Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit dem sprahlichen Interaktionsverhalten von Müttern normal entwickelter Kinder und versucht, dieses mit dem Sprachverhalten von Müttern von Late Talkers zu vergleichen.
Dabei handelt es sich jedoch weniger um die Suche nach einer Ursache für den späten Sprechbeginn, sondern vielmehr um die Analyse des Zusammenhangs und der wechselseitigen Beeinflussung von kindlichem und mütterlichem Sprachverhalten.
Für die Untersuchung dieser komplexen Zusammenhangsstruktur von mütterlichem und kindlichem Sprachinteraktionsverhalten wurde die Situation der gemeinsamen Bilderbuchbetrachtung gewählt und per Video aufgezeichnet. In einem zweiten Schritt wurde das so entstandene Sprachmaterial dann in Anlehnung an das Konzept „Dialogic Reading“ von Whitehurst analysiert und in Form einer strukturierten qualitativen Inhaltsanalyse aufbereitet.
Im ersten Kapitel dieser Arbeit werden theoretische Grundlagen dargestellt, die für das Verständnis des praktischen Teils notwendig sind. Angaben zur Zielsetzung und Methode finden sich anschließend im zweiten Teil. Im dritten Abschnitt werden dann die Ergebnisse der Analyse vorgestellt, bevor diese in einem abschließenden Resümee, bezogen auf die Fragestellung der vorliegenden Arbeit, diskutiert und interpretiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Darlegung des Erkenntnisinteresses
- 1 Theoretische Überlegungen
- 1.1 Spracherwerb
- 1.1.1 Normaler Spracherwerbsverlauf und individuelle Abweichungen
- 1.1.2 Der Erwerb des Lexikons
- 1.1.3 Spracherwerbstheorien – „Nature versus Nurture“
- 1.1.4 Bruners interaktionistische Theorie zum Wortbedeutungserwerb
- 1.1.5 Die an das Kind gerichtete Sprache
- 1.2 Late Talker
- 1.2.1 Begriffsklärung
- 1.2.2 Das Phänomen „Late Bloomer“
- 1.2.3 Prävalenz und Ursachen
- 1.2.4 Besonderheiten im Spracherwerb
- 1.2.5 Diagnostische Möglichkeiten
- 1.2.6 SSES als mögliche Folge – und die Bedeutung einer Frühintervention
- 1.3 Das Bilderbuch
- 1.3.1 Emergent Literacy
- 1.3.2 Förderung sprachlicher Fähigkeiten
- 1.3.3 Unterschiede in der sprachlichen Mutter-Kind-Interaktion
- 1.3.4 Das Konzept „Dialogic Reading“
- 2 Zielsetzung und Methode
- 2.1 Untersuchungsfrage
- 2.2 Vorüberlegungen
- 2.3 Beschreibung der Stichprobe
- 2.3.1 Gruppe 1
- 2.3.2 Gruppe 2
- 2.4 Durchführung
- 2.4.1 Ablauf
- 2.4.2 Erhebungsinstrumente
- 2.4.3 Kodierung und Analyse der Mutter-Kind-Interaktion
- 3 Ergebnisse
- 3.1 Kindliches Sprach- und Interaktionsverhalten
- 3.1.1 Gruppe 1
- 3.1.2 Gruppe 2
- 3.2 Mütterliches Sprach- und Interaktionsverhalten
- 3.2.1 Gruppe 1
- 3.2.2 Gruppe 2
- 3.2.3 Übertragung auf die Beurteilungsskala
- 4 Diskussion
- 4.1 Interpretation der Ergebnisse
- 4.1.1 Gruppe 1
- 4.1.2 Gruppe 2
- 4.1.3 Vergleich der beiden Gruppen
- 4.2 Reflexion der Untersuchungsfragen
- 4.3 Methodenreflexion
- 5 Zusammenfassung & Ausblick
- Sprachentwicklung und die Rolle der Mutter-Kind-Interaktion
- Spracherwerbsstörungen und das Phänomen „Late Talker“
- Mütterliches Sprach- und Interaktionsverhalten in Abhängigkeit von der sprachlichen Entwicklung des Kindes
- Der Einfluss der Mutter-Kind-Interaktion auf die sprachliche Entwicklung des Kindes
- Die Bedeutung einer Frühintervention bei Sprachentwicklungsstörungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit beschäftigt sich mit dem sprachlichen Interaktionsverhalten von Müttern während einer Bilderbuchbetrachtung mit ihren zweijährigen Kindern. Der Fokus liegt dabei auf dem Vergleich des Sprach- und Interaktionsverhaltens von Müttern mit normal entwickelten Kindern und Late Talkern. Die Arbeit untersucht, inwiefern sich das mütterliche Verhalten in beiden Gruppen unterscheidet und welche Auswirkungen dies auf die sprachliche Entwicklung der Kinder haben könnte.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit der Darlegung des Erkenntnisinteresses, welches auf die Rolle der Mutter-Kind-Interaktion bei der Entstehung von Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern fokussiert. Kapitel 1 widmet sich der theoretischen Fundierung der Arbeit, indem es verschiedene Theorien zum Spracherwerb und insbesondere zum Phänomen des „Late Talkers“ beleuchtet. Kapitel 2 beschreibt die Zielsetzung und die angewandte Methodik der Studie, wobei die Stichprobe, die Erhebungsinstrumente und die Durchführung der Untersuchung im Detail dargestellt werden. Die Ergebnisse der Studie werden in Kapitel 3 präsentiert und in Kapitel 4 diskutiert. Die Diskussion umfasst die Interpretation der Ergebnisse, eine Reflexion der Untersuchungsfragen und eine kritische Analyse der angewandten Methoden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Spracherwerb, Mutter-Kind-Interaktion, Late Talker, Sprachentwicklungsstörung (SSES), Frühintervention, Dialogic Reading und qualitativer Forschungsansatz. Die Studie untersucht die Rolle der Mutter-Kind-Interaktion in der Entwicklung des kindlichen Sprachverhaltens und analysiert die spezifischen Interaktionsmuster von Müttern mit normal entwickelten Kindern und Late Talkern. Die Ergebnisse können wichtige Erkenntnisse für die Frühintervention bei Sprachentwicklungsstörungen liefern.
- Quote paper
- Elisabeth Pilzweger (Author), 2010, Das sprachliche Interaktionsverhalten während einer Bilderbuchbetrachtung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191079