Partizipation wird definiert als „Teilhabe, Teilnahme, Mitbestimmung“ und „bezeichnet die aktive Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen (…)“ (Schubert/ Klein, 2006).
Beteiligung stellt das Grundgerüst einer Demokratie als Regierungs- und Lebensform dar und ermöglicht dem Menschen seine Interessen mitzuteilen und an Entscheidungen mitzuwirken. Ebenso wie Erwachsene, haben auch Kinder nicht nur ein Recht auf Schutz und Versorgung, sondern auch auf Mitbestimmung (siehe Art.12 Abs.1 der Kinderrechtskonvention). In der Debatte um die Bildungsziele, mitunter ausgelöst durch den Deutschlandbesuch des Sonderberichterstatters Vernor Munoz-Villa-lobos des UN- Menschenrats zum Recht auf Bildung im Jahr 2006 (vgl. Kittel, 2008, S.52), spielen neben den fachlichen und sozial- emotionalen Kompetenzen, auch die Partizipation von Kindern eine Rolle. Mitbestimmung ist nicht nur ein Kinderrecht, sondern trägt auch zur ganzheitlichen und frühkindlichen Bildung bei. Doch was sagt die Kinderrechtskonvention zu der Beteiligung von jüngeren Kindern? Können bereits Kindergartenkinder an Entscheidungsprozessen mitwirken?
In der vorliegenden Arbeit soll ausgehend von diesen Fragen überprüft werden, in welchem Zusammenhang die UN- Kinderrechte und die frühe Kindheit1 stehen. Um die Kinderrechte in ihrer Bedeutung zu erfassen, soll zunächst ein Überblick zur Entstehung und zu den Artikeln der Kinderrechtskonvention erfolgen. Dabei wird der Fokus auf die Partizipationsartikel gerichtet, die Kindern unabhängig ihres Alters, das Recht auf Beteiligung einräumen (sollten). Anknüpfend daran, wird der General Comment zur Umsetzung der Kinderrechte in der frühen Kindheit näher betrachtet. Im weiteren Verlauf sollen die gesetzlichen Grundlagen zum Thema „Bestimmung“ auf nationaler-, bzw. Landesebene betrachtet werden. In den von den Bundesländern konzipierten Bildungs- und Erziehungsplänen wird dem Kindergarten eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung zugeschrieben. Aufgrund dessen soll im letzten Teil dieser Arbeit untersucht werden, inwieweit Kindertagesstätten mithilfe von Projekten und die Verankerung von Beteiligung in den pädagogischen Konzepten, zu einer tatsächlichen Partizipation von kleinen Kindern beitragen können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die UN- Kinderrechtskonvention
- 2.1 Die Entstehung der Kinderrechtskonvention
- 3. Inhalte der UN-Kinderrechtskonvention
- 3.1 Partizipationsrechte
- 3.2 Die frühkindliche Bildung
- 4. General Discussion/General Comment Nr. 7
- 5. Regelungen auf Bundes- und Landesebene zum Thema Partizipation
- 6. Kindergarten- Die Kinderstube der Demokratie
- 6.1 Prinzipien für Partizipation mit Kindern
- 6.2 Beispiele zur Partizipation im Kindergarten
- 6.3 Ausblick: Ein an den Kinderrechten orientierter Ansatz
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung der UN-Kinderrechte im Kontext der frühen Kindheit, insbesondere im Hinblick auf die Partizipation von Kindergartenkindern. Sie beleuchtet die Entstehung und Inhalte der UN-Kinderrechtskonvention, wobei der Fokus auf die Partizipationsartikel gelegt wird. Darüber hinaus wird der General Comment zur Umsetzung der Kinderrechte in der frühen Kindheit analysiert, sowie die gesetzlichen Grundlagen zur Partizipation auf nationaler und Landesebene betrachtet.
- Die Entstehung der Kinderrechtskonvention
- Partizipationsrechte von Kindern gemäß der UN-Kinderrechtskonvention
- Die Rolle des Kindergartens in der Förderung von Partizipation
- Gesetzliche Regelungen zur Partizipation von Kindern
- Beispiele für Partizipation im Kindergarten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von Partizipation für Kinder im Kontext von Bildung und Demokratie dar und führt in die Forschungsfrage der Arbeit ein. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Entstehung der UN-Kinderrechtskonvention, die sich aus der Kinderschutzbewegung und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte entwickelte. In Kapitel 3 werden wichtige Inhalte der UN-Kinderrechtskonvention beleuchtet, mit Fokus auf die Partizipationsrechte von Kindern und die Bedeutung frühkindlicher Bildung. Kapitel 4 analysiert den General Comment zur Umsetzung der Kinderrechte in der frühen Kindheit. Kapitel 5 behandelt die gesetzlichen Grundlagen zur Partizipation von Kindern auf Bundes- und Landesebene. In Kapitel 6 wird die Rolle des Kindergartens als „Kinderstube der Demokratie“ untersucht, indem die Prinzipien für Partizipation mit Kindern und konkrete Beispiele für Partizipationsmöglichkeiten im Kindergarten präsentiert werden. Abschließend wird ein Ausblick auf einen an den Kinderrechten orientierten Ansatz für die Arbeit im Kindergarten gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Kinderrechte, Partizipation, UN-Kinderrechtskonvention, frühkindliche Bildung, Kindergarten, Demokratie, Bildungspläne, Projekte, pädagogische Konzepte, Kinderstube der Demokratie.
- Quote paper
- Stephanie Krause (Author), 2011, Partizipation. Ein Thema für den Kindergarten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196655