Georg Heyms "Der Gott der Stadt" ist eines der Gedichte, welche die vom Titel ihres Gedichtbandes "Der jüngste Tag" erweckte Erwartung auf Kontinuität mit düsteren Untergangsszenarien enttäuschen, und, neben "Die Dämonen der Städte", den "Berlin"-Gedichten oder "Die Vorstadt", das Leben in einer Metropole abbildet. Als Werk des Frühexpressionismus ist "Der Gott der Stadt" natürlich auch von anderen Motiven beeinflusst, darunter die nicht-mimetische Darstellung der Wirklichkeit, die Sehnsucht nach dem Untergang als Vorstufe zu einem neuen Menschenbild und das Beherrschen der Natur dank technischen Fortschritts. Dieser hier angedeutete Kontext bildet den Rahmen für den folgenden Kommentar von "Der Gott der Stadt", in welchem das Gedicht als eine Einheit aus Form und Inhalt erschlossen werden soll. Dabei ist es notwendig, so genau wie nur möglich jedem einzelnen der „wilde[n], harte[n], erbarmungslose[n] Töne, welche aus diesen Zeilen“ klingen (Balcke), zu lauschen, um am Ende der Intention des gesamten Textes vielleicht etwas näher zu kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Der Gott der Stadt: Ein Kommentar
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Kommentar analysiert Georg Heyms Gedicht „Der Gott der Stadt" aus der Sammlung „Der ewige Tag" (1911) und untersucht dessen Form und Inhalt im Kontext des Frühexpressionismus. Der Kommentar zielt darauf ab, die Intention des Gedichts zu erschließen, indem er die einzelnen Elemente der Sprache und Form analysiert.
- Die Darstellung der Großstadtwelt und ihre technischen Fortschritte
- Die Sehnsucht nach dem Untergang und einem neuen Menschenbild
- Der Konflikt zwischen menschlicher Kontrolle und dämonischen Kräften
- Die Kritik an der Industrialisierung und dem urbanen Lebensstil
- Die Verwendung christlicher und heidnischer Motive
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Gott der Stadt: Ein Kommentar
- In der ersten Strophe wird der Gott der Stadt nur zögerlich eingeführt, stattdessen fokussiert Heym die Umgebung des Gottes und die Wahrnehmung des lyrischen Adressaten. Der Gott wird als dominant und aggressiv dargestellt, seine physische Größe und Dämonie werden durch die Beschreibung seines Throns und seiner Umgebung hervorgehoben.
- Die zweite Strophe erweitert die Beschreibung des Gottes und stellt ihn als Baal dar, der von den Städten angebetet wird. Die Metapher des „roten Bauches" und der Name „Baal" deuten auf eine bevorstehende Katastrophe hin.
- Die dritte Strophe beschreibt die Stadt als einen Ort des rituellen Tanzes und der industriellen Produktion. Der Vergleich des „Korybanten-Tanzes" mit dem Läuten der Kirchenglocken stellt die Stadt als einen Ort der Ausgelassenheit und des Kultes dar.
- In der vierten Strophe wird der Blick des Lesers auf den Gott gelenkt, dessen Augenbrauen mit Feuer verglichen werden. Die Beschreibung des Wetters und die Verwendung des Verbs „betäuben" deuten auf eine bevorstehende Katastrophe hin.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Frühexpressionismus, Georg Heym, „Der Gott der Stadt", „Der ewige Tag", Großstadtwelt, technische Fortschritte, Untergang, Dämonen, Industrialisierung, Urbanisierung, christliche Motive, heidnische Motive, Apokalypse, Form und Inhalt, lyrische Bilder, Spannung, Kontrolle der Natur, Sünde, Religion, Stadt, Gott, Feuer, Zerstörung.
- Quote paper
- Franz Kröber (Author), 2012, Georg Heyms "Der Gott der Stadt" - Ein Kommentar, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190644
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