Es ist das Ziel dieser Arbeit, die Entwicklung des Maschinen-Begriffs bei Descartes und dessen Ver-wendung durch La Mettries Konzeption des Menschen als Maschine aufzuzeigen unter dem Zeichen zweier Thesen: 1. dass Mechanizität bzw. Maschinalität zu einer wesentlichen metaphorischen Dimension jeglichen Sprechens über ein anthropologisches Selbstverständnis gehört und 2. dass diese Begriffskonstellation von Mensch und Maschine letzten Endes auf das Tier als dritten Term in einer triadischen Relation verweist. Die Beziehungen dieser Triade sollen so in den jeweiligen Konzeptionen Descartes' und La Mettries erarbeitet und deren Konvergenzen und Differenzen deutlich gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eine Physiologie aus dem Geist der Mechanik
- Die Stellung der Physiologie in Descartes' Systemkonzeption
- Einführung des Maschinenbegriffs als Metapher
- Der Körperautomat
- Beseelte und seelenlose Automaten: Mensch und Tier
- La Mettries Anthropologie zwischen Tier und Maschine
- Die Verwendung des Maschinenbegriffs
- Mensch und Tier unter dem Zeichen der Maschine
- Empfindende Maschinen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Maschinenbegriffs bei Descartes und dessen Anwendung durch La Mettrie in dessen Konzeption des Menschen als Maschine. Sie analysiert die Beziehung zwischen Mechanizität, anthropologischem Selbstverständnis und dem Tier als dritten Term in einer triadischen Relation (Mensch, Maschine, Tier). Die Arbeit beleuchtet die Konvergenzen und Differenzen in den Konzeptionen von Descartes und La Mettrie.
- Descartes' mechanistische Physiologie und deren philosophische Implikationen
- Die Metapher der Maschine als Erklärungsmodell für den Körper
- La Mettries Anthropologie und die Verbindung von Mensch, Tier und Maschine
- Die Rolle des Tieres in der triadischen Relation Mensch-Maschine-Tier
- Vergleichende Analyse der Konzeptionen von Descartes und La Mettrie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den historischen Kontext der Arbeit, der sich mit der zunehmenden Bedeutung des Maschinenbegriffs im 17. Jahrhundert befasst, insbesondere in Bezug auf die mechanistische Weltanschauung von Descartes und dessen Einfluss auf die Anthropologie La Mettries. Sie skizziert die Zielsetzung der Arbeit, welche die Entwicklung des Maschinenbegriffs bei Descartes und dessen Anwendung durch La Mettrie aufzeigt, unter Berücksichtigung der Beziehung zwischen Mechanizität, anthropologischem Selbstverständnis und dem Tier. Die Arbeit stellt zwei zentrale Thesen auf: erstens, dass Mechanizität eine wesentliche metaphorische Dimension jeglichen Sprechens über ein anthropologisches Selbstverständnis darstellt; und zweitens, dass die Begriffskonstellation von Mensch und Maschine auf das Tier als dritten Term in einer triadischen Relation verweist. Die Einleitung umreißt die Analyse der Beziehungen dieser Triade in den Konzeptionen Descartes' und La Mettries, sowie die Herausarbeitung von Konvergenzen und Differenzen.
Eine Physiologie aus dem Geist der Mechanik: Dieses Kapitel untersucht Descartes' mechanistische Physiologie im Kontext seiner umfassenden Systemkonzeption. Es betont die Bedeutung der Physiologie in Descartes' Werk und deren Bezug zu seiner mechanistischen Korpuskularphysik, die auf seiner Metaphysik gründet. Die Dualität von res cogitans und res extensa wird erläutert, ebenso wie die Reduktion der ausgedehnten Substanz auf Bewegung und Gestalt kleinster Partikel. Das Kapitel diskutiert die Anwendung des Maschinenbegriffs auf den menschlichen Körper, die Liquidierung der Seele als Erklärungsmodell für Körperfunktionen und die Vorstellung des Körpers als Automat. Die Mechanisierung des Lebendigen wird im Detail analysiert, wobei die Übertragung des Uhrwerk-Modells auf den menschlichen Körper als zentrale Metapher hervorgehoben wird. Die Naturalisierung des Mechanischen und die Mechanisierung des Natürlichen werden als methodisches Prinzip Descartes' dargestellt.
La Mettries Anthropologie zwischen Tier und Maschine: Dieses Kapitel analysiert La Mettries Anthropologie und die Verwendung des Maschinenbegriffs in seinen Schriften. Es untersucht die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Maschine in La Mettries Denken und beleuchtet die Konzeption des Menschen als empfindende Maschine. Das Kapitel setzt sich mit der Frage auseinander, wie La Mettrie die cartesische Dichotomie von Unbelebtem und Lebendigen, Mensch und Tier, aufzulösen versucht. Es wird im Detail untersucht, wie La Mettrie den Maschinenbegriff anwendet und wie er die denkende Seele mit den Reizempfindungen des Leibes verbindet. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung von La Mettries Werk im Kontext des philosophischen und medizinischen Diskurses über den menschlichen Körper.
Schlüsselwörter
Descartes, La Mettrie, Maschinenbegriff, Mechanismus, Physiologie, Anthropologie, res cogitans, res extensa, Mensch, Tier, Maschine, Metapher, Dualismus, Automat, Körper, Seele.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Physiologie, Anthropologie und der Maschinenbegriff bei Descartes und La Mettrie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Maschinenbegriffs bei René Descartes und dessen Anwendung durch Julien Offray de La Mettrie in dessen Konzeption des Menschen als Maschine. Im Fokus steht die Analyse der Beziehung zwischen Mechanizität, anthropologischem Selbstverständnis und dem Tier als dritter Term in einer triadischen Relation (Mensch, Maschine, Tier). Die Arbeit beleuchtet die Konvergenzen und Differenzen in den Konzeptionen von Descartes und La Mettrie.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt Descartes' mechanistische Physiologie und deren philosophische Implikationen, die Metapher der Maschine als Erklärungsmodell für den Körper, La Mettries Anthropologie und die Verbindung von Mensch, Tier und Maschine, die Rolle des Tieres in der triadischen Relation Mensch-Maschine-Tier und eine vergleichende Analyse der Konzeptionen von Descartes und La Mettrie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Descartes' mechanistische Physiologie, ein Kapitel über La Mettries Anthropologie und eine Zusammenfassung. Die Einleitung beschreibt den historischen Kontext und die Zielsetzung der Arbeit. Das Kapitel zu Descartes untersucht dessen mechanistische Physiologie und die Anwendung des Maschinenbegriffs auf den menschlichen Körper. Das Kapitel zu La Mettrie analysiert dessen Anthropologie und die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Maschine. Die Zusammenfassung fasst die zentralen Ergebnisse zusammen.
Was sind die zentralen Thesen der Arbeit?
Die Arbeit vertritt zwei zentrale Thesen: Erstens, dass Mechanizität eine wesentliche metaphorische Dimension jeglichen Sprechens über ein anthropologisches Selbstverständnis darstellt. Zweitens, dass die Begriffskonstellation von Mensch und Maschine auf das Tier als dritten Term in einer triadischen Relation verweist.
Wie wird der Maschinenbegriff bei Descartes verwendet?
Bei Descartes dient der Maschinenbegriff als Metapher zur Erklärung des menschlichen Körpers. Der Körper wird als Automat betrachtet, dessen Funktionen mechanisch erklärt werden können. Die Seele wird als distinct von den Körperfunktionen betrachtet. Das Uhrwerkmodell dient als zentrale Metapher für die Funktionsweise des Körpers.
Wie verwendet La Mettrie den Maschinenbegriff?
La Mettrie geht weiter als Descartes und konzipiert den Menschen als eine "empfindende Maschine". Er versucht, die cartesische Dichotomie von Unbelebtem und Lebendigem, Mensch und Tier, aufzulösen und verbindet die denkende Seele mit den Reizempfindungen des Leibes. Er betont die Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Tier im Hinblick auf ihre mechanistische Funktionsweise.
Welche Rolle spielt das Tier in dieser Analyse?
Das Tier dient als Vergleichspunkt und spielt eine zentrale Rolle in der triadischen Relation Mensch-Maschine-Tier. Der Vergleich von Mensch und Tier im Lichte des Maschinenbegriffs soll Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzeigen und die anthropologischen Implikationen der mechanistischen Betrachtungsweise verdeutlichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Descartes, La Mettrie, Maschinenbegriff, Mechanismus, Physiologie, Anthropologie, res cogitans, res extensa, Mensch, Tier, Maschine, Metapher, Dualismus, Automat, Körper, Seele.
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- Maximilian Gilleßen (Author), 2009, Tier, Mensch, Maschine, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194813