Am Horn von Afrika existiert ein komplexes Konfliktsystem in dessen Zentrum die Staaten Äthiopien, Eritrea und Somalia stehen. Dazu kommen Externe Interessen und innerstaatliche Auseinandersetzungen.
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Im Einzelnen werden für die unmittelbare Region des Horns mit den Staaten Äthiopien, Dschibuti, Eritrea und Somalia 12 Konflikte aufgezählt. Darunter werden sechs gewaltvoll geführt, der Konflikt zwischen der äthiopischen Zentralregierung und der Ogaden Liberation Front wird als ernste Krise, die Lage in Somalia sogar als Krieg eingestuft. Dazu kommen noch Konflikte in den angrenzenden Ländern Sudan und Kenia, die einen Einfluss auf das Konfliktsystem am Horn haben. Obwohl von den zwölf gelisteten Konflikten nur zwei zwischenstaatlich sind, und diese nicht gewaltvoll geführt werden, haben sämtliche Auseinandersetzungen eine internationale Komponente, indem Staaten eine der Konfliktparteien unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
- Überblick über die Konflikte in der Region
- Die einzelnen Staaten
- Äthiopien
- Somalia
- Eritrea
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht die Konfliktlandschaft am Horn von Afrika, mit besonderem Fokus auf Äthiopien. Ziel ist es, die komplexen Ursachen und Dynamiken der Konflikte in der Region zu beleuchten und den Einfluss des Landes Äthiopien auf das Konfliktsystem zu analysieren.
- Die Rolle Äthiopiens als zentraler Akteur am Horn von Afrika
- Die ethnischen Konflikte innerhalb Äthiopiens
- Die Auswirkungen des failed state Somalia auf die Region
- Das Spannungsverhältnis zwischen Äthiopien und Eritrea
- Die Rolle internationaler Akteure in der Konfliktbewältigung
Zusammenfassung der Kapitel
Überblick über die Konflikte in der Region
Der Text beginnt mit einer Darstellung der Konfliktlandschaft am Horn von Afrika, basierend auf dem Jahresbericht 2010 des Heidelberger Instituts für Konfliktforschung. Es werden 12 Konflikte in der Region aufgezählt, darunter sechs gewalttätige Konflikte, wie der Konflikt zwischen der äthiopischen Zentralregierung und der Ogaden Liberation Front. Die Analyse betont die internationale Komponente der meisten Konflikte, da verschiedene Staaten Konfliktparteien unterstützen.
Die einzelnen Staaten
Äthiopien
Äthiopien wird als der wichtigste Akteur am Horn von Afrika dargestellt. Die Studie beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der autokratischen Herrschaft von Meles Zenawi, den ethnischen Konflikten, insbesondere im Ogaden und in Oromiya, sowie dem Spannungsverhältnis zu Eritrea ergeben. Die Ölvorkommen in der Ogaden-Wüste werden als ein weiterer Konfliktfaktor genannt.
Somalia
Der Text stellt Somalia als Inbegriff eines failed state dar. Die Macht der Zentralregierung beschränkt sich auf wenige Gebiete. Die Studie beschreibt die Vorherrschaft von Clans und die zunehmende Stärke islamisch-fundamentalistischer Kreise. Der Einmarsch äthiopischer Truppen im Jahr 2004 und die daraus resultierende Übergangsregierung werden als Versuche zur Stabilisierung des Landes beschrieben.
Eritrea
Die Studie beschreibt Eritrea als den dritten wichtigen Akteur im Konfliktsystem am Horn von Afrika. Das angespannte Verhältnis zu Äthiopien nach dem Krieg von 1998-2000 wird hervorgehoben. Die autokratische Herrschaft von Isayas Aserwerki und die Folgen des Krieges, wie die Isolation und die ökonomischen Schwierigkeiten, werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Konflikten am Horn von Afrika, insbesondere in Äthiopien, Somalia und Eritrea. Schlüsselbegriffe sind: ethnische Konflikte, failed state, autokratische Herrschaft, Ogaden Liberation Front, Oromo Liberation Front, internationale Intervention, Grenzstreitigkeiten, Ölvorkommen, islamisch-fundamentalistische Gruppen, Piraterie und regionale Instabilität.
- Quote paper
- Andreas Staggl (Author), 2011, Äthiopien im Zentrum eines Konfliktsystems am Horn von Afrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192051