Berve, der 1896 in Breslau geboren wurde, folgte 1927 einem Ruf als Ordinarius auf den Lehrstuhl für Geschichte in Leipzig, wo unter anderem Alfred Heuß zu seinen Studenten zählte. 1933 trat er der NSDAP bei, und wurde noch im selben Jahr Dekan der Philosophischen Fakultät in Leipzig. Während 1933 und 1945 engagierte Berve sich für die Einbindung der Altertumswissenschaften in das nationalsozialistische Weltbild, und wurde daher nach dem Krieg als belastet entlassen und kehrte erst 1949 wieder in den Hochschuldienst zurück, als außerplanmäßiger Professor in München. Das Werke, die in Zeiten gedruckt wurden als Lessing und Heine verbrannt wurden, nur mit indoktrinierten Inhalt Bestand haben konnten, erklärt sich von selbst. Ebenso das an solche Bücher immer mit Vorsicht gegangen werden sollte. Daher müssen ebenso Berves Werke aus diesen Zeiten im zeithistorischen Kontext gesehen, und entsprechend behandelt werden. Die 1967 erschiene Schrift Die Tyrannis bei den Griechen markiert aber eine gewisse Ausnahme, da dieses Werk nicht mehr im Anspruch stand mit der nationalsozialistischen Ideologie konform laufen zu müssen, und eignet sich daher um Aufzeigen zu können, wie sehr wissenschaftliche, historische Schlussfolgerungen und Erkenntnisse vom persönlichen Entwicklungsweg des Betrachters abhängig sind. Berves Die Tyrannis bei den Griechen und Alfred Heuß Aufsatz zur Tyrannis, zu finden in den Propyläen der Weltgeschichte – Band 3, der in bestimmten Aspekten Berves Ausführungen weiter denkt, sollen somit Gegenstand der kommenden Erarbeitung sein, um zu Beweisen, das alles Geschriebene und Gedachte niemals wertfrei sein kann. Das Alles immer von der Perspektive und der persönlichen Erfahrung abhängig ist. Wie anfangs erwähnt: Geschichte ist neutral, aber die Historiker nicht.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung.
- II. Hauptteil
- 2.1 Helmut Berve zur griechischen Tyrannis.
- 2.2 Die inhaltliche Weiterführung von Alfred Heuß
- III. Schlussbetrachtung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die wissenschaftlichen Aussagen von Helmut Berve und Alfred Heuß zur griechischen Tyrannis. Sie untersucht die Bedeutung des Tyrannenbegriffs, die Motive der Tyrannen und die Rolle der Tyrannis in der griechischen Geschichte. Darüber hinaus wird die historische Einordnung und wissenschaftliche Relevanz der Thesen beider Autoren im Kontext ihrer jeweiligen Zeit beleuchtet.
- Der Begriff des Tyrannen und seine Bedeutung in der antiken griechischen Gesellschaft
- Die Motive der Tyrannen und ihre Rolle in der Machtpolitik
- Die Einordnung der Tyrannis in den historischen Kontext der griechischen Polis
- Die wissenschaftlichen Ansätze von Helmut Berve und Alfred Heuß zur griechischen Tyrannis
- Die Relevanz der Thesen von Berve und Heuß in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
II. Hauptteil
2.1 Helmut Berve zur griechischen Tyrannis.
Berve untersucht die historische Figur des Tyrannen und dessen Bedeutung in der antiken griechischen Gesellschaft. Er argumentiert, dass der Begriff "Tyrann" ursprünglich eine negative Konnotation hatte, jedoch im Laufe der Zeit auch ein machtpolitisches Instrument wurde. Berve betont, dass die Tyrannis oft durch die Macht der Persönlichkeiten, ihre Motivationen und die politischen Umstände geprägt war. Seine Analyse konzentriert sich auf die Rolle des persönlichen Nutzens und der individuellen Bereicherung, die eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Entwicklung der Tyrannis gespielt haben könnten.
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- Luciano Sbaraglia (Author), 2006, Die Tyrannen als progressive Machtmenschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194829