Die Dynamik spielt in der Musik eine entscheidende Schlüsselrolle. Sie bildet und verstärkt den emotionalen Gehalt eines Stückes. Dieses wird durch die Dynamik vom Hörer anders wahrgenommen als ohne jegliche dynamische Veränderung, doch muss diese auch durch eine Notenschrift vom Komponisten festgehalten und - für den ausführenden Musiker eindeutig - transkribiert werden. Um ein Werk zu interpretieren und korrekt wiederzugeben, muss der Interpret die Dynamik-Zeichen kennen und ahnen können, was der Komponist mit diesen bezwecken wollte. Zeichen wie crescendo und forte bezeichnen dennoch mit Worten nicht exakt festhaltbare Eigenschaften. Gerade aus diesem Grund ist möglicherweise die graphische Form der Notation von Dynamik für Kinder und Anfänger erfahrungsgemäß leichter zu verstehen.
Allerdings könnte es leicht zu Verständnisfragen kommen, wie: „Warum wird eine laute Note nicht dicker geschrieben, als die leisere?“. Wie vermittelt man also gegebene Formen für die Ausdrucksweise von Musik, die von jedem möglicherweise auf eine andere Art und Weise grafisch dargestellt werden würde?
Es gibt verschiedene Ansätze Musiktheorie wie Dynamik zu vermitteln. Ernst Klusen beschreibt, dass Schüler bis zur fünften und sechsten Klasse meist über nicht ausreichende Grundkenntnisse im Fach Musik verfügen. Der Lehrer versuche daher das Verpasste nachzuholen und sei überfordert. Viele Lehrer weichen, laut Klusen an dieser Stelle zum Singen aus, was „allein […] keine Lösung sein [könne].“ (Klusen 1975 : 3). Hierbei könne es sich nur um ein Nachsingen handeln, was unaufhaltsam zu Langeweile bei den Schülern führe. Es ist erschreckend, dass viele Menschen genau diese Erfahrung auch heute noch – 36 Jahre nach Klusens Veröffentlichung – schildern. Offensichtlich fehlt oft die Methodik, mit der Situation umzugehen.
Die körperliche und die Sinneserfahrung sind beim Erlernen von Musiktheorie eine Herangehensweise, die die Schüler mit der Musik in Berührung bringt und in ein langfristiges Verständnis der fühlbaren musikalischen Parameter, wie Rhythmus, resultiert. Neben der Erfahrung der Parameter muss allerdings auch das Verständnis der Zeichen gewährleistet werden, was einen Transfer von real gehörtem zum Papier voraussetzt und vom Lehrer angeleitet werden muss.
Zwei verschiedene Methoden der Vermittlung von Dynamik werden im Folgenden erläutert und auf ihre Durchführbar- und Nachhaltigkeit hinterfragt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund der Vermittlung von Dynamik
- Gegenüberstellung der Methoden
- Hören und diskutieren
- Graphische Notation
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht verschiedene Ansätze zur Vermittlung von Dynamik im Musikunterricht und stellt zwei Methoden einander gegenüber. Ziel ist es, die Effizienz und Nachhaltigkeit beider Methoden zu analysieren und ihre Anwendbarkeit im Unterricht zu bewerten.
- Vermittlung von Dynamik im Musikunterricht
- Theorie und Praxis von musikalischen Ausdrucksformen
- Analyse und Vergleich verschiedener Lehrmethoden
- Bedeutung von Hörerfahrungen und Interpretation im Musikunterricht
- Kulturelle und interkulturelle Aspekte der Musikvermittlung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Dynamik in der Musik und die Herausforderungen, die sich bei ihrer Vermittlung stellen. Sie stellt die Frage, wie man musikalische Ausdrucksformen wie Dynamik adäquat grafisch darstellen und für Kinder und Anfänger verständlich machen kann.
Hintergrund der Vermittlung von Dynamik
Dieser Abschnitt betrachtet die Bedeutung von Musiktheorie für das Verstehen und Reproduzieren von Musik. Er diskutiert die Rolle des Interpreten und die Notwendigkeit, die Intentionen des Komponisten zu verstehen. Weiterhin werden die Herausforderungen angesprochen, die sich aus der Vielfalt kultureller Einflüsse und Hörgewohnheiten ergeben.
Gegenüberstellung der Methoden
Hören und diskutieren
Dieser Abschnitt stellt die erste Methode zur Vermittlung von Dynamik vor, die auf dem Prinzip des aktiven Hörens und Diskutierens basiert. Die Methode zielt darauf ab, die Schüler durch bewusste Wahrnehmung und Interpretation der Dynamik in Musikstücken aktiv in den Lernprozess einzubeziehen.
Graphische Notation
Dieser Abschnitt beschreibt die zweite Methode, die auf der Verwendung von grafischen Notationen basiert. Die Vorteile und Herausforderungen dieser Methode werden erörtert und es wird untersucht, wie sie für Kinder und Anfänger geeignet sein kann.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Dynamik, Musikunterricht, Vermittlung, Methoden, Hören, Diskutieren, Graphische Notation, Interpretation, Musiktheorie, Kultur, Interkultur.
- Quote paper
- Daniel Schmidt (Author), 2011, Vermittlung von Dynamik im Musikunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190459