Maria Montessori stellt eine der bekanntesten und erfolgreichsten Reformpädagogen ihrer Zeit dar, die durch ihre Forschungen mit Kindern und der damit zusammenhängenden Entwicklung zahlreicher Materialien einen entscheidenden Beitrag für das eigenmotivierte Lernen des Kindes mit allen Sinnen geschaffen hat. Das einzelne Kind steht bei ihr im Mittelpunkt und entscheidet selbst, wann und wo es lernen will und ob es die Hilfe des Erwachsenen annimmt oder nicht. Der Grundsatz ihrer Pädagogik lautet: „Hilf mir, es selbst zu tun!“ Somit gelingt es ihr, die ursprüngliche Macht des Erwachsenen durch die Motivation, die von den Sinnesmaterialien ausgeht, zurückzudrängen. Kinder zeichnen sich durch ihre Kraft, Energie und ihren Willen aus und wollen sich selbst im Leben behaupten. Deshalb müssen wir ihnen auch die Gelegenheit geben, selbst zu handeln, ohne sofort einzugreifen.
Sowohl Eltern als auch Lehrer sind sich heute einig darüber, dass das Lernen den Kindern in erster Linie Freude machen soll. In diesem Zusammenhang können auch langfristig bessere Lernergebnisse erzielt werden und die Motivation der Kinder bleibt erhalten. Die von Maria Montessori favorisierte Unterrichtsform, die bis heute in den zahlreichen nach ihr benannten Schulen praktiziert wird, stellt die Freiarbeit dar, in der die Kinder frei in der Auswahl des Materials, des Raumes, der Zeit und ihrer Lernpartner sind. Aufgrund meiner Hospitation an der Ostseeschule in Flensburg, die auch nach diesem Prinzip arbeitet und in der ich miterleben durfte, wie Freiarbeit stattfindet, bin ich auf die Idee gekommen mich tiefgreifender mit dieser Thematik der Montessori-Pädagogik auseinanderzusetzen. In meiner Masterarbeit möchte ich mich daher schwerpunktmäßig mit folgenden Fragen beschäftigen: „Was ist Freiarbeit? Wie kann diese erfolgreich in den Unterricht integriert werden?“ und „Welche Voraussetzungen müssen hierfür geschaffen sein?“Deckblatt Masterarbeit
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung…
2. Zur Biographie Maria Montessoris
3. Grundlegende entwicklungspädagogische Konzepte nach Montessori
3.1 Der absorbierende Geist
3.2 Die Polarisation der Aufmerksamkeit
3.3 Die sensitiven (sensiblen) Perioden und der dreiphasige Aktivitätszyklus
3.4 Freiheit und Disziplin
3.5 Hilfe zur Selbsthilfe
3.6 Faktoren, die die Entwicklung bzw. Entfaltung des Kindes bestimmen
3.7 Das Gesamtdeutungskonzept der Kosmischen Erziehung
4. Offene Unterrichtsform: Das Prinzip der Freiarbeit nach Montessori
4.1 Zum Begriff der Freiarbeit und seiner Merkmale
4.2 Die Lehrerrolle im offenen Unterricht
4.3 Die Situation des Schülers
4.4 Die Lernumgebung
4.5 Das Unterrichtsmaterial
4.5.1 Buntes Perlenmaterial zur Schulung der visuellen Wahrnehmung sowie des Tastsinns
4.5.2 Die Arbeit mit Sandpapierbuchstaben und dem beweglichen Alphabet zum Entdecken der Schreibstrukturen sowie der gesprochenen Sprache
4.6 Rahmenbedingungen für Freiarbeit
4.7 Zur Leistungsbewertung von „freier Arbeit“
4.8 Schwierigkeiten und Möglichkeiten von Freiarbeit
5. Ein Fallbeispiel aus der Praxis: Freiarbeit an der Ostseeschule in Flensburg
5.1 Das Schulprofil der Ostseeschule
5.2 Persönliche Hospitationserfahrungen
5.3 Interview mit der Konrektorin der Ostseeschule
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Master of Education Beatrice Hölting (Author), 2012, Freiarbeit nach dem Montessori-Prinzip: Zur Alltagspraxis an der Ostseeschule Flensburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194470