Die Schlachten des Mittelalters üben eine besonders große Faszination auf uns moderne Menschen aus. Dies wird immer dann besonders deutlich, wenn Filme zum Thema große Erfolge feiern. Oder dann, wenn ein altes Schlachtfeld entdeckt wird. Die mittelalterliche Kriegführung steht gerade durch ihre Andersartigkeit und Brutalität oft im Mittelpunkt sowohl des Forschungs- als auch des Öffentlichkeitsinteresses. Wenn dann auch noch Zeitkapseln entdeckt werden, in denen Zeugnisse dieser Vergangenheit zu finden sind, kann aus einem Fund schnell eine Sensation werden. So wie es in der Nähe der auf Gotland gelegenen Stadt Visby geschah.
Die Schlacht von Visby im Jahr 1361 zwischen der Armee des dänische Königs Waldemar Atterdag und gotländischen Bauern war zwar ein Ereignis mit nicht übermäßig großer historischer Bedeutung, ist aber aus archäologischer Sicht eine Sensation. Anders als bei anderen gefundenen Massengräbern in der Nähe von ehemaligen Schlachtfeldern des Mittelalters wurden bei Visby neben den zahlreichen Skeletten auch Rüstungen gefunden. Dies ist insoweit bedeutend, als dass im Regelfall die Gefallenen komplett geplündert wurden. Was war also an der Schlacht von Visby so bedeutend im Gegensatz zu vergleichbaren Ereignissen des Mittelalters?
Die schriftlichen Quellen alleine geben darüber keine Auskunft. Daher sind die Ausgrabungen in der Nähe von Visby von Bedeutung. Was fanden die Forscher bei der Öffnung der Gräber? Wie bewältigten sie die große Zahl an Funden? Und welche Schlüsse zogen sie daraus? Darüber hinaus werde ich mich auch der Frage annähern, ob die Archäologie in diesem Fall einen sinnvollen Beitrag zu der Geschichtsforschung leisten konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der historische Hintergrund
- König Waldemar Atterdag, Schweden und Handelsinteressen
- Das historische Ereignis
- Die Archäologie vor den Toren Visbys
- Die Ausgrabungstechnik
- Die Funde
- Das, was übrig blieb
- Die Skelette
- So schützten sich die Kämpfer
- Die Rüstungen von Visby
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieses Textes ist es, die Schlacht von Visby im Jahr 1361 aus archäologischer Sicht zu beleuchten und die Bedeutung der Funde für die Geschichtsforschung zu erforschen.
- Die Schlacht von Visby im historischen Kontext: Gründe für den Angriff und die Auswirkungen auf Gotland
- Die Ausgrabungstechnik und die Funde in den Gräbern
- Die Erkenntnisse aus den Skelettfunden und die Bedeutung für die Rekonstruktion der Schlacht
- Die Rolle der Archäologie in der Geschichtsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Schlacht von Visby und ihre Bedeutung für die Archäologie ein.
Kapitel 2 beleuchtet den historischen Kontext der Schlacht, mit Fokus auf die Rolle des dänischen Königs Waldemar Atterdag und die politischen und wirtschaftlichen Interessen, die den Angriff auf Gotland motivierten.
Kapitel 3 geht auf die archäologischen Ausgrabungen in der Nähe von Visby ein, erläutert die verwendeten Techniken und beschreibt die gefundenen Artefakte.
Kapitel 4 widmet sich der Analyse der Skelettfunde und der gewonnenen Erkenntnisse über die Ausrüstung der Kämpfer und die Art der Schlacht.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter für diesen Text sind: Schlacht von Visby, mittelalterliche Kriegführung, Archäologie, Ausgrabungen, Skelettfunde, Rüstungen, Waldemar Atterdag, Gotland, Visby, historische Bedeutung, Geschichtsforschung.
- Citation du texte
- B.A. Daniel Ossenkop (Auteur), 2010, Bauern gegen Söldner - Die Schlacht von Visby 1361, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192850