Ich habe mich für das Thema Sexualität im Alter entschieden, da ich der Auffassung bin, dass die Enttabuisierung zwar begonnen hat, aber noch nicht Einzug in die tägliche Praxis gefunden hat und noch viele Vorbehalte, Ängste und Unsicherheiten existieren, leider auch in unserer Einrichtung.
Wir haben in unserer Einrichtung einige Bewohner, die gerne noch sexuell aktiv wären. Da muss die Pflege unterstützen und Rat geben sowie Hilfen anbieten. Das trauen sich aber nur die Wenigsten und nach Möglichkeit wird das Thema auch nicht angesprochen. Ich möchte mit dieser Arbeit dazu beitragen, dass das Thema Sexualität im Alter in unserer Einrichtung offener angegangen und ein Verständnis für die Bedürfnisse der Bewohner im Hinblick auf Sexualität entwickelt wird.
In meiner Ausbildung wurde dieses Thema nur kurz behandelt und somit wurden auch keine ausreichenden Kenntnisse vermittelt. Ich habe von einigen Schülern gehört, dass das Thema noch immer nicht ausführlich genug in der Schule behandelt wird und dadurch der Einzug des Themas in die Praxis nach wie vor erschwert ist, deshalb möchte ich diese Arbeit auch dazu nutzen um Schüler für das Thema Sexualität im Alter zu sensibilisieren, damit der Einzug des Themas in die tägliche Praxis erleichtert wird. Darum werde ich nicht nur auf die Möglichkeiten Sexualität im Heim zu leben, sowie die Auswirkungen auf die Pflege und Mitarbeiter eingehen, sondern auch die Begrifflichkeiten definieren und die Entwicklung der Sexualität erläutern.
Des Weiteren möchte ich kurz auf die Dokumentation in Bezug auf Sexualität eingehen mittels des AEDL`s (Aktivitäten und existentielle Erfahrungen des Lebens, Krohwinkel) “sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten“.
Dieses AEDL wird meist nur lückenhaft ausgefüllt und mit standardisierten Sätzen geschrieben. Dort möchte ich ansetzen um die Bedürfnisse festzuhalten und gegebenenfalls auch zu planen.
Das Ziel dieser Arbeit soll eine Handlungshilfe für Pflegekräfte und Schüler zur Integration des Themas in die tägliche Praxis sein. Damit können im besten Falle Ängste abgebaut, Unsicherheiten und Vorbehalte ausgeräumt und Professionalität im Umgang mit der Sexualität der Bewohner aufgebaut werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Sex
- Sexualität
- Liebe
- Libido
- Masturbation
- Geschlechterrollen
- Sexualität von klein bis groß - Entwicklung
- Veränderungen der Sexualität mit zunehmendem Alter
- Alter - wann ist das?
- Sexualität in unserer Gesellschaft
- Altersbedingte Veränderungen
- Krankheitsbedingte Veränderungen
- Allgemeine Veränderungen
- Veränderte Sexualität in neuen Lebenssituationen
- Auswirkungen auf die Pflege und die Mitarbeiter
- Dokumentation
- Sexualität im Pflegeheim - Was ist möglich?
- Nachwort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Abschlussarbeit befasst sich mit dem Thema Sexualität im Alter und zielt darauf ab, die Enttabuisierung des Themas in der täglichen Praxis der Altenpflege zu fördern. Die Arbeit soll Pflegekräfte und Schüler sensibilisieren und ihnen Handlungshilfen für den Umgang mit der Sexualität von Bewohnern im Pflegeheim bieten.
- Definition und Entwicklung der Sexualität
- Veränderungen der Sexualität im Alter
- Auswirkungen von Pflegebedürftigkeit auf die Sexualität
- Herausforderungen und Möglichkeiten der Sexualität im Pflegeheim
- Dokumentation und Sensibilisierung von Pflegekräften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema Sexualität im Alter vor und zeigt die Relevanz des Themas für die tägliche Praxis der Altenpflege auf. Die Arbeit soll dazu beitragen, dass das Thema Sexualität im Alter in der Einrichtung offener angegangen wird und ein Verständnis für die Bedürfnisse der Bewohner im Hinblick auf Sexualität entwickelt wird.
Das Kapitel "Definitionen" erläutert die Begriffe Sex, Sexualität, Liebe, Libido, Masturbation und Geschlechterrollen. Es wird deutlich, dass Sexualität ein komplexes Thema ist, das weit mehr umfasst als den reinen Geschlechtsakt.
Im Kapitel "Sexualität von klein bis groß - Entwicklung" wird die sexuelle Entwicklung des Menschen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter dargestellt. Dabei werden die verschiedenen Einflussfaktoren auf die sexuelle Entwicklung, wie die familiäre Beziehungserfahrung, das Geschlechterrollenlernen, die sexuelle Erkundung und die Aufklärung, beleuchtet.
Das Kapitel "Veränderungen der Sexualität mit zunehmendem Alter" befasst sich mit den Veränderungen der Sexualität im Alter. Es werden altersbedingte, krankheitsbedingte und allgemeine Veränderungen der Sexualität im Alter diskutiert. Dabei wird auch auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Sexualität im Alter eingegangen.
Im Kapitel "Veränderte Sexualität in neuen Lebenssituationen" wird die Situation von pflegebedürftigen Menschen im Hinblick auf ihre Sexualität beleuchtet. Es werden die Auswirkungen von Pflegebedürftigkeit, Inkontinenz, Demenz und anderen Erkrankungen auf die Sexualität von Bewohnern im Pflegeheim dargestellt.
Das Kapitel "Auswirkungen auf die Pflege und die Mitarbeiter" befasst sich mit den Herausforderungen, die sich für Pflegekräfte im Umgang mit der Sexualität von Bewohnern im Pflegeheim ergeben. Es werden verschiedene Aspekte der Pflege, wie die Körperpflege, die Intimsphäre und der Umgang mit Selbstbefriedigung, im Detail diskutiert.
Das Kapitel "Dokumentation" befasst sich mit der Dokumentation von Sexualität in der Pflege. Es wird die Bedeutung einer sensiblen und individuellen Dokumentation von Sexualität hervorgehoben und es werden verschiedene Möglichkeiten der Dokumentation aufgezeigt.
Das Kapitel "Sexualität im Pflegeheim - Was ist möglich?" präsentiert verschiedene Möglichkeiten, die Sexualität von Bewohnern im Pflegeheim zu ermöglichen. Es werden verschiedene Angebote, wie professionelle Beratung, Bordellbesuche und die Möglichkeit zur Sexualität im Heim, vorgestellt.
Das Nachwort fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und beleuchtet die gewonnenen Erkenntnisse und die Bedeutung der Arbeit für die Praxis der Altenpflege.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Sexualität im Alter, Altenpflege, Pflegeheim, Bewohnerbedürfnisse, Sensibilisierung, Dokumentation, Umgang mit Sexualität, Intimsphäre, Demenz, Inkontinenz, Erektionsstörungen, Selbstbefriedigung, Professionalität, Handlungshilfen, Enttabuisierung, Bedürfnisse, Wünsche, Ängste, Kommunikation, Empathie, Respekt.
- Arbeit zitieren
- Marius Wittmann (Autor:in), 2010, Umgang mit der Sexualität von Bewohnern im Pflegeheim , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193760
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