„Tun Sie gelegentlich etwas, womit Sie weniger oder gar nichts verdienen. Es zahlt sich aus (Zitat Oliver Hassenkamp, Deutscher Schriftsteller (1921-1988)).“
Dieses Zitat soll einen geeigneten Einstieg in das Thema des Ehrenamtes und der damit verbundenen Motivation liefern. Denn auf den ersten Blick erscheint die vom Schriftsteller gewählte Formulierung in sich widersprüchlich: Etwas tun, womit man Nichts verdient, und trotzdem zahlt es sich aus?
Die folgende Arbeit soll einen Einblick in die Motivation von ehrenamtlichen Mitarbeitern geben und anhand von Befragungen in der Lebenshilfe Leverkusen e.V., der folgenden Fragestellung nachgehen: Welche Unterschiede gibt es in der Erwartungshaltung von ehrenamtlichen und angestellten Mitarbeitern?
Ziel dieser Arbeit ist es also herauszufinden, ob Unternehmen ehrenamtliche Mitarbeiter anders behandeln sollten als angestellte Mitarbeiter und welche konkreten Gestaltungsempfehlungen für das Personalmanagement daraus abgeleitet werden können.
Dies lässt sich am Beispiel von non-governmental-organizations (NGO´s) besonders gut untersuchen. NGO wird oft synonym als NPO, „non profit organisations“, verwendet (vgl. Lindenmayer, 2008, S.19). Weltweit gibt es keine einheitliche Definition von NGO´s. Die einzige Gemeinsamkeit lässt sich über eine negative Definition feststellen: NGO´s sind Organisationen, deren oberstes Ziel es nicht ist, einen Gewinn zu erzielen (vgl. Wehling, 1992, S.23). Allerdings bemerkt MC Laughlin, dass unter diese Definition u.a. auch Universitäten, staatliche Organisationen und Kirchen fallen würden (vgl. MC Laughlin,1986, S.3). In dieser Arbeit wird durch den praktischen Bezug zur Lebenshilfe Leverkusen e.V. das Hauptaugenmerk auf NGO´s aus dem sozialen Sektor gelegt. Die Besonderheit dabei besteht darin, dass der Großteil der Personalstruktur in diesem Sektor aus ehrenamtlichen Mitarbeitern besteht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Teil
- 2.1. Begriffsdefinitionen
- 2.1.1. Definition Motive, Motivstruktur, Motivation
- 2.1.2. Definition intrinsische und extrinsische Motivation
- 2.2. Allgemeine Vorüberlegungen
- 2.3. Intrinsische und extrinsische Motivation
- 2.4. Psychologische Verträge
- 2.4.1. Definition
- 2.4.2. Entwicklung des Erwartungskataloges
- 2.4.3. Zusammensetzung des Erwartungskataloges bei Angestellten
- 2.4.4. Zusammensetzung des Erwartungskataloges bei Ehrenamtlichen
- 2.4.5. Allgemeine Verpflichtungen von Angestellten gegenüber dem Unternehmen
- 2.4.6. Allgemeine Verpflichtungen von Ehrenamtlichen gegenüber dem Unternehmen
- 2.5. Vier-Handlungstypen nach Max Weber
- 2.5.1. Definition
- 2.5.2. Charakterisierung des zweckrationalen Angestellten
- 2.5.3. Psychologischer Vertrag des zweckrationalen Angestellten
- 2.5.4. Personalmanagement im Umgang mit zweckrationalen Angestellten
- 2.5.5. Charakterisierung des zweckrationalen, ehrenamtlichen Mitarbeiters
- 2.5.6. Psychologischer Vertrag des zweckrationalen, ehrenamtlichen Mitarbeiters
- 2.5.7. Personalmanagement im Umgang mit zweckr., ehrenamtlichen Mitarbeitern
- 2.5.8. Charakterisierung des wertr. Angestellten
- 2.5.9. Psychologischer Vertrag des wertr. Angestellten
- 2.5.10. Personalmanagement im Umgang mit wertrationalen Angestellten
- 2.5.11. Charakterisierung des wertr. ehrenamtlichen Mitarbeiters
- 2.5.12. Psychologischer Vertrag des wertr.ehrenamtlichen Mitarbeiters
- 2.5.13. Personalmanagement im Umgang mit wertr. ehrenamtlichen Mitarbeitern
- 2.6. Zusammenfassung
- 3. Praktischer Teil
- 3.1. Lebenshilfe Leverkusen e. V.
- 3.2. Die Interviewpartner
- 3.3. Befragungsmethode
- 3.4. Durchführung der Befragung
- 3.5. Auswertung der Befragung
- 3.6. Ergebnisse der Befragung
- 4. Resümee der Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Motivation von ehrenamtlichen und angestellten Mitarbeitern im Vergleich. Dabei fokussiert sie sich auf die Lebenshilfe Leverkusen e. V. und untersucht die Unterschiede in den Erwartungen beider Mitarbeitergruppen. Das Hauptziel ist es, herauszufinden, ob Unternehmen ehrenamtliche Mitarbeiter anders behandeln sollten als angestellte Mitarbeiter und welche konkreten Gestaltungsempfehlungen für das Personalmanagement sich daraus ableiten lassen.
- Untersuchung der Unterschiede in der Erwartungshaltung von ehrenamtlichen und angestellten Mitarbeitern
- Analyse der Motivstruktur und Motivationstheorien im Kontext von Ehrenamt und Beschäftigung
- Entwicklung von Gestaltungsempfehlungen für das Personalmanagement im Umgang mit ehrenamtlichen und angestellten Mitarbeitern
- Bedeutung des psychologischen Vertrages für die Motivation von Ehrenamtlichen und Angestellten
- Relevanz des Vier-Handlungstypen-Modells von Max Weber für die Analyse von Motivstrukturen im Ehrenamt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema Ehrenamt und die damit verbundene Motivation einführt. Sie stellt die Forschungsfrage und das Ziel der Arbeit vor. Im theoretischen Teil werden zunächst die zentralen Begriffe wie Motive, Motivation und intrinsische und extrinsische Motivation definiert. Es folgt eine Diskussion über allgemeine Vorüberlegungen und die Bedeutung psychologischer Verträge für die Motivation von Ehrenamtlichen und Angestellten. Darüber hinaus werden die vier Handlungstypen nach Max Weber vorgestellt und ihre Implikationen für das Personalmanagement im Umgang mit ehrenamtlichen und angestellten Mitarbeitern diskutiert. Der praktische Teil der Arbeit beinhaltet eine Darstellung der Lebenshilfe Leverkusen e. V. sowie der Interviewpartner und der angewendeten Befragungsmethode. Es werden die Ergebnisse der Befragung analysiert und ausgewertet. Abschließend wird ein Resümee der Arbeit präsentiert, das die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst und Ausblicke auf weitere Forschungsarbeiten gibt.
Schlüsselwörter
Ehrenamt, Motivation, Personalmanagement, Psychologischer Vertrag, Vier-Handlungstypen, Max Weber, Lebenshilfe Leverkusen e. V., intrinsische Motivation, extrinsische Motivation, non-governmental-organizations (NGO's), non profit organisations (NPO's)
- Quote paper
- Max Hennig (Author), 2011, Arbeitsmotivation von Ehrenamtlichen und Angestellten im Vergleich, eine Untersuchung am Beispiel der Lebenshilfe Leverkusen e.V., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192686