„Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, ein Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich
zu offenbaren“ (Maria Montessori, zit. nach Krenz 2005, 44).
Zunächst einmal möchte ich am Anfang meiner Arbeit vorrausschicken, dass kein Kind dem
anderen gleicht und jedes Kind in seiner Persönlichkeit wahrgenommen, geschätzt und
entsprechend seiner Vorlieben gefördert werden sollte.
Als angehender Erzieher finde ich es spannend, mich mit einem konkreten Fall aus meinem
Berufsalltag in der vorliegenden Arbeit noch einmal näher auseinanderzusetzen. Dabei werde
ich zunächst das Kind und den konkreten Fall genauer beschreiben, dass ich als Beispiel für
meine Hausarbeit gewählt habe. Ich werde seine Ressourcen und Potentiale genauer darstellen
und unter Berücksichtigung seines Verhaltens ein Spiel vorstellen, dass ich mit ihm und ein
paar anderen Kindern durchgeführt habe.
...
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Beschreibung des Kindes
2.1 Ressourcen
2.2 Potentiale
3. Zielsetzung/Vorgehensweise: Wo will ich hin?
4. Bierdeckelspiele: Die Phantasie bewegen- Bewegung mit Phantasie
4.1 Bierdeckelspiele zur Förderung der Grobmotorik/ Aufwärmspiele
4.1.1 Meine Erklärung zur Spielauswahl
4.2 Gruppenspiel/ Phantasiespiel mit dem Bierdeckel
4.2.1 Meine Erklärung zur Spielauswahl
5. Reflexion
6. Literaturliste
1. Einleitung
„Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, ein Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren“ (Maria Montessori, zit. nach Krenz 2005, 44).
Zunächst einmal möchte ich am Anfang meiner Arbeit vorrausschicken, dass kein Kind dem anderen gleicht und jedes Kind in seiner Persönlichkeit wahrgenommen, geschätzt und entsprechend seiner Vorlieben gefördert werden sollte.
Als angehender Erzieher finde ich es spannend, mich mit einem konkreten Fall aus meinem Berufsalltag in der vorliegenden Arbeit noch einmal näher auseinanderzusetzen. Dabei werde ich zunächst das Kind und den konkreten Fall genauer beschreiben, dass ich als Beispiel für meine Hausarbeit gewählt habe. Ich werde seine Ressourcen und Potentiale genauer darstellen und unter Berücksichtigung seines Verhaltens ein Spiel vorstellen, dass ich mit ihm und ein paar anderen Kindern durchgeführt habe. Dabei habe ich bewusst ein Spiel ausgewählt, dass auf Grund von Zeitmangel keine großartige Vorbereitungszeit in Anspruch genommen hat, aber dennoch viel Freude und Anregungen geschaffen hat, bei den Kindern sowie bei mir. Mir ist bei der Durchführung klar geworden, dass manchmal nur kleine Dinge nötig sind, um einen Prozess in den Gang zu bringen; des Spielens, Bewegens, Phantasierens und Lernens. Ein Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit soll deshalb auch das Thema „Bewegung mit Phantasie“ (Zimmer 1996, 54) sein, weil im Verlauf des Spielprozesses auch neue Ideen von den Kindern eingeflossen sind und somit eine Dynamik entstanden ist, von der alle profitiert haben, sowohl die Kinder als auch ich.
2. Beschreibung des Kindes
Kaan ist drei Jahre alt und ist seit seinem zweiten Lebensjahr bei uns in der Kita.
Er ist eher ruhig und unauffällig und kann sich sehr gut mit sich selbst beschäftigen.
Außerdem zeigt sich in seinem Sozialverhalten, dass er in einer großen Familie aufwächst, da er weder menschenscheu wirkt, noch hat er Probleme sich in der altersgemischten Gruppe unterzuordnen, oder auch mal nach den Kleineren in der Gruppe zu schauen. Wenn die Erzieher ihm eine Aufgabe auftragen, erledigt er diese gerne und freut sich über den Zuspruch, den er bekommt. Jedoch muss Kaan häufig direkt angesprochen werden und man muss sich auf Augenhöhe mit ihm begeben, wenn man etwas von ihm möchte, weil er sonst schnell abgelenkt ist und nicht genau zuhört, oder versteht, was man von ihm möchte. Dies führt dann häufig dazu, dass er länger braucht als andere, um seine Aufgaben zu erledigen und man mit ihm mehr Geduld entgegen bringen muss, auch bei der Erledigung von Aufgaben, die er vielleicht schon kennt, weil sie sich im Kitaalltag wiederholen. Das sind Situationen, in denen Kaan häufig abwesend und abgelenkt wirkt, ohne dass er wirklich aktiv oder in einer Interaktion mit anderen ist.
Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählt das Murmelspiel. Bei meinen Beobachtungen ist mir aufgefallen, dass Kaan häufig und intensiv mit Murmeln spielt, sei es mit anderen Kindern oder alleine. Dabei bevorzugt er die Murmelbahnen in den einzelnen Zimmern. So lange er eine Murmel zum Spielen hat, ist alles okay, doch sobald jemand anders ihm seine Murmel wegnimmt oder er nicht weiß wo sie hin gerollt ist, fängt er an zu weinen und es kommt zu Wutausbrüchen oder Gerangel mit den anderen Kindern. Es fällt ihm schwer, sich mit etwas anderem zu beschäftigen, wenn die Murmeln mal knapp sind oder die anderen Kinder an der Reihe sind mit der Murmelbahn zu spielen. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass er Schwierigkeiten beim Gleichgewichtssinn hat und er noch häufig auf dem Po landet, wenn er läuft und so tapsig daher kommt. Kaan liegt und sitzt deshalb am Liebsten auf dem Boden wenn er mit den Murmeln spielt und kann deswegen nicht mit den gleichaltrigen oder etwa den älteren Kindern beim Spielen, Toben und Laufen mithalten. Vielleicht zieht er sich auch deshalb häufig in sein Murmelspiel zurück? Es ist natürlich vollkommen in Ordnung, wenn Kinder auch mal eine „Pause“ von den anderen Kindern und den Erziehern brauchen und nicht ständig hinter jemandem herlaufen müssen oder mit ihm spielen wollen. Dennoch fällt mir bei Kaan auf, dass er besonders häufig alleine ist und sich aus der Gemeinschaft zurück zieht. Auf der einen Seite brauchen Kinder ihre Ruhephasen, gerade wenn zu Hause auch immer was los ist, aber da er sich auch hauptsächlich nur mit den Murmeln beschäftigt, fand ich es interessant mit Kaan und einer kleinen Gruppe von Kindern ein Bewegungsspiel mit Phantasie durchzuführen oder die/seine Phantasie zu bewegen.
2.1. Ressourcen
Seine Ressourcen liegen einerseits darin, dass er sich sehr gut alleine beschäftigen kann und sich die Zeit, die er für sich alleine braucht, nimmt und für sich beansprucht. Andererseits kann er auch Verantwortung für die Kleineren übernehmen, die er immer öfter an seinem Murmelspiel teilhaben lässt und zum Beispiel nicht schreit oder haut, wenn diese seine aufgebauten Murmelbahnen umschmeißen oder anfassen. Hier geht Kaan sehr liebevoll mit den Kleinen um und baut die Bahnen wieder auf und freut sich, wenn die Jüngeren oder auch andere Kinder ihn dabei beobachten. Er entfaltet eine große Phantasie beim Bauen der Murmelbahnen und gleichzeitig viel Geduld für die fummelige Arbeit an den Löchern, die zusammengesteckt werden müssen, damit die Murmeln auch dadurch passen und nicht stecken bleiben, sondern in einem Rutsch durchrollen können. Seine Feinmotorik scheint gut ausgeprägt zu sein.
2.2. Potentiale
Kaan kann seine Potentiale im Bereich der Grobmotorik (Gleichgewichtssinn, Laufen) und der Sozialkompetenz erweitern. Hierbei liegt der Schwerpunkt im Bereich der Kommunikation und Interaktion innerhalb der Gruppe. Da Kaan sich schwer zu etwas anderem animieren lässt und ich keinen Druck auf ihn ausüben wollte, habe ich eine kleine Gruppe von Kindern ausgewählt, mit denen Kaan gelegentlich schon mal zusammen gemurmelt hat, zum einem drei Dreijährige, zwei Vierjährige sowie zwei Zweieinhalbjährige, die sehr aufgeweckt sind. Ich wollte seine Neugierde und den Spaß am gemeinsamen Spiel wecken und das Ausprobieren von Alltagsgegenständen in die Bewegung und die Phantasie der Kinder integrieren.
Des Weiteren könnte Kaan seine Potentiale im Bereich der Grobmotorik ausbauen und spielerisch animiert werden sich mehr zu bewegen und Sicherheit in seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu gewinnen.
3. Zielsetzung/Vorgehensweise: Wo will ich hin?!
Mit einfachen Mitteln und ohne viel Aufwand beim Aufbau, was Kaan und die anderen vielleicht gelangweilt und abgelenkt hätte, wollte ich ein Spiel durchführen, was den Gemeinschaftssinn stärkt und bei dem die Kinder sich gegenseitig unterstützen, mit dem anderen aufgeregt sind und mit ihm mitfiebern, sich mit und durch Phantasie bewegen und im besten Fall das Spiel weiterentwickeln und zu Hause oder in der Kita in ihren Alltag einbeziehen können. Ich habe hierfür das „Bierdeckel Spiel“ (Zimmer 1996, 58) ausgewählt, dass erst auf den zweiten Blick die Verwendungsmöglichkeit des Bierdeckels aus Pappe für Bewegungsspiele mit Kindern augenscheinlich werden lässt. Im Vordergrund steht, dass das Kind/ die Kinder angeregt werden seine/ihre „Phantasie zu bewegen“ (Zimmer 1996, 54), beziehungsweise es soll ein Impuls durch mich (den Erzieher) zur „Bewegung mit Phantasie“ (ebd.), gesetzt werden. Hieraus könnte sich später ein Spiel entwickeln, dass die Kinder in ihrer Phantasie ausbauen können, überall und zu jeder Zeit spielen/ fortsetzen können und in ihren Alltag einbauen können. Damit könnte Kaan dazu angeregt werden, zwischendurch seine Murmeln bei Seite zu legen und sich im Spiel mit anderen Kindern zu bewegen, sich auszuprobieren, aus sich heraus zu kommen und sich einmal anders zu spüren.
4. Bierdeckelspiele: Die Phantasie bewegen- Bewegung mit Phantasie
1.) Bierdeckelspiele zur Förderung der Grobmotorik/ Aufwärmspiele (BierdeckelSlalom, Graben überspringen, Balance- Spiele)
2.) Gruppenspiel/Phantasiespiel mit dem Bierdeckel (Labyrinth, Fluss durchqueren)
4.1. Bierdeckelspiele zur Förderung der Grobmotorik/ Aufwärmspiele
- Bierdeckel- Slalom
Viele Bierdeckel liegen verstreut in einem Raum. Die Kinder müssen in Kurven und Schlangenlinien um die Bierdeckel herum laufen. Dabei gibt es keine bestimmte Reihenfolge, sondern alle laufen gemeinsam durch den Raum, auch kreuz und quer ist erlaubt. Die Kinder sollten lediglich versuchen nicht auf die Deckel zu treten. Die Spielregeln werden im Vorhinein gemeinsam ge- und erklärt (vgl. Zimmer 1996, 58).
[...]
- Quote paper
- Maik Ziebig (Author), 2011, Konzeption eines Spielangebots, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193314
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.