Sowohl Thomas Hobbes als auch David Hume befassten sich mit der Entstehungs- sowie Legitimationsmöglichkeit sozialer Ordnung. Anders als Hobbes, Rousseau oder Locke spielte Hume jedoch lange Zeit eine untergeordnete Rolle in der politischen Philosophie. Die unzureichende Aufmerksamkeit lässt sich vermutlich darauf zurückführen, dass das politische Gedankengut des schottischen Philosophen nicht in einem einzigen Werk zu finden ist, sondern über zahlreiche Essays sowie dem dritten Band seines Hauptwerks namens „Ein Traktat über die menschliche Natur“ verteilt ist. Aufgrund dessen ist es weitaus schwieriger, den Argumentationsgang von Humes politischer Philosophie nachzuvollziehen als bei Hobbes, dessen Hauptgedanken im „Leviathan“ verewigt sind. Außerdem scheinen Humes Überlegungen auf dem ersten Blick lediglich eine Zusammensetzung aus Elementen der schottischen Moralphilosophie und dem Hobbesschen Menschenbild zu sein, die kaum neue Erkenntnisse präsentiert. Bei genauerem Hinsehen, erweist sich diese Auffassung jedoch als Trugschluss, da Humes Schriften grundlegende Aspekte des Keynesianismus, der Parteiensoziologie sowie der Spieltheorie vorwegnehmen und seine Theorie über die Entstehung gesellschaftlicher Ordnung eine Antwort auf das Hobbesche Ordnungsproblem bereithält. Diese Antwort soll im Rahmen der vorliegenden Seminararbeit herausgearbeit werden. Hierzu wird zunächst erörtert, worum es sich bei dem Hobbesschen Ordnungsproblem handelt und wie dieses zustande kommt. Der dritte Gliederungspunkt widmet sich Humes Überlegungen bezüglich des Ordnungsproblems. Ein abschließende Betrachtung bildet den Schluss der Seminararbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Hobbessche Ordnungsproblem
- Der Naturzustand
- Überwindung des Naturzustands per Gesellschaftsvertrag
- Humes Antwort auf das Ordnungsproblem
- Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert David Humes Antwort auf das von Thomas Hobbes formulierte Ordnungsproblem. Sie beleuchtet die Entstehungs- und Legitimationsmöglichkeiten sozialer Ordnung und vergleicht Humes Gedankengut mit dem von Hobbes. Die Arbeit untersucht die zentralen Elemente des Hobbesschen Naturzustands, die Rolle der Vernunft im Naturzustand und die Überwindung des Naturzustands durch einen Gesellschaftsvertrag.
- Das Hobbessche Ordnungsproblem
- Die Rolle der Vernunft im Naturzustand
- Der Gesellschaftsvertrag als Lösung des Ordnungsproblems
- Humes Antwort auf das Ordnungsproblem
- Die Legitimationsmöglichkeiten sozialer Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und skizziert den historischen Kontext, in dem die philosophischen Ansätze von Thomas Hobbes und David Hume entstanden. Die Arbeit stellt heraus, dass Humes politisches Gedankengut nicht in einem einzigen Werk zusammengefasst ist, sondern sich über verschiedene Essays und Schriften verteilt. Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Humes Werk im Kontext der politischen Philosophie und erklärt, wie seine Überlegungen wichtige Elemente des Keynesianismus, der Parteiensoziologie und der Spieltheorie vorwegnehmen.
Das Hobbessche Ordnungsproblem
Der Naturzustand
Der zweite Abschnitt der Arbeit untersucht das Hobbessche Ordnungsproblem, ausgehend von dem fiktiven Naturzustand, den Hobbes in seinem Werk „Leviathan“ postuliert. Das Kapitel analysiert den Naturzustand als rechtsfreien Raum, in dem die Menschen durch einen alles beherrschenden Selbsterhaltungstrieb und ihre Fähigkeit zur instrumentellen Vernunft geleitet werden. Die Arbeit beleuchtet die Rolle des Naturrechts, die Gleichheit der Menschen und die daraus resultierenden Konfliktursachen, die den Naturzustand in einen Kriegszustand verwandeln. Die Analyse des Kriegszustands als Zustand der Unsicherheit, des Misstrauens und der Furcht zeigt, dass im Naturzustand weder Güterproduktion noch Handel möglich sind.
Überwindung des Naturzustands per Gesellschaftsvertrag
Der dritte Abschnitt der Arbeit behandelt die Überwindung des Naturzustands durch einen Gesellschaftsvertrag, den Hobbes als Lösung für das Ordnungsproblem ansieht. Die Arbeit erklärt, wie der Gesellschaftsvertrag die Menschen dazu bringt, ihre Naturrechte und Selbstregierungsrechte an einen Souverän abzugeben, um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Die Analyse des Hobbesschen Gesellschaftsvertrags beleuchtet die Rolle des Souveräns als Garant für Frieden und Recht, die Gesetzgebungskompetenz des Souveräns und die Rechtfertigung für Steuern und andere staatliche Eingriffe.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der politischen Philosophie, insbesondere mit dem Ordnungsproblem, dem Naturzustand, dem Gesellschaftsvertrag und der Legitimation von Macht. Sie beleuchtet die philosophischen Ansätze von Thomas Hobbes und David Hume, insbesondere ihre Theorien über die menschliche Natur, das Naturrecht und die Rolle der Vernunft im gesellschaftlichen Zusammenleben. Weiterhin werden die Themenbereiche des Keynesianismus, der Parteiensoziologie und der Spieltheorie in Bezug auf Humes Gedankengut angesprochen.
- Quote paper
- Dustin Lochead (Author), 2012, David Humes Antwort auf das Hobbessche Ordnungsproblem, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191894