„Wer auf eine Kompetenzdefinition hofft, hofft vergeblich.“ (John Erpenbeck)
Der Begriff der Kompetenz begegnet uns in diesen Tagen in sämtlichen Bereichen
unseres Lebens. Sowohl im Beruf als auch im Alltag wird man mit Kompetenzen
und Entwicklungen konfrontiert. Erpenbecks These möchte ich zu widerlegen
versuchen, sowie dem Begriff Kompetenz ein Verständnis zu geben.
Die Ausarbeitung beschäftigt sich mit dem Thema der Kompetenz und deren
Entwicklung. Dabei sollen unter anderem folgende Fragen geklärt werden:
Was versteht man unter dem Begriff der Kompetenz? Welche Reichweite hat
dieser Begriff in den verschiedenen Lebensbereichen eines Individuums?
Inwieweit lässt sich der Begriff einer Definition unterziehen? Wie weitreichend ist
das Verständnis dafür und wo wird er eingesetzt bzw. warum wird der Begriff in
der heutigen Zeit so oft thematisiert?
Zunächst erfolgt eine begriffliche Abgrenzung von Kompetenz und Qualifikation.
Dabei muss auf wesentliche Unterschiede in der Begriffsdefinition und in deren
Anwendung eingegangen werden. Folgend soll der Begriff der Kompetenz näher
beleuchtet und das Verständnis von Kompetenz durch die Ausführung von
verschiedenen Konnotationen des Kompetenzbegriffs untermauert werden.
Abschließend erfolgt eine Untergliederung verschiedener Kompetenzarten, mit
dem Ziel die Bedeutung des Begriffs der Kompetenz zu verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kompetenz versus Qualifikation
- Verständnis des Kompetenzbegriffs
- Kompetenz im engeren Sinne
- Konnotationen des Kompetenzbegriffs
- Zentrale Kompetenzen
- Fachübergreifende Kompetenzen
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, den vielseitig verwendeten Begriff „Kompetenz“ zu definieren und abzugrenzen. Sie untersucht den Unterschied zwischen Kompetenz und Qualifikation und beleuchtet verschiedene Facetten des Kompetenzbegriffs. Die Arbeit strebt nach einem umfassenden Verständnis von Kompetenz und ihrer Bedeutung in verschiedenen Lebensbereichen.
- Abgrenzung von Kompetenz und Qualifikation
- Definition und Konnotationen des Kompetenzbegriffs
- Arten von Kompetenzen (zentrale und fachübergreifende)
- Bedeutung von Kompetenzentwicklung
- Kompetenz im beruflichen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Kompetenz ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Verständnis und der Reichweite des Kompetenzbegriffs. Sie verweist auf die scheinbar widersprüchliche Aussage Erpenbecks, dass eine definitive Kompetenzdefinition unmöglich sei, und kündigt die Absicht an, diese These zu widerlegen. Die Einleitung umreißt die Struktur der Arbeit und benennt die zu behandelnden Fragen, die sich mit der Definition von Kompetenz, ihrer Reichweite in verschiedenen Lebensbereichen, der Möglichkeit einer Definition und der Aktualität des Themas befassen. Es wird eine begriffliche Abgrenzung von Kompetenz und Qualifikation angekündigt, gefolgt von einer detaillierten Beleuchtung des Kompetenzbegriffs und einer Klassifizierung verschiedener Kompetenzarten, um die Bedeutung des Begriffs zu verdeutlichen.
Kompetenz versus Qualifikation: Dieses Kapitel grenzt den Begriff der Kompetenz vom Begriff der Qualifikation ab, die oft synonym verwendet werden. Es erläutert die Entstehung des Qualifikationsbegriffs in den 1960er und 1970er Jahren als Reaktion auf die ungenaue Definition des Bildungsbegriffs und seine Verwendung zur Konkretisierung von Curricula. Der Deutsche Bildungsrat von 1974 definierte Qualifikation als "Fertigkeiten, Kenntnisse und Wissensbestände, die im Hinblick auf ihre Verwertbarkeit bestimmt werden". Der Fokus liegt auf der Anwendung von Kenntnissen im privaten, gesellschaftlichen und beruflichen Leben. Im Gegensatz dazu werden Kompetenzen als Fähigkeiten und Fertigkeiten des Subjekts definiert, die sich nicht nur auf den beruflichen Kontext beschränken, sondern auch die Persönlichkeitsbildung miteinbeziehen. Der Begriff der beruflichen Handlungskompetenz, der in den 1980er Jahren aufkam, wird als Leitziel der Berufsausbildung hervorgehoben, und der Fokus verschiebt sich von einer engen betrieblich-funktionalen Qualifizierung hin zur Kompetenzentwicklung.
Verständnis des Kompetenzbegriffs: Dieses Kapitel widmet sich einem tiefergehenden Verständnis des Kompetenzbegriffs. Es beginnt mit einer allgemeinen Definition, die jedoch als zu umfassend und ungenau kritisiert wird. Im engeren Sinne wird der Begriff der Kompetenz aus dem organisationalen Kontext heraus erklärt, wo er ursprünglich die Zuständigkeiten für Ressorts und Abteilungen regelte. Der Unterschied zwischen verliehenen Entscheidungsbefugnissen und persönlicher Entscheidungsfähigkeit wird herausgestellt. Der Fokus liegt auf der beruflichen Kompetenz, die als Verfügbarkeit von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten für die selbständige und flexible Lösung von Arbeitsaufgaben definiert wird, mit der Bereitschaft zur Mitwirkung im beruflichen Umfeld. Die eng mit dem Kompetenzbegriff verbundene Kompetenzentwicklung wird ebenfalls thematisiert und als ein individueller Prozess verstanden, der sich nicht nur auf die Arbeitswelt, sondern auch auf die Lebenswelt erstreckt.
Schlüsselwörter
Kompetenz, Qualifikation, Kompetenzentwicklung, berufliche Handlungskompetenz, Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten, beruflicher Kontext, Persönlichkeitsbildung, Definition, Abgrenzung.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Kompetenz vs. Qualifikation
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick zum Thema „Kompetenz“, im Vergleich zu „Qualifikation“. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Text analysiert den Kompetenzbegriff, grenzt ihn von Qualifikation ab und untersucht verschiedene Facetten und Arten von Kompetenzen (zentrale und fachübergreifende Kompetenzen). Ein besonderer Fokus liegt auf der beruflichen Handlungskompetenz und der Kompetenzentwicklung.
Wie wird Kompetenz im Text definiert und abgegrenzt?
Der Text unternimmt den Versuch, den vielseitig verwendeten und oft ungenau definierten Begriff „Kompetenz“ zu präzisieren. Er differenziert zwischen Kompetenz im engeren (organisationalen) Sinn (Zuständigkeiten, Entscheidungsbefugnisse) und im weiteren Sinn (persönliche Entscheidungsfähigkeit, Fähigkeiten und Fertigkeiten). Im beruflichen Kontext wird Kompetenz als die Verfügbarkeit von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten zur selbständigen und flexiblen Lösung von Arbeitsaufgaben definiert, inklusive der Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Im Gegensatz dazu wird Qualifikation als „Fertigkeiten, Kenntnisse und Wissensbestände, die im Hinblick auf ihre Verwertbarkeit bestimmt werden“ (Deutscher Bildungsrat 1974) beschrieben, mit einem Fokus auf die Anwendung von Wissen in verschiedenen Lebensbereichen. Der Text betont den Unterschied, dass Kompetenz die Persönlichkeitsbildung miteinbezieht, während Qualifikation eher auf die Anwendung von Wissen ausgerichtet ist.
Welche Arten von Kompetenzen werden im Text behandelt?
Der Text unterscheidet zwischen zentralen und fachübergreifenden Kompetenzen. Zentrale Kompetenzen sind nicht näher spezifiziert, der Text fokussiert sich aber stark auf die berufliche Handlungskompetenz als Beispiel einer wichtigen Kompetenzart. Fachübergreifende Kompetenzen werden als Kompetenzen beschrieben die über verschiedene Fachgebiete hinweg relevant sind. Die genaue Auflistung dieser Kompetenzen erfolgt nicht, die Bedeutung der Kompetenzentwicklung im privaten und beruflichen Kontext wird jedoch hervorgehoben.
Was ist der Unterschied zwischen Kompetenz und Qualifikation laut diesem Text?
Der Text argumentiert, dass Kompetenz und Qualifikation oft synonym verwendet werden, aber unterschiedliche Bedeutungen haben. Qualifikation bezieht sich auf nachweisbare Fertigkeiten, Kenntnisse und Wissensbestände, die im Hinblick auf ihre Verwertbarkeit bestimmt werden. Kompetenz hingegen umfasst Fähigkeiten und Fertigkeiten des Subjekts, die sich nicht nur auf den beruflichen Kontext beschränken, sondern auch die Persönlichkeitsbildung miteinbeziehen. Kompetenz ist somit umfassender und beinhaltet auch die Anwendung von Wissen und Fähigkeiten in verschiedenen Kontexten und Situationen.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text beinhaltet folgende Kapitel: Einleitung, Kompetenz versus Qualifikation, Verständnis des Kompetenzbegriffs und Schlussbemerkung (letzteres ist nur im Inhaltsverzeichnis genannt, der Inhalt ist im vorliegenden Auszug nicht enthalten). Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel ausführlich beschrieben.
Was ist die Zielsetzung des Textes?
Die Zielsetzung des Textes ist es, den vielseitig verwendeten Begriff „Kompetenz“ zu definieren und abzugrenzen, den Unterschied zwischen Kompetenz und Qualifikation zu untersuchen und ein umfassendes Verständnis von Kompetenz und ihrer Bedeutung in verschiedenen Lebensbereichen zu entwickeln. Der Text versucht, die scheinbar widersprüchliche These zu widerlegen, dass eine definitive Kompetenzdefinition unmöglich sei.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diesen Text?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Kompetenz, Qualifikation, Kompetenzentwicklung, berufliche Handlungskompetenz, Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten, beruflicher Kontext, Persönlichkeitsbildung, Definition, Abgrenzung.
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- Eileen Schott (Author), 2003, Berufliche Kompetenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18889