Menschen in den unterschiedlichsten Ländern nutzen Medien um sich zu informieren, zu unterhalten oder um sich auszutauschen. Allerdings nicht in allen Ländern der Welt auf die gleiche Art und Weise. Im Laufe der Zeit und den technischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen, haben sich in jedem Land eigene Mediensysteme gebildet. Diese zeichnen sich durch ökonomische, politische, soziale und kulturelle Eigenschaften einer Gesellschaft aus und bestehen aus verschiedenen Subsystemen, wie Rundfunk, Presse und Online-Medien. Die vielfältigen Unterschiede zwischen den Gesellschaften verschiedener Länder spiegeln sich auch in den Mediensystemen wider. Doch wie unterschiedlich sind diese Systeme von Land zu Land, von Kultur zu Kultur? 1956 stellten Siebert, Peterson und Schramm, bereits die Frage: „Why is the press as it is? Why does it apparently serve different purposes and appear in widely different forms in different countries“ (Siebert et al. 1956: 1). Zeitungen, Rundfunk und seit Neuestem das Internet entwickelten sich keineswegs gleichförmig in allen Ländern. Jedes Land mit der jeweiligen Politik und Kultur hat starken Einfluss auf die Entwicklung seines Mediensystems. So steuert die Politik vor allem die Rahmenbedingungen zur Entfaltung der Medien, während die Kultur großen Einfluss auf das Rezipientenverhalten ausübt.
Doch wie sehen die Mediensysteme nun im Einzelnen aus? Mit Fokus auf den Mediensystemen Deutschlands und den Vereinigten Staaten von Amerika soll diese Hausarbeit aufzeigen, wie sich die Mediensysteme jeweils entwickelt haben und wie sie heute existieren. Beide Länder haben eine ganz unterschiedliche Geschichte und damit auch eine unterschiedliche Entstehung der Medien und Mediensysteme. Wo liegen die Unterschiede und wo die Gemeinsamkeiten? Kann man ein System als das “Bessere” bezeichnen? Wie wird das neue Medium Internet in die Mediensysteme eingebunden, wie verändert und beeinflusst es bereits existierende Systeme? Neue Medien verursachen immer auch eine Veränderung im Mediensystem, seit der Entstehung der Zeitung, über die Entwicklung des Radios bis zur Einführung des Fernsehens.
Nach einer Analyse der Entwicklung der Medienmärkte, dem politischen Parallelismus, der journalistische Professionalität, sowie den Staatsinterventionen können die jeweiligen Mediensysteme der Theorie der drei Modelle von Daniel C. Hallin und Paolo Mancini zugeordnet, und miteinander verglichen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Drei Modelle nach Hallin und Mancini
- 2.1. Polarized Pluralist Model
- 2.2. Democratic Corporatist Model
- 2.3. Liberal Model
- 3. Das deutsche Mediensystem
- 4. Das amerikanische Mediensystem
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Analyse und dem Vergleich der Mediensysteme Deutschlands und der USA im Kontext der von Daniel C. Hallin und Paolo Mancini entwickelten drei Modelle. Die Arbeit untersucht die Entwicklung, die Charakteristika und die aktuellen Herausforderungen der beiden Mediensysteme, insbesondere im Hinblick auf die Rolle des Internets und die Frage nach der "Besseren" Systematik.
- Die Entwicklung der Mediensysteme Deutschlands und der USA
- Der Einfluss der Geschichte und der jeweiligen politischen und kulturellen Rahmenbedingungen auf die Entwicklung der Medien
- Die Zuordnung der Mediensysteme Deutschlands und der USA zu den drei Modellen von Hallin und Mancini
- Die Herausforderungen durch neue Medien wie das Internet für die bestehenden Mediensysteme
- Der Vergleich und die Bewertung der beiden Mediensysteme
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung
Dieses Kapitel liefert eine allgemeine Einleitung in das Thema Mediensysteme und stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor. Es beleuchtet die Unterschiede in der Nutzung von Medien weltweit und die Bedeutung der jeweiligen nationalen Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Mediensystemen. - Kapitel 2: Drei Modelle nach Hallin und Mancini
Dieses Kapitel stellt die drei Modelle von Hallin und Mancini vor, die zur Analyse und zum Vergleich von Mediensystemen dienen. Es beschreibt die jeweiligen Merkmale der Modelle, wie Polarized Pluralist Model, Democratic Corporatist Model und Liberal Model. - Kapitel 2.1: Polarized Pluralist Model
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Polarized Pluralist Model, das insbesondere durch eine auflagenschwache Presse, staatliche Interventionen und einen eher subjektiven und politischen Journalismus charakterisiert ist. Beispiele für Länder mit diesem Modell sind Italien, Spanien, Portugal, Griechenland und Frankreich. - Kapitel 2.2: Democratic Corporatist Model
Dieser Abschnitt behandelt das Democratic Corporatist Model, das durch einen moderaten politischen Pluralismus, eine auflagenstarke Presse und eine starke Selbstkontrolle der Medien geprägt ist. Dieses Modell findet sich beispielsweise in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, den Niederlanden, Belgien, Österreich und der Schweiz.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Schlüsselwörter Mediensystem, Vergleich, Deutschland, USA, Hallin und Mancini, Polarized Pluralist Model, Democratic Corporatist Model, Liberal Model, Journalismus, Politik, Kultur, Internet, neue Medien, Entwicklung, Herausforderungen.
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- Maximilian Schrader (Author), 2011, Die Mediensysteme Deutschlands und der USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190192