Max Frisch schrieb immer über dasselbe Thema: Über das Ich, das Bildnis und die Rolle. Man fragt sich, warum Frisch immer dieselbe Thematik besprochen hat. Er antwortete auf diese Frage, indem er dem Publizisten Heinz Ludwig Arnold in einem Gespräch sagte: „[…] wir haben wohl die Wahl der Mittel, aber die Wahl der Themen haben wir kaum.“ „Rolle, Maske, falsche Identität – diese Begriffe stehen alle für ein zentrales Thema Max Frischs: das Problem des Bildnisses.“ Wenn man einen Roman von Frisch liest, so merkt der Leser, dass es sich um das Rollenspiel handelt. Das kann er insbesondere im Stiller finden. Der Roman Stiller zählt zu den berühmtesten Romanen Frischs. Er bespricht verschiedene Themen, die aber alle durch eine zentrale Frage verbunden sind. Das ist die Frage „nach dem eigentlichen Ich, dem Ich, der Identität, beziehungsweise […] dem Leugnen einer bestimmten Identität.“ Max Frisch benutzte die Ich-Form, wenn er schrieb. Aus diesem Grund ist Stiller ein Roman eines „»ichdramatischen Menschen«. Ein ichdramatischer Mensch im ständigen Widerspruch zu seinen Mitmenschen und auch zu sich selbst. Seine Beziehungen zu anderen Menschen bleiben ichbezogen.“
Diese Arbeit basiert auf dem Roman Stiller. Es gibt viele Protagonisten im Roman, aber der hauptsächliche Protagonist ist Anatol Ludwig Stiller bzw. Jim White. Das sind zwar zwei Namen, aber sie gehören beide einer Person. Anatol Ludwig Stiller leugnet seine Identität und schafft sich eine neue Identität. Jim White verkörpert die erwünschte, neue Identität von Stiller. Das ist der Grund, der zur Entstehung des Identitätsproblems führt. Hier stellen sich die Fragen: Was sind die Gründe, die Stiller zum Identitätsproblem führen? Warum möchte er eine neue Identität haben? Was möchte dieser Roman bezwecken?
Das Ziel dieser Arbeit ist den Menschen zu zeigen, dass die Selbst-Fremdbildnisse eine Gefahr sein können. Diese Arbeit betrachtet im Allgemeinen das Bildnis kritisch und bittet die Menschen um den Verzicht darauf, denn es übt negative Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft aus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel Stiller und die Frauen
- 1.1 Julika und Stiller
- 1.2 Sibylle und Stiller
- 1.3 Stillers Neigung zur unerreichbaren Frau
- Kapitel das Identitätsproblem
- 1.1 Wahrheit und Wirklichkeit
- 1.2 Bildnis, Identität und Rolle
- 1.3 Stiller und die Medien
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Identitätsproblem im Roman "Stiller" von Max Frisch. Sie untersucht die Ursachen für Stillers Identitätsfindung, seine Neigung zur Leugnung seiner Vergangenheit und die Auswirkungen auf seine Beziehungen zu anderen.
- Die Bedeutung von Bildnissen und Rollen in der Gesellschaft
- Die Schwierigkeiten, die eigene Identität in einer komplexen Welt zu finden
- Die Auswirkungen von Selbsttäuschung und Flucht auf die eigene Existenz
- Die kritische Betrachtung von Medien und deren Einfluss auf die Wahrnehmung der Realität
- Die Bedeutung von Wahrheit und Wirklichkeit in der Konstruktion der eigenen Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Identitätsproblems in Max Frischs Werk ein, insbesondere im Roman "Stiller". Sie beleuchtet die Rolle von Bildnissen, Rollen und dem ständigen Widerspruch des Protagonisten zu seinen Mitmenschen.
Das erste Kapitel befasst sich mit den Beziehungen des Protagonisten Stiller zu verschiedenen Frauen im Roman. Es untersucht die Dynamik zwischen Stiller, Julika und Sibylle, die jeweils unterschiedliche Rollen in seinem Leben spielen.
Das zweite Kapitel analysiert das Identitätsproblem von Stiller, indem es Themen wie Wahrheit und Wirklichkeit, die Konstruktion von Bildnissen und Rollen sowie den Einfluss der Medien beleuchtet. Es untersucht, wie Stillers Identitätskonflikt aus seinem Wunsch entsteht, einer vorgegebenen Rolle zu entfliehen und eine neue Identität zu konstruieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit analysiert das Identitätsproblem, Bildnisse, Rollen, Medien, Wahrheit, Wirklichkeit, Selbsttäuschung, Flucht, Beziehungen, Identität, Selbst-Fremdbildnisse, Gesellschaft, hermeneutischer Ansatz, Max Frisch, "Stiller".
- Quote paper
- Mohammed Arihane (Author), 2012, Das Identitätsproblem in Max Frischs Werk "Stiller", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194120