Der Begriff ,,Zeichen" ist ursprünglich nicht im religiösen Bereich beheimatet und gewinnt erst in einem entsprechenden theologischen Zusammenhang eine theologische Färbung.1 Eine frühe Übernahme des Begriffs in theologische Zusammenhänge erfolgt im Alten Testament. Aus diesem Grund wird auf den Verwendungsbereich im Alten Testament, in Kapitel 2, kurz eingegangen.
Auch das Neue Testament verwendet den Begriff ,,Zeichen". Aus diesem Grund soll in Kapitel 3 die Verwendung und Terminologie des Begriffs in Augenschein genommen werden.
Das vierte und letzte Evangelium ist anders als seine drei synoptischen Vorgänger. Dies zeigt sich auch in der Verwendung des Begriffs ,,Zeichen". Daher wird in Kapitel 5 zunächst versucht das Wortfeld und den Sprachgebrauch des Begriffs zu analysieren und seine Bedeutung für das vierte Evangelium heraus zu arbeiten. In einem besonderen Maße zeigt sich die Besonderheit des Johannesevangeliums auch durch die von ihm berichteten Wundergeschichten und Christusreden. Das Evangelium enthält sieben Wunder, die - darauf weist 20,30f. hin - nur einen Ausschnitt aus einer reichen Wundertätigkeit Jesu darstellen. Alle Wunder sind ,,Zeichen", die dem Erweis der Herrlichkeit Jesu dienen und zum Glauben an den Christus, den Sohn Gottes, führen sollen. Die Untersuchung und Darstellung dieser sieben ,,Zeichen" bildet den Schwerpunkt dieser Arbeit (vgl. Kap. 4.2 und 4.3).
Die Behandlung der Quellentheorie R. Bultmanns, die sogenannten Semeia-Quelle, die von S. Schulz weiter ausgebaut wurde, kann im Rahmen dieser Arbeit nicht erfolgen. Das würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Aus diesem Grund wird die Semeia-Quelle an wenigen Stellen lediglich ,,gestreift".
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Zeichenbegriff im Alten Testament
- Der funktionale Grundcharakter des Zeichenbegriffs
- Außerbiblische Belege
- „Zeichen“ und prophetische Sendung im Alten Testament
- „Zeichen\" im Neuen Testament ohne Johannes
- Die Terminologie der Synoptiker
- „Zeichen\" im Johannesevangelium
- Wortfeld und Sprachgebrauch
- „Zeichen\" im Zusammenhang mit großen Machttaten
- Das,,Zeichen“ zu Kana (2,1-11)
- Das „Zeichen“ der Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten (4,46-54)
- Die Heilung eines Kranken am Teich Betesda (5,1-16)
- Das,,Zeichen“ der Speisung (6,1-15)
- Der Seewandel (6,16-27)
- Das „Zeichen“ der Blindenheilung (9,1-41)
- Das,,Zeichen“ der Auferstehung (11,1-45)
- Der Todesbeschluß des Hohen Rates (11,45-53)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Verwendung des Begriffs „Zeichen“ im Johannesevangelium und untersucht dessen Bedeutung im Kontext der von Johannes berichteten Wundergeschichten und Christusreden. Die Arbeit analysiert den Sprachgebrauch des Begriffs und dessen Funktion im vierten Evangelium. Dabei werden die sieben Wunder des Johannesevangeliums, die als „Zeichen“ gedeutet werden, im Fokus stehen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Besonderheit des Johannesevangeliums in Bezug auf den Zeichenbegriff aufzuzeigen und dessen Bedeutung für das Verständnis der Botschaft Jesu zu beleuchten.
- Die Verwendung des Begriffs „Zeichen“ im Alten Testament und dessen theologische Relevanz
- Der Gebrauch des Begriffs „Zeichen“ im Neuen Testament, insbesondere bei den Synoptikern
- Die spezifische Verwendung des Begriffs „Zeichen“ im Johannesevangelium und seine Rolle im Kontext der Wundergeschichten
- Die Funktion der sieben Wunder als „Zeichen“ und deren Beitrag zur Botschaft Jesu
- Die Unterscheidung des Johannesevangeliums von den synoptischen Evangelien in Bezug auf den Zeichenbegriff
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den Begriff „Zeichen“ in den Mittelpunkt der Betrachtung und verdeutlicht die Besonderheit des Johannesevangeliums in Bezug auf dessen Verwendung.
- Der Zeichenbegriff im Alten Testament: Der Begriff „Zeichen“ wird im Alten Testament als Mittel der Erkenntnis und Legitimation interpretiert, insbesondere im Kontext der prophetischen Sendung. Der Abschnitt erläutert verschiedene Funktionsbereiche des Begriffs, wie beispielsweise Erkenntnis-, Schutz- und Glaubenszeichen.
- „Zeichen\" im Neuen Testament ohne Johannes: Das Kapitel befasst sich mit der Verwendung des Begriffs „Zeichen“ in den synoptischen Evangelien und analysiert die Terminologie und den Sprachgebrauch in diesem Kontext.
- „Zeichen\" im Johannesevangelium: Dieses Kapitel analysiert die Verwendung des Begriffs „Zeichen“ im Johannesevangelium und seine Bedeutung für das Verständnis der Botschaft Jesu. Der Fokus liegt auf den sieben Wundern des Evangeliums, die als „Zeichen“ der Herrlichkeit Jesu interpretiert werden.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Konzept des Zeichens im Johannesevangelium. Zentrale Begriffe sind: Zeichenbegriff, Wunder, Herrlichkeit, Glaube, Botschaft Jesu, Johannesevangelium, Synoptiker, Alten Testament, Prophetie, Legitimation, Erkenntnis.
- Arbeit zitieren
- Korina Solbach (Autor:in), 2001, Jesu Zeichen im Johannesevangelium, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1965