„religione… omnis gentis nationesque superavimus“1
In diesem Zitat von Cicero kann man deutlich erkennen was die Römer von sich selbst bezüglich der Religion halten: sie überragen durch Religiosität alle Völker und Stämme. Die Römer hielten sich für unübertrefflich auf diesem kultischen Gebiet und waren von sich selbst als frommes Volk überzeugt. Vergil legt hierzu sogar noch eines drauf: „ genus… supra homines supra ire deos pietate videbis…“2 Er lässt in seinem Werk „Aeneis“ Jupiter sagen, dass die Römer eines Tages alle Menschen und Götter an Frömmigkeit übertreffen werden. Diese Art der Frömmigkeit drückte sich ihnen in der Religion(religio) aus und die bestand größten Teils aus kultischer Verehrung der Götter (cultus deorum). Die Verehrung wurde durch Gebete und Riten für die Götter praktiziert und brachte somit einen religiösen und zugleich gesellschaftlichen Aspekt in die Religion ein. Doch könnte man die Sache mit der Religion nicht auch mal anders betrachten? Dies tat Plinius Secundus. Er blickte ihr kritisch entgegen und sagte in seiner naturalis historia genau was er von der Religion der Römer und im Allgemeinen hielt. Plinius behandelt dort ein paar Dinge sehr detailliert und hebt die römische Religion nicht in den Himmel.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die kritische Sicht des Plinius Secundus zur römischen Religion in der historia naturalis
- Religion in Rom
- Das Leben des Plinius Secundus und seine historia naturalis
- Die Kritik des Plinius Secundus in der historia naturalis an der römischen Religion
- Die Existenz von Gott und die Pluralität der römischen Götter
- Gott sein, Kaiservergötterung und die Frage nach übergeordneten Mächten
- Der Vorteil der Pluralität der Götter
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die kritische Sicht des römischen Schriftstellers Plinius Secundus auf die römische Religion in seiner "historia naturalis". Der Fokus liegt auf der Darstellung seiner Argumentation und der Analyse seiner Kritikpunkte im Kontext des römischen religiösen Lebens.
- Die römische Religion und ihre Eigenheiten
- Plinius Secundus' Lebensweg und seine Motivation für seine Kritik
- Plinius' Kritikpunkte an der römischen Religion: Götterpluralität, Kaiservergötterung und Naturverehrung
- Die Bedeutung der "historia naturalis" als Quelle zur römischen Religion
- Die Rolle von Philosophie und Stoizismus in Plinius' Denkweise
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Selbstwahrnehmung der Römer hinsichtlich ihrer Religion und stellt die zentrale These des Textes vor: die kritische Sicht des Plinius Secundus auf die römische Religion. Kapitel 2.1 bietet einen kurzen Überblick über die römische Religion und ihre wichtigsten Elemente. Kapitel 2.2 gibt einen Einblick in das Leben von Plinius Secundus und seine "historia naturalis", während Kapitel 2.3 die kritischen Argumente Plinius' analysiert.
Schlüsselwörter
Römische Religion, Plinius Secundus, historia naturalis, Kritik, Stoizismus, Götterpluralität, Kaiservergötterung, Naturverehrung, Kulteinführung, pietas, religio.
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- Melanie Köppl (Author), 2011, Die kritische Sicht des Plinius Secundus zur römischen Religion in der naturalis historia, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190430