Womit versucht die Lehrerin, die Kinder für den Mathematikunterricht zu interessieren?
Im Allgemeinen kann man sagen, dass Frau x versucht, ihre eigene Begeisterung für die Mathematik auf die Schüler zu übertragen. Sie möchte den Kindern deutlich machen, dass Mathematik keine Strafaktion darstellt. Es ist jedoch in dieser Klasse nicht in allen Bereichen der Mathematik möglich. Hierzu möchte ich ein Beispiel geben. Die Hälfte der Klasse hat große Schwierigkeiten im Bereich Sachrechnen. Diese Kinder sind nichtdeutscher Muttersprache. Aufgrund ihrer Sprachschwierigkeiten können sie den Inhalt der Textaufgaben sprachlich nicht erschließen. Das hat natürlich Desinteresse dieser Kinder, keine Mitarbeit und Störungen des Unterrichts zur Folge.
Man konnte jedoch beobachten, dass Frau x aufgrund dieses Problems erst recht versucht, die Textaufgaben interessant zu gestalten. Die Schüler haben die Möglichkeit, eigene Sachaufgaben zu erzeugen und diese ihren Mitschülern zu stellen. Bevor dies geschieht, wird die Aufgabe von Frau Plasa kontrolliert. Es stellt eine hohe Motivation dar, dass "ihre Aufgabe", ihre Leistung, der gesamten Klasse vorgestellt wird. Außerdem trägt der Schüler, der in die Lehrerrolle schlüpfen darf, Verantwortung, indem er die Lösungen seiner Mitschüler kontrollieren darf. Um die Kinder für den Mathematikunterricht zu interessieren, hat Frau x eine Morgentafel in dieser Klasse eingeführt. Das heißt, vor jeder ersten Stunde, die sie gemeinsam mit ihrer Klasse hat, schreibt sie ungefähr 20 Minuten vor Beginn der Stunde, verschiedene Arbeitsaufträge an die Tafel. Diese stellen keine Strafarbeiten dar. Ganz im Gegenteil, die Schüler können sich selbständig mit mathematischen Themen spielerisch auseinandersetzen. Das können Spiele wie Domino, Kopfrechnen, Memory usw. sein. Durch die Morgentafel sind alle beschäftigt, stellen sich auf den Mathematikunterricht ein, sind begeistert bei der Sache und wiederholen den bereits kennen gelernten Stoff.
Gliederung
A: Beobachtungsaufgaben
A1: Bezogen auf den gesamten Zeitraum des Praktikums
1. Motivation der Kinder
2. Intentionen der Lehrerin
3. Fachspezifische Lernschwierigkeiten
A2: Bezogen auf eine Unterrichtsstunde
1. Thema der Stunde – Stellung im curricularen Lehrplan
2. Lernziele in der zeitlichen Abfolge
3. Lehrstrategien
4. Medien und Materialien
5. Lernphasen
A3: Bezogen auf eine Unterrichtseinheit
B: Planung und Durchführung von Kurzversuchen im Mathematikunterricht
1. Thema des Kurzversuches
2. Artikulationsabschnitte
3. Stellung des Kurzversuches im Rahmen der Mathematikstunde
4. Lernziele
5. Schwierigkeiten
6. Auffälligkeiten
C: Planung und Durchführung einer Unterrichtsstunde in Mathematik
1. Thema
2. Unterrichtsplanung
a) Rahmenbedingungen
b) Stundenziele und Bezug zum Lehrplan
c) Mathematisch – orientierte Stoffanalyse
d) Didaktisch – methodische Analyse
e) Grobskizze des geplanten Unterrichtsablaufes
3. Reflexion
D: Anhang
E: Literaturangabe
A: Beobachtungsaufgaben
A1: Bezogen auf den gesamten Zeitraum des Praktikums
1. Motivation der Kinder
1.1 Womit versucht die Lehrerin, die Kinder für den Mathematikunterricht zu interessieren?
Im Allgemeinen kann man sagen, dass Frau x versucht, ihre eigene Begeisterung für die Mathematik auf die Schüler zu übertragen. Sie möchte den Kindern deutlich machen, dass Mathematik keine Strafaktion darstellt. Es ist jedoch in dieser Klasse nicht in allen Bereichen der Mathematik möglich. Hierzu möchte ich ein Beispiel geben. Die Hälfte der Klasse hat große Schwierigkeiten im Bereich Sachrechnen. Diese Kinder sind nichtdeutscher Muttersprache. Aufgrund ihrer Sprachschwierigkeiten können sie den Inhalt der Textaufgaben sprachlich nicht erschließen. Das hat natürlich Desinteresse dieser Kinder, keine Mitarbeit und Störungen des Unterrichts zur Folge.
Man konnte jedoch beobachten, dass Frau x aufgrund dieses Problems erst recht versucht, die Textaufgaben interessant zu gestalten. Die Schüler haben die Möglichkeit, eigene Sachaufgaben zu erzeugen und diese ihren Mitschülern zu stellen. Bevor dies geschieht, wird die Aufgabe von Frau Plasa kontrolliert. Es stellt eine hohe Motivation dar, dass „ihre Aufgabe“, ihre Leistung, der gesamten Klasse vorgestellt wird. Außerdem trägt der Schüler, der in die Lehrerrolle schlüpfen darf, Verantwortung, indem er die Lösungen seiner Mitschüler kontrollieren darf.
Um die Kinder für den Mathematikunterricht zu interessieren, hat Frau x eine Morgentafel in dieser Klasse eingeführt. Das heißt, vor jeder ersten Stunde, die sie gemeinsam mit ihrer Klasse hat, schreibt sie ungefähr 20 Minuten vor Beginn der Stunde, verschiedene Arbeitsaufträge an die Tafel. Diese stellen keine Strafarbeiten dar. Ganz im Gegenteil, die Schüler können sich selbständig mit mathematischen Themen spielerisch auseinandersetzen. Das können Spiele wie Domino, Kopfrechnen, Memory usw. sein. Durch die Morgentafel sind alle beschäftigt, stellen sich auf den Mathematikunterricht ein, sind begeistert bei der Sache und wiederholen den bereits kennen gelernten Stoff.
1.2 Woraus schließen Sie auf vorhandenes oder fehlendes Interesse der Kinder am Mathematikunterricht?
Auf das fehlende Interesse bei den Kindern nichtdeutscher Muttersprache konnte man sehr schnell schließen. An ihrer Reaktion im Mathematikunterricht war dies erkennbar. Sie arbeiteten schlecht mit, engagierten sich nicht und im schlimmsten Fall störten sie den Unterricht und damit die Konzentration der anderen Kinder. Außerdem geschah es oft, dass sie die Hausaufgaben entweder vergessen haben oder versucht haben sie zu erledigen. Leider häufig mit vielen Fehlern. Das lag daran, dass sie kaum bzw. keine Unterstützung vom Elternhaus erfahren haben. Es wurde zu Hause nicht nachgefragt, ob das Kind Hausaufgaben machen muss, oder die Eltern, die kaum Deutsch sprechen, verstanden die Aufgabenstellung nicht und konnten somit ihren Kindern nicht helfen. Da oft ein Teil des Mathematikunterrichts auf den Hausaufgaben basiert, saßen diese Kinder gelangweilt, ohne jegliche Motivation, passiv im Unterricht.
2. Intentionen der Lehrerin
2.1 Welche Zielsetzung verfolgt die Lehrkraft generell mit ihrem Mathematikunterricht (Richtziele)?
Im Wesentlichen ist das Hauptziel von der Praktikumslehrerin, ihre eigene Motivation auf die Kinder überspringen zu lassen, um das Interesse für den Mathematikunterricht der Schüler zu wecken.
Ein neutrales Ziel ist dem Lehrplan zu folgen und die von ihm gesetzten Ziele für das Schuljahr im Groben einzuhalten.
Außerdem verfolgt die Lehrkraft mit ihren Zielsetzungen einen pragmatischen Grund. Als Reaktion auf die Pisa-Studie müssen im Juni und Juli in den dritten Klassen Orientierungsarbeiten geschrieben werden. In dieser Orientierungsarbeit wird der gesamte Stoff der dritten Klasse exemplarisch abgefragt.
2.2 Welche Lehrstrategien werden vorrangig von der Lehrkraft eingesetzt?
Besonders im Geometrieunterricht legt Frau x großen Wert auf selbständiges Erforschen und handelndes Lernen. Sie stellt Material wie Steckwürfel zur Verfügung und lässt die Schüler in Freiarbeit Körper wie Quader und Würfel bauen. Anhand ihrer Produkte wird abermals auf die Eigenschaften mit ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Körper eingegangen. Damit die Schüler geometrische Formen in ihrer Umwelt entdecken, lässt sie sie selbständig im Klassenraum suchen.
Beim schriftlichen Addieren dagegen ist das Mechanisieren von Rechenoperationen ihr Ziel. Dieses Ziel versucht sie damit zu erreichen, indem sie frontal den Weg und die Sprache vorgibt.
Das Beispiel 23
+ 48 soll dies deutlich machen.
Sprachlich schaut dies folgendermaßen aus: „3 plus 8 ist 11. 1 an, 1 gemerkt. 2 plus 4 plus 1 ist 7. 7 an.“
2.3 Welche Anzeichen sehen Sie für das Erreichen dieser Ziele?
Während des Praktikums konnte ich gut erkennen, dass die mathematischen Grundrechnungsarten, die im dritten Schuljahr gefordert werden, gut von der Mehrheit der Klasse beherrscht wurde.
Der Geometrieunterricht bezweckte, dass die Kinder ihre Umwelt in geometrischer Formensprache sehen. Das heißt, sie erkannten geometrische Figuren in ihrer Umwelt. Auch dies war zum Teil feststellbar.
Im Allgemeinen kann ich sagen, dass das Erreichen der Ziele durch die motivierte Mitarbeit ermöglicht wird: im Geometrieunterricht leichter, da die Schüler engagierter mitarbeiten als im Arithmetikunterricht.
3. Fachspezifische Lernschwierigkeiten
3.1 Welche besonderen fachspezifischen Lernschwierigkeiten sind im Unterricht aufgetreten?
Ein großes Problem in dieser Klasse war die Diskalkulie. Das heißt, es gab viele mathematisch schwache Kinder. Insbesondere die türkischen Mädchen haben besonders große Schwierigkeiten im logischen Denken. In Gesprächen mit unserer Praktikumslehrerin erfuhren wir, dass dieses Problem bei türkischen Mädchen abhängig ist von ihrer Sprachkompetenz, die nicht besonders gut entwickelt ist, und von ihrer Erziehung. Merkmal der türkischen Erziehung ist, dass die frühkindliche Förderung fehlt.
3.2 Welche Maßnahmen wurden getroffen, um diese Schwierigkeiten zu überwinden?
Oberstes Gebot des Mathematikunterrichts in dieser Klasse war die Differenzierung!
Sie wurde ermöglicht durch den Einsatz von drei Lehrerinnen. Es gab eine Förderlehrerin, die Klassenlehrerin und eine zweite Lehrkraft. Die Förderlehrerin kam ungefähr zwei- bis dreimal in der Woche und gab extrem schwachen Kindern Nachhilfe in dem Stoffgebiet, welches in der laufenden Woche aktuell war. Die Klassenlehrerin und die zweite Lehrkraft teilten sich zum größten Teil den Unterricht. Sie teilten die Klasse in stärkere und schwächere Schüler ein. Jede Lehrerin übernahm eine Gruppe und gab im eigenen Klassenraum Unterricht.
A2: Bezogen auf eine Unterrichtsstunde
1. Thema der Stunde – Stellung im curricularen Lehrplan
Das Thema der Stunde lautete „Die Einführung der schriftlichen Addition“.
Die Unterrichtsstunde ist im Lehrplan für die Grundschulen in Bayern im Bereich Mathematik der Jahrgangsstufe 3 unter dem Punkt 3.3.1 Addition und Subtraktion[1] zu finden. Die Schüler sollen die Verfahren der Addition entwickeln, begründen und beherrschen.
2. Lernziele in der zeitlichen Abfolge
Die Schüler sollen mit einfachen Zahlen im Zehnerraum im Kopf addieren.
Die Schüler sollen im Hunderterraum im Kopf addieren.
Die Schüler sollen mit Material (Spielgeld in Form von Magneten) eine schriftliche Additionsaufgabe an der Tafel lösen.
Die Schüler sollen das System der schriftlichen Addition verstehen.
Die Schüler sollen den neuen mathematischen Begriff des Bündelns kennen lernen.
Die Schüler sollen sich den neuen Rechenweg verinnerlichen und die Rechenoperation mechanisieren.
3. Lehrstrategien
Diese Unterrichtsstunde war von Frontalunterricht gekennzeichnet. Möglicherweise lag es daran, dass die Lehrerin besonders bei der Einführung eines neuen Inhalts/ Begriffes großen Wert auf diese Lehrmethode legt.
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[1] Amtsblatt der Bayerischen Staatsministerien für Unterricht und Kultus und Wissenschaft, Forschung und Kunst. München 2000. S.186.
- Arbeit zitieren
- Franziska Reichel (Autor:in), 2003, Praktikumsbericht über das fachdidaktische Blockpraktikum Mathematik. Unterrichtsstunde zum Thema geometrische Körper am Beispiel "Der Würfel" in einer dritten Klasse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18853
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