Wenn man darüber reflektiert, wer zu den bedeutendsten Schriftstellern der Weltliteratur zählt, kommt einem nahezu selbstverständlich der Name William Shakespeare in den Sinn. Aber wie kann es sein, dass ein Dramatiker aus dem 16. Jahrhundert, also aus dem elisabethanischen Zeitalter Englands, auch in der heutigen Zeit noch so bekannt ist? Ist es möglich die Konflikte der damaligen Zeit insofern zu verstehen, dass man auch Shakespeares Stücke verstehen und einordnen kann?
Das folgende Zitat, das sich eigentlich auf das Stück König Lear bezieht, aber im Grunde eine allgemeingültige Idee zu Shakespeares Werken aufzeigt, verdeutlicht vielleicht ein wenig, wie ein heutiges Verstehen der Werke möglich ist:
Das Stück ebenso wie die äußeren Umstände, in die es seinerzeit eingebettet war, wurden fortwährend, manchmal tiefgreifend umgebildet. Aber diese Umbildungen heben die Geschichte nicht etwa auf, indem sie uns in eine ewige Gegenwart einsperren; im Gegenteil, sie zeigen die Unausweichlichkeit eines Geschichtsprozesses an, deuten auf einen anhaltenden, strukturierten Tauschhandel hin […].
Diese Umbildungen sind also Aspekte, die auf eine bestimmte Art und Weise modernisiert wurden, ohne die Grundaussage des Stückes zu verändern. So ist es möglich, die damaligen Themen in der aktuellen Zeit verständlich zu machen, und dennoch den Charakter Shakespeares beizubehalten.
Ziel dieser Hausarbeit ist es, beispielhaft am Film WILLIAM SHAKESPEARES ROMEO + JULIA solche Modernisierungsaspekte zu analysieren und Rückbezüge zum Originalstück Romeo und Julia (1597) von William Shakespeare herzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Prozesse der Umbildung von Geschichten
- Analysierender Vergleich zwischen Film und Originalstück
- Das Medium
- Der Rahmen des Films
- Inhaltliche Aspekte
- Moderne Probleme in altem Gewand
- Moderne Rückbezüge zum Original
- Genre-Elemente
- Schlussfolgerungen aus der Analyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert beispielhaft am Film WILLIAM SHAKESPEARES ROMEO + JULIA Modernisierungsaspekte und stellt Rückbezüge zum Originalstück Romeo und Julia (1597) von William Shakespeare her.
- Modernisierung von Shakespeares Werken
- Vergleich zwischen Film und Originalstück
- Analyse der Medienwahl und des Rahmens des Films
- Inhaltliche Aspekte im Vergleich zum Original
- Moderne Interpretation von klassischen Themen
Zusammenfassung der Kapitel
Prozesse der Umbildung von Geschichten
Dieses Kapitel reflektiert die Aktualität von Shakespeares Werken und erklärt, wie diese durch Modernisierung in der heutigen Zeit verständlich bleiben. Es wird argumentiert, dass durch Modernisierungsaspekte, wie z.B. die Wahl des Mediums, die zeitlosen Themen von Shakespeares Werken für ein modernes Publikum zugänglich gemacht werden.
Analysierender Vergleich zwischen Film und Originalstück
Das Medium
Der Film WILLIAM SHAKESPEARES ROMEO + JULIA nutzt das Medium Film, um ein Shakespeare-Stück einem modernen Publikum zugänglich zu machen. Die Wahl des Mediums selbst ist ein Beweis für die Aktualität von Shakespeares Werken und ermöglicht eine moderne Rezeption.
Der Rahmen des Films
Der Film verwendet moderne Elemente wie Kameraführung und Musik, um den ursprünglichen Text zu modernisieren, ohne den Sinn zu verlieren. Der Film verwendet zudem ein Versmaß, das an das originale Theaterstück erinnert.
Inhaltliche Aspekte
Der Film verlegt die Handlung von Verona in ein fiktives Verona Beach, um zeitgenössische Themen wie Urbanisierung zu integrieren. Der Konflikt zwischen den Familien Capulet und Montague wird durch kleine Hinweise auf wirtschaftliche Konkurrenz verständlicher für ein modernes Publikum.
Schlüsselwörter
William Shakespeare, Romeo und Julia, Film, Modernisierung, Medium, Rahmen, Sprache, Kameraführung, Musik, Inhaltliche Aspekte, Urbanisierung, Konflikt, Familienunternehmen, Rezeption, Aktualität.
- Quote paper
- Frauke Fabelje (Author), 2010, Modernisierungsaspekte im Film, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195199