Der Begriff „Tigerstaat“ wurde in der Mitte der 80er Jahre geprägt. Als Tigerstaaten bezeichnet man die Staaten Südkorea, Singapur und Taiwan und die Sonderverwaltungszone Hong-kong, welche sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch ein enormes Wirtschaftswachstum auszeichneten.
Mit teilweise zweistelligen Wirtschaftswachstumsraten erlebten die Tigerstaaten bis in die Mitte der neunziger Jahre einen großen Boom. Das Einkommen von Millionen Menschen näherte sich dem Niveau westlicher Nationen an. Und es herrschte, zumindest für einen Teil der Bevölkerung, eine deutlich verbesserte Lebensqualität.
Das Standardwerk über die wirtschaftliche Entwicklung in Ostasien ist „The East Asian Miracle“(Weltbank 1993). In diesem Werk wird die Wirtschaftsentwicklung der Tigerstaaten von 1970 bis 1990 untersucht. Der Vorreiter des wirtschaftlichen Booms im asiatischen Raum war zunächst nur Japan. Doch wurde am Anfang der achtziger Jahre deutlich, dass mit den sogenannten „Tigerstaaten“ Hongkong, Taiwan, Südkorea und Singapur eine zweite Generation ostasiatischer Wirtschaftswunderländer angewachsen ist.
Die wirtschaftlichen Entwicklungen Ostasiens wurden als „Wirtschaftswunder in Fernost“, „Dritte Weltwirtschaftsregion“ und „Erfüllung eines Südostasiatischen Wunders“ betitelt. Dieses Musterexemplar einer nachholenden Wirtschaftsentwicklung von Entwicklungsländern zu Industriestaaten bekam dennoch im ausgehenden 20. Jahrhundert einen Riss.
Die Asienkrise begann am 2. Juli 1997 in Thailand als dieses die feste Bindung seiner Währung an den US-Dollar aufgeben musste. Die Asienkrise wurde zu einem globalen Problem für Weltwirtschaft und Finanzmärkte und griff auf mehrere asiatische Staaten insbesondere die Tigerstaaten über.
Nach drei Jahrzehnten des wirtschaftlichen Wachstums verkehrten sich die Daten nach der Asienkrise erstmals ins Negative. Die Ökonomien der Länder haben sich zwar inzwischen wieder erholt, allerdings ist doch festzustellen, dass die enormen Zuwächse früherer Jahre nicht mehr automatisch erreicht werden.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, einen theoretischen Einblick in die Indikatoren des wirtschaftlichen Wachstums zu gewähren und zu zeigen inwiefern mit Indikatoren wirtschaftliches Wachstum greifbar gemacht und gemessen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wirtschaftliches Wachstum und seine Indikatoren
- Wirtschaftliches Wachstum
- Das Bruttoinlandsprodukt
- Solow Wachstumsmodell
- Wachstums- und Entwicklungsprozess der Tigerstaaten
- Der wirtschaftliche Aufstieg
- Die Asienkrise
- Die wirtschaftlichen Aussichten der vier Tiger
- Kritische Reflexion und Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, die Indikatoren des wirtschaftlichen Wachstums theoretisch zu beleuchten und aufzuzeigen, wie mit deren Hilfe wirtschaftliches Wachstum messbar und greifbar gemacht werden kann. Der Fokus liegt auf der Analyse des Wachstums- und Entwicklungsprozesses der Tigerstaaten, insbesondere im Kontext der Asienkrise und ihrer Auswirkungen.
- Indikatoren des wirtschaftlichen Wachstums (BIP, Wachstumsraten)
- Der wirtschaftliche Aufstieg der Tigerstaaten
- Die Asienkrise und ihre Folgen für die Tigerstaaten
- Das Solow-Wachstumsmodell und seine Anwendbarkeit
- Langfristige wirtschaftliche Entwicklung und Wohlfahrt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt den Begriff "Tigerstaat" ein und beschreibt die enorme wirtschaftliche Expansion Südkoreas, Singapurs, Taiwans und Hongkongs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie hebt die beeindruckenden Wachstumsraten hervor und verweist auf das "East Asian Miracle" der Weltbank als Standardwerk. Die Einleitung deutet auf den späteren Einbruch durch die Asienkrise hin und benennt das Ziel der Arbeit: einen theoretischen Einblick in die Indikatoren des wirtschaftlichen Wachstums zu geben und deren Messbarkeit zu verdeutlichen.
Wirtschaftliches Wachstum und seine Indikatoren: Dieses Kapitel erläutert den Begriff des wirtschaftlichen Wachstums und die Notwendigkeit von Indikatoren zur Operationalisierung. Es werden enorme Unterschiede in den Wachstumsraten verschiedener Länder aufgezeigt und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Hauptindikator eingeführt. Das Kapitel definiert das BIP, unterscheidet zwischen nominalem und realem BIP, erklärt den BIP-Deflator und beschreibt die Berechnung von Wachstumsraten. Die Bedeutung der Produktivität als Erklärung für unterschiedliche Lebensstandards wird hervorgehoben und die Produktionsfunktion wird vorgestellt, die den Zusammenhang zwischen Input und Output darstellt. Schließlich wird die Bedeutung des langfristigen Wirtschaftswachstums für die ökonomische Wohlfahrt betont.
Wachstums- und Entwicklungsprozess der Tigerstaaten: Dieses Kapitel befasst sich mit dem wirtschaftlichen Aufstieg, der Asienkrise und den wirtschaftlichen Aussichten der Tigerstaaten. Es analysiert die Faktoren, die zum wirtschaftlichen Erfolg der Tigerstaaten beigetragen haben. Der Abschnitt zur Asienkrise beschreibt die Krise und deren globale Auswirkungen, insbesondere auf die Tigerstaaten. Der Fokus liegt auf der Analyse der wirtschaftlichen Folgen der Krise und der Erholung der betroffenen Volkswirtschaften. Darüber hinaus wird eine Bewertung der langfristigen wirtschaftlichen Aussichten der Tigerstaaten gegeben, die die wirtschaftlichen Veränderungen nach der Krise berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Tigerstaaten, Wirtschaftliches Wachstum, Bruttoinlandsprodukt (BIP), Solow-Wachstumsmodell, Asienkrise, Produktivität, Entwicklungsländer, Industrieland, Wirtschaftsindikatoren, Nachholende Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Wirtschaftliches Wachstum der Tigerstaaten
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument analysiert das wirtschaftliche Wachstum der Tigerstaaten (Südkorea, Singapur, Taiwan und Hongkong) im 20. Jahrhundert. Es beleuchtet den beeindruckenden Aufstieg, die Asienkrise und die langfristigen wirtschaftlichen Aussichten dieser Länder. Ein Schwerpunkt liegt auf der theoretischen Erläuterung von Indikatoren des wirtschaftlichen Wachstums, insbesondere des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Indikatoren des wirtschaftlichen Wachstums (BIP, Wachstumsraten), der wirtschaftliche Aufstieg der Tigerstaaten, die Asienkrise und ihre Folgen, das Solow-Wachstumsmodell, langfristige wirtschaftliche Entwicklung und Wohlfahrt. Es werden theoretische Grundlagen erläutert und an der Fallstudie der Tigerstaaten angewendet.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Wirtschaftliches Wachstum und seine Indikatoren (inkl. Bruttoinlandsprodukt und Solow-Wachstumsmodell), Wachstums- und Entwicklungsprozess der Tigerstaaten (inkl. Asienkrise), und eine kritische Reflexion und Bewertung. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detaillierter beschrieben.
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Die Zielsetzung ist die theoretische Beleuchtung von Indikatoren des wirtschaftlichen Wachstums und die Darstellung, wie mit deren Hilfe wirtschaftliches Wachstum messbar gemacht werden kann. Der Fokus liegt auf der Analyse des Wachstums- und Entwicklungsprozesses der Tigerstaaten, insbesondere im Kontext der Asienkrise.
Wie wird das wirtschaftliche Wachstum gemessen?
Das Dokument verwendet das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Hauptindikator für wirtschaftliches Wachstum. Es wird zwischen nominalem und realem BIP unterschieden und die Berechnung von Wachstumsraten erläutert. Die Bedeutung der Produktivität als Erklärung für unterschiedliche Lebensstandards wird hervorgehoben.
Welche Rolle spielt die Asienkrise im Dokument?
Die Asienkrise wird als wichtiger Wendepunkt im wirtschaftlichen Aufstieg der Tigerstaaten analysiert. Das Dokument untersucht die Auswirkungen der Krise auf die betroffenen Volkswirtschaften und deren Erholungsprozess. Der Fokus liegt auf den wirtschaftlichen Folgen der Krise.
Was ist das Solow-Wachstumsmodell und welche Bedeutung hat es im Dokument?
Das Solow-Wachstumsmodell wird als ein theoretisches Modell zur Erklärung von Wirtschaftswachstum erwähnt. Seine Anwendbarkeit im Kontext der Tigerstaaten wird wahrscheinlich diskutiert, aber die genaue Tiefe der Behandlung ist aus der gegebenen Zusammenfassung nicht vollständig ersichtlich.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Tigerstaaten, Wirtschaftliches Wachstum, Bruttoinlandsprodukt (BIP), Solow-Wachstumsmodell, Asienkrise, Produktivität, Entwicklungsländer, Industrieland, Wirtschaftsindikatoren, nachholende Entwicklung.
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- Ana Sklenar (Autor), 2009, Die Ökonomien der Tigerstaaten seit 1997, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195181