Die von Seligman begründete neue Fachrichtung mit dem Namen „Positive Psychologie“ stellt eine thematische Umorientierung in der psychologischen Forschung dar. Diese legt ihren Schwerpunkt auf die guten bzw. positiven Aspekte des menschlichen Lebens. Im Gegensatz zum „Hedonismus“ oder zur „Happyologie“ ist die Positive Psychologie eine akademische Forschungsrichtung und klar von diesen Begriffen abzugrenzen. Dennoch wirken Seligman’s Denkweisen und Theorien für einige Menschen eher „schwammig“ und nicht greifbar (Oehler, Volker & Wellmann, 2009). Die große Bekanntheit der Positiven Psychologie ist nicht zuletzt der guten Vermarktung Seligmans zu verdanken. Neben den vielen Büchern, die sich nicht ausschließlich an das wissenschaftliche Publikum richten, besucht Seligman unzählige Kongresse, hält Vorträge und „tourt“ durch Europa. (Seligman Europe - Positive Psychology, 2010)
Kritisch gesehen ist die Idee der Positiven Psychologie nichts Neues. So hat Aristoteles schon vor ca. 2000 Jahren erkannt, dass der Mensch vor allem glücklich sein will. Der Philosoph ist davon überzeugt, dass Glück nicht von materiellem Besitz oder dem Zufall abhängt. Glück ist für Aristoteles das Ergebnis einer sinnerfüllten Tätigkeit im Leben eines Menschen. Desweiteren knüpft die Positive Psychologie mit ihrer ressourcenorientierten Sichtweise an die Denkweisen der Humanistischen Psychologie an. Diese stellt die Selbstverwirklichung des Menschen in den Mittelpunkt (Oehler, Volker & Wellmann, 2009). Die Ähnlichkeit der beiden psychologischen Richtungen greift Seligman auch in seinem Buch „Der Glücksfaktor“ (2010) auf und erkennt die Begründer Abraham Maslow und Carl Rogers als Lichtgestalten an, welche einige Grundsätze der Positiven Psychologie wie Wille, Verantwortung, Hoffnung und positive Emotionen betonen. Weiter sagt Seligman: „Leider ist sie aber nie in die Hauptströmung der Psychologie eingeflossen, obwohl Maslow Präsident der American Psychological Association gewesen ist“ (Seligman, 2010, S. 426).
Heute werden seine Ansätze nicht nur von Wissenschaftlern, sondern auch in der Praxis diskutiert. Er selbst sieht seine Mission darin, das Konzept des Positiven Psychologie der Welt zu zeigen und den Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen (Seligman, 2010).
Inhaltsverzeichnis
- Biographie
- Erlernte Hilflosigkeit
- Triadischer Versuchsplan und Kontrollverlust
- Aufbau des Experiments
- Erkenntnisse aus dem Experiment
- Drei Komponenten der Erlernten Hilflosigkeit
- Triadischer Versuchsplan und Kontrollverlust
- Positive Psychologie
- Drei Säulen der Positiven Psychologie
- Positive Emotionen
- Positiver Charakter
- Positive Strukturen
- Zusammenfassung – Drei Wege zum Glück
- Positive Psychologie in der Praxis
- Drei Säulen der Positiven Psychologie
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit dem Leben und Wirken des US-amerikanischen Psychologen Martin E. P. Seligman. Sie beleuchtet seine bahnbrechende Arbeit im Bereich der Erlernten Hilflosigkeit sowie seine Rolle als Pionier der Positiven Psychologie. Darüber hinaus werden die wichtigsten Erkenntnisse und Forschungsgebiete, die Seligman geprägt haben, sowie seine zentralen Theorien und Ansätze vorgestellt.
- Die Erlernte Hilflosigkeit als Phänomen und ihre Auswirkungen auf das menschliche Verhalten
- Die drei Säulen der Positiven Psychologie: Positive Emotionen, positiver Charakter und positive Strukturen
- Seligmans Beitrag zur Entwicklung von Interventionsstrategien zur Förderung von Glück, Wohlbefinden und Resilienz
- Die praktische Anwendung der Positiven Psychologie in verschiedenen Lebensbereichen
- Die Bedeutung von Optimismus und Resilienz für ein erfülltes und glückliches Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Ausarbeitung beginnt mit einer detaillierten Biographie von Martin E. P. Seligman. Sie beleuchtet seine akademische Laufbahn, seine wichtigsten Forschungsschwerpunkte und seine wissenschaftlichen Leistungen. Im zweiten Kapitel wird das Konzept der Erlernten Hilflosigkeit im Detail erläutert, wobei die Grundlagen des triadischen Versuchsplans und die daraus gewonnenen Erkenntnisse im Fokus stehen. Des Weiteren werden die drei zentralen Komponenten der Erlernten Hilflosigkeit vorgestellt und ihre Bedeutung für die Entstehung von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen aufgezeigt.
Das dritte Kapitel widmet sich der Positiven Psychologie, einem Gebiet, das Seligman maßgeblich geprägt hat. Es werden die drei Säulen der Positiven Psychologie, nämlich positive Emotionen, positiver Charakter und positive Strukturen, ausführlich beschrieben. Abschließend werden die zentralen Thesen und Ansätze der Positiven Psychologie zusammengefasst und ihre praktischen Anwendungen in verschiedenen Lebensbereichen aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Erlernte Hilflosigkeit, Positive Psychologie, Optimismus, Resilienz, Glück, Wohlbefinden, Depression, Kontrollverlust, Pessimismus, Interventionen, Prävention, psychische Gesundheit, Charakterstärken, Lebensqualität, Sinnfindung.
- Quote paper
- Anna Nauen (Author), Lisa Rieder (Author), 2010, Martin E. P. Seligman und die Positive Psychologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191016