Die beiden jüngsten Jahrhunderte der spanischen Geschichte, in denen die langsame Entwicklung
von einer absoluten Monarchie über verschiedenste Regierungsformen bis hin zur aktuellen
parlamentarischen Demokratie mit dem König als repräsentativem Staatsoberhaupt vollzogen
wurde, lassen sich kurz mit einem stetigen Gegensatz reformorientierter und traditionalistischer
Kräfte umreißen. Letztere behielten stärker als anderswo in Europa ihre Vorrangstellung
und bewegten sich kaum auf Reformen zu, wodurch eine Polarisierung zwischen
rechts und links nur noch verschärft wurde. Die Reformkräfte wiederum fanden gesellschaftliche
Strukturen vor, die scheinbar noch nicht bereit für ihre Projekte waren. Neben dem
Schlagwort der „beiden Spanien“ – reformerisch-liberal vs. traditonalistisch-konservativ – (so
z.B. VILAR 1992 : 136ff., ALLEBRAND 2000 : 32ff., NOHLEN / HILDENBRAND 1992b : 267)
zieht sich so die Ungleichzeitigkeit der politischen und sozioökonomischen Verfassung wie
ein roter Faden durch die neueste Geschichte Spaniens. Bis zum Einsetzen der Demokratisierung
bleibt Spanien ein „Land der halben Entwicklungen“ (BERNECKER 2000 : 336).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das 19. Jahrhundert zwischen Liberalismus und Restauration
- Der Befreiungskrieg gegen Napoleon (1808-1814)
- Die Ära der pronunciamientos (1814-1874)
- Die bourbonische Restauration bis zum Verlust der letzten Kolonien (1874-1898) ...
- Die Wirren des beginnenden 20. Jahrhunderts
- Krise der Restauration und Diktatur Primo de Riveras (1898-1930)
- Die Zweite Republik (1931-1936)...
- Der Spanische Bürgerkrieg (1936-1939)...
- Die Franco-Diktatur (1936/39-1975)
- Grundzüge des Franquismo
- Vom autarken Faschismus zum wirtschaftsliberalen Autoritarismus
- Die konstitutionelle Monarchie (seit 1975/78)
- Die transición: Ein reibungsloser Regimeübergang?
- Dezentralisierung und Bildung der Autonomen Gemeinschaften
- Sozialistische Ära und konservative Wende
- Die baskische Frage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Transformation Spaniens vom feudalen Staat hin zur modernen Demokratie im Zeitraum von 1808 bis heute. Sie untersucht den ständigen Konflikt zwischen liberalen Reformbestrebungen und konservativen Traditionen, der die spanische Geschichte prägte.
- Die Rolle von Monarchie, Diktatur und Demokratie in der spanischen Geschichte
- Die Auseinandersetzung zwischen liberalen und konservativen Kräften
- Die Herausforderungen der Modernisierung Spaniens
- Die Bedeutung von wichtigen Ereignissen wie dem Befreiungskrieg gegen Napoleon, der Ära der pronunciamientos und dem Spanischen Bürgerkrieg
- Die Entwicklung des politischen Systems von der absoluten Monarchie zur konstitutionellen Monarchie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die zentralen Themen und den historischen Kontext der spanischen Entwicklung vom Feudalismus zur modernen Demokratie beschreibt.
Das erste Kapitel beleuchtet die Zeit des 19. Jahrhunderts zwischen Liberalismus und Restauration. Es analysiert den Befreiungskrieg gegen Napoleon (1808-1814) und die Einführung der liberalen Verfassung von Cádiz, die jedoch schnell wieder abgeschafft wurde. Das Kapitel diskutiert die Ära der pronunciamientos, die von 1814 bis 1874 andauerte und durch eine Reihe von Putschen und Machtkämpfen gekennzeichnet war, die die spanische Politik instabil machten. Schließlich wird die bourbonische Restauration behandelt, die bis zum Verlust der letzten Kolonien im Jahre 1898 dauerte.
Das zweite Kapitel widmet sich den Wirren des beginnenden 20. Jahrhunderts. Es beleuchtet die Krise der Restauration und die Diktatur Primo de Riveras (1898-1930). Das Kapitel beschreibt die Zweite Republik (1931-1936) und den darauf folgenden Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939), der das Land in zwei Lager spaltete.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Franco-Diktatur (1936/39-1975). Es untersucht die Grundzüge des Franquismo und die Entwicklung von einem autarken Faschismus zu einem wirtschaftsliberalen Autoritarismus.
Das vierte Kapitel analysiert die konstitutionelle Monarchie seit 1975/78. Es beleuchtet die transición, den Übergang von der Diktatur zur Demokratie, sowie die Rolle des Königs während dieses Prozesses. Das Kapitel untersucht die Dezentralisierung und die Bildung der Autonomen Gemeinschaften, diskutiert den Exkurs über Gibraltar, Ceuta und Melilla und analysiert die sozialistische Ära sowie die konservative Wende. Schließlich wird die baskische Frage behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der spanischen Geschichte: Monarchie, Diktatur, Demokratie, Liberalismus, Konservatismus, Reform, Restauration, pronunciamientos, Bürgerkrieg, Franquismo, Transition, Dezentralisierung, Autonome Gemeinschaften und die baskische Frage.
- Citar trabajo
- Björn Schreier (Autor), 2003, Vom feudalen zum modernen Staat - Monarchie, Diktatur, Demokratie (1808 - heute), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19389