Budgets und Budgetierung zählen fraglos zu den bewährten Führungs- und Koordinationsinstrumenten in der Unternehmenspraxis. Doch die bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts existierende traditionelle Budgetierung ist neuerdings vermehrt in die Kritik von Wissenschaftlern und Praktikern geraten. Schon in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der Budgetierung vorgeworfen, dass sie zu starr und unflexibel ist, zu viele Ressourcen benötigt und vor allem zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Zusätzlich zu diesen Kritikpunkten wird in der heutigen Zeit bemängelt, dass die Budgetierung keine strategischen Zielgrößen berücksichtigt. Aufgrund dieses Defizites wurden in den letzten Jahren neue Steuerungsinstrumente wie z.B. die Balanced Scorecard entwickelt, deren volles Potenzial aber aufgrund der Blockade der Budgetierung nicht aus- geschöpft wird. Bisher fehlte eine überzeugende Alternative zur traditionellen Budgetierung, doch Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts haben sich zwei Entwicklungsrichtungen unter den Schlagworten Beyond Budgeting und Better Budgeting herauskristallisiert. Während Ersteres auf die Überwindung der Budgetierung abzielt, versucht Letzteres eine Weiterführung der traditionellen Budgetierung umzusetzen, um somit die Effizienz von Budgetierungsprozessen zu verbessern.
Ziel dieser Arbeit ist es, anhand der Kritikpunkte an der traditionellen Budgetierung Verbesserungen im Sinne des Better Budgeting und des Beyond Budgeting darzustellen, und kritisch zu betrachten, ob diese Vorschläge zum einen brauchbar und zum anderen neu sind. Dazu wird in Kapitel 2 die traditionelle Budgetierung dargestellt und deren Funktionen kurz erläutert. Im Anschluss daran folgen die am häufigsten in der Litera- tur aufgeführten Kritikpunkte mit einer jeweiligen kritischen Wertung. Kapi- tel 3 stellt den Ansatz des Better Budgeting vor, wobei hier in drei Kon- zepte unterschieden wird. In Kapitel 4 folgt die Darstellung des Beyond Budgeting Modells. Hierbei wird der Schwerpunkt auf die zwölf Prinzipien des Modells, mit einer anschließenden knappen Betrachtung der unter stützenden Instrumente und der Implementierbarkeit des Modells, gelegt. In beiden Kapiteln wird jeweils geprüft, inwiefern die Verbesserungsvorschläge bzw. Prinzipien Lösungen für die in Kapitel 2 aufgeführten Kritik- punkte an der traditionellen Budgetierung geben. In Kapitel 5 folgt darauf aufbauend eine kritische Betrachtung der Konzepte
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Traditionelle Budgetierung
- Entstehungsgeschichte
- Erläuterung wesentlicher Begriffe
- Planung
- Budget und Budgetierung
- Funktionen
- Zentrale Eigenschaften
- Kritik
- Hauptkritikpunkte
- Sonstige Kritikpunkte
- Better Budgeting - Weiterführung der Budgetierung
- Konzept nach Gleich/Kopp
- Acht Prinzipien einer neuen Planung und Budgetierung
- Ergänzende Aspekte zu den Prinzipien
- Konzept nach Horváth
- Änderungen an der Organisation des Planungsablaufes
- Änderungen an den Inhalten der Planung und Budgetierung
- Verbesserte Instrumentenunterstützung
- Sonstige Verbesserungen der traditionellen Budgetierung
- Konzept nach Pfläging
- Gestaltungsvorschläge des Better Budgeting
- Instrumente bzw. Werkzeuge des Better Budgeting
- Zusammenfassung
- Konzept nach Gleich/Kopp
- Beyond Budgeting – Überwindung der Budgetierung
- Entstehungsgeschichte
- Konzeptionelle Gestaltung
- Sechs Prinzipien zur neuen Führungsvision
- Sechs Prinzipien zum angepassten Managementprozess
- Zusammenhang zwischen den zwei Prinzipiengruppen
- Instrumentenunterstützung
- Darstellung der Instrumente
- Zusammenhang der Instrumente
- Umsetzung und Implementierbarkeit
- Vergleich zwischen Better und Beyond Budgeting
- Kritische Betrachtung
- Better Budgeting
- Beyond Budgeting
- Abgrenzung beider Ansätze
- Was ist wirklich neu?
- Kritische Betrachtung
- Zusammenfassung der Arbeit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Kritik an der traditionellen Budgetierung und stellt Verbesserungsansätze im Sinne von Better Budgeting und Beyond Budgeting vor. Sie untersucht, ob diese Vorschläge praktikabel und innovativ sind und inwiefern sie Lösungen für die Kritikpunkte bieten.
- Kritik an der traditionellen Budgetierung
- Das Konzept des Better Budgeting
- Das Konzept des Beyond Budgeting
- Vergleich und Abgrenzung der beiden Ansätze
- Bewertung der Neuheit der Ansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 gibt einen Überblick über die traditionelle Budgetierung, einschließlich ihrer Entstehungsgeschichte, Definitionen, Funktionen und Eigenschaften. Es werden die in der Literatur am häufigsten genannten Kritikpunkte an der traditionellen Budgetierung vorgestellt und kritisch bewertet.
Kapitel 3 beschreibt den Ansatz des Better Budgeting, der eine Weiterführung der traditionellen Budgetierung anstrebt, um die Effizienz von Budgetierungsprozessen zu verbessern. Es werden drei verschiedene Konzepte des Better Budgeting erläutert.
Kapitel 4 stellt das Beyond Budgeting Modell vor, das die Überwindung der Budgetierung anstrebt. Es werden die zwölf Prinzipien des Modells, die unterstützenden Instrumente und die Implementierbarkeit des Modells betrachtet. Beide Kapitel prüfen, inwiefern die Verbesserungsvorschläge bzw. Prinzipien Lösungen für die in Kapitel 2 aufgeführten Kritikpunkte an der traditionellen Budgetierung bieten.
Kapitel 5 bietet eine kritische Analyse der beiden vorgestellten Ansätze, insbesondere im Hinblick auf ihre Neuheit.
Schlüsselwörter
Traditionelle Budgetierung, Better Budgeting, Beyond Budgeting, Kritikpunkte, Prinzipien, Instrumente, Management, Führung, Unternehmenssteuerung, Effizienz, Innovation, Neuheit.
- Quote paper
- Claudia Dietz (Author), 2005, Better Budgeting & Beyond Budgeting - Weiterführung oder Überwindung der Budgetierung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190966