Einführung in das Thema1
Jeden Tag begegnen wir wissenschaftlichen Fakten im Alltag. Wir wissen, dass
Rauchen schädlich für unsere Gesundheit ist, langes Sitzen führt zu
Haltungsschäden, die Schwerkraft hält uns auf dem Boden und Wasser kocht ab
100°C. Dies sind nur ein paar wenige wissenschaftliche Erkenntnisse, die unseren
Alltag maßgeblich beeinflussen. Doch haben wir diese Erkenntnisse je in Frage
gestellt?
Nein, weil sie alle wissenschaftlich erforscht und bestätigt worden sind; die
Menschen haben sie nie oder nur sehr wenig in Frage gestellt.
Die heutige Wissenschaft besitzt eine erkenntnistheoretische Autorität und ist
unbestritten der Marktführer in punkto Wissenserzeugung. Die Gründe dafür liegen
großteils darin, dass die Wissenschaft immer wieder neue und enorme
Entwicklungen in unsere Gesellschaft mit einbringen, die das Leben für die meisten
Menschen vereinfacht. Denken wir doch nur an Haushaltsgeräte oder an TV, Video,
DVD und vieles mehr.
Die Wissenschaft eröffnet uns immer wieder neue Wege den Alltag einfacher zu
bewältigen. Durch die Leistungen der Wissenschaft und ihrer Rolle in der
Gesellschaft als Wissenserzeuger Nummer eins besitz Wissenschaft eine „epistemic
authority“2. Wissenschaft steht also meist für Glaubwürdigkeit, legitime Erkenntnis,
Zuverlässigkeit, für eine glaubhafte Realität.3 Also nicht nur Wissenserzeugung
sondern auch eben genannte Eigenschaften werden der Wissenschaft zugeschrieben.
1 In der gesamten Arbeit wird aus Gründen der Einfachheit die männliche Schreibweise gewählt.
2 Vgl. dazu: Gieryn, Thomas: Cultural Boundaries of Science. Credibility on the Line. The University of
Chicago Press. Chicago & London. Contesting Credibility Cartographically. Hier S. 1
3 Vgl. dazu: ebenda. Hier S. 1f
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in das Thema
- Die Entwicklung der Objektivität
- Four Senses of Objectivity
- Die dialektische Objektivität
- Die prozesshafte Objetkivität
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Wert der Objektivität in der Wissenschaft und analysiert, wie sich wissenschaftliches Wissen von anderen Formen des Wissens abgrenzt. Dabei wird untersucht, wie die Wissenschaft ihre Glaubwürdigkeit und Autorität in der Gesellschaft behauptet.
- Die Bedeutung von wissenschaftlichem Wissen in der Gesellschaft
- Die Herausforderungen bei der Definition von "wissenschaftlichem Wissen"
- Die Rolle der Methodik in der wissenschaftlichen Erkenntnisproduktion
- Die Abgrenzung der Wissenschaft von Pseudowissenschaften und anderen Wissensformen
- Die Bedeutung der Objektivität für die wissenschaftliche Erkenntnis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der Objektivität in der Wissenschaft ein und betrachtet die Relevanz wissenschaftlichen Wissens im Alltag. Kapitel zwei analysiert die historische Entwicklung des Objektivitätsbegriffs in der Wissenschaft. Kapitel drei beleuchtet verschiedene Perspektiven auf Objektivität und präsentiert verschiedene Ansätze, um das Konzept der Objektivität in der Wissenschaft zu verstehen. Kapitel vier diskutiert die dialektische Objektivität, die auf den Dialog und den Austausch zwischen verschiedenen Perspektiven fokussiert. Kapitel fünf behandelt die prozesshafte Objektivität, die den dynamischen und sich entwickelnden Charakter wissenschaftlicher Erkenntnisse betont. Die Arbeit endet mit einer Schlussbemerkung, die die Bedeutung der Objektivität für die wissenschaftliche Erkenntnis zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Objektivität, Wissenschaft, Wissensformen, Glaubwürdigkeit, Autorität, Methodik, Kulturlandkarten, Grenzarbeit, Disziplinen, Pseudowissenschaften, epistemic authority, Contesting Credibility.
- Quote paper
- Michael Lederer (Author), 2003, Objektivität als Wert in der Wissenschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19528