In dieser Ausarbeitung werde ich mich auf die kulturellen Phänomene rund um den APS-Kongress 2009
beziehen. Hierbei handelt es sich um einen Internationalen Kongress für Psychiatrie und Seelsorge, der
bereits sechsmal durchgeführt wurde. Im Mai 2009 fand der Kongress unter dem Motto Identität - Der rote
Faden in meinem Leben in Marburg statt. Die Veranstaltung wurde im Vorfeld wochenlang von heftigen
Protesten verschiedener Subkulturen (Schwulenbewegung etc.) und einer ständigen Präsenz in Fernsehen,
Radio, Internet und Zeitung begleitet. Schließlich konnte der Kongress nur mit Hilfe eines großen
Polizeiaufgebots stattfinden, um die Kongressteilnehmer vor zum Teil gewaltbereiten Demonstranten zu
schützen. Da der gleiche Kongress bereits vor drei Jahren mit fast den selben Inhalten durchgeführt wurde
und in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wurde, ist es die Aufgabe der Kulturanalyse
herauszuarbeiten, warum im Jahr 2009 die öffentliche Auseinandersetzung eskalierte.
In meinen Ausführungen möchte ich zunächst die kulturellen Konflikte darstellen, die den Protesten zu
Grunde liegen. Anschließend möchte ich in Ansätzen beschreiben, wie der positivistische Ansatz die
kulturellen Konflikte rund um den APS-Kongress wohl betrachten würde. Gleichzeitig möchte ich aber auch
eine mögliche analytische Vorgehensweise nach dem Ansatz der Cultural Studies skizzieren.
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