feindlicher Infanterieformationen, zu erreichen. Um also die Effektivität der römischen Kavallerie bewerten zu können, muss man sie an ihrem Erfolg in dem messen, was sie hätte erreichen müssen, um ein wertvoller Teil der römischen Armee zu sein: der Auflösung feindlicher Infanterieformationen.
4.Bewertungskriterien
Um zu den Bewertungskriterien der Effizienz der Kavallerie fundierte Aussagen machen zu können, ist es unumgänglich, sich zunächst mit der Rolle der Kavallerie in Feldschlachten zur Zeit der Republik auseinanderzusetzen. Erst aus ihrer Rolle auf dem Schlachtfeld können sich dann die Kriterien ergeben, die die Bewertungsgrundlage für eine Aussage über die Qualität der republikanisch-römischen Kavallerieverbände vor Marian bilden.
Der Wert einer Reitertruppe, das war bereits in der Antike klar, lag in ihrer Schnelligkeit und Flexibilität.51 Zusätzlich haben Kavallerieattacken ein immenses psychologisches Moment: Der Anblick einer Abteilung Reiter, die in Formation anreitet, ist ein durchaus erhebender (für Freunde) bzw. angsteinflößender (für Feinde) Augenblick. Das zeigte sich bei der Schlacht um Phaleron52, in deren Verlauf Thessaler Spartaner angriffen. Herodot erwähnt zwar, dass viele Lakedaimonier ums Leben kamen, er schildert allerdings keine harten Kämpfe und keine Verluste der Thessaler, die man, angesichts des Rufes der Spartaner als Gegner, wohl hätte erwarten können.53 Hier scheinen die Spartaner - die selber keine gute Reiterei vorzuweisen hatten - es mit der Angst zu tun bekommen haben.54 Einen flüchtenden Feind niederzumachen muss dann für die Thessaler (wie auch für jede andere Kavalleriestreitmacht) eine Kleinigkeit gewesen sein. Dieses bekannte Beispiel für den Erfolg einer Kavalleriestreitmacht zeigt eindrucksvoll, wie wirksam der Angriff einer Kavallerieabteilung sein konnte - und worin seine vermutlich größte Stärke lag: Das psychologische Moment eines solchen Angriffs muss enorm gewesen sein. Gemessen an den Möglichkeiten der Kavallerie gegen massive Infanterieformationen vorzugehen, wird der psychologische Schaden auf einen Gegner sogar bedeutend größer gewesen sein, als es der tatsächlich verursachte physische Schaden war.55
Wie erreichte die Kavallerie nun ihr Ziel? Es gab dazu zwei wesentliche Methoden eines Angriffs auf eine Formation Infanteristen: Entweder der frontale Angriff, oder aber das attackieren der Flanken bzw. das Tragen des Angriffs in den Rücken des Feindes.56 Besonders diskutiert wurden dabei die Anwendung und die Wirkungseffizienz der ersteren Möglichkeit. Diesbezüglich erfuhr Keegan im Laufe dieser Zeit den meisten Zuspruch: Nach ihm ist es einem Reiter unter normalen Umständen kaum möglich ein Pferd auf eine Barriere zuzutreiben, über dass es weder hindurchsehen, noch hinwegsehen kann (eine Beschreibung, die natürlich in diesem Kontext deutlich auf Infanterieformationen hindeutet). Andererseits ist ein einfacher Infanterist (so er kein sehr erfahrener Veteran oder Pferdekenner ist) wohl eher geneigt eine sich andeutende Kollision mit einem Pferd zu vermeiden, um den eigenen Körper zu schützen. Die Aufeinandertreffen zwischen Pferden und Infanteristen, bei denen Pferde eine Formation von standhaften Soldaten einfach niederritten, scheinen daher, wenn auch möglich, so doch eher Un- bzw. Zufälle als die Regel zu sein.57 Nach Keegan ist damit der erfolgreiche Angriff einer Kavallerieattacke auf eine Infanterieeinheit auch (oder besser: gerade) dann möglich, wenn Infanterie und Kavallerie nicht direkt und sprichwörtlich aufeinandertrafen. Der Erfolg, um es anders zu formulieren, war damit unabhängig vom tatsächlich angerichteten Schaden durch die Kavallerie. Keegan steht dabei aber nicht am Anfang einer Kette, sondern markiert wohl eher den Höhepunkt: Tarn betonte 1966 in seinen Ausführungen, dass es der Kavallerie nicht möglich war, eine intakte (speerbewehrte) Infanterieformation zu durchbrechen und belegt seine These durchaus schlüssig mit Beispielen aus der Geschichte Alexanders des Großen.58 Adcocks These von 1940 ist hier (sowohl was seine Beweisführung, als auch seine These selbst angeht) deckungsgleich. Er fügt jedoch hinzu, dass es die Kenntnis dieser Tatsachen war, die es Alexander ermöglichte, seine Schlachtpläne so auszuarbeiten, dass seine Kavallerie in Lücken vorstoßen konnte, um so ihre maximale Schlagkraft zu erreichen.59 Dieses Prinzip erreichte, ähnlich dem Mythos der schlechten römischen Kavallerie, eine nahezu dogmatische Stellung und wurde durch eine Reihe von Autoren übernommen. Die gängige These war: Antike Kavallerie attackierte keine geschlossenen Infanterieverbände!60 Markle modifizierte diese These dann bereits 1977 dahingehend, als dass er die makedonische Taktik, der Angriff mit einem vorgeschobenen Keil, als durchaus effektiv im Kampf gegen starre Infanterieeinheiten und vor allem Phalangen bezeichnete.61 Hier zeigt sich deutlich dass wohl zuerst von den Thessalern entwickelte System eines Kavallerieangriffs in der Antike. Die Einheiten formten bei ihren Bewegungen einen Diamanten oder Rhombus,62 aus dem sich später wohl der Keil entwickelte, den die Makedonen einsetzten.63
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten 64
Bei dieser Formation bilden die erfahrensten Reiter bzw. Soldaten den äußeren Ring, während die unerfahrensten und damit schwächsten Soldaten in der Mitte sind.
Diese Formation bot viele Vorteile: Zum einen besaß sie als Führer an jeder Seite einen Offizier65. Damit konnte man in dieser Formation verschiedene Schwenkungen auf der Stelle vollziehen, ohne führerlos zu werden. Der jeweils dann vorne aufgestellte Offizier übernahm im Moment der Schwenkung ganz einfach das Kommando. Die Führung war damit sehr simpel: der vorderste Reiter führte, während alle anderen einfach folgten. Gleichzeitig war diese Formation schwer in Unordnung zu bringen, da die schwächeren, unerfahrenen Kämpfer in der Mitte durch die erfahreneren Kämpfer an den Rändern der Formation gehalten werden. Der letzte (große) Vorteil war die Keilformation bei frontalen Angriffen: Eine in eine andere Formation getriebene Bresche wird zunächst an einem kleinen Punkt geschlagen und kann dann durch die nachrückenden Reiter verbreitert werden66 - ein System, das bis heute in der Kriegsführung zu finden ist.
Markles These fußte dabei aber nicht im Wesentlichen auf der Taktik eines gezielten Reiterkeils, als vielmehr auf den Gedanken, dass es die schiere Geschwindigkeit und der Einsatz von Sarissen während eines Kavallerieangriffs war, der schlussendlich zum Erfolg führte. Diese Gedanken sind schlichtweg abwegig und wurden daher auch folgerichtig von Spence (1993) korrigiert. Ein Angriff bei hohem Tempo in einer solchen Formation wäre nicht durchführbar gewesen, da die Reiterformation bzw. die einzelnen Ränge einer solchen Einheit, im Moment des Aufeinandertreffens deutlich abgebremst worden wären. Spence postuliert, dass die Angriffsgeschwindigkeit wohl eher mit der Geschwindigkeit von berittenen Polizisten im Einsatz gegen Menschenmengen vergleichbar währe.67 Eine höhere Angriffsgeschwindigkeit hätte einen ebenso verheerenden Effekt auf die Kavallerie gehabt, wie er für die Infanterie beabsichtigt war. Der zweite Teil seiner Gedanken, der Angriff mit Sarisse, führt an dieser Stelle nicht weiter. Weder Griechen, noch Römer, setzen Sarissen in ihren Kavallerieverbänden ein.68 Der Einsatz der Kavallerie als „Frontalwaffe“ ist demnach nicht gänzlich auszuschließen und eine durchaus vorhandene Option, aber wohl eher die „Zweite Wahl Version“ gewesen. Der Angriff auf die Flanken bzw. in den Rücken einer feindlichen Infanterieformation war vermutlich (und wenn möglich) die von den Kavalleriestreitkräften bevorzugte Angriffsmethode, um einen Feind zu schlagen.69 Spence stellt an dieser Stelle in seinen Ausführungen die athenische Kavallerie als Beispiel in den Vordergrund: Durch ihre hohe Mobilität war es ihr möglich gegen die eher schwerfälligen Phalangen zu bestehen, indem sie durch flankierende Angriffe den Gegner zwangen sich zu verschieben, um auf diese Bedrohung zu reagieren - was es wiederum für die Kavallerie einfacher machte den Gegner erfolgreich zu bekämpfen.70 Tarn dagegen schenkte diesem Gedanken nicht all zu viel Beachtung, da er davon ausging, dass die Flanken der Infanterie durch entsprechend ausgerüstete Truppen geschützt wurden.71 Adcock wiederum beschreibt bereits das moderne Prinzip von Hammer und Amboss als tragende Säule des Einsatzes der Infanterie. Während die eigene Infanterie die gegnerische Infanterie bindet, wirkt die Kavallerie als entscheidungsherbeiführendes Element der Taktik, indem sie die Flanken oder den Rücken des Feindes angreift.72 Eine Symbiose aller dieser Thesen ist hier der Schlüssel zum Verständnis der antiken Kriegskunst, denn die Kavallerie hatte im Gefecht durchaus nicht nur offensiven, sondern durchaus auch defensiven Charakter.73 Die Aufgabe der römischen Kavallerie, die meist auf beiden Flanken eingesetzt war, bestand aus dem Schutz der eigenen Flanke durch das Stellen und/ oder das Zerschlagen der feindlichen Reiterei, sowie aus der Durchführung von Flankenangriffen auf die Schlachtreihe des Gegners. Dabei vermied man in aller Regel, wie bereits ausgeführt, Angriffe auf die schwere Infanterie des Gegners, da die Erfolgsaussichten einfach zu gering waren(die Kosten-Nutzen-Rechnung ging schlicht nicht auf).74 Ab der späten Republik wurde die Kavallerie dann bei ihren Angriffen von leichter Infanterie unterstützt75 und dadurch eine Schwäche in der Flanke eigener Truppen relativiert: Leichte Infanterie konnte - im Gegensatz zu schwerer Infanterie - keine Flankenangriffe durch Kavallerieeinheiten des Gegners aufhalten, war aber eine wirksame und effiziente Unterstützung für die berittenen Soldaten. Der Schlüssel zu einer Beurteilung der Effizienz der Kavallerie eines Staates liegt demzufolge in der taktischen Variabilität einer solchen Truppe, da eben diese Flexibilität auf dem Schlachtfeld es gestatten (oder eben nicht gestatten) konnte den Auftrag zu erfüllen. McCall sieht, hier Spence folgend, als Hauptindikatoren für die Qualität einer von Kavalleriestreitkräften drei Kategorien als ausschlaggebend an:
1) Taktische Flexibilität
2) Ausrüstung
3) Motivation
Flexibilität im Einsatz ermöglicht es der Kavallerie nicht nur umfassend eingesetzt bzw. eingeplant zu werden, sondern erlaubt auch das reagieren auf Lageentwicklungen. Die Ausrüstung als entscheidender Faktor erklärt sich nahezu von selbst: Je mehr Schaden jemand austeilen kann, desto besser. Je mehr Schaden jemand einstecken kann, desto besser. Ein ebenso wichtiger Punkt wie die beiden vorangegangenen ist aber die Motivation einer Einheit. Eine motivierte Einheit wird länger im Kampfgeschehen verbleiben und besser Kämpfen als eine unmotivierte Truppe.76 Der Dreiklang aller dieser Faktoren muss demnach eine gute und effiziente Kavalleriestreitmacht ausmachen.
Spence zeigte, dass die klassische griechische Kavallerie, bezüglich der drei Indikatoren sehr gut dastand: Sie benutzte sowohl Fern- als auch Nahkampfwaffen, was es ihr ermöglichte sowohl aus der Distanz, als auch im Nahkampf gegen den Gegner vorzugehen. Die athenische Kavallerie war sogar bereits zu Operationen im Verbund mit leichter Infanterie in der Lage, so dass diese Form der Kavallerie eine große Bandbreite an taktischen Optionen besaß. Gleichzeitig waren diese Streitkräfte mit Brustpanzer, Helm und schweren Beinschienen fast ebenso gut gerüstet wie die ihnen gegenüberstehenden Truppen. Und natürlich war die griechische Kavallerie, durch ihren elitären Status in Griechenland, hochmotiviert und konnte für sich in Anspruch nehmen, einen sehr ausgeprägten Korpsgeist zu pflegen.77
[...]
1 McCall, Jeremiah B.: The Cavalry of the Roman Republic. Cavalry Combat and Elite Reputations in the Middle and Late Republic. London and New York 2002, S. 1
2 Die Benennung von Adelsschichten bzw. -gruppen (Hippeis in Athen, Sparta und Eritrea, Hippobotai in Chalcis) zeigt dies besonders deutlich. Vgl.: Snodgrass, A.M.: Arms and Armor of the Greek. New York 1976, S. 85.
3 McCall: Cavalry of the Roman Republic, S.1
4 Penrose, Jane: Rom und seine Feinde. Kriege - Taktik - Waffen. Stuttgart 2007, S.29.
5 Die (rein-)römische Kavallerie setzte sich aus Mitgliedern des Ritterstandes zusammen, da nur diese kleine Gruppe reich genug war, um die enormen Kosten zu stemmen. Das verhinderte, dass die Legionsreiterei eine große Rolle spielen konnte. Man war dementsprechend auf socii und foederati angewiesen. Vgl.: Toledo, Josef Sanchez: Imperium Legionis. Die römische Armee des Kaiserreichs. Berlin 2005, S. 30.
6 Penrose: Rom und seine Feinde, S.29. Nichtsdestotrotz erhielt der Kavallerist etwa den dreifachen Sold eines römischen Infanteristen. Vgl.: Wiseman, Timothy P.: New men in the Roman Senate 139 B.C. - A.D. 14. London 1971, S. 57f und Brunt, Peter A.: The Fall of the Roman Republic. Oxford 1988, S. 144ff. Die höhere Stellung des römischen Kavalleristen erkennt man schon alleine daran, dass er in der Regel zwei Diener mitnahm, die ihn auf Feldzügen begleiteten (und wohl von ihm bezahlt wurden). Siehe dazu: Gelzer, Matthias: The Roman Nobility. Oxford 1969, S. 7.
7 Penrose: Rom und seine Feinde, S.29.
8 Toledo: Imperium Legionis, S. 32.
9 Penrose: Rom und seine Feinde, S.29.
10 McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 2
11 Rawson, Elisabeth: The Literary Sources for the Pre-Marian Army. In: Roman Culture and Society: The Collected Papers of Elisabeth Rawson. Oxford 1991, S. 34 - 57, S. 38f.
12 McCall verweist an dieser Stelle auf eine Textpassage, in der Cato erwähnt, dass sein Großvater ob seiner errungenen militärischen Ehren seine (eigenen!) im Kampf verlorenen Pferde durch den Staat ersetzt bekam - was Catos Großvater per Definition zu einem Mitglied der Gruppe der equites equis suis machte, der zusammen mit den equites equo publico diente. Vgl. Plut. Cat. Mai. 1.1.
13 McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 3
14 Gelzer: Roman Nobility, S. 7
15 Liv. V 7, 10 und V 7, 12
16 Polyb. VI 20, 9; 25, 1-11; 28,3; 29,1; 35,8 und 39,4.
17 McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 3
18 Ebd., S. 4
19 Liv XXVII 11, 15
20 Polyb. VI 21, 6 - 9
21 Polyb. VI 20, 1 - 9
22 Gabba, Emilio: Republican Rome, the Army and the Allies. Oxford 1976, S. 55 und 125 - 127.
23 Polyb. VI 35, 8 - 10
24 Polyb. 39, 1 - 11
25 Brunt: Italian Manpower. London 1971, S. 394.
26 Polyb. VI 34, 5
27 Liv. XXIV18, 9; Val. Max. II 7, 4 und 7, 15
28 Val. Max. II 9, 7; Sie wurden zur Strafe, wie die equo merere deberent, in den niedrigsten Bürgerstand degradiert.
29 McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 7; besonders: Liv. XL 44,8 - 9.
30 Polyb. VI 19, 5
31 McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 8.
32 Denison, George: A history of Cavalry from the Earliest Times with Lessons for the Future. London 1913, S.60
33 Adcock, Frank E: The Roman Art of War under the Republic. Cambridge 1940, S. 25. Am auffälligsten hier wohl die Begründung, dass Rom eine eher in die Infanterie vertrauende Macht war und auf Grund dessen wohl keine guten Kavallerieverbände hätte haben können.
34 Kildahl, Philip A: Caius Marius. New York 1968, S. 72
35 Hill, Henry: The Roman Middle Class in the Republican Period. Oxford 1952, S. 22 - 26.
36 McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 15.
37 Tarn, William W.: Hellenistic Military and Naval Developments. New York 1966, S.61.
38 Vgl. u.a. Adcock, Frank E.: The Greek and Macedonian Art of War. Berkely 1957, S.50f, Markle, Minor M.: The Macedonian Sarissa, Spear and Related Armour. In: AJA 1977 Nr. 81, S. 323 - 339, Markle, Minor M.: Use of the Sarissa by Philip and Alexander of Makedon. In: AJA 1978 Nr. 82, S. 484 - 97, Rahe, Paul A.: The Annihilation of the Sacred Band at Chaeronea. In: AJA 1981 Nr. 85, S. 84 - 87.
39 Alles sonstigen Aufgaben dienten im Wesentlichen der Vorbereitung der Schlacht oder der Verfolgung; hier gemeint ist die tatsächliche Feldschlacht zweier Heere.
40 Junkelmann, Marcus: Die Legionen des Augustus. Mainz am Rhein 1986, S. 247.
41 Gilliver, Kate: Auf dem Weg zum Imperium. Die Geschichte der römischen Armee. Hamburg 2007, S. 132f.
42 Vgl. McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 16.
43 Vgl.: du Picq, Ardant: Battle Studies 1870 . Roots of Strategy Book2: 3 Military Classics. Harrisburg 1987, S. 65 - 120
44 McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 17
45 Was nicht nur für antike Schlachten gilt, sondern auch bis in die Neuzeit ein entscheidender Faktor blieb; siehe dazu: Keegan, John: The Face of Battle. New York 1976.
46 Goldsworthy, Adrian: The Roman Army at War 100 B.C. - A.D. 200. Oxford 1996, S. 171 - 286 und Goldsworthy, Adrian: The Othismos, Myths and Heresies: The nature of Hoplite Battle. In: Whist 1997 Nr. 4, S. 1-26.
47 Culham, Phyllis: Chance, Command and Chaos in Ancient military Engagements. In: Wfut 1989 Nr. 27, S. 191 - 205.
48 Hanson, Victor: The Western way of War. Berkely 2000, S. 160f., Rosenstein, Nathan S.: Imperatores Victi: Military Defeat and Aristocratic Competition in the Middle and Late Republic. Berkely 1990, S. 95f. und Sabin, Philip: The mechanics of War in the Second Punic War, S. 75f. In: Cornell, T. Rankov, B. und Sabin (Hrsg): The Second Punic War: A Reappraisal. London 1996, S. 59 - 79.
49 Siehe dazu: Du Picq: Battle Studies S. 123 und 125; Keegan: The Face of Battle S. 70ff., Hanson: The western Way of War, S. 181ff und Sabin: The Mechanics of Battle in the Second Punic War, S. 66f.
50 Rosenstein: Imperatores Victi, S. 95f.
51 Widdra, Klaus (Hrsg.): Xenophon: Reitkunst. 2. Auflage, Schondorf 2006, S. 12.
52 Herodot: V, 63.
53 An anderen Stellen zeigt Herodot deutlich, dass es Verluste auf beiden Seiten gab. Zur Schlacht von Tanagra sagt er: „[…], auf beiden Seiten gab es viele Verluste.“ Vgl.: Herodot I 108, 2; an anderer Stelle heißt es: „[…]; dabei fielen auch von den Thessalern und Athenern einige, […]“ vgl. Herodot II 22, 2.
54 Sidnell, Philip: Warhorse. Cavalry in Ancient Warfare. London 2006, S. 42.
55 Siehe dazu Kapitel 3.2 und McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 20.
56 McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 21.
57 Keegan: The Face of Battle S. 95f.
58 Tarn: Hellenistic Military and Naval Developments, S. 62 - 66.
59 Adcock: The Greek and Macodonian Art of War, S. 50f.
60 Rahe: The Annihilation of the Sacred Band at Chaironea, S. 86; Spence, I. G.: The Cavalry of Classical Greece. Oxford 1993 S. 103 - 109; Goldsworthy: The Roman Army at War, S. 228ff; Worley, Leslie J.: Hippeis: The Cavalry of ancient Greece. Oxford 1994, S. 162f. Gerade bei letztgenanntem Autor zeigt sich, dass die Argumentation auf mehr als nur einem Bein hinkt. Worley postuliert, dass Angriffe auf in Formation befindliche Infanterieeinheiten aussichtslos waren und somit wenig erfolgversprechend bei der Entscheidungsfindung der Kommandanten. Seine Argumentation stützt sich dabei auf Ausbildungsgrundsätze der amerikanischen Kavallerie aus dem Jahr 1909, die wohl kaum als Beweis für seine These, dass Kavallerie Infanterieformationen nicht angriff, taugen dürfte, da hier andere taktische Grundsätze auf Basis von anderen/ modernen technischen Möglichkeiten (In der von ihm herangezogenen Quelle spricht man davon, dass Kavallerie erst nach Artillerievorbereitung angreifen sollte bzw. dass die Kavallerie erst angreifen sollte, wenn dem Gegner die Munition ausgegangen sei.) herangezogen werden. Gleichzeitig sieht Worley (Ebd., S. 49) sehr wohl die Möglichkeit, dass Kavallerie Einbrüche bzw. Durchbrüche in eine Phalanx erzielen konnte (und damit effektiv die Möglichkeit bestand, dass Phalangen [oder anderen Infanterieformationen] durch Kavallerie zerschlagen werden konnten), wenn auch unter hohen Verlusten. Keegan zeigt diese Möglichkeit ebenfalls, aber auch er sieht hierin eher ein irreguläres Vorgehen; vgl. Keegan: The Face of Battle, S. 96.
61 Markle: The Macedonian Sarissa, S. 339. Markle stützt sich dabei auf Arrian (Tact. XVI 6ff), der davon spricht, dass die makedonische Kavallerie die Keilformation nutzte (wohl eine Weiterentwicklung aus dem thessalischen Rhombus, s.u.), um jedwede feindliche Formation aufzubrechen. Allerdings ist Markles These hochgradig spekulativ, da es keine antike Quelle gibt, die tatsächlich beschreibt, wie eine Infanterieformation durch Kavallerie erfolgreich bekämpft werden konnte.
62 Diese Formation wird eigentlich Jason von Pherai zugeschrieben, ist aber (so Aelian) deutlich älter und wohl auch im siebten Jahrhundert vor Christus anzusiedeln. Vgl.: Worley: Hippeis, S. 30.
63 Arrian Tact. XVI 6ff
64 Vgl. Worley: Hippeis, S. 31.
65 “Vorne” (also am Anfang in Feindrichtung) ritt der ilarchos, der Kommandant dieser Einheit (in der Regel der lokale Adelige), der uragos (dessen Stellvertreter) befand sich am Ende der Formation. Die Seitenoffiziere hießen plagiophylakoi (und gehörten wahrscheinlich zur Familie des Führers). Vgl. Worley: Hippeis, S. 31.; gerade für eine Attacke, die mit Wurfspeeren geritten wurde, ist diese Formation besonders geeignet, da die Fähigkeit zu Wendungen auf engstem Raum ohne in Unordnung zu geraten von unschätzbarem Wert für einen Angriff auf eine Formation von Infanteristen ist. Die sonst scheuenden Pferde können so gezielt vom Gegner weggeführt werden ohne in Gefahr zu laufen die Formation durch ihr Scheuen aufzulösen.
66 Worley: Hippeis, S. 30f.
67 Spence: The Cavalry of Classical Greece, S. 108.
68 Bei der Keilformation verhält es sich deutlich anders. Man kann durchaus unterstellen, dass nach Jahrhunderten des erfolgreichen Einsatzes der Rhombus-Formation Thessaliens auch andere griechische Staaten diese Taktik übernahmen. Zumindest die Makedonen scheinen diese Taktik gekannt zu haben (s. o.).
69 McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 23
70 Spence: The Cavalry of Classical Greece, S. 114ff.
71 Tarn: Hellenistic Military and Naval Developments, S. 66.
72 Adcock: The Greek and Makedonian Art of War, S. 26ff; Sekunda, Nicholas und Warry, John: Alexander the Great. His Armies and Campaigns 334 - 323 B.C. London 1998, S. 68f.
73 Eine Doktrin, die für Kavallerie in allen Epochen gilt; siehe dazu: Henderson: ‚The Science of War. London 1905, S. 58. Henderson sieht den fortwährenden Auftrag der Kavallerie immer im Dualismus Angriff und Verteidigung: „action is thus twofold, protecting and at the same time aggressive; but its immediate enemy being the same in both cases, the enemy’s mounted troops.“
74 Junkelmann: Die Legionen des Augustus, S. 247.
75 Gilliver: Auf dem Weg zum Imperium, S. 131.
76 McCall: Cavalry of the Roman Republic, S. 24.
77 Spence: The Cavalry of Classical Greece, S. 34 - 120.
- Quote paper
- Bachelor Patrick Saal (Author), 2011, Adel und Kavallerie: Die Verbindung zwischen Eliten und Militär während der römischen Republik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197010
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