Inhalt der vorliegenden Bachlor-Abschlussarbeit ist der praktische Ansatz akzeptierender
Drogenarbeit, der anhand seiner Prinzipien, Ziele und Methoden, verknüpft mit theoretischen
Ausführungen ausgewählter sozialwissenschaftlicher Theorien und Methoden sowie ethischen
Perspektiven in seiner Aktualität und Wichtigkeit dargestellt wird.
Ziel der Arbeit ist es, einer oftmals vermeintlich angenommenen Willkür akzeptierender Drogenarbeit
entgegenzutreten, indem die fundierten theoretischen und praktischen Überlegungen
dieses Ansatzes abgebildet werden. Gleichzeitig wird die Theorie auf ihre Praxistauglichkeit
getestet, indem ausgewählte Angebote akzeptierender Drogenarbeit betrachtet werden. Eine
kritische Analyse der einzelnen Aspekte akzeptierender Drogenarbeit, insbesondere im Hinblick
auf deren Realisierung in der aktuellen abstinenzorientierten drogenpolitischen Situation
in Deutschland, ergibt ein realistisches Bild des Ansatzes.
Zu Beginn stelle ich durch die detaillierte Betrachtung ausgewählter illegaler Substanzen deren
Wirkungen, Folgen und Umgangsregeln dar. Dies bildet die Grundlage der darauf folgenden
medizinischen und sozialwissenschaftlichen Betrachtungen von Konsum und Abhängigkeit,
die daraufhin in die Skizzierung der Menschenbilder, die den Ansätzen ‘akzeptierend’
und ‘abstinenzorientiert’ zu Grunde liegen, mündet. Das zweite Kapitel umfasst die Darstellung
der aktuellen drogenpolitischen Lage in Deutschland im direkten Vergleich zur akzeptierenden
Drogenarbeit. Diese betrachte ich detailliert in ihrer Entstehung, der praktischen und
theoretischen Entwicklung sowie deren aktuellen Schwerpunkte. Im dritten Kapitel erläutere
ich die handlungstheoretischen Grundlagen des Ansatzes: das hermeneutische Paradigma, die
lebensweltorientierte Soziale Arbeit, die Verantwortungsethik und die Methode des Empowerment.
Zentraler Aspekt ist dabei die Autonomie des/der Konsumenten/in zum verantwortlichen
Handeln und die Aufgabe der Sozialen Arbeit, diese dazu zu befähigen. Abschließend
verdeutliche ich die bisherigen Ausführungen in der Darstellung ausgewählter praktischer
Angebote.
Zentrale Ergebnisse der Arbeit sind die Widerlegung der Willkürlichkeit akzeptierender Drogenarbeit,
die trotz der Zieloffenheit des Hilfeprozesses nicht stattfindet sowie die Erkenntnis,
dass absolute akzeptierende Drogenarbeit in der aktuellen gesellschaftspolitischen Situation in
Deutschland nicht möglich ist, ohne sich auch im Graubereich der Legalität zu bewegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konsum und Abhängigkeit
- Substanzgebundener Konsum illegaler Drogen
- Drogenabhängigkeit - Krankheit oder selbstbestimmter Lebensstil!?
- Konsument/innen als Inhaber/innen der Menschenwürde
- Abstinenzorientierte Drogenpolitik vs. Akzeptierende Drogenarbeit!?
- Abstinenzorientierte Drogenpolitik und Gesetzgebung in Deutschland
- Akzeptierende Drogenarbeit
- Die Anfänge des Ansatzes akzeptierender Drogenarbeit
- Prinzipien, Ziele und Methoden akzeptierender Drogenarbeit
- Handlungstheoretische Grundlagen und praktische Umsetzung akzeptierender Drogenarbeit
- Hermeneutisches Paradigma und lebensweltorientierte Soziale Arbeit
- Verantwortungsethik und die Bedeutung für akzeptierende Drogenarbeit
- Befähigung von Drogenkonsument/innen durch Empowerment
- Beispiele praktischer Umsetzung akzeptierender Drogenarbeit
- Konsumräume
- Drugchecking
- Aufsuchende Arbeit
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelor-Abschlussarbeit analysiert den praktischen Ansatz der akzeptierenden Drogenarbeit und zeigt dessen Prinzipien, Ziele und Methoden auf. Dabei werden relevante sozialwissenschaftliche Theorien und Methoden sowie ethische Perspektiven herangezogen, um die Aktualität und Bedeutung des Ansatzes zu beleuchten. Die Arbeit zielt darauf ab, der oftmals vorgebrachten Kritik entgegenzutreten, dass akzeptierende Drogenarbeit willkürlich sei, indem sie die fundierten theoretischen und praktischen Überlegungen dieses Ansatzes darlegt. Darüber hinaus wird die Theorie auf ihre Praxistauglichkeit geprüft, indem ausgewählte Angebote akzeptierender Drogenarbeit betrachtet werden. Eine kritische Analyse der einzelnen Aspekte des Ansatzes, insbesondere im Hinblick auf deren Realisierung in der aktuellen drogenpolitischen Situation in Deutschland, liefert ein realistisches Bild der akzeptierenden Drogenarbeit.
- Wirkungen, Folgen und Umgangsregeln mit illegalen Drogen
- Medizinische und sozialwissenschaftliche Betrachtungen von Konsum und Abhängigkeit
- Menschenbilder in akzeptierender und abstinenzorientierter Drogenarbeit
- Drogenpolitische Lage in Deutschland im Vergleich zur akzeptierenden Drogenarbeit
- Handlungstheoretische Grundlagen des Ansatzes (Hermeneutik, lebensweltorientierte Soziale Arbeit, Verantwortungsethik, Empowerment)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer detaillierten Betrachtung ausgewählter illegaler Substanzen, um deren Wirkungen, Folgen und Umgangsregeln darzulegen. Dies dient als Grundlage für die medizinischen und sozialwissenschaftlichen Betrachtungen von Konsum und Abhängigkeit, die anschließend in die Skizzierung der Menschenbilder, die den Ansätzen "akzeptierend" und "abstinenzorientiert" zugrunde liegen, münden. Das zweite Kapitel behandelt die aktuelle drogenpolitische Lage in Deutschland im Vergleich zur akzeptierenden Drogenarbeit. Dabei werden Entstehung, praktische und theoretische Entwicklung sowie aktuelle Schwerpunkte der akzeptierenden Drogenarbeit detailliert beleuchtet. Im dritten Kapitel werden die handlungstheoretischen Grundlagen des Ansatzes erörtert, darunter das hermeneutische Paradigma, die lebensweltorientierte Soziale Arbeit, die Verantwortungsethik und die Methode des Empowerments. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Autonomie des/der Konsumenten/in zum verantwortlichen Handeln und der Aufgabe der Sozialen Arbeit, diese dazu zu befähigen. Abschließend werden die bisherigen Ausführungen in der Darstellung ausgewählter praktischer Angebote, wie Konsumräume, Drugchecking und aufsuchende Arbeit, verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Akzeptierende Drogenarbeit, Abstinenz, Drogenkonsum, Abhängigkeit, Illegalität, Legalität, Sucht, Menschenwürde, Autonomie, Empowerment, Konsumräume, Drugchecking, Aufsuchende Arbeit, hermeneutisches Paradigma, lebensweltorientierte Soziale Arbeit, Verantwortungsethik, Deutschland, Drogenpolitik.
- Quote paper
- Marie-Luise Hess (Author), 2009, Akzeptierende Drogenarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188850