In den letzten Jahren sind Meldungen über Fusionspläne von immer größer werdende Unternehmen kaum noch aus der Presse wegzudenken, entweder um sich auf neuen Märkten neu zu positionieren oder um auf ihrem Markt eine größere Marktstellung zu erlangen. Das externe Wachstum, also die Fusion mit einem anderen Unternehmen ist dabei interessanter, da Wachstum aus eigener Kraft mehr Geld und Zeit erfordert. Der Zukauf von Unternehmen ist nicht nur kostengünstiger, sondern erfordert auch nicht zwangsläufig eine neue Positionierung der Produkte, da die Akzeptanz der Kunden für ein bestehendes Produkt meist schon gegeben ist. Um die Gefahr von Monopolen sowie den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung auf dem Gemeinsamen Markt kontrollieren zu können, bedarf es europäischer Wettbewerbspolitik. Seit der Einführung der Fusionskontrollverordnung im Jahre 1989 verfügt die Europäische Union über ein vollfunktionsfähiges Wettbewerbsrecht, dass aus den drei Säulen:
- Kartellverbot
- Missbrauchsaufsicht
- Fusionskontrolle
besteht. Seit der Einführung der präventiven Fusionskontrolle hat die Kommission, welche die Wettbewerbspolitik ausführt, nun ein Regelwerk um alle Wettbewerbsbedenklichen Tatbestände zu prüfen und gegebenenfalls zu Untersagen, um einen funktionierenden Markt zu gewährleisten. An der Bedeutung und Zahl der jährlichen Anmeldungen ist zu sehen, dass ein solches Regelwerk aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken ist, da nicht nur Kunden, sondern auch die Unternehmen selbst unter Umständen von einer Fusionskontrolle profitieren können. Diese Arbeit versucht nun einen Einblick in die Fusionskontrollverordnung und in die Arbeitsweise der Kommission bezüglich Unternehmenszusammenschlüssen zu geben. Dafür wird im 2. Kapitel auf die Gründe, die zu einer europäischen Fusionskontrolle führten eingegangen. Im dritten Kapitel ist die Entwicklung der Europäischen Fusionskontrolle näher beschrieben. Kapitel vier zeigt die Verfahrensweise der Kommission bei angemeldeten Fusionen. Im 5. Kapitel wird ein Überblick über die bisherigen Entscheidungen der Kommission gegeben und im sechsten Kapitel erfolgt dann die Anwendung der Fusionskontrolleverordnung am Beispiel der bisherigen Fusion von Tetra Laval und Sidel.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Gründe für eine europäische Fusionskontrolle
- 3. Entwicklung der europäischen Fusionskontrolle
- 3.1. Vom ersten Entwurf zur Fusionskontrollverordnung (bis 1990)
- 3.2. Modifikation der Fusionskontrollverordnung (seit 1990)
- 4. Entscheidungsfindungsprozess
- 4.1. Kriterien für eine Fusion gem. der FKVO
- 4.1.1. Umsatzschwellen
- 4.1.2. Umsatzberechnung
- 4.1.3. Zusammenschlusstatbestand
- 4.1.4. Der relevante Markt
- 4.2. Verfahren zur Kontrolle von Fusionen
- 4.2.1. Phase 1
- 4.2.2. Phase 2
- 4.1. Kriterien für eine Fusion gem. der FKVO
- 5. Entscheidungen der Kommission
- 6. Fusion am Beispiel von Tetra Laval SA und Sidel SA
- 6.1 Geschäftsfelder beteiligten Unternehmen
- 6.2 Ablauf der Fusion
- 6.3 Entscheidungsbegründung der Kommission
- 6.4 Klage von Tetra Laval
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der europäischen Fusionskontrolle und soll einen Einblick in die Fusionskontrollverordnung und die Arbeitsweise der Kommission bezüglich Unternehmenszusammenschlüssen geben.
- Gründe für die europäische Fusionskontrolle
- Entwicklung der europäischen Fusionskontrolle
- Entscheidungsfindungsprozess bei Fusionskontrollen
- Entscheidungen der Kommission in Bezug auf Fusionen
- Anwendung der Fusionskontrollverordnung am Beispiel von Tetra Laval und Sidel
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel erläutert die Gründe, die zu einer europäischen Fusionskontrolle führten. Das dritte Kapitel beschreibt die Entwicklung der europäischen Fusionskontrolle. Kapitel vier zeigt die Verfahrensweise der Kommission bei angemeldeten Fusionen. Das fünfte Kapitel gibt einen Überblick über die bisherigen Entscheidungen der Kommission. Das sechste Kapitel behandelt die Anwendung der Fusionskontrollverordnung am Beispiel der Fusion von Tetra Laval und Sidel.
Schlüsselwörter
Europäische Fusionskontrolle, Fusionskontrollverordnung, Unternehmenszusammenschlüsse, Wettbewerbspolitik, Globalisierung, gemeinsamer Markt, Marktbeherrschung, Monopol, Harmonisierung, Entscheidungsfindungsprozess, Entscheidungen der Kommission.
- Arbeit zitieren
- Jeannine Bansemer (Autor:in), 2002, Die Europäische Fusionskontrolle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19319