„Die Staatsführung […] wird von zwei Säulen getragen: politisch von der in der nationalsozialistischen Bewegung organisierten Volksgemeinschaft, militärisch von der Wehrmacht. Es wird für alle Zukunft mein Streben sein, dem Grundsatz Geltung zu verschaffen, daß [sic!] der alleinige politische Willensträger in der Nation die Nationalsozialistische Partei, der einzige Waffenträger des Reiches die Wehrmacht ist“ (Krausnick 1983, 189).
Diese Aussage tätigte Adolf Hitler am 17.08.1934 und unterstrich damit erneut die Bedeutung, welche die bewaffneten Streitkräfte im Deutschen Reich spielen sollten. Die nationalsozialistische Partei auf der einen und die deutsche Armee auf der anderen Seite galten gleichermaßen als Garanten für das Fortbestehen Deutschlands, gingen somit aus Sicht der damaligen Akteure eine Allianz zum Wohle der eigenen Nation ein.
Als selbst erklärtem alleinigen politischen Willensträger der Nation, musste die NSDAP als Partei das gesamte deutsche Volk durchdringen und führen, um so schlussendlich eine Einheit von Volk, Bewegung und Staat zu gewährleisten. Ziel war es, die gesamte völkische Kraft zu mobilisieren (vgl. Benz 1983, 64). Um dieses Ziel zu erreichen, sollte eine planmäßige nationalsozialistische Erziehung der Gesellschaft erfolgen. In einem mit Totalitätsanspruch ausgestatteten Staat, wie es das Dritte Reich gewesen ist, konnte sich auch die Wehrmacht bzw. die Reichswehr, wie sie zu Beginn des neuen Reichs noch hieß, nicht diesen Erziehungseinflüssen entziehen; schon gar nicht, wenn sie zu den tragenden Säulen des neuen Staates gehören sollte und maßgeblich dafür Sorge zu tragen hatte, den von Hitler gewünschten Typus eines Mannes zu erziehen (vgl. Messerschmidt 1982, 195)
Daher ist es das Bestreben dieser Hausarbeit, genauer zu untersuchen, welche nationalsozialistischen Elemente genau sich in den weltanschaulichen Schulungen der Wehrmacht, beginnend ab dem Jahr 1933, vorfinden lassen. Ferner soll exploriert werden, ob diese nationalsozialistischen Schulungen in ihrer tatsächlichen Form auf Druck der politischen Führung oder gar freiwillig, also frei von Weisungen oder Verordnungen seitens der Partei, durch die militärischen Entscheidungsträger in die Streitkräfte eingeführt wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
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- Aufbau der Arbeit
- Beispiele nationalsozialistischer Elemente in den weltanschaulichen Schulungen der Wehrmacht
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- Einführung eines nationalpolitischen Unterrichts
- Von der Einführung der Truppenbetreuung bis zum nationalsozialistischen Führungsoffizier
- Warum die Wehrmacht freiwillig NS-Elemente in ihre Schulungen einführte
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- Die unpolitische Reichswehr und die Folgen
- Der Loyalitätswettlauf mit der SA
- Abschließende Bewertung
- Quellen
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die nationalsozialistischen Elemente in den weltanschaulichen Schulungen der Wehrmacht ab 1933. Sie analysiert, wie diese Elemente in die Schulungen integriert wurden und ob sie auf Druck der politischen Führung oder freiwillig von militärischen Entscheidungsträgern eingeführt wurden.
- Die Integration nationalsozialistischer Elemente in die weltanschaulichen Schulungen der Wehrmacht
- Die Rolle der politischen Führung und der militärischen Entscheidungsträger bei der Einführung nationalsozialistischer Elemente
- Die Gründe für die freiwillige Einführung nationalsozialistischer Elemente durch die Wehrmacht
- Die Auswirkungen der nationalsozialistischen Schulungen auf die Wehrmacht
- Die Entwicklung des nationalsozialistischen Führungsoffiziers als Instrument zur Durchsetzung der nationalsozialistischen Ideologie in der Wehrmacht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der nationalsozialistischen Elemente in den weltanschaulichen Schulungen der Wehrmacht ein und erläutert den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel präsentiert zwei historische Beispiele für die Integration nationalsozialistischer Elemente in die Schulungen: die Einführung des nationalpolitischen Unterrichts und die Entwicklung des nationalsozialistischen Führungsoffiziers. Diese Beispiele verdeutlichen die zunehmende Bedeutung der nationalsozialistischen Indoktrination in der Wehrmacht. Das dritte Kapitel befasst sich mit den Gründen für die freiwillige Einführung nationalsozialistischer Elemente durch die Wehrmacht. Hier werden die politische Geisteshaltung der höheren Offiziere in der Weimarer Republik und der Loyalitätswettlauf mit der SA als mögliche Ursachen analysiert. Die Abschließende Bewertung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Bedeutung der untersuchten Thematik.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wehrmacht, den Nationalsozialismus, die weltanschaulichen Schulungen, die nationalsozialistische Indoktrination, den nationalpolitischen Unterricht, den nationalsozialistischen Führungsoffizier, die unpolitische Reichswehr, den Loyalitätswettlauf mit der SA, die politische Geisteshaltung der höheren Offiziere, die Weimarer Republik und die Auswirkungen der nationalsozialistischen Schulungen auf die Wehrmacht.
- Quote paper
- Master of Arts Nadir Attar (Author), 2009, Nationalsozialistische Elemente in den weltanschaulichen Schulungen der Wehrmacht ab 1933, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193412
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