Die gegenwärtige globale Ära braucht ein wissenschaftlich fundiertes Universalwerkzeug für das globale, transkulturelle Management, sowie für das Management von Kultur und Interkulturalität in ihren individual- und sozialpsychologischen Erscheinungsformen. Der Realisierung eines derartigen Instrumentes, das ich aufgrund seines kulturintegrativen Charakters als anwendungsorientiertes transkulturelles Management Modell/Profiler bezeichne und welches sich aus transkulturellen und transdisziplinären Quellen speist, ist diese Studie gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
I. Die Realisierung eines universellen inter-/transkulturellen Managementwerkzeuges I: Der transkulturelle Profiler
1. Die Formulierung eines Kultur Management Gesetzes
2. Der Diagnostiker-Profiler. Das 3D-12-Oktaven DOME-Transcultural Management Modell
3. Die Optimierung des Diagnostiker-Profilierers
4. Kulturdimensionen
5. Die Geometrie der Kulturdimensionen
II. Die Realisierung eines universellen inter-/transkulturellen Managementwerkzeuges II: Eine weitere Perspektive
1. Der Stand der interkulturellen Kunst und Wissenschaft: Von der menschlichen Bedingtheit bei der Erforschung kultureller Bedingtheit
2. Die Weiterentwicklung der interkulturellen Kunst und Wissenschaft: Quellen, Modelle und die Erlangung vollkommener Kulturerkenntnis
III. Eine Zusammenfassung inter-/transkultureller Managementtechniken mit Erläuterungen
IV. Inter-/transkulturelles Managementwörterbuch mit Erläuterungen
Bibliographie
I Die Realisierung eines universellen inter- transkulturellen Managementwerkzeuges I: DER TRANSKULTURELLE PROFILER
1 Die Formulierung eines Kultur Management Gesetzes
Unsere globale Ära erfordert ein auf soliden Prinzipen basierendes Werkzeug für das globale, transkulturelle Management, sowie für das Management der Kultur in ihren individual- und sozialpsychologischen Erscheinungsformen. Der Realisierung eines derartigen Instrumentes, das ich transkultureller Profiler nenne und das aus transkulturellen und transdisziplinären Quellen hervorgeht, ist diese Studie gewidmet:
Mit diesem Abschnitt möchte ich hinführen zum integrierten, ganzheitlichen Transkulturellen Management Modell, dessen bildliche Form einem Dom ähnlich ist. Daher bezeichne ich es als Dome Transcultural Management Model/Profiler, der gewissermassen eine architekturale Semiotik für die Summe all der Variablen und ihrer Steuerung ist, die im globalen Management eine Rolle spielen. Im folgenden Kapitel ist dieses Modell abgebildet.
Die DOME-Sakralmetapher vereinigt semantisch die beiden Pole, die in der Etymologie des lateinischen Stammwortes dessen, was wir als KULTUR im kulturanthropologischen Sinn bezeichnen, vorprogrammiert sind. Die beiden Pole, die Erde kultivieren und der Kult, versinnbildlichen die Anbindung an die Erde als Quelle des biologischen Lebens einerseits und den anderen Pol, die Anbindung an die geistige Dimension andererseits. Die tiefere Bedeutung von Kultur wäre somit die Verbindung dieser beiden Pole in der Existenz der Menschen. Alle Menschen müssen eine Lösung für dieses Dilemma finden, aus der die Weltanschauung resultiert, die Art und Weise der Selbst-, Welt- und Fremdwahrnehmung. Während die prinzipielle Herausforderung für alle Menschen gleich ist, werden sie, entsprechend ihrer raumzeitlichen Diversität diverse Lösungsansätze finden, die aber alle dieselbe Grundfrage der Synergie der beiden Pole darstellen. Dies ist insofern eine existenzielle und kulturelle Herausforderung, als dass der Mensch selbst gewissermassen die Synergie aus den beiden Polen, bewusst oder unbewusst, verkörpert. Zumindest wird sie eine wesentliche Komponente seiner Struktur und Identität als Mensch sein. Die terrestrisch-kosmologische Synergie die den Menschen ausmacht, diese Trinität findet ihre Spiegelung in der internen Trinität der noetisch (geistig), psycho-somatischen Trinität. Die Kultur als Konvergenz und Transmutationsbereich der beiden Pole ist selbstverständlich vor allem in der Psyche, im Mentalbereich angesiedelt. Neben den universellen und individuellen Programmen enthält sie die gruppenspezifischen Programme, die Art und Weise wie eine Gruppe von Menschen die Verbindung möglichst synergetisch gelöst hat. Das ist dann eine Kulturgruppe, eine Kultur.
Die Kultur selbst wäre somit schon eine mehr oder wenig bewusste Lösung eines Dilemmas, der Integration der konstitutiven Pole des Menschseins mit der Kosmologie als oberem Pol, der Natur als entgegengesetztem Pol. Die vertikale Integration bedingt auch die horizontale, die Beziehung zu anderen Menschen und Kulturen. Aus diesem Fadenkreuz resultiert der Kern der Kultur, das fünfte Element, die Quintessenz der Kultur. Wenn dieses Element gefunden wird, ist die Kultur im Lot, integer, zentriert, konsistent. Somit gibt es keinen Anlass kulturelle Konflikte zu externalisieren, intrakulturelle Konflikte in interkulturelle zu verwandeln, was deren Interdependenz verdeutlicht. Die Lösung der interkulturellen Fragen hängt somit stark mit der vertikalen Integration ab. Da die vertikale an einem Pol kosmologisch geprägt ist, wird die Re-ligio (Rückverbindung), die Anbindung an diesen Pol deutlich. Das verdeutlicht auch die grosse Bedeutung der Religion als Kulturvariable zu Beginn der 21. Jahrhundert. Mit der fortschreitenden Bedeutung des physischen Poles, ja sogar des physischen Überlebens in Bezug auf die menschliche Natur - Klima, Gentechnik und Atomenergie -, gewinnt der interdependente geistige Pol an Bedeutung. Wenn die Herausforderung am physischen Pol zunimmt, reagiert der andere Pol, und aufgrund der Interdependenz des Vertikalen und Horizontalen verändern sich auch die interkulturellen Beziehungen: Die starke Prägung des zweiten vertikalen Poles durch die Re-ligo (Rückverbindung), die religiöse Anbindung, führt dann zu einem Religionskrieg unter dem Begriff Kulturkampf. Wenn der Mensch einen Pol ignoriert, verliert er seine konstitutiven Komponenten, seine Mitte, das spezifisch Menschliche und aufgrund der Interdependenz des Vertikalen und des Horizontalen reagieren die zwischenmenschlichen und interkulturellen Beziehungen.
Die Sakralmetapher, insbesondere die architekturale Sakralmetapher bietet sich an, weil sie naturgemäss eine geistig-materielle Konvergenz darstellt, eine Vereinigung der beiden Pole der Fundamentierung in der Erde als Basis des materiellen Lebens und des geistigen Poles. Der Mensch als geistig-körperliches Wesen ist ein Spiegelbild dieser bipolaren irdisch-kosmischen Anbindung. Die Vereinigung der beiden Pole ist die ureigene menschliche Natur, die somit kultureller Natur wäre. Somit ist der Mensch ein Kulturwesen. Und Kultur, sowohl individuell als auch kollektiv ist eine ganzheitliche Sichtweise des Menschen, die Konvergenz in der Mitte, die Konvergenz der Peripherie der Pole: Kultur ist Ganzheit und Mitte.
Wenn man den Menschen als Resultat der Matrix Erde-Kosmos und deren Synergie betrachtet, entsprechend der Etymologie und dem östlichen und westlichen Kulturmodell, so wird deutlich, dass Kultur zumindest eine wichtige Komponente der mentalen Architektur ist. Architektur involviert Struktur. Die Neurophysiologie des Menschen bildet die Hardware dieser Architektur. Die Neurophysiologie hat strukturelle und funktionelle Prinzipen dieser Neuroarchitektur formuliert, insbesondere das Prinzip der Hierarchie und der strukturellen Integration und funktionellen Subordination, das heisst, dass höhere Ebenen der Struktur tiefere Ebenen steuern und integrieren. Das führt zu einer wiederum trinitären geistig-psychisch-physischen Steuerungshierarchie. In der Psychosomatik geht man ja davon aus, dass die Psyche eine Steuerfunktion für die hierarchisch sich darunter befindliche somatische Ebene haben kann. In der östlichen Psychologie hat man erkannt, dass auch die psychische Ebene eine ihr übergeordnete Steuerfunktion hat, das Bewusstsein, die noetische, in der Terminologie der westlichen Kultur. Die Kultur ist also vor allem im Mentalbereich, in der psychischen Ebene gespeichert. Das heisst, wenn man Kultur verstehen und beherrschen möchte, muss man den Mentalbereich insgesamt verstehen und steuern lernen. Um diesen zu steuern, bedarf es einer übergeordneten Steuerungsfunktion, entsprechend dem formulierten Prinzip der Neurophysiologie. Natürlich wird hier eine Analogie zwischen der Neurophysiologie und den psychischen Prozessen postuliert, eine Konkomitanz der neurophysiologischen und psychischen Prozesse. Die Psychosomatik scheint dies ja zu bestätigen. Die westliche duale Architektur des Menschen bestehend aus Psyche und Soma stellt eine Steuerbare der psychosomatischen Prozesse bereit, aber keine Steuerfunktion für die psychische Ebene. Wenn diese nicht gesteuert werden kann, so können auch die in ihr enthaltenen kulturellen Programme nicht gesteuert, Kultur nicht in die Gesamtheit der menschlichen Konstitution integriert werden. Die östliche und altgriechische Philosophie gehen von einer dritten strukturellen Ebene aus, einer Bewusstseinsebene, die die darunter befindlichen psychophysischen steuert und integriert. Die architekurale Semiotik der Kultur im DOME-Modell hilft uns vor allem hierarchische Strukturen zu verstehen. Die Neurophysiologie klärt uns darüber hinaus auch noch über die Steuerungsdynamik innerhalb der menschlichen Architektur im allgemeinen und der geistigen Natur im besonderen auf. Die Psychosomatik bestätigt die strukturellen und dynamischen Prozesse einer zweistufigen menschlichen Architektur. Das 'missing link' ist eine dritte Steuerungsebene der Kultur im Mentalbereich, dem Speicher der gesamten kulturellen Konditionierungen und Prozesse. Was Psychosomatik und Neurophysiologie nahelegen, wird in der altgriechischen und östlichen Kosmologie bestätigt, die Existenz einer die Psyche und somit ihren Inhalt steuernden Dimension, die in der Kultur und Zivilisation des alten Griechenlands mit noetischer Ebene, in einigen Kulturen und Zivilisationen Asiens mit reinem Bewusstsein, Bewusstsein-Zeuge etc. gleichgesetzt werden kann.
Die Identifikation, Exploration und Reintegration dieser natürlichen Ebene und ihrer Potenzialität als übergeordnetes Kultursteuerungsprinzip sind der Tenor des Buches.
2 Der Diagnostiker-Profiler: Das 3-D-12-Oktaven-Dome Transcultural Management Model
Ein Diagnostiker-Profilierer hat in diesem interkulturellen Management Kontext die Aufgabe, kulturelle Werte- und Verhaltensprofile multidimensional zu erfassen und zielgerichtet zum Zweck der Steuerung der kulturübergreifenden Managementanforderungen in Anwendung zu bringen: die Kombinierung der Profile und Werkzeuge unter synergetisch, ethisch-noetischem Blickwinkel. Die noetische Ebene wird mangels eines Terminus als solche oder als interkulturelle Metaebene bezeichnet, die durch ihr Integrationspotential verhindert, dass bildlich gesprochen, der interkulturelle Experte nicht gleich einem Tausendfüssler, der ja auch nicht analytisch seine „tausend Füsse“ steuern kann und einer anderen integrativen Logik bedarf, in seiner Informationsverarbeitungsfähigkeit total überfordert wird. Ob man das (inter)kulturelle Phänomen als Holon, Fraktal oder genetisch, noetisch, kybernetisch oder hierarchisierte Bewusstseinsebenen betrachtet, es handelt sich um die Erkennung und Anwendung der von der Natur vorgesehenen Steuerungsprinzipien: in diesem Fall der Noetik. Allein die Noetik scheint, über das Interkulturelle hinaus, eine echt transkulturelle Ebene zu sein. Sie überbrückt nicht nur die Kulturen, die Klüfte zwischen den Kulturen, sondern stellt auch eine pragmatische, transzendente, den Kulturen übergeordnete eigene Metaebene einer interkulturellen Master-Dimension dar. Diese Ebene soll nun dem Profiler, der bereits ein integrativer Ansatz ist, als übergeordnete Steuer- und Integrationsfunktion in Multi-Modell 1 und Modell 2 hinzugefügt werden. Die Integration der interkulturellen Referenzsysteme der drei Hs (Hall and Hall, Hofstede, Hampden-Turner/Trompenaars ist wahrscheinlich ebenso neu, wie die Integration von und durch zwei, bzw. drei übergeordnete Steuerungsdimensionen, der Ebene der Evolution, der Ethischen und der Noetischen. Im Anschluss an die Visualisierung werden die Dimensionen des integrierten Modells im einzelnen summarisch erläutert.
Für wissenschaftlich-technisch kulturgeprägte mentale Software des Wissens- und Raumzeitalters soll der Zugang über die berufskulturbedingte Fachsprache und Modelle erleichtert werden. Über ein Mandala-Modell, ein Modell der 'Inneren Architektur' und der 'Äusseren Architektur', ein Apollo Raumfahrt-Modell, sowie ursprünglich ein Quanten-Modell.
Modell 1: Multi-Modellierung der psychologischen Architektur
Nr. Dimensions MANADALA DOME APOLLO
1 cosmic interface centre point cosmic interface space interface
2 Noetics centre lantern escape
3 Potentialization-Actualization Dynamism (Operationalization stage)
4 Ethics sphere 1 arc 1 command
5 Evolution sphere 2 arc 2 instruments
6 Indiv. culture profile sphere 2 arc 3 connector
7 Societal culture profile sphere 3 pendentive tanks
8 Communication style sphere 4 windows rockets
9 Corporate variables sphere 5 walls connector
10 Interc. Mgmt comp. square 1 foundations tanks
11 Trust square 2 base booster rockets
12 Planetary interface outer sphere geological interface ground supp. interface
In diesem Modell 1 wird der dynamische Aspekt des Bewusstseins veranschaulicht. Dimension 3 ist die energetische Dialektik von Potentialisierung und Aktualisierung, der Übergang vom reinen in sich ruhenden Bewusstsein der Einheit und Nicht-Dualtät in die Dualität des Mentalbereichs.
In Modell 2, das im Anschluss an die Erklärung des Multi-Modells präsentiert wird, wird diese Erkenntnis als gegeben betrachtet. Der Schwerpunkt liegt auf der strukturellen und funktionellen Integration. Doch bevor wir die Modelle kurz Revue passieren, erhebt sich die Frage nach der tieferen Bedeutung der Analogie der inneren und äusseren Landschaften. Repliziert der Mensch in seinen Artefakten den inneren Menschen, der wiederum ein Abbild des Göttlichen ist, zumindest in der Christlichen Zivilisation. Hier wird Kultur, jenseits von Selbstzweck ein Sprungbrett für die Erkenntnis hinsichtlich Schöpfung und Existenz generell. Denkt man den Gedanken logisch weiter, so ist die Gottähnlichkeit im Geschöpf und dessen Schöpfungen (idealerweise), also der Schöpfung insgesamt angelegt. Und das Ziel, das teleologisch in der Schöpfung angelegt ist, wäre folglich die Annäherung an das Bild des Schöpfers. Ein Kontinuum Schöpfer-Schöpfung-Geschöpftes durch den Menschen, also die Realisierung der Einheit von Gott, Schöpfung, Mensch und des von ihm Geschaffenen. Daraus lässt sich die höchste Form des Einheitsgedankens ableiten, der sakrale Charakter der Schöpfung insgesamt, und dass das selbstähnliche Replizieren des inneren Menschen in der äusseren Welt unbedingt vor dem Hintergrund dieses Gesamtbildes gesehen werden muss, woraus sich eine ganz andere Ethik, ethische Kriterien und Verantwortung für den sakralen Charakter der Schöpfung ergibt. Ebenso der Respekt vor der kulturellen Diversität, die gewissermassen fraktale Replizierung zu sein scheint. Ist das Gott-Mensch Konzept daher eine teleologisch angelegte Ultima Ratio? 'La ultima ragione di Dio'; Teil des höchsten Ratschlusses des Höchsten. Man erschaudert vor dem Schöpfer-Schöpfung Kontinuum. Das Absolute! Dies ist eine spekulative Weiterentwicklung der angenommenen analogen Replizierung der inneren und äusseren Landschaften; eine Lesart der kulturellen Artefakte im Kontext der Existenz schlechthin. Doch nun zu den Modellen im einzelnen.
1. Das Mandala-Modell, quasi eine Quadratur des Kultur-Kreises, ist eine Darstellung, die eher dem orientalischen Kulturraum zuzuordnen ist. In der Tat, dies war der Ausgangspunkt für die Modelle. - Der nächste Schritt war die Vertikalisierung desselben im DOME-Architekturmodell und schliesslich war ersichtlich, dass die räumliche Architektur als Oktavenmodell auch eine zeitliche, akustisch-musikalische war (in Halbtonschritten denkend hat eine Oktave 12 Töne und die Ebenen bestehen aus 12 Dimensionen), und als solche das Oktavenspektrum der Königin der Instrumente, der Orgel, sogar übersteigt. Konvergenz und Kontinuität von materieller und mentaler „Raum-Zeit“, innerer und äusserer „Raum-Zeit“ liegen nahe. Schliesslich war auch die Kongruenz mir den Prinzipen des Raketenbauplan, dem Saturn 5 Apollo-Raumschiff in seiner Flugkonfiguration ersichtlich.
2. Erst in der nächsten Phase, im DOME-Modell (Mansio Erecta) wurde die mehrstufige mentale Software in eine eher kulturspezifisch westliche Sakralmetapher übersetzt. Es ist überraschend, festzustellen, in welchem Mass eine Kontinuität zwischen der Struktur des inneren Raumes und der des äusseren Raumes besteht, was uns nicht nur an die quantenmechanische Einbindung des Subjekts in der Wahrnehmung des Objekts erinnert, wie in der Heisenbergschen Unschärferelation beispielsweise, sondern auch an ein Kontinuum Jahrtausende alter vedischer Philosophie, aus dem man ein „Raum-Zeit-Bewusstsein“ Kontinuum, eine Einheitsfeldtheorie, also eine Integration des inneren und des äusseren Raumes, ableiten kann. Doch von der kühnsten Philosophie zurück zur kühnsten High-tech.
3. Nahtlos passen die Stufen der mentalen interkulturellen Managementsoftware auch in das Raumzeitalter Analogon der Konstruktionsprinzipien mehrstufiger Raketen, insbesondere der Flug-Konfiguration des Apollo Raumschiffs. 'Trust' als 'thrust' bringt die Relevanz des Vertrauensfaktors als Schubkraft für transkulturelles Management zum Ausdruck, Noetik, Ethik und Evolution als ultimative Sicherheits-, Kommando- und Navigationssysteme sind sinnvoll. Verschiedene Lesarten des Multi-Modells sind möglich. Top-Bottom und Bottom-Top, horizontal von links nach rechts und umgekehrt. Die Apollo Rakete ist in neun separate physische Teile, unsere Stufen 2-11 zerlegbar; 1 und 12 sind die obere und untere äußeren Schnittstellen der Rakete.
4. Schliesslich sei noch hinzugefügt, dass die Modellierung auf eine vertikale Evolutions-/Involutionsachse hinweist, einen circulus virtuosus, in dem Sinne, dass man, je mehr man interkulturell lernt (Evolution), ein immer höheres Mass eine Steuerungs-, Kontroll- und Integrationsfähigkeit erreicht (Involution).
5. Betrachtet man die Multimodellierung synoptisch, so könnte man auf archetypische, universelle Prinzipen schliessen. Die ganzheitliche Betrachtung lässt uns ahnen, dass man Kultur in den Begriffen Rhythmus, Bewusstsein... thematisieren kann. Eine neue Perspektive!
Nun sei noch auf einen weitern Vorzug des Dome Transcultural Management Profilers hingewiesen, dessen Validität natürlich vom Einzelnen geprüft werden muss. Beschreibung, Verständnis und Umsetzung sind nicht immer synchron. Eine zentrale Herausforderung im transkulturellen Management besteht darin, Barrieren von Zeit und Raum über kulturelle Grenzen hinweg zu überwinden. Hier ist die Dom-Metapher wiederum hilfreich. Sie symbolisiert in zweifältiger Weise den Weg zur Lösung dieser Herausforderung, die psychisch und physisch ist. Der Dom ist fest gegründet in der
Erde und suggeriert ein unzweideutiges, zweifelsfreies HIER, die zwölfdimensionale Logik auf jeder Ebene suggeriert gleich einem Ziffernblatt zweifelsfrei das JETZT, also das Hier und Jetzt. Das Hier und Jetzt reduziert das Gewicht, ja die Last der kulturellen Konditionierung durch die Vergangenheit. (vergl. Memory-Anticipation Modell) Es löst die Frage der Überbrückung der Zeit-Raum Barrieren durch eine „Synchronisierung“ mit dem absoluten HIC et NUNC, dem Hier und Jetzt. Lebt man im Hier und Jetzt, wo ist dann die Vergangenheit, das heisst, die mentale Software, die in der Vergangenheit gespeichert wurde. Ist man dann nicht in einem kulturfreien, umprogrammierten Raum. Durch die zeitweilige Distanzierung von seiner eigenen kulturellen „Programmierung“ kann man aber Kultur nicht weniger, sondern schärfer wahrnehmen und sie gleichzeitig besser beherrschen und nutzen. Und in der Tat, so gesehen, münden Basis und Gipfel des Doms in EINE verbindende Dimension, denn an der Spitze, auf der noetischen Ebene findet auf Bewusstseinsebene etwas Ähnliches statt, und zwar die kulturelle Dekonditionierung, die gleichzeitig ihre nachhaltigere Nutzung gestattet. Dieser Kreis, der durch die Basis und die Spitze geschlossen wird, kann zu einer „Tugendspirale“ werden, in der Kultur und Kulturfreiheit, das Relative und das Absolute, das Bedingte und das Unbedingte... sich gegenseitig optimieren. Diese Konvergenz von Zeit und Zeitlosigkeit ist eine radikal neue Dimension. Wenn strategisch relevante Szenarien mit dieser Kompetenz des Schaltvermögens zwischen dem kulturrelativen und dem kulturfreien in der internationalen Politik und Wirtschaft gesteuert werden können, sollte keine Situation unlösbar erscheinen. Es bedarf nur einer höheren Form der transkulturellen Kompetenzentwicklung, einer Beflügelung des Herzens und des Geistes:
„To dream the impossible dream ... Den unmöglichen Traum träumen...
To reach the unreachable star ... Den unerreichbaren Stern erreichen...
This is my quest...“ Das ist mein Streben...
Don Quijote in Man of La Mancha (Schultz 1967)
Modell 2: DOME-12D-Transcultural Management Model/Profiler
source: 798px_Peterskirken_om_natten
Eine beispielhafte reale Dom-Architektur
Michelangelos unwiederholbares Kuppeldesign des Petersdoms illustriert die Struktur und die Dynamik des Übergangs von der Vielfalt der Kuppelbögen in die Einheit der Laterne und darüber hinaus und nachfolgend
eine symbolische Dom-Architektur, die mit Ihren 12 Oktaven alle Register des transkulturellen Managements zum Einsatz bringen kann
illustration not visible in this excerpt
Präsentation des DOME-12D-Transcultural Management Profile r
Revue-Passierung der Diagnostiker-Profiler Dimensionen
D1
Cosmics: The Cosmic environment interconnection. The biological and mental roots of life.
D2
Noetics: The highest psychological control, subordination and integration function.
D3
Ethics: Altruistic-allocentric, sustainable approach that thinks and acts in terms of each players long-term interests.
D4
Evolution: Phylogenetic development stages 1-6/Intercultural Development stages 7-12
1 sensory level: human developmental stage of perception
2 active level: human developmental stage of action
3 affective level: human developmental stage of affection
4 analytic intellectual level: human developmental stage of the intellect
5 synthetic intellectual level: human developmental stage of the Ego and the social group
6 universal level: human developmental stage that goes beyond Ego and synthesis
7 stage 1 denial: unable to identify cultural differences
8 stage 2 defence: recognition of cultural differences but tendency to evaluate other cultures negatively to one’s own
9 stage 3 minimization: recognition of superficial differences (objective culture) such as customs and habits, while holding the view that all cultures are essentially the same
10 stage 4 acceptance: Recognition and appreciation of cultural differences in behavior and values; considering them as logical and coherent solutions in different contexts.
11 stage 5 adaptation: development of communicationskills that facilitate intercultural communication; cybernetic thinking
12 stage 6 integration: internalization of abicultural or multicultural perspective; intercultural facilitator. (section based on Milton Bennett and Dr. Thérèse Brosse).
D5
ICP The Individual culture profile: Individualization of one's mental software by these variables
1 family
2 religion
3 education
4 language
5 profession
6 class
7 gender
8 race
9 generation
10 neighbours
11 friends
12 region.
D6
NCP National Culture Profile: Acquired through primary, secondary and tertiary socialization
1 Power distance: indicates the extent to which a society accepts the unequal distribution of power in institutions and organization
2 Uncertainty avoidance: refers to a society's discomfort with uncertainty, preferring predictability and stability
3 Individualism/collectivism: reflects the extent to which people prefer to take care of themselves and their immediate families, remaining emotionally independent from groups, organizations and other collectives.
4 Masculinity/femininity: reveals the bias towards either masculine values of assertiveness, competitiveness, and materialism, or towards feminine values of nurturing and the quality of life and relationships
5 Long-term orientation: refers to the extent to which past, present or future oriented attitudes, thought patterns, bahaviours and values are preferred' (Hofstede 5D- model, source: Bartlett, Ghoshal and Birkinshaw, Transnational Management 2003)
6 Universalism-particularism: seeks to discover one's prime allegiance to rules and rule-bound classifications or to the exceptional, unique circumstances and relationships
7 Individualism-communitarianism: measures the extent to which managers see the individual employee and shareholder as paramount, their development, enrichment, and fulfillment; or to what extent the corporation, customers and the wider community should be the beneficiaries of all personal allegiances
8 Specific-diffuse: measures the tendency to analyze, reduce and break down the field of experience or to synthesize, augment, and construct patterns of experience
9 Neutral versus affective: this concern the legitimacy to show emotions while at work
10 Inner-directed - outer-directed: concerns the 'locus of control.' Is it inside each of us, or outside in our environments to which we must adapt?
11 Achieved-ascribed status: refers to whether status is conferred to people on the basis of what they have achieved or because of what they are
12 Sequential-synchronous time: has to do with whether one sees time as passing in a sequence or coming round again and again' (THT 7D-model, source: Trompenaars, Hampden-Turner, Managing People Across Cultures 2005).
D7
Communication styles profile
1 High context-low context: Is information in the explicit code or is it implicit in the person?
2 Controlled-free information flow: must be informed versus are already informed
3 Monochronic-polychronic: one thing at a time versus many things at a time
4 Private space-public space: privacy and territoriality versus open space, supportive of networking
5 Concise-elaborate: not talkative versus loquacious
6 Context-centered – person-centered: relevance of speaker and role relations between the parties versus relevance of speaker and the bridging of the communication gap
7 Direct-indirect: cooperativeness. say briefly and clearly what is true, relevant and needed versus indirectness and circumlocutions
8 Affective-neutral: appropriateness versus inappropriateness of expressing emotions in a professional context
9 Abstract-concrete: refers to how concrete one can be in communicating one's ideas?
10 Private-public information space: how healthy is it to give access to personal information in building business contacts?
11 Linear-circular: how linear can you be in conveying your point?
12 Intellectual-relational: the intellectual style can confront ideas but deals with relationships delicately, whereas the relational style deals with relational issues directly, and ideas more indirectly. (Based on Hall and Hall and E. Ewington, TCO London and Univ. of Cambridge).
D8
Corporate Management Profile: further conditions the national and individual culture profile
1 Specialist job: different functional environments condition different perceptions and attitudes
2 Level of hierarchy: attitudes and bahaviours differ on the board compared to the shop floor
3 Training: the professional ethos of an engineer and a business manager differ
4 Organizational culture: either Hofstede's UAI-PDI matrix based classification of implicit organization models as tribe/family, pyramid, machine and market: Alternatively THT's classification as Guided Missile, Eiffel Tower, Family and Incubator organizational patterns based on the dimensions equality-hierarchy and person-task
5 Operating field: depending on the availability of resources and supplies companies may be more or less centralized and controlled
6 Scale of operations: big companies tend to be more formalized than smaller ones
7 Institutional environment: In different societies ownership is either personal or by impersonal, shifting shareholders (1-7 are based on Hickson and Pugh, International Management 2001)
8 Leadership style: exploitative autocratic, benevolent autocratic, participative, democratic (Hodgetts and Luthans, International Management) alternatively, situational-contingent leadership: directing, influencing, collaborating, delegating based on the task-relationship orientation matrix (Hersey, Blanchard, Situational Leadership)
9 Management style: factual, intuitive, analytic, and normative
10 Motivation: based on Hofstede's UAI-MAS matrix this typology exists: Achievement of self or group and esteem, achievement and belongingness, security and esteem, and security and belongingness
11 Stages of corporate development: N. Adler's multinational, global, international, transnational stages, alt. Ethnocentric, polycentric, regiocentric and geocentric
12 Cultural distance: CAGE analysis: cultural, administrative, geographic, economic distance.
D9
Intercultural management competencies (3-12 based entirely on International Profiler, WorldWork LTD, London 2001)
1 Altruism: altruistic behaviour as a source of creativity and integration of dilemma
2 Transcultural mindset: holistic perspective of culture and the mind
3 Openness: new thinking, welcoming strangers, acceptance
4 Flexibility: flexible behaviour, flexible judgement, learning languages
5 Personal autonomy: Inner purpose, focus on goals
6 Emotional strength: resilience, coping, spirit of adventure
7 Perceptiveness: attuned, reflected awareness
8 Listening orientation: active listening
9 Transparency: clarity of communication, exposing intentions
10 Cultural knowledge: information gathering, valuing difference
11 Influencing: rapport, range of style, sensitivity to context
12 Synergy: creating new alternatives.
D10
Trust: is the foundation of relationships in general and across cultures in particular, particularly in GBTs (Based on WorldWork Ltd, London and Univ. of Cambridge course materials)
1 Competence: trust based on the perception that team members are competent
2 Compatibility: based on common background, values, approaches, interests and objectives
3 Benevolence: based on the belief that other team members are concerned about one's welfare
4 Integrity: based on keeping promises and a moral behaviour code
5 Predictability: based on consistency over time of team members' behaviour
6 Security: absence of fear
7 Inclusion: partners are team-oriented and integrative
8 Open with information: willingness to share relevant information
9 Accessible: communication at a personal level
10 Reciprocal: mutual trust and cooperation
11 Moral responsibility: assuming responsibility for one's behaviours
12 Good intentions: ethical motivations
D11
Globalism. Planetary environment interconnection diagnostic: global compatibility check.
1 International Law
2 Biodiversity
3 Sustainability
4 Climate change impact
5 International political equilibrium
6 International economic equilibrium
7 International cultural equilibrium
8 Strategic balance
9 Genetic heritage integrity
10 Cultural ethics. Intercultural ethics. Global code of ethics.
11 Environmental compatibility
12 Resources impact
Erklärung zum Profiler:
Der Dom ist eine architekturale Semiotik und Metapher der Bewusstseinsarchitektur, mit dem Vertrauen als Eckstein und der ethisch-noetischen Dimension als Schlussstein. Die Kultur ist eine zentrale Komponente dieser Bewusstseinsarchitektur. Darunter und darüber befinden sich die planetaren und kosmischen Schnittstellen, die Dimensionen 1 und 12.
Wie bereits erwähnt ist die Operationalisierungs-Dimension, der Übergang aus der Einheit des Bewusstseins in die energetische Dialektik implizit: die Operationalisierung der Einheit des Bewusstseins sichtbar in der Diversifizierung in die 12-dimensionale Kuppelarchitektur. Dies vereinfacht das multidimensionale Modell, was aber der 12 mal 12 dimensionalen Logik keinen Abbruch tut. 9 Dimensionen/Ebenen von Eckstein bis Schlussstein, 1 Operationalisierungs-Dimension, die die Struktur operationalisiert, 1 untere planetare Schnittstellen-Dimension, eine obere kosmische Schnittstellen-Dimension. Das sind die 12 Dimensionen vertikal, wie auch die 12 Dimensionen horizontal, ersichtlich in den 12 Kuppelbögen, die im Schlussstein konvergieren. Eine strukturelle und funktionelle Integration der äusseren wie auch der inneren Architektur. Eine biblisch-numerisch vollkommene 12 mal 12 dimensionale Sakralmetapher, die die drei Bereiche des Irdischen, des Menschlichen und des Kosmischen einschliesst. Die Totalität der Existenz, die die KULTUR positioniert, kontextualisiert, sinngebend integriert. Sie verleiht der menschlichen Sehnsucht nach Heimat, Ortung, und Ordnung im Kosmos Sinn. Sie kontextualisiert Kultur in der menschlichen Existenz.
Der Diagnostiker-Profiler systematisiert vor allem die massgeblichen interkulturellen Bezugssysteme und kulturelle Konditionierung an sich. Diese können im einzelnen bei den betreffenden Autoren, Hofstede, Trompenaars, Hampden-Turner, Hall sowie Worldwork Ltd; M. Bennett, Dr. Thérèse Brosse... im Detail nachgelesen werden. Dank ihrer Forschungsarbeit kann ich nun zeigen, wie man die heterogenen psychologischen und interkulturellen Modelle durch die Identifikation einer übergeordneten psychologischen Steuerdimension integrieren kann. Das Evolutionsniveau, sowohl das psychologische allgemein als auch das interkulturelle und ein ethisches Bewusstsein im weitesten Sinne, sind zwei weitere Ebenen, die ich für erforderlich halte, um Zugang zur noetischen Steuerdimension zu bekommen. Die Erkenntnis und die Anwendung dieser Dimension können dazu beitragen, kulturelle Herausforderungen beherrschbar zu machen. Mein Beitrag beschränkt auf die transdisziplinäre Zusammenführung von interkultureller Forschung und Bewusstseinsforschung, das Sehen der Zusammenhänge und die Systematisierung der Ebenen. Es geht hier um die revolutionäre Erkenntnis der Möglichkeit der Steuerung und Integration der kulturellen Konditionierung insgesamt und nicht um die Ausarbeitung und Differenzierung der dimensionalen Einzelheiten, die ja der Verdienst der verschiedenen genannten Autoren sind. Diese können in deren Publikationen vertieft werden. Ich hoffe, Ihr Werk angemessen honoriert zu haben, indem ich es möglichst treu konzis wiederzugeben versuchte. Um es in eine ganzheitlichere, leistungsfähigere Formel in Bezug auf die kulturellen Herausforderungen der Menschheit an der Schwelle des neuen Zeitalters zu integrieren, ist es erforderlich, dieses zu repräsentieren.
Obwohl ich also das bestehende interkulturelle Wissen lediglich als Sprungbrett benutze,
in dem Sinne, dass mein Anliegen darin besteht, zu zeigen, wie man bei einem entsprechendem Kulturtraining höherer Ordnung das bestehende kulturelle Wissen integrieren und transzendieren kann, möchte ich auf den folgenden Seiten die Forschungsdaten des amerikanischen Anthropologen E.T. Hall, sowie der beiden niederländischen Pioniere - wie auch des britischen Dritten im Bunde - der interkulturellen Forschung aus Gründen der Vollständigkeit und der Benutzerfreundlichkeit der Erörterung zusammenfassend darstellen. Die ergänzenden und aktualisierten Daten der Forschung Hofstedes sollten auf dessen Website zu finden sein, die ergänzenden spezifischeren Daten der „Dilemma Doktoren“ Trompenaars und Hampden-Turner sind in mehreren ihrer Publikationen zu finden. Mein Ziel der Vermittlung der Existenz und der Aktivierung einer Integrationsdynamik im menschlichen Bewusstsein, die eine Transkulturalität als Weiterentwicklung der Interkulturalität begründet, wird unter allen denkbaren Gestalten - der Vernetzung von Psychologie, Physiologie, Physik, Religion, Philosophie verschiedener Zeiten und Kulturen, ja selbst der Kunst, kreativ weiterverfolgt, insbesondere auch in Teil II. Auch in der nachfolgenden Synopsis werden die englischsprachigen Fachbegriffe der Autoren verwendet, der gegenwärtigen lingua franca, passend zur cultura franca, die die Transkulturalität mit sich bringt. Eine lingua franca, sowie eine cultura franca - ein kultureller Superhigway (Hochgeschwindigkeitsstrasse) - ergänzen sich zu einem praktischen, mächtigen Werkzeug zum nachhaltigen Management des Globalismus des dritten Millenniums in all seinen Facetten.
illustration not visible in this excerpt
Space conception: LC: stronger sense of territoriality/personal space; HC: weaker sense of territoriality/
more flexible personal space conception
(Open office system, officeless open system or “open system” (Japan) vs. Individual system in US/France)
Das High Context – Low Context Continuum
HIGH CONTEXT CULTURES
Japan
Arab cultures
Latin America
Italy
England
France
North America
Scandinavia
Germany
Swiss Germany
LOW CONTEXT CULTURES
illustration not visible in this excerpt
Quelle: Hodgetts and Luthans, International Management; N. Ewington, WorldWork Ltd. London.
Soziale Beziehungen und Verhaltensregeln in Gesellschaften verschiedener Kontextierung
illustration not visible in this excerpt
3 Die Optimierung des Modells
Über die Integration der bestehenden Modelle hinaus sind nun, vom DOM-Modell ausgehend, drei Dimensionen im Kuppelbereich hinzugefügt worden, nicht um das Modell um seiner selbst willen zu optimieren, sondern um eine potentielle Leistungsoptimierung desselben zu erzielen. Als „Quadratur des Kreises“ ist es ja nicht nur geometrisch, sondern mit der doppelten 12 als Zahl der Ganzheit auch numerisch wahrhaft eine Integration (ad integrum - ganz machen, integrieren). Das Modell war ursprünglich zweidimensional mit dem noetischen Zentrum in der Mitte und den anderen Dimensionen konzentrisch angeordnet, eingerahmt von den vier Aspekten des Hall’schen Modells. Daher Quadratur des Kreises. Das gegenwärtige Modell wurde dreidimensional neu konfiguriert und es wurden mehr Dimensionen integriert.
Die multidimensionale Komplexität des Systems, das als Kultur letztendlich auch nur eine Dimension neben soziostrukturellen, technischen, industriellen, politischen, ideologischen und anderen ist, denen jeweils in ausgewogener und angemessener Weise Rechnung getragen werden muss, um einem einseitigen Kulturdeterminismus entgegenzuwirken, erfordert eine stärkere Verankerung, einer stabilisierende Zentrierung auf einer höheren Ebene des multidimensionalen Konstrukts, um einerseits seine eigene Komplexität, sowie auch die nicht kulturellen Determinanten des transnationalen Managements besser beherrschen und steuern zu können. Die gegenwärtige Erörterung bezieht sich noch auf dieses mandalaförmige zweidimensionale Konstrukt. Nun ist das Zentrum, in Architektur-Terminologie im Schlussstein/Oberlicht. Hier konvergieren, ceteris paribus, die Dimensionen, die vorher im „Mandala-Zentrum“ konvergierten.
Die Dimensionen des multidimensionalen Modells sind sowohl antagonistisch (zumindest ihrer Erscheinungsform nach) als auch synergistisch zwischen gänzlicher Repression und höchster Synergie der Pole der Kontinua, und manifestieren sich bald als Aufwärtsspiralen der Tugend, als "circulus virtuosus" im komplementären Fall, bald als Abwärtsspirale des Lasters als "circulus vitiosus“ im antagonistischen Fall. Zusammen bilden sie einen zentrifugalen Wirbel, bildlich gesprochen, der eines integrativen, zentripetalen Gegengewichts bedarf. Der erste Schritt ist die Einrichtung einer nichtspezifischen ethischen Dimension, die als solche einen heilsamen Einfluss auf das Management und die Steuerung aller spezifischen Dimensionen der Peripherie ausübt. Das Nebeneinander und auch das Miteinander der Rekonziliation, Integration und Synergie von Wertepräferenzen kann sich in technischen, idiozentrischen und utilitaristischen Bahnen erschöpfen und letztendlich suboptimal bleiben. Durch die systematische Einführung einer eher allozentrischen, altruistischen Ethischen Dimension machen wir Gebrauch von unserem zutiefst menschlichem Grundrecht einer Freiheit, die jenseits aller dimensionalen Konditionierungen ist, ethisch zu handeln, indem wir Verantwortung nicht nur für unsere Werte und Interessen, sondern auch für die legitimen Interessen der Anderen übernehmen, was sich letztendlich aufgrund der Interdependenz der Interessen positiv auf unsere eigenen Belange auswirkt. Die ethische Dimension leitet also eine weitere Schleife, eine höhere Ebene auf der Synergiespirale der Doppelhelix ein (die interkulturelle Synergie und die Dilemmatheorie basieren auf dem biologischen Paradigma der Doppelhelix der DNA), weil sie durch gegenseitige Verantwortungsübernahne aufgrund der objektiven Interdependenz der Interessen, nachhaltigere, humanere, höherwertige Lösungen mit sich bringt, die weit über eine vordergründige kombinatorische Synergie hinausführen. Die ethische Dimension bringt den subjektiven Nutzen der Freiheit und des „moral high-ground“ der moralischen Stärke und Überlegenheit, sowie den objektiven Nutzen des faktischen Mehrwerts mit sich. Moderne Verhandlungsansätze, intra-, wie auch interkulturell, gehen bereits in diese Richtung - im ureigensten Interesse!
Die noetische Dimension ist schliesslich der komplementäre Pol, der alle Dimensionen und ihre Präferenzen integrieren kann. Trotz der Kritik des Aristotelischen Denkens ist die noetische Ebene bereits dort präsent. Deshalb die Begriffswahl aus der Wiege unserer westlichen Kultur. Doch der Sinngehalt dieses Begriffes ist nicht nur dort, sondern auch in vielen anderen Hochkulturen der Vergangenheit und Gegenwart vorhanden. Wenn man von einem konditionierten Zustand ausgeht, so ist es statthaft, auch unter dem Aspekt der ganzheitlichen dimensionalen Logik, einen unkonditionierten Pol zu postulieren. In Teil II wird die Existenz und die Pragmatik dieser Dimension kulturübergreifend, sowie in den westlichen „harten Wissenschaften“ nachgewiesen. Er ist kein magischer Stab, sondern eine empirisches Faktum der Selbsterfahrung und des Selbstmanagements. Als ‚moral high ground‘ über dem Getöse ist sie die Sicherheitszone und Kommandozentrale des transnationalen Managers, um im Wirbel der komplexen Multidimensionalität wechselwirkender Kulturen zu bestehen und diese optimal zu operationalisieren. Das Spezifische dieses zentralen, zentripetalen Pols ist, dass er zwar die Peripherie polarisiert, aber die Dualität, und somit das gesamte Gebäude der Interkulturalität, dessen Design dualistisch ist, transzendiert, weil er nicht bedingt ist. Die funktionellen Konsequenzen für die Gesamtstruktur des integrierten interkulturellen Profilierungsinstruments sowie aller dualistischen, dimensionalen Kulturmodelle ist weitreichend. Er integriert nicht nur kulturelle Pole, die Summe der Dimensionen, sondern er integriert Kultur als solche, denn, analog zur Struktur des zentralen Nervensystems, das hierarchisch gesteuert ist, wobei die höheren Zentren die niedrigeren gemäss dem neurophysiologischen Gesetz der funktionellen Unterordnung steuern und somit immer die strukturelle Einheit gewährleistet ist, ist im Bereich der mentalen Software dieselbe strukturelle Einheit und Integration wie in der Neurophysiologie erforderlich. Die höhere Integrationsebene im Bereich der mentalen Software ist die noetische Ebene.
In Teil II wird die Existenz dieses Pols kulturübergreifend historisch abgeleitet. Als nicht konditionierte Kategorie kann er mit den Wertepräferenzen und deren Integration von einer höheren Warte arbeiten. Er transzendiert die Dynamik des Culture Clash (Kulturkampfes). Er transzendiert den Wirbel der Integrationsspiralen. Er integriert Kultur als solche, die Summe der Dimensionen. Allein diese Dimension führt zu Transkulturalität im eigentlichen vollständigen Sinn des Wortes - das leichtfertig für kulturübergreifend verwendet wird - weil es die Kulturen transzendiert (hier: trans = inter + supra), die Vielfalt in der Einheit integriert und somit die unkonditionierte Identität gewahrt wird.
Durch diese Rückverbindung, Re-integration des Stromes mit der Quelle, der die Farben und Konturen der durchlaufenen Landschaft angenommen hat, stellt er eine mentale Hygiene dar, die die maximale Sicherheitszone und die optimale Managementplattform für Interkulturalität verkörpert, weil jedes kulturelle Interfacing auf dieser Ebene seine Lösung findet, weil der Geist erkennt, dass er das Kulturelle selbst erzeugt hat und es daher auch lösen kann. Er hat es selbst gebunden und kann es entbinden. Im erwähnten Teil II wird dieses Thema weiterentwickelt und gezeigt, wie man vom Teutonischen „die Geister die ich rief, werde ich nicht mehr los“ oder den diversen kulturellen Konditionierungen zur noetischen Befreiung gelangen kann.
Je nach kulturell-religiöser Prägung wird mancher in dieses scheinbare Vakuum, entsprechend dieser Prägung, den Heiligen Geist oder das Gewissen etc. stellen. Das ist gut so, denn wir alle haben ja eine Ausgangskultur, die es zu nutzen und nicht zu ignorieren gilt. „To use and not to lose“, wie man es auf Englisch eleganter formulieren könnte. Die singuläre Individualität und das Universelle sind aussöhnbar. Die Lösung befindet sich in jedem Fall im Spannungsfeld zwischen Konditionierung – Bewusstsein und Freiheit. Das wahrhaft religiös-ethische Bewusstsein im tiefsten Sinne ist die Transzendenz der Konditionierung. In ihrer Universalität transzendiert sie Partikularismen, inklusive kulturelle Partikularismen. Als „Sonne“ ist sie auch Strahlen, myriadenfache Spiegelungen des Lichts in Regenbögen von Kulturen. Die Strahlen können sich nur erlösen, wenn sie sich als Strahlen und als Sonne erkennen.
Wenn sich Mitglieder verschiedener Kulturen im Lichte dieser Erkenntnis bewegen, sind sie auf einer Ebene, auf der keine kulturelle Konditionierung mehr greift, auf der daher keine kulturelle Konditionierung mehr existiert und somit auch kein kultureller Konflikt mehr. Sie haben die Dualität hinter sich gelassen und sind frei von Kultur, während sie gleichzeitig auf ihre Kultur zugreifen können. Und somit erscheint die gesamte interkulturelle Frage als Übergangsphänomen von einer Entwicklungsstufe zu einer anderen. Von der kulturellen Konditionierung zur Freiheit heisst dieses Kapitel im Buch des Lebens.
4 Kulturdimensionen
Kulturdimensionen sind Konstrukte, die der Beschreibung, dem Vergleich und dem Management von Kulturen dienen, technischer formuliert, Parameter für die Kulturanalyse. Die Dimensionen sind vereinfachte Formeln zur Beherrschung der unendlich diversen Realität. Wie die formelhaften Kulturdefinitionen seit Tylor und die Selbst- und Fremdstereoptypen scheinen sie dem menschlichen Bedürfnis zu entsprechen, menschlichem Verhalten als Mitglied in der Gruppe Herr zu werden und an die Stelle der chaotisch anmutenden Diversität vorhersehbare Ordnung und Überschaubarkeit zu stellen.
Sie sind ein Spiegelbild der Herausforderungen, denen sich Menschen aller Zeiten und Breiten als Kollektive in bezug auf das geordnete Überleben in der jeweils gegebenen Umwelt stellen müssen. Obwohl alle Lösungen allen Menschen verfügbar wären, werden zu gegebenen Zeiten (gewöhnlich langfristig) an gegebenen Orten bestimmte Lösungen bevorzugt. Die privilegierten Lösungen sind die den Umständen und Erfordernissen angepasstesten und verkörpern die Werte bzw. die Wertepräferenzen der Gruppe, die in den landeskulturellen dimensionalen Kennzahlen und Rankings spezifiziert werden und auf der statistischen Auswertung, im Falle Hofstedes, von 117 000 Fragebögen aus dem weltweiten IBM-Netzwerk beruhen. Trompenaars’ empirische Forschung basiert auf der Auswertung der Befragung von 40 000 Managern in seiner Datenbank. Genau wie die Grundannahmen ist jede Dimension ein zweipoliges Konstrukt.
Die Dimensionen, insbesondere die dimensionalen Kennzahlen der Landeskulturen bezeichnen Wertepräferenzen, das heisst, Präferenzen für einen Seinszustand vor einem anderen. Was ist ein Wert? Ein Wert ist ein Kontinuum, holistisch und ein Prozess, im Gegensatz zu einer Sache. Die Präferenz ist jeweils eine Präferenz vor fremdkulturellen Präferenzen bezüglich desselben Sachverhalts und weist somit auf ein Kontinuum von Optionen mit zwei extremen Polen hin.
Das Dilemma, das jeder Wert darstellt, besteht darin, dass die verschiedenen Optionen bezüglich desselben Wertes, derselben Dimension, bei kulturübergreifenden Projekten in Einklang gebracht werden müssen. Dies ist ein Prozess, der mit einer statischen, aristotelischen Logik, die die westliche Welt 2000 Jahre in Bann gehalten hat, und die von fixen, sich gegenseitig ausschliessenden gegensätzlichen Positionen im selben Raum ausgeht, nicht gelöst werden kann. Hierzu ist eine Dynamisierung erforderlich, die durch das quantenphysikalische Komplementaritätsprinzip Bohrs, und die Heisenbergsche Unschärferelation gestützt wird. Technisch können die scheinbar widersprüchlichen Wertepräferenzen durch die Dilemmatheorie nicht nur in Einklang gebracht werden, sondern synergetisch durch einen neuen dritten Weg optimiert werden, der über die Addition der Ausgangswerte hinausgeht. Dies geschieht durch die Anwendung des biologischen Paradigmas der Doppelhelix der DNA. Ihre zwei Stränge - die beiden Werte - führen zu einer Synergie, die die Ausgangswerte nicht kompromittiert. Da jede Partei ihren Wert gewährleistet und sogar in einer synergistischen Lösung optimiert sieht, können die Parteien damit leben. Laut Charles Hampden-Turner ist die Dilemma Theorie
ein Resultat langjähriger Forschung.
Die interkulturelle Herausforderung besteht also zunächst darin, die verschiedenen kulturellen Optionen möglichst synergistisch zu harmonisieren, sei es in einem multikulturellen Team, kulturübergreifenden Joint Ventures, Post-Merger Integration oder anderen interkulturellen Verhandlungen. Gelingt dies, dann ist der interkulturelle Konflikt, der durch die kulturelle Diversität entstanden ist, gelöst. Konfliktlösung ist aber nur der Anfang des Interfacing von Kulturen. Das Kalkül des internationalen Diversitätsmanagements ist, dass man Diversität nicht nur auf einen für alle Parteien tragbaren Nenner bringt, sondern sie systematisch als strategischen Erfolgsfaktor für mehr Kreativität, Leistung und Reichtum nutzt, da durch die kreative, innovative Kombinatorik zuvor unvereinbar erscheinender Wertepräferenzen nur durch die menschliche Kreativität begrenzte Synergiepotentiale erschlossen werden können.
Mit Hilfe dieses Ansatzes kann man also potentielle interkulturelle Konflikte in ihr Gegenteil umkehren, in Innovation und Spitzenleistung. Als unmöglich Erachtetes kann ermöglicht werden. Die Kultur ist zentrale Komponente solcher Prozesse, doch nicht die einzige.
5 Die Geometrie der Dimensionen
Auf der Basis der Profiler-Dimensionen und ihrer Indexwerte (siehe Anhang) kann man insbesondere bei stark multikulturellen Projekt-Teams und GBTs (Global Business Teams) als
illustration not visible in this excerpt
Bild 1. Radardiagramm. Quelle: G. Deissler, A. Pengally, A. Lilly, K. Jordaky, Cambridge 2004
Berater, Mediator, Facilitator oder Team-Leader eine Geometrisierung der Kulturprofile in Form von Radardiagrammen vornehmen. Das Radardiagramm liefert über den Vergleich der geometrischen Formen der visualisierten numerischen Kulturprofile einen Gesamtüberblick über die Herausforderungen des kulturellen Interfacing der Team-Mitglieder, die potentiellen Konvergenzen und Divergenzen, Synergien und Wechselwirkungen, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen. Es ist eine synoptische Vordiagnostik auf einen Blick. Siehe Bild oben
Über ein „geometrisches Profiling“ hinaus, das bei farbiger Präsentation die kulturellen Konvergenzen und Divergenzen noch schneller erkenntlich macht, ist auch ein „numerisches Profiling“ möglich. Siehe Bild 2, Interkulturelle Diagnostik.
Man verwendet die (A und B) Profiler-Dimensionen (Seite 18), um den Status der Partner zu bestimmen. Der (C) Abgleich gestattet die Prognose kritischer Potentiale. Wenn man diese (C) identifiziert und priorisiert, kann man mit Hilfe des (D) Synergie-Modells, eine (E) Agenda für das Management der kulturellen Transformationsprozesses erstellen.
illustration not visible in this excerpt
(V: vertikale Profiler-Dimensionen, H: horizontale Profiler-Dimensionen)
Bild 2: Interkulturelle Diagnostik
II Die Realisierung eines inter-/transkulturellen Managementwerkzeugs II: Eine weitere Perspektive
1 Der Stand der interkulturellen Kunst und Wissenschaft
Von der menschlichen Bedingtheit bei der Erforschung kultureller Bedingtheit.
Heute, am 10. Oktober 2011 berichten die globalen Medien, dass es infolge einer eskalierten Demonstration koptischer Christen in Kairo zahlreiche Tote gegeben hat. Einige Medien bagatellisieren das mit dem Hinweis, dass koptisch-muslimische Konfrontationen eben eine lavierende Form von Bürgerkrieg seinen, und daher keine größere Bedeutung hätten. Der Geist der Spaltung, so könnte man aus diesem repräsentativen Vorfall für ähnliche weltweite Konflikte schlussfolgern, hat immer noch die Oberhand über den weltweiten Geist der Einheit. Doch die konditionierte Trennung und Spaltung sind, ebenso wie die essentielle, a priori gegebene Einheit, gleichermaßen konstitutive Aspekte des Menschlichen. Es ist eine Frage der Priorisierung und Balancierung komplementärer anthropologischer Realität und somit der Integration von singulärer Diversität in Myriaden vom Formen und Gestalten und ihrer essentiellen Einheit als Mitglieder der Menschheit. Dies ist eine konfliktpräventive, synergetische Erkenntnis. Das Defizit hinsichtlich der Wahrnehmung dieser Gesamtrealität, die ebenso wie die kulturelle Konditionierung aus der Sozialisierung resultiert, führt zu einem strukturell-funktionellen Ungleichgewicht des Menschlichen, das konterproduktiv für die Entwicklung des Menschengeschlechtes hin zu einer solidarischen Menschheitsfamilie ist.
Betrachten wir in der Folge den Beitrag der interkulturellen Forschung zur Behebung dieses Sachverhalts, um die bestehenden Defizite der interkulturellen Theorie und Praxis im Hinblick auf ein optimiertes globales Management zu ergänzen.
Eine gleichnishafte Anekdote, in der ein Individuum in der Dunkelheit der Nacht, im Schein einer Laterne, nach einem verlorenen Gegenstand sucht, hat symbolischen Charakter für den Status der gegenwärtigen interkulturellen Forschung: Als ein Passant den Suchenden nach dem genaueren Ort, wo er sein Objekt verloren zu haben glaubt, fragt, entgegnet letzterer, dass es wohl etwas weiter weg gewesen sei. Der verwunderte Passant wollte sich nun nach dem Grund dafür erkundigen, warum jener denn nicht eben dort suchte, worauf der Suchende ihm antwortete, dass die Sicht hier im Schein der Laterne eben besser sei.
Mancher interkultureller Forscher ist dem Sucher des verlorenen Objekts nicht unähnlich, da so mancher auch die Neigung hat, vorzugsweise im Bereich des bereits Bekannten zu recherchieren und eher selten neue Horizonte zu erforschen, die ein neues, kreatives Licht auf seine Forschung werfen würden. Die quantifizierte Sophistikation des Bekannten bedeutet nicht, dass der Forscher den Bereich des bereits kartierten Terrains verlässt und die von den interkulturellen Pionieren zumindest implizit anvisierte Destination erreicht. Diese Destination besteht in einem kulturellen Eldorado in dem Sinne, dass der Mensch die Fähigkeit der Meisterung und Beherrschung über das Kulturelle in dieser Epoche zunehmender Globalisierung mit ihren weltweiten kulturellen und interkulturellen Herausforderungen erlangt. Die Hoffnung, dass die Weltwirtschaft und die globale Kommunikation- und Verkehrsinfrastruktur vor dem Hintergrund einer noch weiter gefassten Raumforschung, kurz, die High-Tech, den Planeten integrieren und das globale Dorf auch kulturell vollenden würde, ging nicht im erhofften Maß in Erfüllung. Ganz im Gegenteil, statt friedlich, gemeinsam, wie zu alter Zeit - in neuer Gestalt – im Geiste der Bewusstheit der Interdependenz und Einheit, die Ressourcen aus den Brunnen und Quellen des globalen Dorfes zu schöpfen, befinden wir uns in einem Prozess der technologischen Konvergenz bei gleichzeitig zunehmender kultureller Divergenz. Dafür gibt es bereits Indikatoren: Die transnationalen, multikulturellen Konzerne beobachten bisweilen eine Tendenz zur kulturellen Selbstbehauptung kulturell diverser Mitarbeiter, offenbar aus einem Gefühl der Bedrohung ihrer eigenen kulturellen Diversität heraus. In urbanen Umfeldern kann man neben Integrationsanstrengungen auch Tendenzen kultureller Ghettoisierung beobachten. In der Politik, wie wir gerade in Zusammenhang mit der Finanzkrise beobachten können, bestehen daher Tendenzen, das aus kulturellen Gründen nur unter großer Anstrengung und über mehrere Dekaden erreichte supranationale Acquis, wiederum aus nationalkulturellen Gründen, kombiniert mit vielschichtigem nationalem Denken, in Frage zu stellen. Nationale und supranatioanle Identitäten harren einer Integration im Interesse der Zukunftsfähigkeit des Ganzen.
Die Hälfte der in den letzten Dekaden geführten Kriege war durch den Wettbewerb und den Kampf um Wasser und Erde motiviert. Diese beiden Motive lassen sich unter einem übergeordneten Motiv, nämlich dem der Ernährungsfrage bzw. der Unterernährung zusammenfassen, da die beiden Ressourcen diese bedingen und ermöglichen beziehungsweise verhindern und das Leben in Frage stellen. Diese Überlebensfrage kann dann tiefe und daher schwer steuerbare, bisweilen irrationale Schichten, wie die der kulturellen Überidentifizierung zur Sicherung der Lebensvoraussetzungen aktivieren. Die Kultur läuft also Gefahr, ein Macht- und Identifikationsfokus, und eine Waffe im Kampf um Nahrung und Überleben immer zahlreicherer und größerer Ethnien zu werden, die die Karte der kulturellen Identität im Machtspiel um den Zugriff auf Ressourcen zu spielen versucht sein könnten. Kultur und Überlebensherausforderungen könnten sich also als eine wenig heilige Allianz für die Menschheit entpuppen. Dennoch könnte ein tieferes Verständnis des Kulturellen auch ein Faktor für die Integration des Planeten und die Prävention von Kulturkonflikten sein. Ob die Kultur nun einen Integrations- oder einen Desintegrationsfaktor darstellt, hängt vom Niveau der kulturellen Erkenntnis und ihres Managements im Lichte eines vertieften Verständnisses mit praktischer Relevanz ab. Diese Ambivalenz und deren effektives Management im Sinne epochaler Erfordernisse ist ein Aspekt dieser Erörterung.
Unter diesem Gesichtspunkt scheint die Hypothese zulässig, dass die kulturelle Frage und die des damit einhergehenden interkulturellen Managements in dem Sinne schlecht gestellt wurde, dass sie wohl nicht umfassend genug gestellt wurde, was analog zu unvollständigen Antworten führt, die kein nachhaltiges Kulturmanagement, von ihrer eigentlichen Wurzel her, ermöglichen. Und solange man nicht zu der Wurzel des Kulturellen vordringt, wird man sich weiter im Kreis drehen und den Käfig, den die Analysten konstruiert haben, vergolden und sich frei wähnen und als Meister der kulturellen Fragen erachten, ohne jedoch je jenen Schlüssel zu finden, der es gestatten würde, den goldenen Käfig, der durchaus Zeichen intellektueller Sophistikation aufweist, aber naturgemäß begrenzt ist, zu öffnen und den Weg zur Freiheit, im Sinne einer Beherrschung des kulturellen zu beschreiten.
Der bekannte nordamerikanische Architekt Frank Lloyd Wright sprach bei seiner Architekturforschung in der Wüste von Arizona von der Erfordernis, die „Box zu knacken“, im Sinne der Erfordernis, das Bauwerk zur Umwelt hin zu öffnen und es in seinen Kontext einzubinden. In ähnlicher Weise kann man von einer Erfordernis der Integration der psychologischen Infrastruktur in ihren natürlichen Kontext sprechen, das heißt, dass der Mentalbereich mit seiner kulturellen Konditionierung gleichermaßen in seinem umfassenderen Kontext des menschlichen Bewusstseins zu verorten ist, das die tiefere Bedeutung und die natürlichen geistigen Ressourcen für das Management des Kulturellen erschließt, wie es die Evolution teleologisch vorgesehen zu haben scheint. Es geht also im wesentlichen um eine Rekontextualisierung des Kulturellen und des Interkulturellen in einem Bereich, der diese transzendiert und umfassender verständlich und beherrschbar macht, der daher als transkulturell bezeichnet werden kann. Muss man ein Gebäude, so könnte man ebenso fragen, nicht besser fundamentieren, um es tragfähiger zu machen und dadurch seine Kapazität und Leistung zu optimieren, sei dieses Gebäude physischer oder geistiger Natur?
2 Die Weiterentwicklung der interkulturellen Kunst und Wissenschaft
Quellen, Modelle und die Erlangung vollkommener Kulturerkenntnis.
Die interkulturellen Theoretiker vergessen häufig, über die diesbezüglichen Kontributionen maßgeblicher Weltkulturen hinaus, die wir nachher unter dem Gesichtspunkt ihrer diesbezüglich relevanten erkenntnistheoretischen Beiträge, auf der Suche nach Evidenz für ein komplementäres transkulturelles Verständnis der kulturellen Diversität, Revue passieren werden, was die Wissenschaften vom Leben, von der Materie und der Energie und auch die Religion als eine das Zeitliche mit seinen mentalen Artefakten transzendierende Lesart der Existenz per se dazu zu sagen haben.
Die transkulturelle und transdisziplinäre Wahrnehmung und Erkenntnis, die wir noch detaillierter erörtern werden, sind auch Transpositionen und Translationen eines harten wissenschaftlichen Prinzips, nämlich des Komplementaritätsprinzips Niels Bohrs in der Mikrophysik oder Quantenphysik, der Wissenschaft die über das newtonsche Paradigma hinaus, das erweiterte erkenntnistheoretische Fundament für die moderne Zivilisation bis hin zur Luft und Raumfahrt gelegt hat. Das Management des äußeren und extraterrestrischen Raumes kann von derlei Prinzipien ebenso maßgebliche forschungs- und entwicklungsrelevante Erkenntnisse gewinnen, wie das Management des inneren Raumes des Bewusstseins mit seinem mentalen und kulturellen Inhalt. Ebenso ist es erforderlich, die Prinzipien der Evolution mit ihrer Logik der Differenzierung und Integration richtig zu lesen und zu interpretieren. Diesbezügliche Dualitäten gilt es nicht antagonistisch, geleitet vom individuellen oder kollektiven Ich, sondern als Werkzeug der Evolution im Hinblick auf ihre eigene Optimierung zu erkennen. Die Mikrophysik ebenso, wie die menschliche Neurophysiologie scheinen darauf hinzuweisen, dass komplementäre Dualitäten die fundamentale Realität ergänzend beschreiben. In der Biologie ist diese komplementäre Dualität und ihre Integration im Grunde bereits mit dem Beginn des Lebens, in der Gestalt einer lebensfähigen Einheit des befruchteten Eies gegeben, das mit der diversen und komplementären genetischen Information des Männlichen un des Weiblichen ausgestattet ist. Diese Wirkweise dessen, was das Leben an sich ausmacht, dieses Fundament des doppelten Prinzips der Diversität und der fundamentalen Einheit, die den Tenor des Seienden bilden, nicht verstehen, heißt, das Leben nicht umfassend zu verstehen und dies trotz aller High-Tech Genetik, die somit dann destruktiv zu werden droht, weil sie unabdingbare und unerbittliche Gleichgewichte irreversibel manipuliert.
Die Übersetzung eines Prinzips des Lebens und der Evolution auf die soziokulturelle Ebene, die ja gleichermaßen von jenem Fundament des Lebenden getragen wird, ohne die Korrumpierung durch die Dynamik des Ego und der Habsucht und im Interesse der Menschheit, wäre nicht mehr und nicht weniger als eine logische Schlussfolgerung und ein kultureller Akt, der des zivilisierten Menschen würdig ist.
Aber das Gegenteil geschieht, beginnend mit der Korrumpierung der geistig-biologischen Lebensbasis in der Gestalt geschlechtlicher Konkurrenz beispielsweise oder der Manipulation und Destruktion pränatalen Lebens. Hier wird weder die Interdependenz und komplementäre Integration noch die Einheit des Lebens per se wahrgenommen oder bewusst ignoriert. Welche Vergessenheit und Entfernung vom Leben, ein echtes Abkommen vom Weg des Lebens an sich, jener der Wahrheit ohne Alternative, weil er ein geistig-biologisches Apriori ist; und ebenso von der unendlichen Weisheit des Lebens, die man kompensatorisch in äußerlichen Artefakten sucht, statt sie an ihrer wahren Quelle, sozusagen im Herzen des Menschen, zu schöpfen. Deshalb predigt die Religion zurecht den uneingeschränkten Respekt des Lebens in all seinen Formen und Facetten. Und die Liebe, ein höchstes und ehernes Gesetz konsekriert und konsolidiert seine Integrität, sowohl in biologischer als auch in geistiger Hinsicht.
Es ist erforderlich, das Korsett der kulturellen Konditionierung zu kennen, sich aber auch davon lösen zu können, wenn innerhalb des Bekannten keine nachhaltigen Lösungen gefunden werden können oder in der goldenen Käfigmetapher formuliert ist es eventuell nötig, diesen zu transzendieren, sich davon zu befreien und somit den gordischen Knoten des Kulturellen mit seiner Konfliktlogik zu sprengen, wenn alles andere aussichtslos ist, wenn „cultural remedies are past“, d. h., in Anlehnung an Shakespeare und diesen paraphrasierend, wenn es keine konventionellen kulturellen Heilmittel mehr gibt. Somit kann das kulturell verursachte Leid des Menschen bewältigt werden oder Shakespeare weiterhin paraphrasierend, the „cultural sorrow is over“. In anderen Worten, die phylogenetisch und teleologisch angelegte Fähigkeit der Transzendierung des soziokulturellen Mentalen durch die noetische, metamentale oder transkulturelle Dimension eines ebenso vorhandenen weiteren und biologisch weise-integrativen menschlichen Bewusstseinsraums kann die kulturelle Herausforderung magistral lösen. Die transkulturelle Dimension kann wissenschaftlich, religiös und geisteswissenschaftlich konsistent den vollendeten kulturellen Kunstgriff zur Beherrschung der kulturellen Dimension in der Menschheit bewirken. Wenn alle kulturellen Maßnahmen versagen, dann kann die Kunst und Wissenschaft integrierende und transzendierende Dimension eines reinen Bewusstseinsraums die Erlösung vom kulturellen Leid bewirken, das durch eine unzugängliche menschliche Kulturerkenntnis mitverursacht wird: „When remedies are past, the sorrow is over”, sofern die transkulturelle Dimension operationalisiert werden kann. Ansonsten bleibt das Kulturelle, durchaus eingedenk ihrer Synergie-, und Kreativitätspotentiale, Teil des menschlichen Leids.
Das Abrufen und die Initialisierung eines derartigen, von der Evolution vorgesehenen Überlebensmechanismus durch die Transzendierung des Kulturellen, kann durchaus erforderlich sein, wenn das Schiff der Menschheit auf den kulturellen Wellen und Wogen des Ozeans der Zeit auf den mentalen Riffen des menschlichen Geistes zu zerschellen droht. George Bernard Shaw hat einen vergleichbaren Sachverhalt in seinem Theaterstück “Heart Break House”, nämlich das Herannahmen des ersten Weltkrieges, ähnlich metaphorisch vorweggenommen, wenn er dort zynisch-hilflos sinngemäß bemerkt, dass weiter nichts passiert, außer dass ein Schiff auf den Felsen zerschellt. Die geistigen Felsen damaliger nationalistischer Machtansprüche und die der kulturellen Logik sind in ihrer Wirkung nicht unähnlich. Doch nun kann eine echte transnationale und transkulturelle Dimension ein Anker für das Schiff der Menschheit sein, ein leuchtendes Licht am Ende des Tunnels, dem man folgen oder aber in der Dunkelheit des Labyrinths des Menschlichen, mit den damit einhergehenden prognostizierbaren Folgen für den Menschen, verharren kann.
Ein Großteil der Kriege der jüngeren Vergangenheit waren, wie bereits erwähnt, durch die Frage nach der Verfügbarkeit von Wasser und Territorialansprüche und somit letztendlich durch die Nahrungsverfügbarkeit bedingt, da die beiden Komponenten Land und Wasser diese bedingen. Unter den Zukunftsszenarien kann man sich von der kulturellen Warte auch eines ausmalen, das in etwa so aussieht, dass Menschen diverser Kulturen sich aufgrund demographischer und ethnozentreicher Entwicklung im Kontext einer allgemeinen Ressourcenverknappung und Prekarisierung der Kultur als strategischer Überlebenswaffe bedienen könnten, ebenso wie wir es bereits vom nationalen, rassischen und religiösen Fundamentalismus her kennen. Letztendlich sind die nationale, die rassische, die ethnische, die linguistische und die religiöse Identität Komponenten eines nach wie vor tentativen Kulturbegriffs, dessen, was die multidimensionale Diversität und Singularität des Menschen konstituiert. Das Natürliche der Kultur läuft Gefahr, pervertiert zu werden.
Vereinfachend könnte man sagen, wenn die psychologische Kultur eine unheilige Allianz mit der physischen eingeht, dann entsteht eine Potenzierung. Kann eine differenziertere Kulturbewusstheit bewirken, was der Bereich der Religion in der Menschheit nicht vermochte? Vielleicht kann die transdisziplinäre Kontextualisierung und Erkenntnis im Sinne einer Mitwirkung der Geschöpfe an der der Schöpfung den Schöpfer ob des menschlichen Ungehorsams besänftigen? Letztendlich liegt es in seiner Hand, denn dort ist es immer noch besser aufgehoben, als in der ausgeklügelsten and anmaßendsten menschlichen Wissenschaft, die unter Umständen nur die Konsekrierung seiner finalen Unwissenheit ist, da intellektuelle Konstrukte und die Wirklichkeit und deren Veränderung sich häufig im toten Winkel zueinander zu befinden scheinen, was letztendlich Hegels Feststellung, dass wir aus der Geschichte lernen, dass wir nichts aus ihr lernen, erklärt. Doch diese Frage würde eine fundamentale Kultur- und Zivilisationskritik, insbesondere des gesamten westlichen Rationalismus erfordern, der das Pferd zwar ans Wasser zu führen, dieses aber nicht zum Drinken zu bewegen vermag, wie es häufig scheint. Welche Rolle im Hinblick auf eine Korrektur dieses Sachverhalts dabei ein weitergefasstes komplementäres prärational-basiertes, rationales und transkulturelles Kulturverständnis spielen können, wäre zumindest, allein schon aufgrund des metaphorischen Komplementaritätsprinzips, der Erforschung würdig. Hier sollen die rationalen oder kulturellen und die transkulturellen Dimensionen des Bewusstseins jedoch im Vordergrund stehen.
Wie dem auch sei, man sollte sich eingedenk sein, dass die Erfassung und Erkenntnis der konstitutiven Komponenten des Menschlichen ein Schlüssel zu seiner Ganzheit und somit ganzheitlicher Lösungen im Kulturellen und darüber hinaus sind. Die volle Erkenntnisgewinnung in diesem Bereich führt aber zur Einbeziehung der Fundamentalien der Existenz, wie Raum-Zeit, Bewusstsein, Energie, ja selbst über die Quantenphysik hinaus. Zeit oder das durch sie bedingte Mentale und die darin primär gespeicherte kulturelle Information werden durch den metamentalen oder für kulturelle Zwecke als transkulturell bezeichneten Bewusstseinsraum transzendiert. Die Zeit mit ihrer Akkumulation transzendierend entzieht letzterer sich der Dualität dialektischer Prozesse und beendet, gleich einem geistigen Refugium, identitätsbasierte Diversitätsdialektiken. Gleich einem Autopiloten umsteuert die transkulturelle Intelligenz dieses damit einhergehenden transkulturellen Bewusstseins die Gefahrenzonen. Die inter-transkulturelle Komplementarität sind ein Schritt zur ganzheitlichen Erfassung und Lösung soziokultureller Fragen. Ist der Mensch unwillig und verschließt sein Ohr, so kann ihn keine Sprache erreichen, weder die der Wissenschaft, noch eine menschliche, geschweige denn die übernatürliche, göttliche der Offenbarung. Und was, wenn nicht, so könnte man den Talmud paraphrasierend weiterfragen. Nun, „nothing happens, except a ship crashing on the rocks“ (G. B. Shaw), oder nach der Bibel, “alles Windhauch und Luftgespinst”!?
Doch folgen wir unbeirrt, vertrauens- und hoffnungsvoll jenem Licht, das am Ende des bisweilen dunklen Tunnels des menschlichen Geistes erstrahlt: Praktisch kann man argumentieren, dass das integrative und das desintegrative Potential dessen, was wir Kultur nennen, von der Tiefe des Verständnisses derselben abhängig sind. Der mentale, interkulturelle Bewusstseinsraum steht im Bezug zu dem spezifischen, trennenden und die die Menschheit an der Oberfläche trennenden Diversität, während der metamentale oder transkulturelle Bewusstseinsraum einen Bezug zur integrativen Bewusstseinsfunktion der Menschheit hat. Die spezifisch-diffuse Dialektik des weiteren Bewusstseinsraums mit den beiden komplementären Funktionen der Division und der Integration sind in ihrer Ganzheit wahrzunehmen. Dabei wird die Logik der Trennung und Spaltung durch die konkomitante Wahrnehmung der komplementären Erscheinungsformen des einen und ganzen beendet. Diese Perspektive erfordert offenbar sogar eine Transzendierung der metaphorischen quantenphysikalischen Erkenntnis der Unschärferelation Heisenbergs in dem Sinne, dass die gleichzeitige Bestimmung der Position und der Geschwindigkeit (Impuls) eines subatomaren Teilchens unmöglich sei. Können zwei unvereinbar erscheinende Wahrnehmungen integriert werden? Im Bewusstsein ist das harte physikalische Gesetz, das die gleichzeitigen Perzeptionen und Bestimmungen ausschließt, zumindest als Metapher und Arbeitshypothese durch die Möglichkeit konkomitanter Bewusstheit relativierbar, in der eine Integration der untergeordneten interkulturellen Erkenntnis durch die höhere transkulturelle Erkenntnis, konsistent mit dem neurophysiologischen Prinzip der doppelten strukturell-funktionellen Integration, stattfindet. Das Bewusstsein lässt sich offenbar nicht einmal durch die quantenphysikalischen Metaphern erschöpfend formulieren. Wir müssen gewissermaßen von einer “supraquantischen Realität” ausgehen. Wissenschaft, so könnte man sagen, ist nur zeit-raum-bewusstseinsrelatives menschliches Stückwerk. Doch verlassen wir den Bereich der Physik, der allenfalls eine Hilfe und keine Komplikation der hier explorierten Sachverhalte sein sollte.
Um kulturelle Konflikte zu vermeiden, ist es daher erforderlich, nicht nur die spezifische Trennungsfunktion des Bewusstseins, die für konventionelle wissenschaftliche Zwecke geeignet sein mag, zu entwickeln, sondern auch und vor allem, um das funktionelle Ungleichgewicht auszubalancieren, die komplementäre Integrationsfunktion des Bewusstseins, denn die Synergie der beiden scheint das Gesetz des Lebens an sich, dessen beide konstitutiven Komponenten die Diversifizierung und deren Integration auf stets höherem Niveau sind, zu erfüllen. Deren positive Synergie ist dem Leben förderlich, während deren negative Synergie dieses hemmt. Diese Hemmung geistig-biologischer natürlicher Realität konstituiert den kulturellen Casus Belli und nicht nur den kulturellen. Nichtbeachtung und –erfüllung solcher Gesetzmäßigkeit kann das Leben u. U. sogar irreversibel bedrohen. Das angemessene Diversitätsmanagement ist daher eine biologisch basierte soziokulturelle Erfordernis.
Nachfolgend möchte ich ein erkenntnistheoretisches Fundament für eine transkulturell-integrative Funktion des menschlichen Geistes in Ergänzung zur Differenzierungsfunktion legen. Beide Dimensionen sind komplementär und konstituieren den weiteren Bewusstseinsraum, der es gestattet, durch eine weiterreichende Kontextualisierung des darin enthaltenen Kulturellen dies in ein neues Licht zu rücken. Die nachfolgend systematisierten Traditionen aller Hochkulturen und Zivilisationen scheinen diverse Konstrukte anzubieten, die die Hypothese eines transkulturell-integrativen Bewusstseinsraums stützen. Sie scheinen in kulturell diverser Form darauf hinzuweisen, dass man den Menschen möglichst in der Bewusstheit um seine Ganzheit betrachten sollte, um ihn in seiner Ganzheit zu verstehen und somit seine Probleme ganzheitlich und somit nachhaltig zu lösen, ohne ihn natürlich zu überfordern, denn die ganzheitliche Erkenntnis enthüllt seine natürlich-integrative Steuerungsdynamik, die man auch für die Steuerung der Kulturvariablen nutzen kann.
In diesem Sinne wird Sun Tzus Dictum plausibel, demzufolge die wahre Selbstbewusstheit sogar unbesiegbar machen kann, dadurch dass der Mensch sich selbst besiegen kann, was als der größte Sieg gilt, da er den Sieg des Menschen über sich und die Welt beinhaltet. Bei dem Unterfangen den Horizont des kulturell diversen menschlichen Geistes zu explorieren, möchten wir in etwa der Sonnenbahn, der physischen wie der geistigen Sonne der Erkenntnis vom Orient zum Okzident folgen. Wir werden jenseits detaillierter komparativer philosophischer Analyse feststellen, dass alle Zivilisationen, die ja alle an einem umfassenden und sie potentiell einenden Bewusstseinsraum und dem einen Leben des Menschen per se teilhaben, die sie bereits über alle evolutionserforderliche Diversifizierungsdynamiken hinaus in eine fundamentale und unauflösliche Einheit, gleich dem biblischen Weinstock mit den Rebzweigen, einbinden (und die beiden können nicht einmal unabhängig voneinander weder gedacht werden noch existieren), Bewusstseinsformen aufweisen, die das mentale, dialektische Bewusstsein transzendieren, das der Speicher der kulturellen Programmierung im wesentlichen zu sein scheint und tragen somit zu einer differenzierteren Selbsterkenntnis des Menschen bei. Diese umfassendere Selbsterkenntnis bildet gewissermaßen die Startrampe für die Erkundung des inneren Raumes und die Ortung und Systematisierung einer komplementären transkulturellen und funktionell integrativen Bewusstseinsdimension, die das Kulturelle revolutionär, im Sinne einer natürlichen Integration kultureller Diversität, kontextualisiert. Diese Ansätze können dazu beitragen, den goldenen Käfig menschlicher Konstrukte spaltweise zu öffnen und dem Menschen den Weg in eine umfassendere all-integrative höhere Form von Freiheit, die auch sein Geburtsrecht ist, zu weisen, ohne das Acquis des Käfigs zu zerstören und es im Lichte umfassenderer Erkenntnis zu transformieren. Der Dreh- und Angelpunkt ist das Öffnen der Tür, spaltweise und progressiv-analytisch, eine plötzliche Öffnung im Wege der Erkenntnis und Erleuchtung oder das Aufreißen der Türen (in Anlehnung an Benedikt XVI), um das Göttliche, das das rationale und beengende Bewusstsein erleuchtende Bewusstsein, das seine Ganzheit und Integrität wiederherstellt und somit sein Heil bewirkt, hereinzulassen. Jenseits von New Age Magie und ihrer Verwirrung geht es hier um die umfassendere Erkenntnis des Menschen, Gottes und des Schöpfers in ihrer Ganzheit, soweit es dem Menschen gegeben ist.
1. Die indische Zivilisation zelebriert die wahre Selbsterkenntnis in den Begriffen "Vidya" (Wissen) im Gegensatz zu Avidya (Unwissenheit) und dem Begriff des Bewusstseins-Zeugen, das der metamentalen, noetischen oder transkulturellen Dimension dieser Erörterung nahekommt und gewissermaßen als Zeuge für die Prozesse des mentalen (inter)kulturellen Bewusstseins fungiert. Es ist beider komplementärer Dimensionen gewahr und kann sozusagen durch bloßes Zeugnisablegen handeln. Es transzendiert Zeit und Mentalbereich, handelt ohne zu handeln. Diese metamentale Dimension ist der Tenor aller asiatischen Zivilisationsbeiträge, denen wir in Japan und China in kulturell diverser Gestalt wiederbegegnen. Das Sanskrit Grundwort für Meditation, Dhyan, die dieses Bewusstsein fördern kann, wird im chinesischen zu Chang und im Japanischen zu Zen und illustriert die Vernetztheit der asiatischen Kulturen, der wir auch in der jüdisch-christlichen in personalisierter diviner Form begegnen. Die Essenz der christlichen Lehre ist gleichermaßen, überzeit-räumlich, transkulturell und universell in der christlichen Terminologie. Die in Asien geläufige Monkey King Geschichte, in der die buddhistischen Sutras von einem Mönch auf didaktisch-abenteuerliche Weise nach China geholt werden, zeugen von den geistig-physischen Wegen der Erkenntnis im allgemeinen und in Asien im besonderen. Doch die Christianisierung vollzog sich durch ähnliche Prozesse, ersichtlich beispielsweise im Fall Deutschlands, das vom Norden her durch einen fremdkulturellen Mönch und den heutigen Patron Deutschlands, nämlich Bonifatius, christianisiert worden ist.
2. Somit trägt die chinesische Zivilisation in diesem Sinne auch durch das “Wuwei” Konzept und Sun Tzus bereits erwähntes Dictum demzufolge „wahre Selbstbewusstheit unbesiegbar macht“ zur Erweiterung der Selbsterkenntnis in kulturell diverser Gestalt bei. Das in diesem Konzept enthaltende „Nicht-Tun“ erinnert uns an den „Bewusstsein-Zeugen“ der indischen Zivilisation.
3. In der japanischen Kultur begegnen wir wiederum diesem Konzept im “Hishiryo” Begriff, versinnbildlicht durch die Metapher des Mondes, der unbewegt vom Wasser der Strömung (des Mentalen) wiedergespiegelt wird. „Hishiryo, Wuwei, Nicht-Tun und Bewusstsein-Zeuge“ sind kulturell diverse Indizien, die das dualistische westliche psychosomatische Bewusstsein durch eine umfassendere Geistesdimension ergänzen zu helfen scheinen und gewissermaßen eine nun ganzheitliche noetisch-psycho-somatische, also eine dreifältige biologische Gesamtstruktur begründen, in der wir mit Hilfe der westlichen Neurophysiologie eine hierarchisierte Steuerungs- und Integrationslogik annehmen dürfen, zumindest als eine experimentell zu validierende Arbeitshypothese. Es bestätigt das metaphorische quantische Komplementaritätsprinzip, das auf komplementäre Aspekte des ganzheitlichen Menschlichen hinweist. Ihre Integration ist der Schlüssel, der höhere kulturelle, transkulturelle Intelligenz erschließt.
4. Das klassische Griechenland ist sich der unabdingbaren menschlichen Selbsterkenntniserfordernis bewusst. Sowohl in Delphi als auch bei Sokrates begegnen wir der eindringlichen Mahnung und Aufforderung “Gnôthi seautón” oder „Erkenne dich selbst “ als Voraussetzung für die höchste Erkenntnis.
5. Der Talmud hebräischer Überlieferung konstatiert gleichermaßen, im Bewusstsein der Bedingtheit des Menschlichen, dass wir die Welt nicht „so wahrnehmen, wie sie eigentlich ist, sondern vielmehr so, wie wir sind“.
6. Die römische Zivilisation spiegelt das griechische kulturelle Geisteserbe des “Gnôthi seautón“ in der lateinischen Übersetzung desselben als „Nosce te ipsum“ wieder.
7. Schließlich gelangen wir, Zeit und Raum von der fernöstlichen, via der Wiege der westlichen zur fernwestlichen Zivilisation hin überbrückend, zur neuen Welt, die auch mit den fundamentalen Prämissen der vorausgehenden Zivilisationen arbeitet, wenn Harvard die „Selbstbewusstheit“ im Sinne der Selbsterkenntnis in der Leadership Ausbildung fordert und Ed Schein (Harvard Psychologe) diese „Self-awareness“ als rechten Einstieg in die interkulturelle Erkenntnis postuliert. Und im europäischen Teil der angelsächsischen Welt betrachtet der britische Psychoanalytiker R. D. Laing diese “Awareness” als Bedingung für jegliches Management des Wandels in folgenden Worten: “The range of what we think and do is limited by what we fail to notice, and because we fail to notice that we fail to notice, there is little we can do to change, until we notice how failing to notice shapes our thoughts and deeds.” (Zitat: DICM, Cambridge UK, 2004)
8. Und nun - hic et nunc - gelangen wir zu uns selbst als Interkulturalisten, für die die monierte „Selbstbewusstheit“ die erste Phase des nachfolgenden vierphasigen Zyklus professioneller interkultureller Managementausbildung darstellt:
1. Kulturelle Selbst- und damit einhergehende Fremdbewusstheit
2. Allgemein- und kulturspezifisches kulturelles Wissen: Allgemeinkulturelles Wissen gründend vor allem auf der empirischen interkulturellen Forschung
3. Interkulturelles Kompetenz, IC oder TC in der Gestalt der Fähigkeit kybernetischen, zirkulären oder kulturell multiperspektivistischen Denkens
4. Interkulturelle Praxis und Feedback aus derselben als Wachstumsinput in diesen Kreislauf, der somit zu einer interkulturellen Entwicklungsspirale wird.
Das effektive interkulturelle Management auf dieser Basis kann den folgenden positiven Kreislauf bewirken:
1. Diversität
2. Kreativität
3. Innovation
4. Wohlstand
9. Die bereits erwähnte Quantenphysik informiert uns bereits seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts, dass es ratsam ist, sich komplementäre Aspekte der Wirklichkeit zu vergegenwärtigen, um sie umfassender zu erkennen. Ich beziehe mich im engeren Sinn auf das Komplementaritätsprinzip oder die Welle-Teilchendualität, die der dänische Mikrophysiker Niels Bohr um 1927 für das Verständnis von Materie und Energie formuliert hat. Da die Trennung von Geist und Körper ein variables Kulturkonstrukt ist, sowie auch die von Bewusstem und Unbewusstem, liegt es nicht fern, die fundamentalen physikalischen Kategorien auch sozusagen für eine Physik des Geistes zu bemühen, zumindest metaphorisch und in der Erkenntnis der Unterschiedlichkeit der Bereiche, denn die subatomare Welt und unsere Ebene der Erfahrung, sowie die materielle und „geistige Physik“ können mangels tieferer wissenschaftlicher Erkenntnis im Kontext harter Wissenschaften bislang nur als Metaphern Sinn und Verwendung finden, zumindest in unserem Kulturkreis. Die Annahmen der Dependenz, der Interdependenz oder Konvergenz der Bereiche scheint kulturell im allgemeinen und wissenschaftskulturell im besonderen bedingt zu sein.
10. Schließlich sind die erweiterte Kontextualisierung und das Verständnis der damit einhergehenden Axiomatik das Ziel dieser Abhandlung. Diese ermöglichen uns ein neues Verständnis des Kulturellen, das das Interkulturelle durch das Transkulturelle und das dadurch bedingte transkulturelle Management sinn- und idealerweise segenbringend ergänzt. Die komplementären inter- und transkulturellen Optiken konstituieren das kulturelle Phänomen in seiner Gänze und stellen ein tragfähigeres Fundament für das umfassendere Verständnis und somit nachhaltigere Lösungen kultureller Fragen in Aussicht, wenn nicht sogar der kulturellen Frage im Kontext des Menschlichen per se und somit eine radikale Lösung im Sinne einer Lösung von der Radix oder Wurzel her.
[...]
- Arbeit zitieren
- D.E.A./UNIV. PARIS I Gebhard Deissler (Autor:in), 2012, Der transkulturelle Profiler - Ein universelles Kultur Management Werkzeug, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192503
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.