Die gesetzliche Unfallversicherung ist eine der ältesten Sozialversicherungszweige Deutschlands. Sie wurde durch Kaiser Wilhelm I. auf Anraten von Reichskanzler Otto von Bismarck eingeführt. Als Auslöser hierfür können die ständigen Veränderungen in den Arbeitsbedingungen gesehen werden, die sich durch die industrielle Revolution ergeben haben, aber auch der steigende Einfluss der Sozialdemokraten. So dauerte es von der Verkündung der Einführung bis zur Verabschiedung des Gesetzes für die Unfallversicherung durch den Reichstag am 6. Juli 1884 immerhin drei Jahre, bis das Gesetz zustande kam. Am 1. Oktober 1885 trat es dann in Kraft.
Die Träger dieses Versicherungszweiges sind die Berufsgenossenschaften, die Gemeindeunfallversicherungsverbände sowie die Unfallkassen. Im Rahmen der Trägerschaft sind die Unfallversicherungsträger zuständig für
- die Prävention,
- die Rehabilitation und
- die Entschädigung
im Zusammenhang mit Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten sowie arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren.
Im Rahmen dieser Arbeit wird ausschließlich auf den Präventionsauftrag der gesetzlichen Unfallversicherung näher eingegangen, der in den Paragrafen 14 bis 25 des Sozialgesetzbuches (SGB) VII geregelt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Grundsatz des Präventionsauftrages
- Unfallverhütungsvorschriften
- Geltung bei Zuständigkeit anderer Unfallversicherungsträger und für ausländische Unternehmen
- Überwachung und Beratung
- Aufsichtspersonen
- Befugnisse der Aufsichtspersonen
- Zusammenarbeit mit Dritten
- Verantwortung des Unternehmers, Mitwirkung der Versicherten
- Sicherheitsbeauftragte
- Aus- und Fortbildung
- Überbetrieblicher arbeitsmedizinischer und sicherheitstechnischer Dienst
- Bericht gegenüber dem Bundestag
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Präventionsauftrag der gesetzlichen Unfallversicherung, einem zentralen Bestandteil des deutschen Sozialversicherungssystems. Ziel ist es, die rechtlichen Grundlagen, die Aufgaben und die Organisation des Präventionsauftrages im Detail zu beleuchten.
- Rechtliche Grundlagen des Präventionsauftrages
- Aufgaben der Unfallversicherungsträger im Rahmen der Prävention
- Zusammenarbeit der Unfallversicherungsträger mit anderen Akteuren
- Verantwortung und Mitwirkung von Unternehmen und Versicherten
- Effektivität der Präventionsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit stellt die gesetzliche Unfallversicherung in Deutschland vor und erläutert die Entstehung und die Aufgaben der Unfallversicherungsträger. Die Bedeutung des Präventionsauftrages wird hervorgehoben.
- Grundsatz des Präventionsauftrages: Dieses Kapitel beleuchtet die rechtlichen Grundlagen des Präventionsauftrages in § 14 SGB VII und die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Unfallversicherungsträgern und Krankenkassen zur Kostenminimierung. Die Entwicklung der Präventionskosten von 1990 bis 2008 wird anhand einer Abbildung dargestellt.
- Unfallverhütungsvorschriften: Dieser Abschnitt behandelt die konkreten Maßnahmen, die die Unfallversicherungsträger zur Verhinderung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren ergreifen. Dazu gehören unter anderem die Aufsicht über Arbeitsstätten und die Beratung von Unternehmen.
- Geltung bei Zuständigkeit anderer Unfallversicherungsträger und für ausländische Unternehmen: Hier wird die Anwendung des Präventionsauftrages in Fällen erläutert, in denen andere Unfallversicherungsträger zuständig sind oder in denen ausländische Unternehmen in Deutschland tätig sind.
- Überwachung und Beratung: Dieses Kapitel beleuchtet die Aufgaben der Aufsichtspersonen der Unfallversicherungsträger bei der Überwachung von Arbeitsstätten und der Beratung von Unternehmen.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Präventionsauftrag der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland, dem SGB VII, Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten, arbeitsbedingten Gesundheitsgefährdungen, Unfallverhütungsvorschriften, Überwachung, Beratung, Zusammenarbeit, Verantwortung, Mitwirkung, Sicherheitsbeauftragte, Aus- und Fortbildung, überbetrieblicher arbeitsmedizinischer und sicherheitstechnischer Dienst.
- Citar trabajo
- Jan Sommerer (Autor), 2011, Präventionsauftrag der gesetzlichen Unfallversicherung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193121