In Bezug auf die Transmigrationsforschung ist der Blick noch zu wenig auf „transnationale Bildungsräume“ (Bauschke-Urban 2010) gerichtet. In der heutigen globalisierten Welt verändern sich nicht nur ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte der Gesellschaft, sondern auch „Bildung“. Sie formiert sich neu, sowohl auf individueller als auch auf institutioneller Ebene. Meine Dissertation erforscht ein transnationales Bildungssystem am Beispiel der sri-lankisch tamilischen Diasporagruppe (in Deutschland). Ziel ist es, mit Hilfe des spezifischen transnationalen Raums, Einblicke in ein transnational agierendes Bildungssystem zu bekommen.
Mit wachsender tamilischer Bevölkerung in Deutschland stieg die Nachfrage nach Institutionen, die ihre Heimatsprache für ihre Kinder als Unterrichtssprache anbieten, und nach heimatlichen Kulturveranstaltungen. Aus dieser Nachfrage bildeten sich langsam tamilische Schulen, die stetig wuchsen. Was als eine Unterrichtsstunde zu Hause unter Freunden vor 20 Jahren begann, hat sich mittlerweile als gut strukturierter Bildungsverein etabliert (vgl. Mahendrarajah 2010: 63-65). Aktuell haben sich in ganz Deutschland 134 Schulen formiert.
Das tamilische Bildungssystem in Deutschland zeichnet sich nicht nur durch eine hohe Teilnehmerzahl aus, sondern stellt auch eine der organsiertesten Migrantenorganisationen dar. Besonders forschungsrelevant sind hierbei nicht nur die tamilischen Teilnehmer, die als Transmigranten bezeichnet werden können (vgl. Mahendrarajah 2010), sondern auch die Einbettung der Schulen in ein stark durchstrukturiertes „transnationales Setting“ (Bauschke-Urban 2010: 44).
Das Working Paper dient als Vorarbeit für meine Dissertation mit dem vorläufigen Titel „Ein transnationales Bildungssystem - Bildungsverständnis und Erinnerungskultur innerhalb einer Diaspora. Eine Fallstudie am Beispiel der srilankisch-tamilischen Diaspora“.
Konzeptionell wird sich die Dissertation vornehmlich mit der transnationalen Perspektive auf Bildungsstrukturen beschäftigen.
Das Working Paper bietet im ersten Teil einen kurzen Einblick in das Konzept „Transnationaler Bildungsraum“. Darauf folgend werden die Fragestellung und die Methodenauswahl dargestellt. Anschließend soll ein Überblick über generelle Strukturen des tamilischen Bildungssystems, besonders über die organisationale und innerinstitutionelle Ebene, geschaffen werden. Das Paper schließt mit einer kurzen Schlussbetrachtung.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung
2. Transnationale Bildungsräume
3. Fragestellung und methodische Vorgehensweise
3.1. Methoden und Intension
4. Organisationsstrukturen des tamilischen Bildungssystems
4.1. Forschergruppe u.a. in Indien und Singapur
4.1.1. Forschungsbereiche
4.1.2. Aufgaben und Funktion
4.2. TEDC - Dachorganisation in Frankreich
4.2.1. Interne Organisationsstrukturen
4.2.2. Aufgaben und Funktion
4.3. Dachverbände in den jeweiligen Ländern
4.3.1. Geografischer Raum
4.3.2. Aufgaben und Funktion
4.4. TBV - Tamilische Bildungsvereinigung e.V.
4.4.1. Formale Informationen
4.4.2. Struktur eines Schultages
4.4.3. Aufgaben
4.4.4. Funktion
5. Schlussbetrachtung
6. Literaturnachweis
- Quote paper
- Thusinta Somalingam, geb. Mahendrarajah (Author), 2012, Tamil Schools Abroad - Ein transnationaler Bildungsraum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193733
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