Mindfuck, ein vorwiegend in der Umgangssprache verwendeter Ausdruck, bezeichnet Filme, welche die Wahrnehmung des Zuschauers durch bestimmte Techniken täuschen oder manipulieren. Zu den Methoden gehört die unzuverlässige Erzählung, bei deren Verwendung Aussagen oder Teile der erzählten Welt nicht der Wahrheit entsprechen müssen. Dem Zuschauer wird meist durch einen homodiegetischen Erzähler eine Realität vorgetäuscht, die sich später durch einen Twist, eine unvorhergesehene Wendung der Handlung, als falsch herausstellt.1 Bei den Filmen Fight Club und A Beautiful Mind handelt es sich um Mindfuck-Filme, die den Zuschauern die Wahrnehmung ihrer geisteskranken Protagonisten als Realität vorführen. Durch diverse Anzeichen, die der Zuschauer beim erstmaligen Schauen aber kaum wahrnimmt, wird bei beiden Filmen auf die Manipulation des Publikums hingewiesen. Erst später, wenn sich die Anzeichen häufen, realisieren sowohl die Filmfiguren als auch die Zuschauer, dass sie Wahnvorstellungen als real empfunden haben.
Im Folgenden soll der Umgang mit der unzuverlässigen Erzählung in den Filmen Fight Club und A Beautiful Mind untersucht und anschließend miteinander verglichen werden.
1 Vgl. Geimer, A.: Das postmoderne Genre des mindfuck-films, http://www.jump-cut.de/mindfuck2.html, 27.01.2010.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Synopsis
- II.1 Fight Club
- II.2 A Beautiful Mind
- III Umgang mit der unzuverlässigen Erzählung in Fight Club
- III.1 Hinweise mittels Widersprüchen und anderen Anzeichen
- III.2 Hinweise mittels Selbstreferentialität
- IV Umgang mit der unzuverlässigen Erzählung in A Beautiful Mind
- V Vergleich der unzuverlässigen Erzählung beider Filme
- VI Fazit
- VII Filmographische Angaben
- VII.1 Fight Club
- VII.2 A Beautiful Mind
- VIII Literaturverzeichnis
- VIII.1 Bücher
- VIII.2 Internet
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die unzuverlässige Erzählung in den Filmen Fight Club und A Beautiful Mind. Sie untersucht die Techniken, mit denen die Zuschauer in die Irre geführt werden und die Realität der geisteskranken Protagonisten zunächst als wahr empfinden. Zudem werden die Anzeichen beleuchtet, die auf die Manipulation des Publikums hinweisen und letztendlich zur Erkenntnis der Täuschung führen.
- Die unzuverlässige Erzählung in Film
- Die Konstruktion der Realität im Film
- Die Manipulation des Zuschauers
- Die Darstellung von Geisteskrankheit im Film
- Der Vergleich von Fight Club und A Beautiful Mind
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der unzuverlässigen Erzählung in Filmen, insbesondere in Mindfuck-Filmen, ein. Sie stellt die Filme Fight Club und A Beautiful Mind vor und erläutert die Bedeutung der unzuverlässigen Erzählung für die Wahrnehmung der Zuschauer.
Das Kapitel II bietet eine Synopsis der beiden Filme. Die Zusammenfassung von Fight Club folgt dem namenlosen Protagonisten, der zunächst unter Schlafstörungen leidet und durch die Teilnahme an Selbsthilfegruppen Linderung findet. Die Begegnung mit Marla Singer und die Bekanntschaft mit Tyler Durden führen ihn in die Welt des Fight Club, der sich schließlich zu einer terroristischen Untergrundbewegung entwickelt. Der Protagonist entdeckt schließlich, dass Tyler sein Alter Ego ist und er selbst an einer psychischen Störung leidet.
Die Synopsis von A Beautiful Mind erzählt die Geschichte des Mathematikers John Nash, der zu Beginn des Films sein Studium an der Universität Princeton aufnimmt und schnell wissenschaftlichen Erfolg erlangt. Während seiner Arbeit für den Geheimdienst wird er von einer russischen Verschwörungsgruppe verfolgt. Schließlich stellt sich heraus, dass Nash an paranoider Schizophrenie leidet, die durch die Wahnvorstellungen von Charles, dessen Nichte und William Parcher geprägt ist. Durch die Liebe seiner Frau und die eigene Anstrengung erlangt Nash Kontrolle über seine Krankheit, ohne sie jedoch vollständig zu überwinden.
Kapitel III befasst sich mit den Hinweisen auf die unzuverlässige Erzählung in Fight Club. Es werden die Widersprüche und Anzeichen aufgezeigt, die dem Zuschauer die Manipulation der filmischen Realität offenbaren. Der Fokus liegt auf der Analyse der Perspektive des Protagonisten und der allmählichen Erkenntnis, dass seine Wahrnehmung durch eine psychische Störung verzerrt ist.
Schlüsselwörter
Unzuverlässige Erzählung, Mindfuck-Film, Manipulation, Wahrnehmung, Realität, Geisteskrankheit, Schizophrenie, Alter Ego, Fight Club, A Beautiful Mind, Widersprüche, Anzeichen, Selbstreferentialität, Filmfiguren, Zuschauer, Filmische Realität
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- Elisabeth Yorck (Author), 2010, Mindfuck-Filme im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192062