Wenn niedergelassene Ärzte heute erfolgreich am Gesundheitsmarkt bestehen möchten müssen sie sich im Klaren darüber sein, dass ihre Praxis auch als unternehmerisches Wirtschaftsobjekt zu betrachten ist. Diese Tatsache wird nicht nur durch gesetzliche Grundlagen wie das vorgeschriebene Qualitätsmanagement und das Gesundheits-modernisierungsgesetz sondern auch durch ein Wettbewerbsinteresse der Patienten hervorgerufen. Patienten möchten heute auch als Kunde verstanden werden, die frei sind ihren Konsum sowie den Anbieter einer Leistung zu selektieren.
Der Gesundheitsmarkt besitzt aber im Vergleich zu anderen Märkten deutlich stringentere Regulierungen, sei es durch Verbände, Gesetze oder einheitliche Leistungskataloge. Diese Regulierung schließt somit einen auf anderen Märkten oft genutzten Steuerungs-effekt aus, die Preispolitik steht zur Patientengewinnung nicht zur Verfügung. Es müssen also andere Anreize und Effekte etabliert werden um sich als Praxis optimal und zukunftssicher zu etablieren.
Da Preise − wie erwähnt − weitestgehend als Unterscheidungskriterium ausscheiden, müssen andere Ausprägungen herangezogen werden. Typisch für diesen Markt sind Qualität und Patientenorientierung.
Um auf diese Bereiche Einfluss nehmen zu können und Prozesse diesbezüglich zu steuern bedarf es eines stetigen und strukturierten Informationsaustausch. Zu diesem Zweck gibt es unterschiedliche Instrumente zu denen auch die Patientenbefragung gehört.
Die Patientenbefragung fungiert als Meinungsabbild für einen definierten Zeitraum, kann als Ideengeber eingesetzt werden und kann, wenn regelmäßig genutzt, Trends, Meinungsentwicklungen und die Wirkung von konkreten Maßnahmen abbilden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.1 Zielsetzung
- 1.2 Vorgehen
- Grundlagen der Patientenbefragung
- 2.1 Aus Sicht der Empirischen Sozialforschung
- 2.1.1 Definition Empirische Sozialforschung
- 2.1.2 Eingruppierung der Patientenbefragung in Form eines Fragebogens
- 2.2 Anwendung als Qualitätsmanagementinstrument und dessen Wahrnehmung
- 2.3 Anwendung als Marketinginstrument
- Problematik der Umsetzung und Skepsis durch anwendende Ärzte
- 3.1 Befragung führt zu keinem Ergebnis
- 3.2 Die Nutzenanalyse
- 3.3 Anwendungsschwierigkeiten bei Durchführung
- Strukturen des Fragebogens
- 4.1 Aufbau des Fragebogens
- 4.1.1 Themenkomplexe und Befragungsort
- 4.1.2 Fragekategorien
- 4.1.2.1 Offene Frage
- 4.1.2.2 Geschlossene Fragen
- 4.1.2.3 Halboffene Frage
- 4.2 Skalierungen
- 4.2.1 Skalenniveaus
- 4.2.1.1 Nominal-Skalen
- 4.2.1.2 Ordinal-Skalen
- 4.2.1.3 Intervall-Skalen
- 4.2.1.4 Ratio-Skalen
- 4.2.2 Skalenarten und ihre Anwendung
- 4.2.2.1 Likert-Skala
- 4.2.2.2 Thurstone Methode
- 4.2.2.3 Guttman-Skala
- 4.2.2.4 Rating-Skala
- 4.2.3 Strukturen von Antwort-Skalen
- Erstellung eines anwendbaren Fragebogens
- 5.1 Stufe 1: Das Ziel
- 5.2 Stufe 2: Was, wer und wie soll befragt werden?
- 5.3 Stufe 3: Erstellung des Fragenkataloges
- 5.4 Stufe 4: Pretest
- 5.5 Stufe 5: Erstellung eines Anschreibens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Entwicklung einer standardisierten schriftlichen Patientenbefragung für niedergelassene Ärzte. Die Arbeit untersucht die Anwendungsmöglichkeiten einer solchen Befragung im Kontext von Qualitätsmanagement und Praxismarketing.
- Die Anwendung von Patientenbefragungen als Instrument des Qualitätsmanagements
- Die Nutzung von Patientenbefragungen als Marketinginstrument
- Die Herausforderungen und Skepsis bei der Umsetzung von Patientenbefragungen
- Die strukturelle Gestaltung von Fragebögen
- Die praktische Erstellung eines anwendbaren Fragebogens
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Zielsetzung und den methodischen Ansatz.
- Grundlagen der Patientenbefragung: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen von Patientenbefragungen aus Sicht der empirischen Sozialforschung. Es wird die Eingruppierung der Patientenbefragung als Fragebogenform sowie deren Anwendung als Qualitätsmanagement- und Marketinginstrument untersucht.
- Problematik der Umsetzung und Skepsis durch anwendende Ärzte: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Herausforderungen und der Skepsis von Ärzten gegenüber Patientenbefragungen. Es analysiert die Argumente, die gegen die Durchführung von Patientenbefragungen vorgebracht werden.
- Strukturen des Fragebogens: Dieses Kapitel befasst sich mit der strukturellen Gestaltung von Fragebögen. Es werden verschiedene Fragekategorien, Skalierungsarten und Antwortstrukturen vorgestellt und diskutiert.
- Erstellung eines anwendbaren Fragebogens: Dieses Kapitel beschreibt die praktischen Schritte zur Erstellung eines anwendbaren Fragebogens für Patientenbefragungen. Es umfasst Themen wie die Festlegung des Ziels, die Auswahl der Zielgruppe und die Formulierung des Fragenkataloges.
Schlüsselwörter
Patientenbefragung, Qualitätsmanagement, Praxismarketing, Fragebogen, Empirische Sozialforschung, Skalierung, Fragebogenstruktur, Pretest, Anschreiben.
- Quote paper
- Sebastian Hennings (Author), 2012, Entwicklung einer standardisierten schriftlichen Patientenbefragung für niedergelassene Ärzte im Kontext von Qualitätsmanagement und des Praxismarketing, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193615