Die Bildungskonzeption im platonischen Höhlengleichnis ist das zentrale
Thema der vorliegenden Arbeit. Bevor das Höhlengleichnis, als Gleichnis der Bildung
selbst beschrieben und aus teils pädagogischer, teils philosophischer Betrachtungsweise
gedeutet werden soll, wird zuvor das Umfeld desselben beschrieben.
Hier stehen das Sonnen- und Liniengleichnis im Mittelpunkt der Ausführungen, da
sich die Deutung des Höhlengleichnisses, so sagt Platon selbst, dadurch ergibt, dass
man es mit dem Sonnen- und Liniengleichnis, in Verbindung bringt (vgl. Pol. 517b).
Das nächste Kapitel soll das Höhlengleichnis selbst, in fünf aufeinander folgenden
Phasen beschreiben. Die ersten vier Phasen beschreiben jeweils den Bildungsprozess,
mittels welchem der Mensch zur Erkenntnis gelangen kann. Er wird als der Aufstieg,
eine Steigerung von den Schatten über die Wahrheit bis hin zur Wirklichkeit, illustriert.
Die höchste Erkenntnis erlangt der Mensch durch die Schau der höchsten Idee,
der Idee des Guten. Die vier verschiedenen Erkenntnis- bzw. Seinsstufen auf dem
Weg nach ‚oben‘, sowie die Idee des Guten im Höhlengleichnis selbst, werden in
zwei Unterkapiteln ausführlicher erörtert. Die fünfte Phase, die den Wiederabstieg in
die Höhle behandelt ist für das platonische Bildungskonzept, unerlässlich.
Das letzte Kapitel Paideia als Bildung und Erziehung wird nach einigen allgemeinen
Ausführungen zur Bildung zweigeteilt: Zentral im ersten Abschnitt ist
Platons Auffassung der Paideia, die für ihn eine philosophische ist und welche er
kennzeichnend als „Umlenkung“ (Pol. 518cd) bestimmt. Neben der Deskription
einiger Merkmale dieser neuen Paideia, wird im Weiteren auch auf die sophistische
Paideia eingegangen. Da die Sophisten am Anfang der abendländischen Pädagogik
stehen, soll ihre Paideia in Grundgedanken skizziert werden. Gleichwohl wird die
platonische Kritik in diesem Teilabschnitt nicht vernachlässigt werden, da sich die
sophistische Paideia in der Höhle, der Welt der Meinungen und Schatten, wiederfindet.
Der zweite Abschnitt in diesem Kapitel behandelt die Fächer, in
denen der Philosophenherrscher ausgebildet werden soll. Zudem wird in diesem Teilabschnitt das zeitliche Ausbildungsprogramm,
das sich nach Platon im Großen und Ganzen auf das komplette
Leben des Menschen erstreckt, dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unmittelbares Umfeld des Höhlengleichnisses
- Das Sonnengleichnis (POL 507b-509b)
- Das Liniengleichnis (POL 509c-511e)
- Das Höhlengleichnis selbst als Gleichnis der Bildung
- Phase I: Die Beschreibung der Gefangenen und deren Lage
- Phase II: Die Entfesselung
- Phase III: Das Hinaufsteigen zum Höhlenausgang
- Phase IV: Der Anblick des Lichtes
- Die vier Stufen der Erkenntnis und des Seins
- Die Idee des Guten im Höhlengleichnis
- Phase V: Der Abstieg und die Rückkehr in die Höhle
- Paideia als Bildung und Erziehung
- Platons Auffassung der Paideia
- Paideia als Umlenkung der Seele
- Die Höhle als Raum der sophistischen Paideia - Platons Kritik
- Die Ausbildung des Philosophenherrschers
- Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Harmonielehre (POL 522b-531c)
- Dialektik (POL 531d-534c)
- Der Ausbildungsgang der Herrscher (535a-514b)
- Platons Auffassung der Paideia
- Schlussteil
- Literaturangaben
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit analysiert Platons Bildungskonzeption im Höhlengleichnis, welches als Gleichnis für den Bildungsprozess verstanden werden kann. Ziel der Arbeit ist es, die Elemente zu analysieren, die belegen, wie Erkenntnis im Bildungsprozess stattfindet.
- Platons Bildungskonzeption im Höhlengleichnis
- Die Rolle der Erkenntnis im Bildungsprozess
- Platons Kritik an der sophistischen Paideia
- Die Ausbildung des Philosophenherrschers
- Die Bedeutung der Idee des Guten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Beschreibung des unmittelbaren Umfelds des Höhlengleichnisses. Hier werden das Sonnen- und Liniengleichnis behandelt, die die Grundlage für die Interpretation des Höhlengleichnisses bilden. Das Höhlengleichnis selbst wird in fünf Phasen beschrieben, die den Bildungsprozess des Menschen von der Unbildung zur Erkenntnis der Wahrheit illustrieren. Die ersten vier Phasen repräsentieren die vier Stufen der Erkenntnis: Eikasia, Pistis, Dianoia und Noesis. Die fünfte Phase behandelt den Wiederabstieg des Philosophen in die Höhle, um sein Wissen mit anderen zu teilen. Das Kapitel ,Paideia als Bildung und Erziehung' beleuchtet Platons Auffassung von Bildung und Erziehung, die er als "Umlenkung" der Seele bezeichnet. Hierbei wird auch Platons Kritik an der sophistischen Paideia behandelt. Der letzte Abschnitt des Kapitels widmet sich der Ausbildung des Philosophenherrschers, die sich aus einem wissenschaftlichen Lehrprogramm zusammensetzt, das mit Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Harmonielehre beginnt und mit der Dialektik endet. Das Kapitel schließt mit einer Beschreibung des Ausbildungsgangs des Philosophenherrschers, der sich über mehrere Lebensjahre erstreckt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Platons Bildungskonzeption, das Höhlengleichnis, Erkenntnis, Bildungsprozess, Paideia, sophistische Paideia, Philosophenherrscher, Idee des Guten, Dialektik, Umlenkung der Seele, und die vier Stufen der Erkenntnis: Eikasia, Pistis, Dianoia und Noesis.
- Quote paper
- Una Müller (Author), 2011, Erkenntnis im Bildungsprozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188182
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