Okzitanien
Okzitanien gehört zu den großen und traditionsreichen europäischen Regionen, die trotz der Existenz zentralistischer Nationalstaaten eine große kulturelle Vielfalt aufweisen. Der Name "Okzitanien" taucht in keinem Lexikon, auf keiner Landkarte auf. Okzitanien bildet keine politische Einheit und war auch in der Vergangenheit nie ein einheitliches politisches Gebilde. Okzitanien, das ist das andere Frankreich, der Süden. Konkreter ausgedrückt: Okzitanien ist das Gebiet, wo die okzitanische Sprache gesprochen wird. Das Sprachgebiet macht etwa das südliche Drittel Frankreichs (ca. 12 Millionen Einwohner) aus und umfasst die Grenzen der historischen Landschaft Languedoc und Provence, die ehemalige Grafschaft Nizza, das Limousin, die südliche Hälfte der Dauphiné, die Auvergne und Gascogne und den ehemaligen Pyrenäen-Staat Bearn. Außerdem wird Okzitanisch in den Piemontalpen Italiens und in einer Gemeinde Kalabriens (Guardia Piemontese) sowie in einem Tal innerhalb Kataloniens (La Val d′Aran) gesrprochen, wo es trotz sehr geringer Sprecherzahl sogar offiziellen Status hat.
Inhaltsverzeichnis
- 2. Die Stigmatisierung der „Patois“
- 3. Das Okzitanische zur Zeit der Revolution
- 4. Übersetzungen
- 4.1. Die Tatsachen
- 4.2. Quellen der Übersetzung
- 4.3. Warum kam es zum Misserfolg?
- 5. Die linguistische Situation in Montauban
- 5.1. Die,,pétition“ von Antoine Gautier-Sauzin
- 5.2. Der Einfluss von Antoine Gautier-Sauzin
- 6. Die Sprache bei Ortsversammlungen in Languedoc zur Zeit der Revolution
- 6.1. Der Gebrauch des Französischen
- 6.2. Die Realität der Intervenienten
- 6.3. Die Funktion der Sprache
- 7. Resumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die linguistische Situation im Languedoc während der Französischen Revolution und beleuchtet die Rolle der okzitanischen Sprache in diesem Kontext. Die Autorin analysiert den Wandel von der Tradition der „Patois“ zur Dominanz des Französischen und erforscht die sozialen, politischen und kulturellen Auswirkungen dieser Entwicklung.
- Stigmatisierung der okzitanischen Sprache als „Patois“
- Die Rolle der Französischen Revolution im Sprachwandel
- Die linguistische Situation in Montauban und die Bedeutung von Antoine Gautier-Sauzin
- Der Gebrauch von Französisch und Okzitanisch in öffentlichen Versammlungen
- Die sprachliche Realität und die Funktionsweise der Sprache in der revolutionären Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die historische Stigmatisierung der okzitanischen Sprache als „Patois“ und untersucht die pejorative Bedeutung dieser Bezeichnung im Kontext der französischen Revolution. Kapitel 3 widmet sich der Entwicklung des Okzitanischen im revolutionären Umbruch, während Kapitel 4 den Fokus auf Übersetzungsprozesse legt und insbesondere die Ursachen für deren Misserfolg analysiert. Kapitel 5 befasst sich mit der sprachlichen Situation in Montauban und untersucht die Bedeutung des örtlichen Politikers Antoine Gautier-Sauzin für die Verbreitung des Französischen. Kapitel 6 analysiert den Sprachgebrauch bei Ortsversammlungen in Languedoc und beleuchtet die Verwendung von Französisch und Okzitanisch in dieser Kontext sowie die soziale und politische Bedeutung der Sprache in der revolutionären Zeit.
Schlüsselwörter
Okzitanisch, Französisch, „Patois“, Französische Revolution, Sprachwandel, Linguistische Situation, Montauban, Antoine Gautier-Sauzin, Ortsversammlungen, Sprachgebrauch, Soziolinguistik, Geschichte der Sprache.
- Quote paper
- Carina Hirschl (Author), 2001, Sprachen und Gesellschaft im Languedoc, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18871