1. Einleitung
Bildungseinrichtungen waren im Mittelalter stets abhängig von der Unterstützung weltlicher und geistlicher Gewalten, die für den Schutz und die materielle Existenz derselben garantierten. Dies gilt auch für die Universitäten im spätmittelalterlichen Europa. Ohne die Unterstützung durch den Landesherrn oder der römischen Kurie konnte sich die Universität weder frei entfalten, noch in Sicherheit existieren. Die Einrichtung eines Universitätsstifts war eine Möglichkeit, die Universität zu stärken und abzusichern. Doch war das Stift tatsächlich immer eine willkommene Hilfe und Stütze für die Universität? Welche Vorteile brachte es dem Stifter? Konnte es gar als ein Machtinstrument eingesetzt werden?
In der folgenden Arbeit werde ich die Bedeutung des Universitätsstifts Sankt-Jakobi für die Universität Rostock, die Herzöge von Mecklenburg sowie für die Stadt Rostock untersuchen. Mein Ziel ist es, die Motive für die Handlungen der betroffenen Parteien während der Rostocker Domfehde herauszustellen und die Funktion des Universitätsstifts in Rostock näher zu beleuchten. Um dies zu erreichen, erfolgt zunächst eine Ausführung über das Wesen, die Funktion und die Einordnung des Universitätsstifts als eine Sonderform des Kollegiatstifts in dessen Typologie. Anschließend werde ich die Chronologie der Ereignisse der Rostocker Domfehde kurz skizzieren und die einzelnen Motive der Rostocker Bürger, der Universität Rostock und der Herzöge von Mecklenburg herausarbeiten, welche den Konflikt bestimmt haben. Zuletzt werde ich den regional-spezifischen Fall des Universitätsstifts in Rostock mit den überregionalen Eigenschaften eines Universitätsstifts in Beziehung setzten und die Unterschiede verdeutlichen.
Für die Arbeit stand mir nur wenig aktuelle Forschungsliteratur zur Verfügung. Spezifische Literatur zum Universitätsstift ist kaum vorhanden. Im Rahmen einer umfangreichen Grundlagenforschung für Kollegiatstifte hat Peter Moraw wichtige Erkenntnisse für das Universitätsstift hervorgebracht. Die Dissertationsschrift Wolfgang Wagners beinhaltet ebenso wichtige Aspekte für das Universitätsstift aus der Analyse der Universitätsstifte in Prag, Heidelberg und Wien. Die wichtigsten Quellen für die Rostocker Domfehde, auf welche ich mich in dieser Arbeit stütze, hat Bernd Ullrich Hergemöller in seiner zweibändigen Quellenedition „Pfaffenkriege im spätmittelalterlichen Hanseraum“ zusammengetragen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Universitätsstift als Sonderform des Kollegiatstifts
2.1. Das Wesen und die Funktion des Kollegiatstift
2.2. Verschiedene Formen des Kollegiatstifts
2.3. Besonderheiten und die Funktion des Universitätsstiftes
3. Die Gründung des Universitätsstift St. Jacobi in Rostock – die Rostocker Domfehde
3.1. Voraussetzungen und Ursachen für den Konflikt
3.2. Der Verlauf der Rostocker Domfehde
3.2.1. Beginn des Konflikts
3.2.2. Die Gründung des Universitätsstifts
3.2.3. Eskalation, Auszug und Rückkehr der Universität nach Rostock
3.2.4. Das Ende der Rostocker Domhändel
3.3. Die Motive der Rostocker Bürgerschaft und des Rates
3.4. Die Motive der Universität Rostock
3.5. Die Motive der Herzöge von Mecklenburg
4. Fazit – Die Bedeutung des Universitätsstifts in Rostock
5. Literatur- und Quellenverzeichnis:
- Quote paper
- Michel Stark (Author), 2010, Das Universitätsstift St. Jakobi in Rostock – Eine Stütze für die Universität Rostock oder ein Herrschaftsinstrument der Landesherren?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194264
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