Die vorliegende Hausarbeit thematisiert den Tod innerhalb des Alten Testaments, welches zusammen mit dem Neuen Testament die Bibel bildet. Das Alte Testament trägt die archaischen, israelischen Vorstellungen des Glaubens, die starken Kultureinflüssen ausgesetzt worden sind. Allerdings kann auf die Entstehung und die Einflüsse an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden. Das Thema Tod im Alten Testament stellt einen wichtigen Gegenstand der Theologie dar. Aber auch für Nicht-Theologen ist die Auseinandersetzung mit dem Tod
zu allen Zeiten von Interesse, weil jeder Mensch einmal sterben wird. Trotz dieser Tatsache des Todes eines Jeden sind die Vorstellungen über den Tod (zeit-)spezifisch. So hat das Alte
Testament ebenso wie andere Bereiche, Kulturen oder Religionen seine spezifischen Todesvorstellungen. Sie haben als Glaubensgrundlage weitreichende Konsequenzen auf das Leben der Menschen. Spannend ist insbesondere, wie Gläubige ohne das Neue Testament, d.h. ohne
den Auferstehungsgedanken und den gegenwärtig vorherrschenden Vorstellungen über ein Paradies, dennoch den Glauben an Gott bewahren können. Das Alte Testament liefert bezüglich des Todes eine Fülle an Material, da mit dem Tod nicht nur der Prozess des Sterbens gefasst werden kann, sondern die Vorstellungen weit bis in das Leben hineinreichen. Aus diesem Grund ist ein Rückbezug zum Leben an einigen Stellen unabdingbar. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass innerhalb dieser Hausarbeit nicht der Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden kann, sondern lediglich wichtige Grundzüge der Todesvorstellungen im Alten Testament dargelegt werden können. Dennoch soll die Möglichkeit bestehen sich darüber hinaus intensiver mit einzelnen Aspekten auseinander setzen zu können. Diesbezüglich werden weiterführende Literaturhinweise in Klammern zur Verfügung gestellt. Ebenso kann auch nicht der gesamte Aufbau des Alten Testaments vorgestellt werden, sodass lediglich die, für die Thematik Tod relevanten Stellen aufgeführt werden. Diese sind unter anderem die Bücher Mose: Genesis, Exodus und Deuteronomium. Ebenso tragen aber auch die Psalme (14, 16, 39, 40, 49, 73, 88, 90, 115, 139), das Lehrbuch Kohelet und die Weisheiten Todesvorstellungen in sich. Die Geschichtsbücher: 1. und 2. Samuel/Könige, die Makkabäer und das Lehrbuch Hiob sind ebenso tragend. Auch die Prophetenbücher Jesaja, Jeremia, Ezechiel und das Danielbuch liefern relevante Informationen zu der Thematik Tod.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung „tot sein” im Alten Testament – Die Bedeutung des Lebens als Voraussetzung für das Todesverständnis
- 2.1 Der Ursprung des Todes
- 2.2 Der Tod - Die absolute Macht Gottes?
- 2.3 Die Präsenz des Todes im Leben der alttestamentlichen Menschen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Todesvorstellungen im Alten Testament. Ziel ist es, die grundlegenden Konzepte des Todes im Kontext des alttestamentarischen Lebens darzulegen und zu analysieren, ohne dabei den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Die Arbeit konzentriert sich auf zentrale Aspekte und bietet weiterführende Literaturhinweise für vertiefende Studien.
- Begriffsbestimmung des Todes im Alten Testament und seine Verbindung zum Leben
- Der Ursprung des Todes: Gottes Wille oder Strafe für die Ursünde?
- Gottes Macht und Einfluss auf den Tod
- Die allgegenwärtige Präsenz des Todes im alttestamentarischen Leben
- Der "Tun-Ergehen-Zusammenhang" und die Deutung des Todes als Strafe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Todesvorstellungen im Alten Testament ein und erläutert die Bedeutung dieser Thematik sowohl für die Theologie als auch für ein allgemeines Verständnis des menschlichen Daseins. Sie hebt die Spezifität alttestamentarischer Todesvorstellungen hervor und begründet die Auswahl relevanter Textstellen aus verschiedenen Büchern des Alten Testaments, wie Genesis, Exodus, Deuteronomium, Psalmen, Kohelet, Hiob und den Prophetenbüchern. Der begrenzte Umfang der Arbeit wird betont, mit Hinweisen auf weiterführende Literatur für detailliertere Auseinandersetzungen.
2. Begriffsbestimmung „tot sein” im Alten Testament – Die Bedeutung des Lebens als Voraussetzung für das Todesverständnis: Dieses Kapitel untersucht den alttestamentarischen Todesbegriff im Kontext des Lebens. Es wird dargelegt, dass der Tod untrennbar mit dem Leben verbunden ist, wobei der "Lebensodem" als Kennzeichen des Lebens und dessen Fehlen als Kennzeichen des Todes gesehen wird. Der Bund mit Gott wird als weiterer wichtiger Aspekt des Lebens dargestellt, welcher durch den Tod aufgelöst wird. Der Zustand nach dem Tod wird als schwer greifbar beschrieben und im Zusammenhang mit dem Totenreich später näher beleuchtet. Das Kapitel legt die fundamentalen Gedanken des Todesbegriffs im Alten Testament dar und bildet die Grundlage für die folgenden Kapitel.
2.1 Der Ursprung des Todes: Dieses Unterkapitel befasst sich mit dem theologisch umstrittenen Ursprung des Todes. Es werden zwei gegensätzliche Sichtweisen präsentiert: Der Tod als Gottes Wille, inhärent dem Wesen des Menschen, und der Tod als Strafe für die Ursünde Adams und Evas. Das Kapitel analysiert verschiedene Textstellen des Alten Testaments, die diese beiden Perspektiven stützen, und kommt zu dem Schluss, dass das Alte Testament den Tod im Wesentlichen als dem Wesen des Menschen zugehöriges Schicksal darstellt, während die Gegenposition einer größeren Interpretationsleistung bedarf.
2.2 Der Tod - Die absolute Macht Gottes?: Dieses Unterkapitel untersucht die Frage nach der Macht Gottes im Zusammenhang mit dem Tod. Während Gott primär als Gott des Lebens betrachtet wird, werden auch Textstellen aufgeführt, die den Tod als Gottes Macht darstellen. Es wird argumentiert, dass der Tod zwar im Allgemeinen keine eigenständige göttliche Gewalt ist, Gott aber dennoch Einfluss auf den Zeitpunkt des Todes hat. Gottes Macht wird als der Macht des Todes überlegen dargestellt, wobei die Frage nach der Auslegung des Todes als Macht Gottes offen bleibt. Die wichtige Rolle Gottes im Kontext von Leben und Tod wird betont.
2.3 Die Präsenz des Todes im Leben der alttestamentlichen Menschen: Dieses Unterkapitel behandelt die allgegenwärtige Präsenz des Todes im Leben der Menschen im Alten Testament. Die geringe Lebenserwartung, hohe Kindersterblichkeit und der plötzliche Tod werden als zentrale Faktoren hervorgehoben, die den Tod ständig gegenwärtig machten. Krankheit, Schmerz und Einsamkeit werden als todesähnliche Zustände beschrieben. Der plötzliche Tod wird als besonders problematisch dargestellt, da er ein erfülltes Leben verhindert. Trotz der ständigen Bedrohung wird das Leben als Geschenk Gottes geschätzt, was zu einer positiven Lebenseinstellung führt. Ein langes Leben wird als Lohn und Gnade Gottes angesehen.
Schlüsselwörter
Altes Testament, Tod, Leben, Lebensodem, Gottesbund, Totenreich, Ursprung des Todes, Gottes Macht, Strafe, Präsenz des Todes, Tun-Ergehen-Zusammenhang, Kindersterblichkeit, Psalm, Genesis, Exodus, Deuteronomium, Hiob, Prophetenbücher.
Häufig gestellte Fragen zu: Todesvorstellungen im Alten Testament
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Todesvorstellungen im Alten Testament. Sie untersucht den alttestamentarischen Todesbegriff im Kontext des Lebens, den Ursprung des Todes, Gottes Macht im Zusammenhang mit dem Tod und die allgegenwärtige Präsenz des Todes im alttestamentarischen Leben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung und ein Hauptkapitel mit drei Unterkapiteln. Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung der Thematik. Das Hauptkapitel (2. Begriffsbestimmung „tot sein” im Alten Testament – Die Bedeutung des Lebens als Voraussetzung für das Todesverständnis) untersucht den Todesbegriff im Kontext des Lebens, seinen Ursprung (2.1), Gottes Macht im Verhältnis zum Tod (2.2) und die Präsenz des Todes im alttestamentarischen Alltag (2.3).
Wie wird der Begriff "Tod" im Alten Testament definiert?
Der Tod wird im Alten Testament untrennbar mit dem Leben verbunden gesehen. Der "Lebensodem" kennzeichnet das Leben, dessen Fehlen den Tod. Der Bund mit Gott ist ein weiterer wichtiger Aspekt des Lebens, der durch den Tod aufgelöst wird. Der Zustand nach dem Tod wird als schwer greifbar beschrieben und im Zusammenhang mit dem Totenreich betrachtet.
Was sind die verschiedenen Auffassungen zum Ursprung des Todes?
Es werden zwei gegensätzliche Sichtweisen präsentiert: Der Tod als Gottes Wille, inhärent dem Wesen des Menschen, und der Tod als Strafe für die Ursünde Adams und Evas. Die Arbeit analysiert verschiedene Textstellen und argumentiert, dass das Alte Testament den Tod im Wesentlichen als dem Wesen des Menschen zugehöriges Schicksal darstellt.
Welche Rolle spielt Gott im Zusammenhang mit dem Tod?
Gott wird primär als Gott des Lebens betrachtet. Die Arbeit untersucht jedoch auch Textstellen, die den Tod als Gottes Macht darstellen. Es wird argumentiert, dass Gott zwar Einfluss auf den Zeitpunkt des Todes hat, der Tod aber keine eigenständige göttliche Gewalt ist. Gottes Macht wird als der Macht des Todes überlegen dargestellt.
Wie wird die Präsenz des Todes im alttestamentarischen Leben beschrieben?
Der Tod war im alttestamentarischen Leben allgegenwärtig aufgrund geringer Lebenserwartung, hoher Kindersterblichkeit und plötzlicher Todesfälle. Krankheit, Schmerz und Einsamkeit werden als todesähnliche Zustände beschrieben. Trotz der ständigen Bedrohung wird das Leben als Geschenk Gottes geschätzt.
Welche Textstellen des Alten Testaments werden behandelt?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Bücher des Alten Testaments, darunter Genesis, Exodus, Deuteronomium, Psalmen, Kohelet, Hiob und die Prophetenbücher.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Altes Testament, Tod, Leben, Lebensodem, Gottesbund, Totenreich, Ursprung des Todes, Gottes Macht, Strafe, Präsenz des Todes, Tun-Ergehen-Zusammenhang, Kindersterblichkeit, Psalm, Genesis, Exodus, Deuteronomium, Hiob, Prophetenbücher.
Welches Ziel verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die grundlegenden Konzepte des Todes im Kontext des alttestamentarischen Lebens darzulegen und zu analysieren. Sie konzentriert sich auf zentrale Aspekte und bietet weiterführende Literaturhinweise für vertiefende Studien.
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- Anne-Kristin Wolters (Author), 2010, Das Thema Tod im Alten Testament, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190712