Ganzheitliche Produktentstehungssysteme (GPES) stellen die Übertragung von Ganzheitlichen Produktionssystemen (GPS) auf die Produktentstehung dar. Die verschiedenen Gestaltungsprinzipien der GPS sollen auf die Produktentstehung übertragen werden und diese effizienter und effektiver machen. Dies ist noch ein sehr junger Forschungsbereich, dem das Toyota Product Development System zugrundeliegt. In dieser Arbeit wird das Prinzip Vermeidung von Verschwendung und Ansätze wie es auf die PE übertragen werden könnte genauer betrachtet. Das Prinzip basiert auf Kundenorientierung und der Beseitigung nicht wertschöpfender Tätigkeiten. Die Identifikation dieser Tätigkeiten ist nicht so einfach, da es sowohl
direkte als auch indirekte Verschwendung bzw. zur Wertschöpfung benötigte als auch nicht wertschöpfende Tätigkeiten gibt. Diese gilt es zu identifizieren und mit Hilfe geeigneter Methoden zu eliminieren.
Die Übertragung dieses Gestaltungsprinzips auf die Produktentstehung bzw. den Produktentstehungsprozess (PEP) stellt die Forscher vor große Herausforderungen, da im PEP im Gegensatz zum Auftragsabwicklungsprozess andere Anforderungen gegeben sind. Im PEP
geht es grundsätzlich um Informationsflüsse und keine Materialflüsse, es handelt sich um kognitive Prozesse, die schwer zu durchschauen sind. Die Kreativität ist von großer Bedeutung für Innovationen und diese einzuschränken wäre ein Fehler. Deshalb ist es wichtig nur die Tätigkeiten zu eliminieren, die auch wirklich Verschwendung darstellen.
Die Recherche der bisherigen Ansätze zur Übertragung des Prinzips Vermeidung von Verschwendung hat gezeigt, dass sich schon einige Experten mit dieser Fragestellung beschäftigt haben. Eine einheitlichen Übertragungs- oder Lösungsansatz gibt es aber noch nicht. In dieser Arbeit werden sieben Ansätze analysiert im Zeitraum von 2002 bis 2010. Die Ansätze stammen vom Institut für Fabrikbetriebslehre und Unternehmensforschung (IFU) der TU
Braunschweig, vom Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen, von der Lean Advancement Initiative des Massachusetts Institute of Technology (MIT), von Morgan und Liker, Oehmen und Rebentisch, Ward sowie Haque und James-Moore. Fast alle Ansätze legen T. Ohno und seine Verschwendungsarten zu Grunde, bieten aber selten konkrete Lösungsansätze um die Verschwendung zu beseitigen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Ausgangssituation und Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
2 Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS)
2.1 Historische Entwicklung
2.2 Definitionen
2.3 Aufbau und Struktur
2.4 Gestaltungsprinzipien
2.5 Das Gestaltungsprinzip Vermeidung von Verschwendung
3 Der Produktentstehungsprozess (PEP)
3.1 Grundlagen des Produktentstehungsprozesses
3.2 Abgrenzung zum Auftragsabwicklungsprozess
3.3 Zielsystemvergleich Produktentstehungsprozess und Fertigung
4 Übertragung des Gestaltungsprinzips Vermeidung von Verschwendung auf den Produktentstehungsprozess
4.1 Bisherige Ansätze
4.1.1 Ansatz vom IFU
4.1.2 Ansatz von der LAI des MIT (Nightingale 2002 & McManus 2005)
4.1.3 Ansatz von Morgan und Liker 2006 bzw. TPDS
4.1.4 Ansatz von Oehmen und Rebentisch
4.1.5 Ansatz des WZL der RWTH Aachen (Schuh, Lenders und Schöning 2007)
4.1.6 Ansatz von Ward
4.1.7 Ansatz von Haque und James-Moore
4.2 Zusammenfassung
5 Entwicklung eines Lösungsansatzes
5.1 Allgemeines Vorgehen
5.2 Ist-Situation
5.3 Identifizieren der Verschwendungstreiber
5.4 Verringern der Verschwendung
5.5 Kontinuierliche Verbesserung
6 Kritische Würdigung und Ausblick
7 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Anhang
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