Trotz ihres Ausmaßes und ihrer zweifellosen Bedeutung in der amerikanischen Geschichte sind dieHexenprozesse von Salem in Europa vergleichsweise unbekannt geblieben. Die Verfolgung vonHexen wird allgemein als ein auf Europa beschränktes Problem betrachtet. Oftmals wird hierbeiaber außer Acht gelassen, dass die europäischen Siedler, allen voran die englischen Puritaner, beiihrer Auswanderung diesen Aspekt der europäischen Kultur mit sich nach Amerika brachten. Mansah demzufolge die Existenz von Hexerei und ebenso die Verfolgung der Hexen auch auf demNeuen Kontinent als selbstverständlichen Teil der Realität an1. Dieser Umstand bot – neben anderenAspekten – den nötigen Nährboden für die Salem witch trials im Neuengland des Jahres 1692.Die entsprechenden Entwicklungen nahmen ihren Anfang bei der Tochter und der Nichte des Geistlichen Samuel Parris von Salem. Bei den beiden Mädchen traten so genannte fits2 auf, d.h. Anfälle begleitet von Krämpfen und anderen außergewöhnlichen Symptomen, gegen die weder dieKirche noch die Medizin adäquate Gegenmittel fand. Die fits, auch afflictions genannt, breitetensich in kürzester Zeit vor allem unter den jüngeren, weiblichen Bewohnern Salems aus. Nachdemeine Gruppe junger Mädchen, bei denen jene afflictions zuerst aufgetreten waren, verschiedeneBewohner Salems der Hexerei bezichtigt hatten, zog die nun beginnende Verfolgung weite Kreise.Am Ende der Gerichtsverhandlungen im Oktober des Jahres 1692 waren 19 Personen gehängt undein Mann zu Tode gepresst worden sowie vier weitere Menschen in der Haft verstorben3. Insgesamt waren Anzeigen gegen etwa 144 Menschen, überwiegend Frauen, vorgebracht worden4. Die Prozesse endeten erst auf Grund wachsender Kritik und der Anklage von 'Stützen derGesellschaft' wie dem Präsidenten von Harvard oder der Frau eines Prozessbeisitzers5.Viel zu dem Status der Prozesse als „prominent feature of the American cultural conscience“6 trugsicherlich auch die gute Quellenlage und die umfangreiche Verarbeitung des Themas in derFachliteratur und Belletristik bei.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Eine chronologische Darstellung der Hexenverfolgungen zu Salem
- 3. Thesen für den Beginn und Ablauf der Salem witch trials
- 3.1. Soziale Thesen
- 3.2. Medizinische Thesen
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Hexenprozesse von Salem im Jahr 1692. Ziel ist es, die Ereignisse chronologisch darzustellen und Thesen zu deren Ursachen und Verlauf zu entwickeln. Der Fokus liegt auf der Analyse der sozialen und medizinischen Faktoren, die zu den Prozessen beitrugen.
- Chronologische Darstellung der Salem Witch Trials
- Analyse der sozialen Bedingungen in Salem
- Untersuchung medizinischer Erklärungsansätze für die "fits"
- Bewertung der Beweisführung und des Gerichtsverfahrens
- Die Rolle von Religion und Kultur im Kontext der Hexenprozesse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Salem Witch Trials ein und betont deren vergleichsweise geringe Bekanntheit in Europa im Gegensatz zu ihrer Bedeutung für die amerikanische Geschichte. Sie hebt hervor, dass die europäischen Siedler, insbesondere die englischen Puritaner, ihre kulturellen Vorstellungen, einschließlich des Glaubens an Hexerei und deren Verfolgung, nach Amerika brachten. Die Einleitung beschreibt den Beginn der Ereignisse mit den "fits" bei den Töchtern und Nichten von Samuel Parris und deren Ausbreitung in Salem, was schließlich zu den Hexenprozessen führte. Der Text unterstreicht die große Anzahl der Angeklagten und die schlussendliche Beendigung der Prozesse aufgrund wachsender Kritik. Die gute Quellenlage und die umfangreiche Aufarbeitung des Themas in Literatur und Belletristik werden ebenfalls erwähnt.
2. Eine chronologische Darstellung der Hexenverfolgungen zu Salem: Dieses Kapitel bietet eine chronologische Darstellung der Ereignisse in Salem. Es beginnt mit den "cautious experiments" einiger Mädchen mit okkulten Praktiken, die als Auslöser der Ereignisse gelten. Der Text beschreibt die ersten Anfälle bei Abigail Williams und Betty Parris am 20. Januar 1692 und die darauf folgenden Reaktionen von Samuel Parris und dem Arzt William Griggs. Die zunehmende Anzahl der "afflicted girls" und die daraus resultierenden Anklagen gegen verschiedene Bewohner Salems werden detailliert geschildert. Das Kapitel illustriert den Verlauf der Prozesse, einschließlich der Rolle der "accusers" und der Angeklagten, sowie der verschiedenen Beweismethoden. Es endet mit einem Blick auf die Kritik an den Prozessen, die schlussendlich zu deren Ende führte.
Schlüsselwörter
Salem Hexenprozesse, 1692, Neuengland, Puritaner, Hexenglaube, soziale Thesen, medizinische Thesen, "fits", "afflictions", "accusers", Gerichtsverfahren, Cotton Mather, Robert Calef, John Hale, Quellenkritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Salem Hexenprozesse - Eine Analyse
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Hexenprozesse von Salem im Jahr 1692. Sie bietet eine chronologische Darstellung der Ereignisse, untersucht die sozialen und medizinischen Faktoren, die zu den Prozessen beitrugen, und bewertet die Beweisführung und das Gerichtsverfahren. Die Arbeit enthält eine Einleitung, eine chronologische Darstellung der Hexenverfolgungen, Thesen zu den Ursachen und zum Ablauf, ein Fazit und ein Glossar der Schlüsselbegriffe.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: die chronologische Abfolge der Ereignisse in Salem, die Analyse der sozialen Bedingungen in Salem, die Untersuchung medizinischer Erklärungsansätze für die "fits" der betroffenen Mädchen, die Bewertung der Beweisführung und des Gerichtsverfahrens, und die Rolle von Religion und Kultur im Kontext der Hexenprozesse.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur chronologischen Darstellung der Hexenverfolgungen, ein Kapitel mit Thesen zu den Ursachen und zum Ablauf (unterteilt in soziale und medizinische Thesen) und ein Fazit. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
Welche Thesen werden zur Erklärung der Salem Hexenprozesse aufgestellt?
Die Arbeit entwickelt Thesen zu den sozialen und medizinischen Faktoren, die zu den Salem Hexenprozessen beitrugen. Die sozialen Thesen beleuchten die gesellschaftlichen Spannungen und Konflikte in Salem, während die medizinischen Thesen sich mit den "fits" der betroffenen Mädchen und möglichen medizinischen Erklärungen auseinandersetzen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit verweist auf die gute Quellenlage und die umfangreiche Aufarbeitung des Themas in Literatur und Belletristik. Konkrete Quellenangaben sind im Haupttext selbst zu finden (diese sind in der vorliegenden Kurzfassung nicht enthalten).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Salem Hexenprozesse, 1692, Neuengland, Puritaner, Hexenglaube, soziale Thesen, medizinische Thesen, "fits", "afflictions", "accusers", Gerichtsverfahren, Cotton Mather, Robert Calef, John Hale, Quellenkritik.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet eine abschließende Bewertung der Salem Hexenprozesse. (Der konkrete Inhalt des Fazits ist in dieser Kurzfassung nicht enthalten.)
Wo finde ich eine detaillierte chronologische Darstellung?
Eine detaillierte chronologische Darstellung der Ereignisse findet sich im entsprechenden Kapitel der Arbeit. Dieses Kapitel beginnt mit den "cautious experiments" einiger Mädchen mit okkulten Praktiken und beschreibt die ersten Anfälle, die Eskalation der Ereignisse, die Rolle der Anklägerinnen und Angeklagten, sowie die verschiedenen Beweismethoden und die schlussendliche Beendigung der Prozesse.
- Quote paper
- Patrick Schmitz (Author), 2008, 1692 - Die Hexenprozesse von Salem, Massachusetts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190609