Vor Beginn der iroschottischen Mission verfügt das Christentum in Mitteleuropa über eine uneinheitliche Basis, bedingt durch den zurückgedrängten Einfluss des zerfallenen weströmischen Reichs in Verbindung mit den Auswirkungen der Völkerwanderung. Dass der römisch-christliche Glaube in manchen Gebieten des ehemaligen Reichs gut verankert ist, wird z. B. an Chlodwigs Übertritt zum Christentum deutlich, der ihm (neben der Zuneigung seiner katholischen Ehefrau) die Unterstützung der galloromanischen Geistlichkeit sichert, romanische Bevölkerung unter dem Dach des römisch-katholischen Glaubens integriert, zugleich die Konfrontation mit den arianischen Germanen verschärft, die die Trinitätslehre ablehnen – ein guter Vorwand, den eigenen Machtbereich weiter auszudehnen und die Ostgoten anzugreifen. Wulfilas Übersetzung der Bibel ins Gotische hatte zur Christiani-sierung der Goten beigetragen, die Gegensätze zwischen Arianern und römisch-katholischen Christen hatten aber auch durch die Konzile von Nicäa und Konstantinopel und die Einigung auf ein verbindliches Glaubensbekenntnis nicht beseitigt werden können. Die grundlegende politische Umgestaltung des weströmischen Gebietes wies der christlichen Kirche im Zuge der Veränderungen einheitsstiftende, weil kontinuitätssichernde Funktion zu.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff „iroschottisch“
- Irland im frühen Mittelalter
- Die Missionierung Irlands
- Das irische Mönchstum
- Das Ideal der Peregrinatio
- Columban von Luxeuil
- Was bleibt?
- Anmerkungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der iroschottischen Mission, welche im frühen Mittelalter die Christianisierung Mitteleuropas prägte. Sie untersucht die Entwicklung der irischen Kirche, die Beweggründe und Methoden der iroschottischen Mönche sowie deren Einfluss auf die Ausbreitung des Christentums auf dem Kontinent. Darüber hinaus wird die Missionsarbeit von Columban von Luxeuil als ein exemplarisches Beispiel beleuchtet.
- Die Entstehung und Entwicklung der irischen Kirche
- Die Beweggründe für die iroschottische Mission
- Die Methoden und Erfolge der iroschottischen Missionare
- Der Einfluss der iroschottischen Mission auf die angelsächsische Mission
- Die Bedeutung der iroschottischen Mission für die Entwicklung des Christentums in Mitteleuropa
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Ausgangssituation des Christentums in Mitteleuropa vor dem Hintergrund des Zerfalls des Weströmischen Reiches und der Völkerwanderung dar. Sie beleuchtet die uneinheitliche Verbreitung des Christentums in verschiedenen Regionen und zeigt die Herausforderungen der Missionierung auf.
- Der Begriff „iroschottisch“: Dieses Kapitel erläutert die Entstehung und Verwendung des Begriffs „iroschottische Mission“ und beleuchtet die Besonderheiten der irischen Kirche im frühen Mittelalter. Es geht auf die kulturelle und politische Eigenständigkeit Irlands sowie die Entstehung des irischen Christentums ein.
- Das irische Mönchstum: Dieses Kapitel befasst sich mit dem irischen Mönchstum, dem Ideal der Peregrinatio und der Motivation der irischen Mönche, ins europäische Festland zu missionieren. Es beleuchtet die Besonderheiten des irischen Mönchstums und dessen Rolle bei der Christianisierung Mitteleuropas.
- Columban von Luxeuil: Dieses Kapitel stellt Columban von Luxeuil als ein herausragendes Beispiel eines iroschottischen Missionars vor. Es erläutert seine Lebensgeschichte, seine Missionsarbeit und seine Bedeutung für die Verbreitung des Christentums in Frankenland.
Schlüsselwörter
Iroschottische Mission, irische Kirche, Peregrinatio, Columban von Luxeuil, Missionierung Mitteleuropas, Christianisierung, frühmittelalterliches Christentum, angelsächsische Mission, Klosterwesen.
- Quote paper
- Maximilian Großmann (Author), 2011, Die iroschottische Mission, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192872