„Mozart war Maurer. Wer das Behauptet, geht so wenig fehl wie derjenige, der sagt: Luther war Christ. Aber was ist mit allgemeinen Feststellungen dieser Art gewonnen?“ (Irmen 1991)
Es ist der geheimnisvolle Hintergrund: die Zauberflöte ist eine Freimaureroper. Gemeinhin wird die "Zauberflöte" als dem, der ein wenig davon gehört hat eine Verherrlichung der Ideale des Freimaurerbundes angesehen. Wir wissen, dass Mozart Freimaurer war. Aber der eigentliche Urheber Urheber am Entstehen der Zauberflöte war der Schauspieler und Theaterdirektor Emanuel Schikaneder. Auch er war Freimaurer. So ist also die Zauberflöte durch zwei Brüder entstanden.
In der Oper verkörpert der Bund der Eingeweihten die Ziele der Freimaurerei: Humanität, Läuterung des Menschen, Wohltätigkeit. Der Kult der Götter "Isis und Osiris", wie wir ihn auf der Bühne sehen, beinhaltet den Dienst an der Erziehung des Menschen, ohne Unterschied von Stande oder der Hautfarbe, seine Heranbildung zu Weisheit, Schönheit und Stärke.
Diese Arbeit gibt einen interessanten Einblick in die Verbindung zwischen Freimaurertum und Zauberflöte und fördert verblüffende Fakten zu Tage.
Inhaltsverzeichnis
Die Freimaurerei zur Zeit Mozarts
Entwicklung der Freimaurerei
Definition der Freimaurerei
Mozart – Ein Freimaurer!
Schikaneder – Ein Freimaurer?
Eine Oper in Zahlen – oder: Zahlen in der Oper
Die Zahl 3
Dreiergruppen in der Oper
Das Titelblatt
ZAUBERFLOETE
Personen in der Oper
Tamino
Papageno
Sarastro
Monostatos
Das Frontispiz des Textbuches der Uraufführung
Das Deckenrelief
Das Pentagramm
Der Obelisk
Die Ziervase
Die Werkzeuge
Die Gestalt
Literaturverzeichnis
Anhang
Die Freimaurerei zur Zeit Mozarts
Entwicklung der Freimaurerei
Die Freimaurerei entstand vor allem aus den kirchlichen Bauhütten im Mittelalter. Ihnen gehörten freie Maurer an, die über Land zogen, um beim Kathedralenbau mitzuhelfen. Diese Dombauhütten waren eine internationale Institution, denen man sich aus materiellen Gründen anschloss: Sie bewahrte die Bibel, das Bruderschaftsbuch sowie die Handwerkssymbole wie Schurz, Winkelmaß, Zirkel, Zweispitz und Spitzhammer auf. Die freien Maurer kamen sehr weit herum und sammelten daher eine Menge Geistesgut an. Im Laufe der Zeit gehörten den Bauhütten nicht nur Maurer, sondern auch Theologen, Künstler, Philosophen und angesehene Bürger an. Diese wollten vom geistigen Gut der Maurer profitieren.
Durch diese Entwicklung kam es zur Umwandlung von einer Handwerker-Gemeinschaft zu einer geistig-erzieherischen Gemeinschaft. Die Maurerwerkzeuge bekamen nach und nach Symbolcharakter. Im Jahre 1717 kann man den Wandel von der Handwerkergemeinschaft zur geistig-erzieherischen Gemeinschaft als abgeschlossen betrachten. In England bildete sich aus 4 kleinen Logen die erste Großloge, der ein Großmeister vorstand.
1723 verfasste James Anderson das Konstitutionsbuch, die „Alten Pflichten“. Dieses Buch ist bis heute Moralkodex der Freimaurer und ist vom Stellenwert, den es für die Freimaurer besitzt, vergleichbar mit den „10 Geboten“.
Die Freimaurer verbreiteten sich von England aus über die ganze Welt.
In Österreich wurde die Freimaurerei von dem Kirchenfürsten Erzbischoff Graf Schaffgotsch von Breslau eingeführt. Er beauftragte 1742, trotz der Verdammung der Freimaurerei durch Papst Clemens XII im Jahre 1738, die Bildung einer Loge in Wien. Die Loge wurde zwar von Maria Theresia 1743 wieder aufgelöst; doch schon ihr Sohn Joseph II. duldet die Freimaurerei wieder. In Wien war vor allem die Loge „Zur Wahren Eintracht“ besonders hervorragend, die von Ignaz von Born geleitet wurde. Dieser schrieb auch Abhandlungen „Über die Mysterien der Ägypter“.
Diese Abhandlungen gelten als eine Quelle für die Zauberflöte.
Die Freimaurerei hat eine Mitgliederhierarchie von drei Graden: Der Lehrling, der Geselle und der Meister. Diese Grade stammen noch aus der Zeit der Bauhütten.[1]
Definition der Freimaurerei
Laut dem Programm der 1717 gegründeten Großloge von England definiert sich Freimaurerei wie folgt:
„Freimaurerei ist ein System der Sittlichkeit, eingehüllt in Allegorien und erleuchtet durch Sinnbilder. Freimaurerei lehrt Wohltätigkeit und Wohlwollen üben, die Reinheit schützen, die Bande des Blutes und der Freundschaft achten, die Grundregeln der Religion annehmen, den Schwachen beistehen, die Blinden leiten, die Weisen beschützen, die Niedergetretenen erheben, die Regierung unterstützen, Sittlichkeit verbreiten und Wissen mehren, die Menschen lieben und Gott fürchten, seine Gebote ausführen und auf Glückseligkeit hoffen“[2]
Mozart – Ein Freimaurer!
„Mozart war Maurer. Wer das behauptet, geht so wenig fehl wie derjenige, der sagt: Luther war Christ. Aber was ist mit allgemeinen Feststellungen dieser Art gewonnen?“[3]
Mozart stellte im Dezember 1784 die Bitte in die Wiener Loge „Zur Wohltätigkeit“ aufgenommen zu werden. Es ist jedoch bekannt, dass er schon vor diesem Zeitpunkt Kontakt zu Freimaurern hatte, was aber nicht ungewöhnlich ist, wenn man bedenkt, dass die meisten Männer mit Rang und Namen damals dem Freimaurerbund angehörten. Er war zum Beispiel mit dem kurpfälzischen Kämmerer und Hofrat, Freiherr von Gemmingen befreundet, der sein Gönner während des Aufenthalts in Mannheim war. Gemmingen kam 1782 nach Wien, wo er schon früher gewesen war. Er wurde 1783 zum Meister vom Stuhl der Loge „Zur Wohltätigkeit“. Ihm ist es wahrscheinlich zuzuschreiben, dass Mozart den Freimaurern beitrat.
Am 14. Dezember 1784 wurde Mozart als Lehrling in die Loge „Zur Wohltätigkeit“ aufgenommen. Am 24. Dezember besuchte er die Loge „Zur wahren Eintracht“, der Ignaz von Born vorstand. Am 7. Januar 1785 wurde Mozart zum 2. Grad befördert. Dieses kurze Intervall ist insofern interessant, als normalerweise mindestens acht Monate, heute sogar ein Jahr, zwischen den beiden Graden vorgeschrieben ist.
Mozart schrieb mehrere Kompositionen, die für die Loge bestimmt waren. Unter ihnen die Kantate „Maurerfreuden“, das Lied „Gesellenreise“, das Lied „Zerfließet heut, geliebte Brüder, in Wonn und Jubellieder“, außerdem schrieb er noch eine „Maurerische Trauermusik“ und anderes.[4]
Schikaneder – Ein Freimaurer?
Schikaneder trat im Jahre 1788 in die Regensburger Loge „Carl zu den drei Schlüsseln“ ein. Die Behauptung, er sei Mozarts Logenbruder gewesen, muss als falsch angesehen werden, da sein Name in keinem Wiener Logenverzeichnis auftaucht.[5]
Am 4. Mai 1789 erhielt er ein Schreiben von der Regensburger Loge, in dem ihm angeraten wird „daß [er] sich [...] wegen dieses – viel Aufsehens machenden Vorfalles sowohl der Beiwohnung vorseyenden Johannis-Festes, als auch der weiteren [Logen]besuchung auf sechs Monate enthalten möge.“[6]
Wir erfahren leider nicht, was mit dem „Vorfall“ gemeint ist. Man nimmt aber an, dass Schikaneders Lebenswandel, der gegen den Moralkodex der Freimaurer verstiess, zu diesem Logenverbot führte.
Schikaneder, der zu diesem Zeitpunkt Geselle war, antwortet auf das Logenverbot ironisch. In seinem Antwortbrief verwendet er die Worte „Ehre“, „Ehrlich“, „Ehrfurcht“ und „verehre“ inflationär. Damit verhöhnt er die Loge, die wie üblich den Titel „Ehrwürdig“ besass.[7]
Seinen begangenen Fehler räumt er beiläufig ein, indem er schreibt: „... - - übrigens habe ich einen Fehler begangen, der der Ehre einer Ehrwürdigen loge zunahe tritt, so bitte ich die ganze ehrwürdige Versammlung um Vergebung!“.[8] Den begangenen Fehler bezeichnet er als „Fehler, der älter ist als der ehrwürdige Stand“ und tut ihn damit ab.
Schikaneder schied bald darauf aus dem Freimaurerbund aus, ob freiwillig oder unfreiwillig, ist unbekannt. Im Jahre 1791 taucht sein Name noch im Mitglieder-Verzeichnis der Regensburger Loge auf, 1793 dagegen nicht mehr. Recht sicher ist, dass er nie einer Wiener Loge beitrat.
Die Loge „Zur gekrönten Hoffnung“ war eine Filialloge der Regensburger Loge, daher waren Beschlüsse wie der Logenausschluss Schikaneders in Wien bekannt. Eine Aufnahme Schikaneders in eine Wiener Loge war daher undenkbar, da man den Beschluss der Regensburger Brüder nicht ignorieren konnte.[9]
Eine Oper in Zahlen – oder: Zahlen in der Oper
„Die Zauberflöte ist ein auf symbolisches „Zahlengebäude“ gegründetes Kunstwerk.“[10]
Im folgenden soll die Symbolik der in der Zauberflöte vorkommenden Zahlen erläutert werden:
Die Zahl 3
Die Zahl „Drei“ bildet die Schlüsselzahl in der Musik sowie im Text der Zauberflöte.
Das Ritual eines Freimaurer-Bundes ist grundlegend durch die Dreiheit bestimmt.
Hier einige Beispiele: Drei freimaurerische Grade, der Lehrling, der Geselle und der Meister.
Die Freimaurerischen Ideale, die durch drei Säulen (Weisheit, Stärke und Schönheit) versinnbildlicht werden. Die Freimaurer besitzen drei bewegliche und drei unbewegliche sog. "Kleinodien": Wasserwaage, Winkelmaß und Senkblei. Das Reißbrett, der unbehauene und der behauene Stein. Dreimal muss der Suchende anklopfen, dreimal wird der Lehrling am „Altar“ des Meisters vorbeigeführt. Die Freimaurer haben drei große „Lichter“, die Bibel, das Winkelmaß und den Zirkel. Außerdem die drei kleinen „Lichter“, die Sonne, den Mond und den Meister, der die Loge leitet. Drei Rosen gelten als Zeichen der Verschwiegenheit und werden bei besonderen Anlässen geschenkt.
Das häufige Auftreten der Zahl „Drei“ ist jedoch nicht nur auf Mozarts und Schikaneders Kenntnis der Freimaurersymbolik zurückzuführen. Es darf nicht vergessen werden, dass Mozart auch Christ war. Im Christentum stellt die Zahl „Drei“ den „Dreieinigen Gott“ dar.
Dem kann man entgegenhalten, dass in der Zauberflöte nur zwei Götter, nämlich Isis und Osiris auftreten. Horus, der Sohn dieser beiden, ist nicht vorhanden. Dennoch ist bei genaurem Hinsehen die dritte göttliche Person vorhanden. Es ist der Prinz Tamino. Er wird durch „die Einweihung“, durch sein geistiges Sterben und Auferstehen, zu einem „Zweimalgeborenen“ werden, wie es jeder Christ durch die Taufe wird.
Im Christentum gibt es auch noch folgende Dreier-Gruppen. Das Dreimalheilig der Engel (Jesaja 6,3), 3 Wallfahrtsfeste im jüdischen Kalenderjahr, der Aufbau des Tempels in Jerusalem (Vorhof, Heiligtum und Allerheiligstes), drei Tage blieb Jesus im Totenreich und Jona im Bauch des Walfisches.
Allgemein betrachtet stellt die Zahl „Drei“ immer einen vollständigen Bewegungsablauf dar. (z.B. die Mondphasen). Die 3 mündet in die 4 ein, daher ist die Einführungsphase Taminos in 3 Stufen unterteilt. Diese 3 Stufen sollen zur 4. Stufe, also zur Erleuchtung führen.[11]
Dreiergruppen in der Oper
Drei Damen: Sie stehen im Dienste der Königin der Nacht.
[...]
[1] vgl. Rosenberg, Alfons, Die Zauberflöte. Geschichte und Deutung, Prestel, München 1989, S.232ff.
[2] Irmen, Hans-Josef, Mozart: Mitglied geheimer Gesellschaften, Prisca, Zülpich 1991², S.11
[3] Irmen, Hans-Josef, Mozart: Mitglied geheimer Gesellschaften, Prisca, Zülpich 1991², S.11
[4] vgl. Rosenberg, Alfons, Die Zauberflöte. Geschichte und Deutung, Prestel, München 1989, S.243ff.
[5] vgl. Speller, Jules, Mozarts Zauberflöte – Eine kritische Auseinandersetzung um ihre Deutung, Igel Verlag, Oldenburg 1998, S. 35
[6] Text nach dem Faksimile in: Emanuel Schikaneder und seine Beziehungen zum Freimaurerbunde. Von Br. Dr. Bernh. Beyer-Bayreuth. Beyreuther Bundesblatt Nr. 12, XII Jg., S. 587
[7] vgl. Speller, Jules, Mozarts Zauberflöte – Eine kritische Auseinandersetzung um ihre Deutung, Igel Verlag, Oldenburg 1998, S. 36
[8] Text nach dem Faksimile in: Emanuel Schikaneder und seine Beziehungen zum Freimaurerbunde. Von Br. Dr. Bernh. Beyer-Bayreuth. Beyreuther Bundesblatt Nr. 12, XII Jg., S. 589 f.
[9] vgl. Irmen, Hans-Josef, Mozart: Mitglied geheimer Gesellschaften, Prisca, Zülpich 1991², S.286
[10] Rosenberg, Alfons, Die Zauberflöte. Geschichte und Deutung, Prestel, München 1989, S.138
[11] vgl. Rosenberg, Alfons, Die Zauberflöte. Geschichte und Deutung, Prestel, München 1989, S.144ff.
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