1. Leben
Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy wurde am 3. Februar 1809 in Hamburg als Enkel des jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn geboren. Felix Mendelssohn Bartholdy trat erstmals im Alter von neun Jahren als Pianist vor die Öffentlichkeit. Mit elf Jahren spielte er seine ersten eigenen Kompositionen. Seine meisterhafte Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum schuf er im Alter von 17 Jahren. Der berühmte „Hochzeitsmarsch” und seine anderen Musikstücke zu diesem Bühnenwerk entstanden 17 Jahre später. Zu seinen Lehrern zählten der böhmische Pianist und Komponist Ignaz Moscheles, mit dem er eine lebenslange Freundschaft unterhielt, und der deutsche Komponist Karl Friedrich Zelter. Bemerkenswert ist unter anderem, dass er schon 1821 zusammen mit Zelter Goethe in Weimar besuchte. Außerdem studierte er an der Universität von Berlin, wo er auch Vorlesungen von Georg Wilhelm Friedrich Hegel besuchte. Das wieder auflebende Interesse an den Werken von Johann Sebastian Bach war Felix Mendelssohn Bartholdy zu verdanken, der 1829 die erste Wiederaufführung von Bachs Matthäuspassion nach dessen Tod dirigierte. Mendelssohn Bartholdy trat als Pianist und Dirigent in ganz Europa auf und unternahm häufige Reisen unter anderem nach England, wo ihm Königin Victoria und Prinz Albert besonders zugetan waren. Andere Konzertreisen führten ihn nach Schottland, Italien und Paris. In der französischen Hauptstadt pflegte Mendelssohn Bartholdy regen Kontakt mit anderen berühmten Komponisten, wie Franz Liszt und Frédéric Chopin. Im Anschluss an diese Reisen war er von 1833 bis 1835 Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf, ab 1835 Kapellmeister des Gewandhausorchesters in Leipzig und ab 1841 Generalmusikdirektor von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. In diese Zeit fiel such seine Heirat mit Cécile Charlotte Sophie Jeanrenaud (1817-1853), die er in Frankfurt kennen gelernt hatte. Aus der Ehe mit ihr gingen 5 Kinder hervor. 1842 wirkte er bei der Gründung des Leipziger Konservatoriums mit. Infolge des Todes seiner Schwester Fanny Hensel erlitt er einen Zusammenbruch und starb einige Monate darauf am 4. November 1847 in Leipzig. Das Grabmal von Felix Mendelssohn Bartholdy und seiner Schwester Fanny befindet sich heute auf dem Dreifaltigkeits-Friedhof in Berlin-Kreuzberg.
Inhaltsverzeichnis
- Leben
- Wirken
- Felix Mendelssohn Bartholdy und das Judentum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Leben und Wirken von Felix Mendelssohn Bartholdy im Kontext seiner jüdischen Herkunft und seiner Integration in die deutsche Gesellschaft. Sie beleuchtet die Ambivalenz seines Verhältnisses zum Judentum und die Auswirkungen seiner konfessionellen Zugehörigkeit auf seine Karriere und seine Rezeption.
- Felix Mendelssohn Bartholdys Leben und musikalische Ausbildung
- Mendelssohn Bartholdys umfangreiches musikalisches Wirken und seine Bedeutung für die Musikgeschichte
- Das ambivalente Verhältnis der Familie Mendelssohn zum Judentum und die Konversion zum Christentum
- Die Rezeption Mendelssohn Bartholdys im Kontext des aufkommenden Antisemitismus
- Mendelssohn Bartholdys Integration in die deutsche Gesellschaft und seine Rolle als Künstler
Zusammenfassung der Kapitel
Leben: Diese Kapitel beschreibt die Biografie von Felix Mendelssohn Bartholdy, beginnend mit seiner Geburt in einer wohlhabenden jüdischen Familie in Hamburg. Es erzählt von seiner frühen musikalischen Begabung, seiner Ausbildung bei bedeutenden Persönlichkeiten wie Ignaz Moscheles und Karl Friedrich Zelter, seinen Reisen durch Europa und seinen Aufstieg zu einem der führenden Komponisten und Dirigenten seiner Zeit. Die Kapitel beleuchtet auch die Konversion seiner Familie zum Christentum und die damit verbundenen sozialen und familiären Implikationen. Schließlich wird sein Tod im Jahr 1847 in Leipzig beschrieben.
Wirken: Dieses Kapitel konzentriert sich auf das umfangreiche musikalische Schaffen von Felix Mendelssohn Bartholdy. Es werden seine Kompositionen in verschiedenen Genres, wie Sinfonien, Konzerte, Opern und Kirchenmusik, hervorgehoben, wobei seine "Sommernachtstraum"-Ouvertüre, die "Italienische Sinfonie" und das Violinkonzert als besonders bekannt genannt werden. Der Abschnitt thematisiert auch die Rezeption seines Werkes, die von höchster Anerkennung bis hin zu heftiger Kritik, teilweise mit antisemitischen Untertönen, reichte. Die Wiederentdeckung der Werke Johann Sebastian Bachs durch Mendelssohn wird ebenfalls erwähnt und die Zerstörung und der Wiederaufbau seiner Leipziger Statue im Kontext der nationalsozialistischen Verfolgung geschildert.
Felix Mendelssohn Bartholdy und das Judentum: Dieses Kapitel analysiert das komplexe Verhältnis von Felix Mendelssohn Bartholdy zum Judentum. Es untersucht seine jüdische Abstammung, die Konversion seiner Familie zum Christentum und die daraus resultierende Ambivalenz seiner Identität. Der Einfluss seines Großvaters Moses Mendelssohn auf die jüdische Emanzipation wird beleuchtet. Das Kapitel untersucht auch die Reaktionen auf Mendelssohn Bartholdys jüdische Herkunft, sowohl zu Lebzeiten als auch posthum, und diskutiert, wie diese seine Rezeption und sein öffentliches Bild beeinflusst haben. Die Rolle des Antisemitismus in der späteren Bewertung seines musikalischen Werkes wird kritisch betrachtet.
Schlüsselwörter
Felix Mendelssohn Bartholdy, Judentum, Musikgeschichte, Romantik, Klassik, Assimilation, Antisemitismus, Konversion, Emanzipation, Deutschland, Komponist, Dirigent.
Häufig gestellte Fragen zu "Felix Mendelssohn Bartholdy: Leben und Wirken"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über das Leben und Wirken von Felix Mendelssohn Bartholdy. Sie untersucht seinen Lebenslauf, seine musikalischen Leistungen, sein ambivalentes Verhältnis zum Judentum und die Auswirkungen seiner jüdischen Herkunft und seiner Konversion zum Christentum auf seine Karriere und seine Rezeption in der deutschen Gesellschaft.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Mendelssohn Bartholdys Leben und musikalische Ausbildung, sein umfangreiches musikalisches Wirken und seine Bedeutung für die Musikgeschichte, das ambivalente Verhältnis seiner Familie zum Judentum und die Konversion zum Christentum, die Rezeption Mendelssohn Bartholdys im Kontext des aufkommenden Antisemitismus, und seine Integration in die deutsche Gesellschaft und seine Rolle als Künstler.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: "Leben", das die Biografie Mendelssohn Bartholdys von seiner Geburt bis zu seinem Tod beschreibt, einschließlich seiner musikalischen Ausbildung, Reisen und Konversion; "Wirken", das sich auf sein musikalisches Schaffen konzentriert, seine bedeutenden Werke, die Rezeption seines Werkes und die Wiederentdeckung von Bachs Werken durch ihn; und "Felix Mendelssohn Bartholdy und das Judentum", welches sein komplexes Verhältnis zum Judentum, die Konversion seiner Familie und die Auswirkungen seiner jüdischen Herkunft auf seine Rezeption analysiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Felix Mendelssohn Bartholdy, Judentum, Musikgeschichte, Romantik, Klassik, Assimilation, Antisemitismus, Konversion, Emanzipation, Deutschland, Komponist, Dirigent.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das Leben und Wirken von Felix Mendelssohn Bartholdy im Kontext seiner jüdischen Herkunft und seiner Integration in die deutsche Gesellschaft zu untersuchen. Sie beleuchtet die Ambivalenz seines Verhältnisses zum Judentum und die Auswirkungen seiner konfessionellen Zugehörigkeit auf seine Karriere und seine Rezeption.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für alle gedacht, die sich für das Leben und Werk von Felix Mendelssohn Bartholdy, die Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, die Geschichte des Judentums in Deutschland und die Thematik von Assimilation und Antisemitismus interessieren. Sie eignet sich besonders für akademische Zwecke und die Analyse von Themen im Kontext der Musikgeschichte und Sozialgeschichte.
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- Master of Arts (M.A.) Nico Bäro (Author), 2008, Felix Mendelssohn Bartholdy – Leben und Judentum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192999