1. Einleitung
Selbst nach beinahe hundert Jahren setzt sich die Debatte über den „Völkermord an den Armeniern“ unvermindert fort. Mehrere hunderttausend Männer, Frauen und Kinder wurden aus ihren Häusern vertrieben; und während ihres Marsches starb eine unzählige Menge an Hunger, Krankheiten oder wurde ermordet.
Für die Opfer macht es keinen Unterschied, ob sie aufgrund eines Plans zur Ausrottung zu Tode kamen oder infolge einer Panikreaktion. Es macht aber einen Unterschied für die historischen Aufzeichnungen und für die Zukunft der türkisch-armenischen Beziehungen.
Was die meisten Türken als Ereignis von Umsiedlung in Kriegszeiten nennt, bezeichnen die Armenier als ersten Genozid des 20. Jahrhunderts. Beide Seiten sind sich jedoch einig, dass eine große Zahl an Armeniern umkam und dass die Deportation von vielen Ausschreitungen begleitet wurde. Ebenso gibt es nicht nur seitens der Armenier und Türken verschiedene Argumentationen und Ansichten, sondern auch von deutschen, amerikanischen und britischen Konsulen, Offizieren, Botschaftern etc.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Situation der Armenier im Osmanischen Reich im 19. Jahrhundert
- Die Deportationen
- Wer ist schuld an den Massakern?
- Rolle der Kurden
- Die Gendarmerie
- Tscherkessen und ähnliches „Gesindel“
- Abdul-Hamid und die Jungtürken
- Der armenische Standpunkt
- Die „10 Gebote“
- Zahl der Toten und Ursachen
- Der türkische Standpunkt
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit befasst sich mit der Frage, ob es sich bei den Ereignissen im Osmanischen Reich im Jahr 1915 um einen Völkermord an den Armeniern handelte. Der Autor analysiert die Situation der Armenier im 19. Jahrhundert, die Deportationen und die Rolle verschiedener Akteure in den Massakern. Ziel ist es, die Ursachen und Hintergründe der Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, um eine neutrale und sachliche Analyse zu ermöglichen.
- Situation der Armenier im Osmanischen Reich im 19. Jahrhundert
- Die Deportationen und deren Ursachen
- Die Rolle der türkischen Regierung und der Jungtürken
- Die armenische und die türkische Perspektive auf die Ereignisse
- Die Frage nach der Schuld an den Massakern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert die anhaltende Debatte über den „Völkermord an den Armeniern“ und stellt die unterschiedlichen Perspektiven von Armeniern und Türken dar. Kapitel 2 beleuchtet die Situation der Armenier im 19. Jahrhundert, wobei die eingeschränkte Autonomie und die Unterdrückung durch die osmanische Herrschaft im Vordergrund stehen. Kapitel 3 widmet sich den Deportationen der Armenier und diskutiert die Hintergründe und die Rolle der türkischen Regierung, insbesondere Enver Pascha und Talât Pascha. Kapitel 4 untersucht die verschiedenen Akteure, die an den Massakern beteiligt waren, wie die Kurden, die Gendarmerie und verschiedene bewaffnete Gruppen.
Schlüsselwörter
Armenier, Osmanisches Reich, Völkermord, Deportation, Massaker, Jungtürken, Enver Pascha, Talât Pascha, Kurden, Gendarmerie, türkisch-armenische Beziehungen, Geschichte, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert.
- Quote paper
- Samet Döger (Author), 2011, "Völkermord" an den Armeniern im Osmanischen Reich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190258