Vorab ist festzustellen, dass aufgrund der Nähe zu anderen epischen Kleinformen, wie z.B. Anekdote, Märchen, Märe, Witz u.a. es schwierig ist, eine sich davon abgrenzende, gültige Definition zu entwickeln.
Das Wort ′Schwank′ kommt ursprünglich aus dem Mittelhochdeutschen (swanc: leicht zu schwingen) bedeutet Schwung, Hieb, Streich, und daher: die Erzählung eines Streichs. Der Schwank ist eine kurze, meist realistische Erzählung in Versen oder Prosa mit einer Pointe, die einen lustigen Einfall oder eine komische Begebenheit wiedergibt. In vielen Fällen ist der Schwank auch mit derben und bisweilen obszönen Elementen bestückt. Die Intention dieser Erzählungen ist in erster Linie zu unterhalten, man kann in einigen Schwanktypen aber auch lehrhafte Tendenzen feststellen (diskursive Passagen). Schwänke gehören zu den lebendigsten Literaturerzeugnissen des 16 Jahrhunderts. Als Volksdichtung ist der Schwank uralt, wurde aber erst im Spät-MA literarisch fixiert. Berühmte große Schwanksammlungen entstanden im 16 Jh., wie z.B. J. Pauli: ’Schimpf und Ernst’ (1522) oder J. Wickram: ’Das Rollwagenbüchlein’ (1555).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Definition der Gattung Schwank
- 1.2. Biographie des Autors
- 2. Werk
- 2.1. Ausgaben
- 2.2. Quellen
- 2.3. Formeller Aufbau
- 3. Formelle Merkmale
- 3.1. Sprache/Stilistische Mittel
- 3.2. Erzählverhalten
- 4. Schwankcharakter
- 4.1. Unterteilung der Schwänke in Klassen
- 4.2. Genrebilder/Motive/Schalktreibende
- 4.3. Wirkung bei der Rezeption/Bezug zum Titel
- 5. Handlungstypus eines Schwankes
- 6. Vergleich 'Nachtbüchlein' vs. 'Schimpf und Ernst'
- 7. Wirkung
- 7.1. Literarischer Wert
- 8. Soziologische Aspekte in den Schwänken
- 8.1. Kritik an der gesellschaftlichen Ordnung
- 9. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert Valentin Schumanns 'Nachtbüchlein', eine Sammlung von Schwänken aus dem 16. Jahrhundert. Sie zielt darauf ab, die gattungsspezifischen Merkmale des Schwanks sowie die Besonderheiten von Schumanns Werk herauszuarbeiten.
- Die Definition und Abgrenzung der Gattung Schwank
- Der Autor Valentin Schumann und sein Lebenswerk
- Der Aufbau und die Gestaltung des 'Nachtbüchleins'
- Die Sprache und der Stil der Schwänke
- Die soziologische Bedeutung der Schwänke
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Gattung Schwank vor und beleuchtet die Biographie des Autors Valentin Schumann. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Werk 'Nachtbüchlein' selbst, analysiert seine Ausgaben, Quellen und seinen formalen Aufbau. Kapitel drei untersucht die sprachlichen und stilistischen Merkmale sowie das Erzählverhalten der Schwänke. Das vierte Kapitel analysiert den Schwankcharakter anhand der darin vorkommenden Motive, Genrebilder und schalktreibenden Figuren. Kapitel fünf befasst sich mit dem Handlungstypus eines Schwanks und vergleicht 'Nachtbüchlein' mit dem Werk 'Schimpf und Ernst' von Johann Pauli. Das siebte Kapitel beleuchtet die literarische Wirkung der Schwänke und das achte Kapitel analysiert die soziologischen Aspekte, insbesondere die Kritik an der gesellschaftlichen Ordnung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Schwank, Valentin Schumann, 'Nachtbüchlein', Spätmittelalter, Frühe Neuzeit, Sprache, Stil, Genrebilder, Motive, Schalktreibende, Handlungstypus, soziologische Aspekte, Kritik an der gesellschaftlichen Ordnung.
- Quote paper
- Melanie Ellrott (Author), 2003, Zur Schwanksammlung 'Nachtbüchlein' von Valentin Schumann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18914